Gattung Gymnocoronis - Falscher Wasserfreund

geschwungene Linie




grüne Form von Gymnocoronis spilanthoides

Normalform vom Falschen Wasserfreund

panaschierte Form

Panaschierte Form im Aquarium.

Blüten

Die Kompositenblüten bestehen aus zahlreichen weißen Röhrenblüten.

roter Stängel

Die rotstängelige Form braucht im Aquarium mehr Licht als die Normalform. Sonst wird sie grün.

Gymnocoronis gehört zu den Asteraceae (Korbblütler). Die Gattungsbezeichnung "nackte Krone" bezieht sich auf das Fehlen eines Pappus an der Frucht.
Es sind 4 Arten in der Gattung bekannt:
Gymnocoronis latifolia Hook. & Arn.(Syn.: Gymnocoronis nutans, Adenostemma nutans Greenm.): Guatemala, Mexico
Gymnocoronis matudae R.M.King & H.Rob.: Mexiko
Gymnocoronis sessilis S.F.Blake: Mexiko, Guatemala
Gymnocoronis spilanthoides (D.Don ex Hook. & Arn.) DC.: Brasilien, Peru, Bolivien, Paraguay, Uruguay, Argentinien; verschleppt nach Australien, Neuseeland, Indien und China

über die Gattung ist nicht viel in der wissenschaftlichen Literatur zu finden.
Der Falsche Wasserfreund ist bereits seit den 1960ern als Aquarienpflanze bekannt.

Falscher Wasserfreund, Spade-Leaf Plant, Senegal Tea Plant
Gymnocoronis spilanthoides (HOOKER & ARNOTT) DE CONDOLLE 1838

Synonyme:
Adenostemma gymnocoronis Sch.Bip. ex Baker
Alomia spilanthoides D. Don ex Hooker & Arn. 1835
Gymnocoronis attenuata D.C.
Gymnocoronis spilanthoides var. attenuata (DC.) Baker
Gymnocoronis spilanthoides var. spilanthoides
Gymnocoronis subcordata D. C.
Piqueria attenuata (DC.) Gardner
Piqueria longipetiolata Sch.Bip. ex Baker
Piqueria subcordata (DC.) Gardner

Herkunft:
Mexiko, Westbrasilien, Bolivien, Chile, Uruguay, Argentinien, verschleppt nach Indien, China, Neuseeland und Australien

Aussehen:
Der Falsche Wasserfreund ist eine aufrechtwachsende Sumpfpflanze. Die Stängel sind kräftig und bis 2 m lang. Blätter und Stängel sind meistens grasgrün. Bei starkem Licht sind die Blätter rötlich. Es gibt eine farbform, die immer rötliche Sziele hat und eine mit weiß-panaschierten Blättern.

rotstängelige Form panaschierte Pflanzen

Die rotstängelige und die weiß-panaschierte Form in Sumpfkultur. Die Färbung ist sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Die Spreiten sind dünn, breit lanzettlich, bis 10 cm lang und 3 cm breit. Der Blattrand ist gesägt. Die etwa 100 bis 150 Röhrenblüten pro Blütenstand sind weiss und duften.

Temperatur:
15-30 °C (toleriert auch 6,5 °C Wassertemperatur)

pH-Wert:
6,5-8,0

Härte:
2-12 °KH

Licht:
mittel bis viel

Sonstiges:
Die Art wächst gut im Aquarium, im Terrarium und am Teich. Die Pflanze ist gut unter Wasser zu kultivieren, wächst aber schnell und erreicht bald die Wasseroberfläche. Günstig sind Aquarien ab 40 cm Wasserstand. Das Wachstum kann durch niedrigere Temperaturen bis 23 °C gebremst werden. Durch nährstoffhaltigen Bodengrund wird es gesteigert.
Bei Lichtmangel werden die Internodien sehr lang.
An den bekannten Naturstandort liegt die Gesamthärte unter 4 °dGH und der pH-Wert zwischen 7,5 und 8. Das ist für die Kultur im Aquarium aber nicht von Bedeutung. Die Pflanzen sind sehr anpassungsfähig und wachsen in fast jedem Aquarium.
Es gibt verschiedene Farbformen. Die rotstängelige Form wächst unter Wasser langsamer und verliert oft durch Lichtmangel die rote Färbung.
Vereinzelt wird eine panaschierte Form angeboten, die ebenfalls etwas langsamer wächst. Sie hat kleinere, weiß gefleckte Blätter. Stärker als die Normalform neigt diese Variatät dazu die Internodien zu strecken. Sie wird auch schneller im unteren Bereich kahl, wenn das Licht nicht ausreicht. Ihr Lichtbedarf ist höher als der der Normalform.

Untersuchungen in Australien haben gezeigt, dass die Samen im Boden lange haltbar sind. Bis zu 16 Jahre können sie keimfähig bleiben, wenn sie im Boden ruhen. Selbst an der Oberfläche sind 1% der Samen nach 3 Jahren noch keimfähig.

bewurzeltes Blatt Knospen am Blattstiel

An abgebrochenen Blättern können sich Wurzeln und Jungpflanzen bilden, wenn die Knospen aus den Blattachseln am Blattstiel verbleiben.



Dazu kommt eine gut Regenerationsfähigkeit und eine schnelle vegetative Vermehrung. Darum ist er als invasive Art in den Tropen und Subtropen schwer wieder auszurotten.
Bei uns ist die Pflanze nicht winterhart. Der Falsche Wasserfreund verträgt keinen Frost. Im Sommer können die Pflanzen aber sehr gut am Teich wachsen. Bleibt das Wasser eisfrei, kann er in milden Wintern in Einzelfällen auch überwintern.

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Literatur:

R. Allgayer, J. Teton (1986): The complete Book of Aquarium plants.- Ward Lock Limited, London

C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

F. Dane Panetta (2009): Seed persistence of the invasive aquatic plant, Gymnocoronis spilanthoides (Asteraceae).- Australian Journal of Botany 57(8) 670 - 674

H.C.D.de Wit (1990): Aquarienpflanzen.- Ulmer, Stuttgart.

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