Petersilie

geschwungene Linie
Besonderheiten der Petersilie
Blattpetersilie
Sortenwahl
Petersilie aussäen und pflegen
Petersilie ernten, lagern und verwenden
Wurzelpetersilie
Wurzelpetersilie aussäen, ernten und lagern
Kulturgeschichte der Petersilie
Aromastoffe in verschiedenen Petersiliesorten
Krankheiten und Schädlinge der Petersilie
Petersilie in der Naturheilkunde
Anmerkungen zur Nomenklatur
Häufige Fragen (Zusammenfassung)
Warum keimt meine Petersilie nicht?
Wieso, weshalb, warum wird Petersilie gelb?
Was ist Petersilienwurzel?
Wer frisst meine Petersilie im Garten ab?
Warum heißt Petersilie so?
Petersilie geschnitten

Petersilie ist eines der wichtigesten Küchenkräuter.


Petersilie und Schnittlauch sind die bei uns am häufigsten verwendeten Kräuter. Petersilie gehört zu den zweijährigen Küchenkräutern und ist winterhart.
Die Kultur der Pflanzen ist unproblematisch, aber die Anzucht aus Samen erfordert etwas Sorgfalt.
Ausser der Blattpetersilie gibt es die Petersilienwurzel. Dabei handelt es sich um die Rüben der Wurzelpetersilie.
Auf dieser Seite findet ihr alles Wissenswerte über Petersilie von der Sortenwahl, über die Aussaat, Krankheiten und Schädlinge bis hin zur Konservierung. Als Zusammenfassung stehen am Ende noch einmal die am häufigsten gestellten Fragen zu Petersilie und natürlich die dazugehörigen Antworten.

Besonderheiten der Petersilie

Die Wildform der Petersilie kommt aus dem Mittelmeerraum. Die Pflanzen bilden im ersten Jahr langgestielte, grundständige Blätter mit drei bis vierfach gefiederter Spreite. In mildem Klima überwintern die Pflanzen mit dem grünen Laub. Wenn Jungpflanzen mit mindestens 5 Blättern über mehrere Wochen Temperaturen von 0 - 10 °C ausgesetzt werden, löst das einen Blühreiz aus. Darum treiben die Pflanzen im zweiten Jahr 90 - 120 cm hohe Blütenstiele. ImJuni/Juli tragen sie weiße Blütendolden.
Alle Pflanzenteile enthalten aromatische ätherische Öle.
Die Petersilie ist seit etwa 5000 Jahren in Kultur. Es wurden verschiedene Zuchtformen selektiert, die sich in Blattpetersilie und Wurzelpetersilie aufteilen. Mit den Römern gelangte die Petersilie nach Mitteleuropa.

krause Petersilie

krause Petersilie

glatte Petersilie

glatte Petersilie

Petersilie zwischen Salbei und Basilikum

Petersilie zwischen Salbei und Basilikum im Hochbeet

ausgepflanzte Petersiliensämlinge

Vorgezogenen Petersilie kann ab März ausgepflanzt werden.

Bund krause Petersilie

Geschnittenen Petersilie hält einige Tage, in einem Glas mit Wasser.

Wurzelpetersilie

Bei der Wurzelpetersilie können die Blätter und die weißlichen Rüben verwendet werden.

Blattpetersilie (Petroselinum crispum var. crispum)

Von der Blatt- oder Schnittpetersilie sind mehr als 100 Sorten im Handel. Sie hat aromatische, grüne Blätter, die zum Würzen verwendet werden und eine lange, dünne, harte Wurzel, die nicht für die Verwendung in der Küche geeignet ist.
Es gibt Formen mit glatten und gekrausten Blättern. Die glattblättrige Form wird glatte Petersilie oder italienische Petersilie genannt. Im Englische heißt sie flat leaf parsley oder italian parsley. Als Sorten sind bei uns vor allem ´Gigante d´Italia´ (´Italian Giant´), ´Rialto´ und ´Einfache Schnitt 3´ bekannt. Weitere Sorten sind ´Argon´, ´Fidelio´, ´Laura´, ´Peione´ und ´Laica´.
Bei der gekrausten Petersilie sind die Blattränder nach oben gebogen. Die Blätter sind fester und halten sich sehr gut nach dem Schnitt. Darum werden sie besonders gerne als Dekoration verwendet.
Bei den krausen Sorten ist die Sortenvielfalt groß. Neben der altbekannten ´Mooskrause´ und ihrer Verbesserung ´Mooskrause 2´, sind im Hobbysortiment auch ´Afrodite´, ´Darki´ und ´Grüne Perle´ zu finden. Weitere Sorten sind zum Beispiel ´Antaris´, ´Bravour´, ´Grandeur´, ´Lisette´, ´Darklett´, ´Orfeo´, ´Wega´, ´Xenon´ und ´Starlett´.

Sortenwahl bei Blattpetersilie

Es wird immer wieder behauptet, dass krause Petersilie weniger Aroma hat als glatte Petersilie. Manchmal heißt es sogar, sie hätte gar keines und könnte darum nur zur Dekoration verwendet werden. In den 1950ern und 1960ern war mit der alten Sorte ´Mooskrause´ eine Sorte verbreitet, die tatsächlich nur wenig Aroma hatte. Die heutigen krausen Sorten sind genauso aromatisch wie die glatten Sorten. Auch der Ertrag von krauser Petersilie und glatter Petersilie ist annähernd gleich. Es gibt daher keinen Grund, grundsätzlich die eine oder die andere Form zu empfehlen. Genaueres dazu findet ihr in den Abschnitten über Aromastoffe und Ertrag. Früher (19. Jahrhundert) wurden die krausen Sorten den glatten vorgezogen, weil sie nicht mit Schierling oder der ebenfalls giftigen Hundspetersilie (Aethusa cynapium, engl.: fools parsley) zu verwechseln sind, die als Unkraut im Garten oder auf dem Feld vorkommen konnten.

Unterschiede gibt es bei Petersiliensorten in der Wüchsigkeit und in der Widerstandskraft gegen Krankheiten. Glatte Sorten wachsen im Jugendstadium schneller und bringen beim ersten Schnitt mehr Ertrag als gleichaltrige krause Sorten.
Bei Petersilie wird durch den Kältreiz im Winter die Blütenbildung ausgelöst. Viele Sorten bilden dann im Frühjahr keine Blätter mehr und es kann von den Pflanzen nichts mehr geerntet werden. Von schoßfesten Sorten können dagegen auch im zweiten Jahr noch Blätter geschnitten werden. Für die Topfkultur eignen sich am besten kompakte Sorten. Aber nicht jede Topfpetersilie kommt auch mit dem geringeren Lichtangebot im Winter klar.

Sortenbeipiele:

´Afrodite´: Typ "Mooskrause", dunkelblättrige, kompakte Petersilie mit schneller Entwicklung, für das Freiland und ideal für die ganzjährige Kultur in Töpfen und Balkonkästen. Seit 2000 im Handel.

´Astra´: sehr fein gekrauste, große Blätter, kompakt im Wuchs, mehrmalige Ernte möglich. Bildet im zweiten Jahr vor der Blüte noch Blätter. Seit 1996 im Handel.

´Bravour´: krause, dunkelgrüne Blätter, starkwüchsig, ertragreich und winterfest, seit 1998 im Handel

´Darki´: Typ "Mooskrause", sehr dunkelgrüne Blätter, für das Freiland und den ganzjährigen Anbau in Töpfen und Balkonkästen. Seit 2003 im Handel.

´Einfache Schnitt 3´ / ´Gewone Snij 3´ / ´Comun 3´: glatte Blätter. Wächst nach dem Schnitt gut nach und kann dreimal abgeerntet werden. Seit 2005 im Handel.

´Grüne Perle´: krause Blätter, gut für Freiland und für Topfkultur. Wenn die Sorte in Blüte geht, bildet sie trotzdem noch Laubblätter. Darum kann auch im Frühjahr des zweiten Standjahres noch geerntet werden. Seit 1971 im Handel.

´Gigante d´Italia´: glatte Petersilie, aromatisch, langstängelig, neigt nach 2 - 3 Schnitten zur Blütenbildung im ersten Jahr. Seit 2003 im Handel.

´Laica´: Typ "Gigante d´Italia". Sehr große, dunkelgrüne Blätter. Entwickelt sich schnell und wächst nach dem Schnitt schnell nach. Seit 2012 im Handel.

´Laura´: Typ "Einfache Schnitt", glatte, dunkelgrüne Blätter, kräftiger, aufrechter Wuchs, für die Sommerkultur im Freiland und im Topf oder Balkonkasten. Intermediäre Resistenz gegen Falschen Mehltau. Seit 2003 im Handel.

´Lisette´: Typ "Mooskrause", gut für Freiland und für Topfkultur, entwickelt sich schnell. Wenn die Sorte in Blüte geht, bildet sie trotzdem noch Laubblätter. Darum kann auch im Frühjahr des zweiten Standjahres noch geerntet werden. Seit 2003 im Handel.

´Mooskrause´: alte Sorte, die in den 1950 - 1960ern Standard war. Die Blattstiele sind kurz, die sehr krausen Blätter sind gelblichgrün und haben kaum Aroma.

´Mooskrause 2´: Verbesserung von ´Mooskrause´, seit Januar 1982 als Sorte zugelassen.

Wie Ihr seht haben die verschiedenen Petersilien-Sorten unterschiedliche Stärken. Ihr solltet euch also vor dem Kauf Gedanken machen, wo und wann Ihr die Samen aussäen wollt. Welche Saatgut-Marke Ihr kauft ist dagegen ziemlich egal. Alle Abfüller müssen die gesetzlich vorgeschriebene Mindestkeimfähigkeit einhalten. In der Regel keimt frische Petersilien-Saat aus dem Fachhandel im ersten Jahr mit etwa 80%.

Blattpetersilie aussäen und pflegen

Petersilie bevorzugt feuchte, lockere und nährstoffreiche Böden. Sie ist selbstunverträglich und sollte frühestes nach einer Anbaupause von vier Jahren wieder auf die selbe Fläche. Sonst besteht das Risiko, dass sich zu viele Schädlinge (z. B. Pythium und Wurzelnematoden) im Boden sammeln. Wechselt darum besser jedes Jahr die Fläche und baut 3 bis 4 Jahre auch keine anderen Doldenblütler wie Möhren, Fenchel oder Dill auf dem Beet an, auf das die Petersilie soll. Wenn die Aussaat im Beet nicht klappt, könnt Ihr Schnittpetersilie auch in Töpfen oder Kästen ziehen.
Petersilie ist anspruchsvoller in der Anzucht als andere Kräuter. Die Keimfähigkeit der Samen ist von Natur aus gering und die Aussaaten sind zudem noch empfindlich gegen ungünstige Bedingungen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Keimfähigkeit liegt bei 65%. Die Haltbarkeit von Petersiliensamen ist auch bei optimaler Lagerung (10 - 14°C) auf zwei Jahre beschränkt. Kauft darum am besten jedes Jahr neues Saatgut.
Die Keimung erfolgt langsam. Bei 5°C dauert sie 45 Tage, bei 12°C 25 Tage und bei 20°C 12 Tage. Ab Januar ist eine Aussaat im Haus möglich. Die Jungpflanzen werden dann ab März ins Beet gepflanzt. Eine Aussaat im Freiland ist ab Anfang März möglich. Es ist aber wahrscheinlich, dass wegen der niedrigen Bodentemperaturen die Keimung drei Wochen oder länger dauert. Je länger der Samen gequollen in der Erde liegt, desto größer ist die Gefahr einer Pilzinfektion. Darum ist es ratsam auch im Frühjahr Petersilie im Haus vozuziehen und dann später auszupflanzen.
Von späten Aussaaten von Anfang August bis Mitte September, kann nicht mehr im selben Jahr geerntet werden. Sie überwintert auf dem Beet und können ab April geschnitten werden. Für späte Aussaaten solltet Ihr Sorten wählen, die sich für die Überwinterung eignen (z. B. ´Bravour´, ´Grüne Perle´, ´Lisette´).
Petersilie braucht einen lockeren, humusreichen und frischen Boden. Auf salzhaltigen, also frisch gedüngten Böden keimen die Samen schlecht. Darum bekommt Petersilie erst in der vierten Kulturwoche eine Grunddüngung mit Mineraldünger. Mist ist für die Düngung ungeeignet.
Für die Aussaat werden Töpfe oder Balkonkästen zu etwa einem Drittel mit Blumenerde gefüllt und dann mit Anzucherde voll gemacht. Die Samen streut Ihr dann auf die Oberfläche und deckt sie mit einer 0,3 - 0,5 cm dicken Schicht Erde ab und drückt diese an. Dann wird das Substrat durchdringend gewässert. Ganz wichtig: die Aussaaterde darf nie austrocknen, sonst sterben die Sämlinge ab! Die Samen keimen in der oberen, salzarmen Schicht der Anzuchterde und wurzeln, wenn sie größer werden, in die gedüngte Blumenerde hinein. Auf die Weise können die Pflanzen - mit Nachdüngung im Sommer - auf Dauer in den Gefäßen kultiviert werden.

Petersilie ernten, lagern und verwenden

Im Frühjahr und Sommer kann bereits 80 - 90 Tage nach der Aussaat die erste Petersilie geerntet werden. Bei Herbstaussaat dauert es bis zur Ernte im Frühjahr 150 - 180 Tage. Die Ernte von Petersilie ist ganz leicht. Die Blätter werden mit Stielen 2 bis 3 cm über dem Boden abgeschnitten. Es können alle Blätter zusammen geerntet werden oder eben so viele, wie gerade benötigt werden. Die Pflanzen treiben nach dem Schnitt neue Blätter und können dann bis zum Herbst noch ein- oder zweimal wieder abgeerntet werden. Das Nachwachsen dauert je nach Witterung 8 bis 10 Wochen.
Da Petersilie in einem frostfreien Gewächshaus oder im Topf an einem hellen und nicht zu warmen Platz überwintern kann, könnt Ihr das ganze Jahr über frische Petersilie haben. Im Winter ist Petersilie aber weniger aromatisch (siehe Aromastoffe) und nicht Jeder hat im Haus auch Platz für die Kräuter. Weil Petersilie beim Trocknen viel Aroma verliert, wird sie für den Vorrat immer eingefroren. Die frisch geernteten Blätter werden gewaschen und gut getrocknet. Dann schneidet Ihr die Stängel ab und hackt die Blätter klein. Am besten friert Ihr sie dann portionsweise ein. Gebt die Kräuter dazu in Eiswürfelschalen und füllt die Mulden dann mit Wasser auf. Nach einigen Stunden im Gefrierfach sind die Petersilienwürfel fest und können aus der Form herausgelöst und in Beutel oder Gefrierdosen im Tiefkühlfach aufgehoben werden.
Petersilie würzt Salate, Soßen, Suppen und Gemüse. Ein Klassiker ist Petersiliensoße zu Kartoffeln und gebratenem Fisch. Petersilie wird nicht mitgekommt. Sie wird erst zum Schluß zu den Gerichten gegeben, wenn diese gar sind.

Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum var. tuberosum)

Bei der Wurzelpetersilie ist die Wurzel zu einer weißlichen Rübe verdickt. Im Englischen wird sie Root Parsley oder Hamburg Parsley genannt.
Von den Pflanzen kann das Laub und die Rübe geerntet werden. Der erste Laubschnitt ist etwa 70 Tage nach der Aussaat möglich. Es sollten aber nicht zu oft und nicht zuviele Blätter entfernt werden, da sich sonst die Rüben nicht gut entwickeln. Diese sind etwa 155 bis 170 Tage nach der Aussaat erntereif. Ihr Aroma ist ähnlich dem der Blätter aber nicht so stark und mit einer gewissen Süße kombiniert, die an Möhren erinnert. Verwendet wird Wurzelpetersilie vor allem für Eintöpfe und Suppen.
Sortenbeispiele:

´Alba´: länglich-kegelige, weiße Rübe mit 15-18 cm Länge. Für den Frischmarkt, die Industrie und für die Langzeitlagerung. Mittelspäte bis späte Sorte, die nach 150 - 160 Tagen erntereif ist. Seit 1997 im Handel.

´Halblange´ oder ´Berliner´: kegelförmige, weiße Rübe. Zwischen 4 und 5 cm dick, ca. 15 cm lang und 100 - 125 g schwer. Seit 1955 im Handel. Es gibt von dem Typ "Halblange" oder "Halblange Berliner" verschiedene Selektionen: z.B ´Hilmar´, ´Hermes´, ´Fakir´, ´Perfecta´ und ´Omega´.

´Hánácka´: kegelförmige, gelblich-weiße Rübe mit 14 - 17 cm. Gute Lagersorte. Späte Sorte, die erst nach 160 - 170 Tagen erntereif ist. Seit 1958 im Handel.

´Konika´: breit kegelförmige, glatte, weiße Rübe mit 12 - 15 cm Länge. Für die Sommerernte und Herbsternte. Mittelspäte Sorte, die nach 150 - 160 Tagen erntereif ist. Seit 2004 im Handel.

´Lange Bardowicker´: schlanke, pfahlförmige Wurzeln. Sie ist eine traditionelle Sorte, die in Bardowick im Landkreis Lüneburg gezüchtet wurde. Die Rüben wiegen ca. 80 - 100 g und sind etwa 4 cm im Durchmesser und 15 - 20 cm lang. Die Sorte ist seit 2005 nicht mehr im EU-Sirtenregister.

´Lange Oberlaer´: pfahlförmige, lange, weiße Rübe. Österreichische Sorte.

´Osborne´: dicke, pfahlförmige, weiße Rübe mit 22 - 25 cm Länge. Verträgt auch trockene Perioden im Sommer. Sehr gut für lange Lagerung geeignet. Mittelspäte Varietät, die nach 155 - 165 Tagen erntereif ist. Seit 2010 im Handel.

Wurzelpetersilie aussäen, ernten und lagern

Wurzelpetersilie wird von Ende März bis Ende Mai direkt ins Beet gesät. Der Boden muss tiefgründig und durchlässig sein. Für besonders lange Rüben oder wenn der Boden am Standort nicht tiefgründig genug ist, wird die Wurzelpetersilie auf Dämmen angebaut. Dazu wird ein 25 - 30 cm hoher und ebenso breiter Damm aufgeschüttet und die Samen darauf ausgesät.
Die Saat kommt in 1 - 2 cm tiefe Furchen, wird abgedeckt und gut angegossen. Der Reihenabstand beträgt 30 cm. In der Reihe wird dünn ausgesät und nach dem Auflaufen auf einen Abstand von 6 - 8 cm vereinzelt. Die Keimung dauert wie bei Blattpetersilie 12 - 20 °C 12 - 25 Tage. Von den jungen Pflanzen können geringe Mengen der Blätter geschnitten werden. Sie werden wie Schnittpetersilie verwendet. Die Rübe ist nach 155 - 170 Tagen erntereif, also je nach Aussaattermin und Sorte von August - Ende November.
Der Ertrag liegt zwischen 1 kg und 1,6 kg pro Quadratmeter. Aus einem Saatpäckchen können etwa 15 bis 25 kg Wurzelpetersilie herangezogen werden.
Wurzelpetersilie ist nicht winterhart und muss vor den ersten Bodenfrösten geerntet werden. Im Sandeinschlag können die Rüben ohne Laub bis zu 6 Monate gelagert werden.

Kulturgeschichte der Petersilie

Die alten Griechen verwendeten Petersilie als Heilpflanze. Sie wird schon von Hippokrates (460 - 377 v. Chr.) erwähnt. Bei Plinius (23 - 79 n. Chr.) wird sie als "petroselinum" bezeichnet. "Sélinon" ist der Name vom Sellerie, einem anderen aromatischen Doldenblütler, und "pétro" (abgeleitet von "pétra") bedeutet "Stein". Der Name bezieht sich darauf, dass durch Petersilie die Nierentätigkeit angeregt wird und dadurch Blasen- und Nierensteine ausgeschieden werden (Genaust 2005).
Mit Kränzen aus Petersilie wurden Sieger von Sportwettkämpfen geehrt. Krieger sollen ihren Streitrössern Petersilie gegeben haben, damit sie schneller laufen. Als Küchenkraut wurde die Petersilie aber zu der Zeit nicht verwendet.
Auch die Römer verzehrten Petersilie nicht. Sie trugen beim Essen Kränze aus Petersilie auf dem Kopf, weil sie glaubten, dass sie das vor Vergiftungen schützen würde. Bei Hochzeiten wurden Sträuße aus Petersilie überreicht, um böse Geister zu vertreiben. Schwangere durften aber nicht mit Petersilie in Kontakt kommen, weil die Römer glaubten, dass sie dem Kind schaden würde.
Viele Mythen ranken sich um die schlechte Keimung der Petersilie. In einigen Regionen glaubten die Menschen, dass nur die Frau, die dem Haushalt vorstand, erfolgreich Petersilie ausäen könne. In anderen Gegenden heißt es, dass der Samen schneller keimt, wenn man bei der Aussaat dreimal lacht. Die Aussaat an bestimmten Tagen des christlichen Kalenders fördert nach Volksglauben ebenfalls die Keimung. So soll Petersilie, die am Karfreitag, an dem Tag vor "Maria Verkündigung", "Johanni" oder "Maria Himmelfahrt" gesät wird, schneller wachsen. Im Mittelalter glaubten die Leute, dass man mit Petersilie Leute verfluchen könnte. Wenn man den Namen einer Person während der Petersilien-Aussaat aussprach, konnte man bewirken, dass diese innerhalb weniger Tage starb. Dass die Saat, so ungleichmäßig und spät keimt, wurde damit erklärt, dass die Samen erst neunmal zum Teufel und wieder zurück gehen würden, bevor sie keimen. Die Samen die nicht aufgehen, sind dann diejenigen, die der Teufel bei sich behalten hat.
In England dachte man, man würde sich Unglück aufladen, wenn man Petersilie im Garten umpflanzte, weil das den Schutzgeist des Beets verärgern würde.
Trotz des Aberglaubens wurde Petersilie schon seit dem Altertum als Heilkraut verwendet. Erst ab dem 16. Jahrhundert wurde Petersilie auch in der Küchen zum Würzen verwendet.
In Norddeutschland gibt es den Brauch, dass nach 12,5 Jahre Petersilienhochzeit gefeiert wird. Die Petersilie simbolisiert hier die Würze des Zusammenlebens. Freunde und Nachbarn kommen zu Besuch und bringen Essen und Getränke mit. Das Brautpaar sollte an dem Tag ein Bund Petersilie im Haus haben. Fehlt das Grün, bleiben sie auf den Kosten für die Feier und dem Aufräumen sitzen. Ist Petersilie im Haus, kommen die Gäste für alles auf.

Aromastoffe in verschiedenen Petersiliesorten

In Vergleichsversuchen ließen sich beim Gehalt an ätherischen Ölen zwischen der glatten ´Italian Giant´ und der krausen Sorten ´Mooskrause 2´ keine Unterschiede feststellen. Ahl et al. (2016) untersuchten unter anderem die Sorten ´Mooskrause 2´ und ´Italian Giant´. Beim ersten Schnitt hatten beide Sorten nur etwa 0,04 % Öl-Gehalt. Beim fünften Schnitt von den selben Pflanzen konnten bei beiden Sorte Öl-Gehalte von 0,17 bzw. 0,19 % gemessen werden. Der minimal höhere Gehalt war in ´Mooskrause 2´ zu finden. Der Gehalt an ätherischen Ölen scheint also mit dem Pflanzenalter zuzunehmen.
Petropoulos et al. (2004) untersuchten die Zusammensetzung der Öle von Wurzelpetersilie, glatter und krauser Blattpetersilie. Sie stellten fest, dass das Öl hauptsächlich aus 9 verschiedene Bestandteile zusammengesetzt ist. Der prozentuale Anteil dieser Öle am Gesamt-Ölgehalt ist in den einzelnen Pflanzenteilen Wurzel, Blatt, Blattstiel) unterschiedlich. Die chemische Zusammensetzung des Petersilienöls verändert sich in Abhängigkeit vom Aussaattermin (September oder Dezember) und dem Pflanzenalter. Apiol ist beispielsweise bei der glatten Petersilie in den Blättern der ersten Aussaat zum zweiten Schnitttermin nur in Spuren vorhanden. Die Blätter der zweiten Aussaat enthielten am zweiten Erntetermin 17,8 % Apiol. Auch Myristicin war in den Blättern der ersten Aussaat nur in Spuren zu finden. In den Blättern der Pflanzen aus der zweiten Aussaat machte es 21,7 % des Ölgehalts aus.
Bei der krausen Petersilie aus der ersten Aussaat hatte Myristicin mit 75,8 % den größten Anteil am Gesamtölgehalt. Bei den Pflanzen aus der zweiten Aussaat machte es dagegen nur noch 37,4 % aus. Apiol ist auch bei der krausen Petersilie in der ersten Aussaat nur in geringer Menge vorhanden und macht bei der zweiten dann 17,1 % der Gesamtmenge aus. Bei der Wurzelpetersilie war Apiol in den Blättern nur in Spuren zu finden. Der Myristicin-Gehalt war bei den Pflanzen der zweiten Aussaat deutlich höher (27,2 % zu 4,6 %).
Vokk et al. (2011) stellten fest, dass der Ölgehalt in Petersilie und Dill bei der Winterkultur im Gewächshaus ist, als im Sommer im Freiland. Gleichzeitig testen sie die Zusammensetzung und die Wirkung der Öle gegen verschiedene Krankheitserreger. Dabei fanden sie heraus, dass die Öle aus der im Sommer gewachsenen Petersilie eine stärkere Wirkung gegen Escherichia coli, Staphylococcus albus, Bacillus mesentericus und Aspergillus flavus haben.

Ertrag bei verschiedenen Petersiliensorten

Der Ertrag ist bei krauser und glatter Petersilie etwa gleich. Bei der glatten Petersilie wird insgesamt mehr Masse gebildet, weil sie längere Stängel hat. ´Mooskrause 2´ ist weniger verzweigt und wird nicht so hoch wie ´Italian Giant´. Dadurch ist der Frischmasseertrag von ´Italian Giant´ 2 bis 3 mal so hoch. In Anbauversuchen in Oberösterreich war im Mittel von drei Anbaujahren der Frischmasseertrag bei der glatten Petersilie mit 602 dt/ha (6,02 kg/Quadtameter) höher als bei der krausen Petersilie mit nur 466 dt/ha (4,66 kg/Quadratmeter). Nun verwenden wir von der Petersilie aber nur die Blätter - nicht die Stängel. Der Blattanteil bei der glatten Petersilie beträgt 49,2 %, bei der krausen Petersilie 65,2 %. Demnach ernten wir bei der glatten Petersilie 2,96 kg Blätter pro Quadratmeter und bei der krausen 3,04 kg. Das ist so ziemlich das Gleiche.

schlechtes Keimergebnis bei Petersilie

Petersilie keimt bei kalter Witterung und verdichteten oder verschlämmten Böden schlecht. Hier sind vier verschiedene Sorten direkt gesät worden. viruskranke Petersilie

Petersilie kann von verschiedenen Viren befallen werden. Die Folgen sind Rotfärbungen, Kümmerwuchs, gelbfleckige und gelbscheckige Blättern und Nekrosen auf den Blättern. Teilweise sterben die Pflanzen ab.

Kulturprobleme und Krankheiten bei Petersilie

Schlechte Keimung von Petersilie
Kälte, Nässe und Bodenverkrustungen behindern die Keimung. Eine spätere Aussaat, Wässerung bzw. das Auflockern des Bodens verbessert die Keimergebnisse.
Petersilie ragiert sehr empfindlich auf Glyphosat. Eine Unkrautbekämpfung mit "Round up" auf oder nahe an der Fläche hemmt die Keimung massiv.

Sämlinge fallen nach dem Aufgang um oder kümmern
Bei Infektion mit Bodenpilzen (Pythium) werden die Wurzeln braun und sterben ab. Die Pflanzen sterben dann ab. Zu hohe pH-Werte und Staunässe fördern den Pilzbefall. Zum Schutz der Pflanzen sind regelmäßige Flächenwechsel nötig.

Helle Blätter
Mangel an Stickstoff, Magnesium oder Kalium. Düngung der Pflanzen mit schnell löslichem, mineralischem Dünger oder Flüssigdünger. Organischer Langzeitdünger löst sich nicht schnell genug, um bei aktutem Mangel zu wirken.

Blattvergilbungen
Wenn die Blätter von Ptersilie gelb werden, kann es an Trockenheit, Nässe, Bodenverdichtung oder an zu hohem Blattalter liegen.

gelbgefleckte Blätter oder hellgrünes bis weißes Mosaik-Muster
Infektion mit dem Petersilien-Y-Virus durch Blattläuse. Befallenen Pflanzen entfernen und vernichte um Ausbreitung zu verhindern. Infizierte Blätter nicht in den Kompost geben.

ausgeblichene gelbe bis weiße Blätter und Rotfärbung
Infektion mit Komplex aus verschiedenen Viren. Die Blätter haben zum Teil Nekrosen. Die Pflanzen können absterben. Befallenen Pflanzen entfernen und vernichte um Ausbreitung zu verhindern. Infizierte Blätter nicht in den Kompost geben.

Auf Blättern und Stängel sind hell- bis dunkelbraune Flecken
Septoria-Blattflecken durch Infektion mit dem Pilz Septoria petroselini. Die ersten Symptome der Septoria-Blattflecken treten im Sommer von Juni bis August auf. Es bilden sich braune Flecken auf den Blättern und Stängeln. Es gibt deutliche Unterschiede in der Anfälligkeit der Kulturformen. Es hat sich gezeigt, dass es eine quantitative intermediäre Resistenz gibt. Das bedeutet, das mehrere Gene zusammen die Widerstndsfähigkeit erhöhen. Bei den widerstandsfähigen Formen treten die Symptome erst später und weniger stark auf. Am Juliuas-Kühne Institut wurden Versuche durchgeführt, um neue Linien für resistente Sorten zu selektieren.
Befallene Pflanzen entsorgen und die betroffenen Fläche mindestens 4 Jahre für den Petersilienanbau meiden.

Weißer Belag auf den Blättern
Befall mit Echtem Mehltau. Betroffenen Blätter abschneiden und entsorgen. Der Neuaustrieb ist in der Regel gesund.

Olivgrüne und weißliche Blattflecken
Auf der Unterseite ist weißliches Mycel. Cercospora-Blattflecken (Cercospora petroselini) oder Falscher Mehltau (Plasmophora crustosa). In jedem Fall Fruchtfolge einhalten und auf der Stelle in den nächsten 4 Jahren keine Petersilie oder verwandte Arten anbauen. Bei anhaltend feuchter Witterung die Pflanzen vorbeugend zurückschneiden und die Blätter für später einfrieren.

weiße, watteähnliche beläge an der Stängelbasis
Vor allem bei Topfkultur im haus oder bei Gewächshauskultur kann Sclerotina-Fäule auftreten. Für gute Durchlüftung der Bestände sorgen. Erde austauschen. Auf Hygiene achten.

Ungleichmäßiges Wachstum mit nesterartiger Ausbreitung
Wurzelnematoden schädigen die Wurzeln und hemmen dadurch das Wurzelwachstum. Befallenen Pflanzen entfernen. Kein Anbau von Petersilie und verwandten Arten in den nächsten Jahren. Grünbrache mit Tagetes als Bodentherapie.

Verkrümmung der Blätter und teilweise Rotfärbung
Saugschäden und eventuell Viren übertragen durch Blattläuse, Blattflöhe, Wanzen oder Petersiilenrüsselkäfer

Miniergänge in den Blättern
Minierfliegen (Selleriefliege u. a.). Da die Fliegen zu klein sind, können sie nicht mit Netzen abgewehrt werden. Eine vorbeugende Abdeckung mit Vlies kann versucht werden.
Frasschäden
Erdraupen und Eulenraupen. Einsatz von geeigneten Bt-Präparaten.

Petersilie in der Naturheilkunde

Petersilie wird seit der Antike als Heimpflanze verwendet. "Sélinon" bedeutet Sellerie und "pétro" (abgeleitet von "pétra") bedeutet "Stein". Die Petersilie trägt diesen Namen, weil sie die Nierentätigkeit anregt und die Ausscheidung von Nieren- und Blasensteinen fördert (Genaust 2005).
Sie fördert auch die Wehentätigkeit und wurde früher von Frauen zur Abtreibung verwendet. In der Naturheilkunde werden die Samen gegen Blähungen und Koliken eingesetzt. Die Wurzel gilt als besonders harntreibend und wird bei Nierenproblemen eingesetzt. Das Petersilien-Öl ist in größeren Mengen giftig. Es verstärkt bei Frauen den Menstruationsfluß und kann bei Schwangeren zu Fehlgeburten führen. In den Mengen, in denen die Blätter der Petersilie in Speisen enthalten ist, hat Petersilie jedoch keine solche Wirkung und kann gefahrlos auch von Schwangeren mitgegessen werden.

Anmerkungen zur Nomenklatur

In der Gattung Petroselinum gibt es nur zwei Arten. Die Petersilie, die wir als Küchenkraut kennen und Petroselinum segetum. Letztere wächst in Europa von Großbritannien bis Portugal und wird nicht kultiviert.
Von der Petersilie gibt es verschiedene Formen, die von Daner (1959) klassifiziert wurden. Danert unterschied zwei Convarietäten der Art Petroselinum crispum, die sich weiter in Varietäten aufgliedern.
Als Convarietät "crispus" bezeichnete er die Blattpetersilie/Schnittpetersilie mit dünnen, ungenießbare Wurzeln. Die Convarietät "radicosum" umfasst die Typen mit verdickter essbarer Wurzel, die wir als Wurzelpetersilie kennen. Nach Form der Blätter benannte er dann in beiden Gruppen Varietäten.
Petroselinum crispum convar. crispum var. silvestre: Wildform mit verholten Stängeln und glatten Blättern
Petroselinum crispum convar. crispum var. neapolitanum: Kulturform mit kaum verholzten Stängeln und stark verlängerten Blattstielen
Petroselinum crispum convar. crispum var. vulgare: Kulturform mit kaum verholzten Stängeln ohne verlängerte Blattstiele
Petroselinum crispum convar. crispum var. crispum: Kulturform mit kaum verholzten Stängeln und stark gekrausten Blättern
Petroselinum crispum convar. radicosum var. tuberosum: Kulturform, Wurzelpetersilie mit glatten Blättern
Petroselinum crispum convar. radicosum var. erfurtense: Kulturform, Wurzelpetersilie mit krausen Blättern

Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Blattpetersilie deutlich von der Wurzelpetersilie unterscheidet. Eine genetische Abgrenzung der Varietäten ist aber nicht möglich (U. Lohwasser , T. Struckmeyer et al. 2008). Daher wird diese Klassifizierung nicht mehr wissenschaftlich anerkannt. Trotzdem finden wird glatte Petersilie manchmal als Peterselinum crispum var. neapolitanum im Handel.

krause Petersilie

Petersilie kann in Kästen und Kübeln kultiviert werden.

Petersilie

Die Aussaat gelingt nicht immer leicht.

Häufige Fragen zu Petersilie

Die folgenden Fragen werden im Zusammenhang mit Petersilie immer wieder gestellt. Die Anworten findet Ihr alle im vorangegangenen Text. Hier werden die Antworten auf diese "frequently asked questions" (FAQ) nur noch einmal kurz zusammengefasst.

Warum keimt meine Petersilie nicht?

Die Keimfähigkeit von Petersilie ist von Natur aus nicht besonders hoch. Es gehen nur etwa Zweidrittel der Samen auf.
Die Keimung dauert lange und erfolgt unregelmäßig. Es kann bis zu drei Wochen dauern bis alle Sämlinge aufgelaufen sind.
Petersilie braucht zum Keimen ausreichend Wärme. Ist der Boden zu kalt, keimen die Samen nicht.
Bodenpilze können die Sämlinge befallen und abtöten.
Ist der Boden zu nass, zu trocken oder verdichtet, keimt Petersilie nicht.

Wieso, weshalb, warum wird Petersilie gelb?

Petersilie wird gelb, wenn sie unter ungünstigen Bedingungen leidet. Das Vergilben ist ein Zeichen dafür, dass die Pflanze abstirbt. Die Verfärbung tritt sowohl bei älteren Pflanzen, als auch bei Sämlingen auf.
Petersilie verträgt werden Tockenheit noch anhaltende Bodennässe. Beides führt zu Kümmerwuchs und Vergilben. Der Standort muss darum durchlässig sein, darf aber auch nicht zu schnell austrocknen. Ideal ist ein leichter, humoser Boden. Auf schweren Lehmböden oder auf reinen Sandböden gedeiht Petersilie nicht. Falls Euer Gartenboden ungeeignet ist, könnt Ihr Petersilie in Kästen oder Töpfen ziehen.
Weitere Ursachen für das Gelbwerden können Bodenverkrustungen sein. Wenn Euer Gartenboden nach dem Wässern oder einem Regenguß dazu neigt zuzuschlämmen und Krusten zu bilden, solltet Ihr ihn regelmäßig um die Petersilie herum mit einem Grubber wieder auflockern.
Besonders bei Aussaaten im Frühjahr (April-Mai) kann fehlende Wärme die Ursache für die gelben Blätter und Kümmerwuchs bei Petersiliensämlingen sein. Die Keimrate ist gering, die Sämlinge sind hinfällig und gelb. Bei einer späteren Aussaat oder bei Vorkultur im Haus sind die Keimrate und die Pflanzengesundheit besser.

Was ist Petersilienwurzel?

Petersilienwurzel ist die weißliche Rübe der Wurzelpetersilie. Sie enthält die gleichen Aromastoffe wie die Blätter, aber in geringerer Menge. Sie hat den würzigen Geschmack von Petersilie und dazu ein süßliches Möhren- oder Rübenaroma.
Die Petersilienwurzel wird manchmal mit der Pastinake verwechselt. Wurzelpetersilie lässt sich am besten am nach oben gewölbten Blattansatz erkennen. Bei der Pastinake ist der Blattansatz in den Kopf der Rübe eingesenkt.

Wer frisst meine Petersilie im Garten ab?

Petersilie wird von verschiedenen Tieren im Garten abgefressen. Frisch gekeimte Sämlinge werden manchmal von Schnecken abgebissen. Frassstellen an größeren Pflanzen können von Eulenraupen stammen. Unter der Erde an den Wurzeln fressen Erdraupen.
Dünne gewundene Gänge, die als weiße Linien in den Blättern sichtbar sind, werden von den Larven der Selleriefliege verursacht.

Warum heißt Petersilie so?

"Sélinon" ist der Name vom Sellerie, einem anderen aromatischen Doldenblütler, und "pétro" (abgeleitet von "pétra") bedeutet "Stein". Der Name bezieht sich darauf, dass durch Petersilie die Nierentätigkeit angeregt wird und dadurch Blasen- und Nierensteine ausgeschieden werden (Genaust 2005).

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Literatur:

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S. Danert (1959) Zur Gliederung von Petroselinum crispum. Genetic Resources and Crop Evolution 7(1): 73-81

H. Genaust (2005): Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

U. Lohwasser , T. Struckmeyer et al. (2008): Untersuchungen am Weltsortiment Petersilie ((Mill.) Nyman) im Vergleichsanbau an zwei Standorten.- Tagungsband (Kurzfassungen der Vorträge und Poster) Gemeinsame Tagung 18. Bernburger Winterseminar und 5. Fachtagung Arznei- und Gewürzpflanzen "Qualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit" 18.-21. Februar 2008 in Bernburg

H. Mielke, B. Schöber-Butin (2007): Heil- und Gewürzpflanzen - Anbau und Verwendung.- Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem

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T. Struckmeyer , W. D. Blüthner und F. Marthe (2008): Entwicklung und Charakterisierung von Petersilienlinien (Petroselinum crispum) mit Resistenz gegen den Erreger der Blattfleckenkrankheit Septoria (Septoria petroselini).- Tagungsband (Kurzfassungen der Vorträge und Poster) Gemeinsame Tagung 18. Bernburger Winterseminar und 5. Fachtagung Arznei- und Gewürzpflanzen "Qualität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit" 18.-21. Februar 2008 in Bernburg

R. Vokk et al. (2011): Dill (Anethum graveolens L.) and Parsley (Petroselinum crispum (Mill.) Fuss) from Estonia: Seasonal Differences in Essential Oil Composition.- Agronomy Research 9 (Special Issue II), 515 - 520

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History of Parsley

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