Veronicella sloanei - Pfannkuchen-Schnecke

geschwungene Linie


Pfannkuchenschnecke

Die Pfannkuchenschnecke ist eine Nacktschnecken.

Pfannkuchenschnecke

Der Mantel bedeckt den ganzen Körper.

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Sie ist pflegeleicht, weil sie jede pflanzliche Nahrung frisst.

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Petersilie wird genauso gefressen wie Salat und Möhrenbrei für Babys.
Die Schnecken der Gattung Veronicella gehören zur Familie der Veronicellidae. Es gibt verschiedene Gattungen in der Familie, die nicht eindeutig von einander abgegrenzt sind. Sie werden als "leatherleaf slugs", als "Lederblatt-Schnecken" bezeichnet. Die am nächsten verwandte Familien sind die Onchidiidae, zu denen Onchidella gehört.

Die Veronicella-Arten stammen aus der Karibik. Einige asiatische Nacktschnecken-Arten wurden aber auch dieser Gattung zugerechnet.
Veronicella cubensis (Pfeiffer, 1840): Kuba, verschleppt nach Dominica und Kalifornien, als Pflanzenschädling bekannt.
Veronicella portoricensis (Semper, 1886): Puerto Rico, in Regenwäldern im Hochland.
Veronicella sloanei (Cuvier, 1817): Jamaika (Typus), weit verschleppt, als Pflanzenschädling bekannt.
Veronicella tenax Baker, 1931: endemisch auf Kuba.
Veronicella sp.: unbeschriebene, rot gefärbte Art von Dominica

Manchmal werden Arten aus der Gattung Leidyula (Leidyula moreleti, Leidyula floridana) mit in die Gattung Veronicella gestellt. Die genaue Zuordnung dieser Arten ist mir unklar.

Veronicella-Arten sind Zwischenwirte für parasitische Würmer, die auf den menschen und Tiere übertragen werden können, wenn die Schnecken roh verzehrt werden. Dazu gehören der rattenlungenwurm (Angiostrongylus cantonensis) und verwandte Arten (A. costaricensis und A. malaysiensis).
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Die blau-grauen Fühler mit den hellen Spitzen sind typisch für die Art.

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Tagsüber sind die Tiere versteckt.

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Die Tiere sitzen gerne unter ihrer Futterschüssel.

Veronicella sloanei

Synonyme:
Vaginulus sloanei Férussac
Vaginulus laevis de Blainville, 1817

Herkunft und Habitat:
Jamaika, in der Karibik inzwischen durch den Menschen mit Pflanzen weit verschleppt: Barbados, Bermuda, Dominika, St. Lucia, St. Vincent, Bahamas, Cayman Islands, Colombia, Honduras, Nikaragua, Kuba and Guadeloupe. Die Tiere brauchen eine feuchte Umgebung. Tagsüber sitzen sie in feuchter Erde. Nachts kommen sie zum Fressen an die Oberfläche.

Aussehen:
Die Veronicella-Arten haben einen besonderen Körperbau. Sie stammen von gehäusetragenden Landlungenschnecken ab. Ihre Gehäuse ist reduziert und nicht einmal mehr als Rest erhalten. Der Mantel bedeckt den ganzen Körper einschließlich dem Kopf mit den zwei Paar Fühlern. Es gibt keine Atemöffnung und auch keine Mantelhöhle oder Lunge.

Die Tiere sind zwittrig. Eine Artunterscheidung erfolgt an Hand der Struktur der Geschlechtsorgane.
Veronicella sloanei ist voll ausgestreckt etwa 12 cm lang. Der Körper ist variabel gefärbt. Meistens ist er gelblich oder cremefarben oder weiß. Sie können schwarze Punkte auf dem Rücken ahben, die zwei mehr oder weniger deutliche Bänder bilden. Bei Jungtieren sind die Bänder grau und deutlicher zu sehen. Die Augenstiele sind immer blau-grau mit hellbraunen Spitzen. Dadurch unterschiedet sich diese Art von anderen der Gattung und lässt sich eindeutig bestimmen. Die Lippentaster sind cremfarben.
Die Haut der Tiere sieht normalerweise trocken aus. Bei Berührung sondern sie aber sofort sehr viel, sehr klebrigen Schleim ab.

Temperatur:
tagsüber 20-26 °C

Luftfeuchtigkeit:
über 70 % und feuchtes Substrat sind wichtig

Einrichtung des Terrariums:
Ein Terrarium ist für die Haltung der Tiere ungeeignet. Da sie kine Gehäuse haben, können sie durch Schlitze kriechen, die wenige Millileter breit sind. Der Spalt zwischen den Schiebescheiben oder an der Falltür ist groß genug, um zu entwischen. Die Tiere trocknen schnell aus und sterben im Zimmer. Darum ist eine Unterbringung in einer Kunststoffbox günstiger.
Als Subtrat eignet sich feuchte Lauberde oder Moos.
Die Tiere graben sich ein oder sitzen unter Steinen, Holzstücken oder der Futterschale.

Futter:
Jedes pflanzliche Material: Salat, Möhren, Kohl, Kartoffeln, Paprika etc.

Sonstiges:
Die Art ist in der Karibik ein bedeutender Schädling in Gärten und in Gärtnerein. Die Schnecken fressen an Bohnen, Bananen (Obst- und Kochbananen), Weißkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, Zitronen, Taro, Tannia und Yams, Auberginen, Salat, Spinat, Erdnüssen, Erbsen, Paprika und Chili, Süßkartoffeln und Tomaten. Sie schädigen die Blätter und fressen auch an den Früchten.
Zu den geschädigten Zierpflanzen gehören unter anderem Stechapfel (Datura), Gardenien, Hibiskus und Bougainvillea.
Da die Tiere bei Berührung sehr stark schleimen und der Schleim von den Fingern nicht gut wieder abgeht, fasst man die Tiere besser nur mit Handschuhen an.
Würmer übertragen die Tiere aus Nachzuchten nicht.
Geschlechtsreif sind die Schnecken im Alter von etwa 7 bis 10 Monaten. Die Paarung erfolgt zwischen zwei Tieren oder in Gruppen mit mehreren Tieren. Die Eier sind oval und etwa 3 mm groß. Gelege mit 30 - 40 Eiern werden etwa 2 cm tief im Boden abgelegt. Jedes Tier produziert etwa alle 2 Wochen ein neues Gelege. Die Jungschnecken schlüpfen nach 2 - 3 Wochen. Sie sind zunächst farblos. Die Lebenserwartung liegt bei 2 bis 3 Jahren. Sind Nachzuchten unerwünscht, können die Eier durch Einfrieren abgetötet werden.

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Literatur:
Veronicella spp.

Pancake Slug

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