Gattung Didiplis - Amerikanische Sumpfquendel
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Didiplis gehört zur Familie Lythraceae (Weiderichgewächse). Sie gehört in die Verwandtschaft von Rotala und Ammannia. In der gattung didiplis sind nur zwei Arten bekannt. Die erste ist die hier beschriebene Didiplis diandra WOOD 1855. Von ihr wurden zwei Formen unterschieden: Didiplis diandra f. aquatica (KOEHNE) FASSETT 1939 und Didiplis diandra f. terrestris (KOEHNE) FASSETT 1939, also eine Wasserform und eine Landform. Die Landform wurde bereits 1880 von Koehne als Peplis diandra f. terrestris beschrieben.  Die zweite Art ist Didiplis linearis RAFINESQUE 1833. Die Pflanzen in der ähnlichen Gattung Peplis (z. B. der einmheimische Sumpfquendel P. portulak)  haben sechszählige Blüten, während Didiplis nur jeweils vier Blüten- und Staubblätter hat.
Der Amerikanische Sumpfquendel wächst an den Ufern von langsam fließenden Flüssen, Teichen und Seen. In einigen Staaten der USA gehört er zu den bedrohten Arten.
 
 

Wasserportulak, Amerikanischer Sumpfquendel, Wasserhecke
Didiplis diandra (DE CONDOLLE) WOOD 1855
 

Synonyme:
Peplis diandra NUTTALL ex DE CONDELLE 1828

Herkunft:
Östliches Nordamerika

Aussehen: 
Die submersen Blätter sind hellgrün bis rot, sitzend, schmal-lanzettlich bis linealisch und ca. 3 cm lang und ca. 1 bis 3 mm breit. Sie sind  kreuzgegenständig um den Stängel angeordnet. Die Pflanzen sind unter Wasser 15 bis 40 cm hoch. 
Die grünen, emersen Blätter sind lanzettlich, ca. 3 cm lang und 2 bis 5 mm breit. über Wasser erreicht die Pflanze eine Höhe von etwa 5 bis 10 cm und wächst kriechend. Die Stängel sind sehr dünn. 
Die etwa 2 mm großen Blüten sind rötlich, bräunlich oder grün. Die Blütenhülle besteht nur aus 4 Kelchblättern. Der Fruchtknoten ist rundlich und in zwei Kammern unterteilt. Die zweilappige Narbe ist auf einem kurzen Griffel. Die vier, seltenere 2, Staubblätter stehen etwa so hoch wie die Narbe. Die Blüten bilden sich sowohl über als auch unter Wasser in den Blattachseln. Sie setzten auch ohne Befruchtung Samen an (Kleistogamie). Die Frucht ist eine zweifächrige Kapsel (Kasselmann 1999), die nicht aufspringt*.

Temperatur:      22-26 °C

pH-Wert:          5,8-7,0

Härte:               2-10 °KH

Licht:                sehr viel

Sonstiges:
Der Nitratbedarf liegt zwischen  2 und 10 mg/l. Eisendüngung und zusätzliceh Kohlendioxiddüngung ist notwendig. 
Die Lichtstärke sollte so hoch sein, dass die Triebspitzen rot-orange werden. 

Die Stecklinge bewurzeln leicht und verzweigen sich stark. Die Pflanze ist sowohl über als auch unter Wasser sehr schwierig. Sehr selten im Handel. Manchmal wird die emerse Form von Rotala wallichii unter dem Namen angeboten.

* Kapseln sind Streufrüchte und springen bei der Reife auf. Allerdings wird bei Didiplis und Peplis angegeben, das die Früchte nicht aufspringen (Quelle 1). Sie werden auch als "indehiscent" (= nicht Öffnend, nicht aufplatzend) bezeichnet (Quelle 2). "Indehiscent fruits" sind Schließfrüchte, zu denen die Nüsse, Beeren und Steinfrüchte gehören. Es gibt unter den etwa 600 Arten Lythraceae (Bluweiderichgewächsen) wohl auch solche mit "kapselartigen" Schließfrüchten, zu denen auch Didiplis gehört.
 

Die Pflanzen benötigen sehr viel Licht.

Blüten von Didiplis diandra

Literatur:

T. Nutall (1828) in de Condolle: Prodromus Systematis Naturalis Regni Vegetabilis 3, 77

C. S. Rafinesque (1833): Atlantic Journal, and Friend of Knowledge. Philadelphia, PA, 177

Wood (1855): Bot. and Flor. 124

B. A. E. Koehne (1880): Peplis diandra f. terrestris, Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie, Leipzig,
1: 264

N. C. Fassett (1939): Rhodora; Journal of the New England Botanical Club, Cambridge, MA, 41, 376

L. van den Berkmortel (1988): Didiplis diandra (Nutt. Ex Dc.) Wood.- Aqua Planta 2-88, 65-66

C. Gering (1989): Didiplis diandra (Nutt. Ex Dc.) Wood.- Aqua Planta 2-89, 61-62

C. Gering (1991): Didiplis diandra - Ein Juwel unter den Aquarienpflanzen.- Aquarium Heute 9(2), 29-30

C. Christensen (1994): Das Pflanzenportrait: Didiplis diandra(DC.) Woods.- Aquarium heute 12(3), 563

C. Kasselmann (1995): Aquarienpflanzen.- DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

B. Greger (1997): Didiplis diandra. Amerikanische Wasserhecke.- Das Aquarium 31(7), 44-45

C. Kasselmann (1997): Rotblättrige Stängelpflanzen als Blickfänge im Aquarium (2). Von Didiplis bis Ludwigia.- Aquarium Heute 15(1), 492-495

H.G. Kramer (2001): Problempflanzen.- Aqua Planta 2-2001, 86-92

I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.- 9. Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München
 

Internetquellen:

Quelle 1: Text von "Die Natürlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere den Nutzpflanzen"

Quelle 2: Auszug aus dem Buch "An Illustrated Flora Of The Northern United States, Canada And The British Possessions Vol 2", von Nathaniel Lord Britton und Addison Brown
 


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