Gattung Hydrocharis - Froschbiss

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Froschbiss gehört zur Familie der Hydrocharitaceae und ist mit den Vallisnerien und Wasserpest verwandt. In der Gattung Hydrocharis gibt es drei Arten. Allgemein bekannt ist der Europäische Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae. Er kommt in ganz Europa bis nach Westsibirien und zum Kaukasus und in Nordwestafrika vor Hydrocharis dubia kommt in Asien von Korea bis Bangladesch und Indien und bis nach Neu-Guinea und den Philippinen und in Nord-Australien vor. Die dritte Art ist Hydrocharis chevalieri (Syn. Hydrocharis salifera Pellegr., Ottelia chevalieri De Wild) aus Afrika.
Der in der Aquaristik bekannte tropische Froschbiss gehört aber zur Gattung Limnobium.

Froschbiss ist einhäusig und bildet männliche und weibliche Blüten an der selben Pflanze. In den männlichen Blüten fehlt die Narbe und der innere Staubblattkreis ist zu unfruchtbaren Staminodien umgebildet. In der weiblichen Blüte sind die Staubblätter zu Staminodien und Drüsen umgebildet.



Asiatischer Froschbiss - Hydrocharis dubia

Synonyme:
Boottia renifolia Merr.
Hydrocharis asiatica Miq.
Hydrocharis cellulosa Buch.-Ham. ex Prain
Hydrocharis morsus-ranae var. asiatica (Miq.) Makino
Hydrocharis parnassiifolia Hallier f.
Hydrocharis parvula Hallier f.
Limnobium dubium (Blume) Shäffer-Fehre
Monochoria dubia (Blume) Miq.
Pontederia dubia Blume

Aussehen:
Die Blätter schwimmen in der Regel. selten wachsen sie auch untergetaucht. Die Blattspreite rundlich herzförmig bis kreisrund. Sie hat eine Größe von 4,5 - 5,5 Zentimeter. Je 5 bis 6 männlichen Blüten sind einer Spatha. Ihre Kelchblätter sind ungefähr 6 mal 3 mm groß. Die gelben Kronblätter sind ca. 1,3 cm breit und 1,7 Zentimeter lang. Jede Blüte hat 12 Staubblätter, von denen die drei inneren zu unfruchtbaren Staminodien umgebildet sind.
Die weibliche Blüten sind größer als männliche. Die Kronblätter sind weiß mit einer gelben Basis. Sie sind ca. 1,5 mal 1,8 cm groß. Die weiblichen Blüten haben sechs unfruchtbare Staminodien und drei nierenförmige Drüsen. Die Griffel sind etwa 4 mm lang und dicht mit drüsigen Haaren bedeckt. Die Blütezeit in der Natur ist von August - Oktober.
Die Chromosomenzahl ist 2n = 16.



Europäischer Froschbiss - Hydrocharis morsus-ranae



Froschbiss im Freiland



Werden die Pflanzen bei Temperaturen um 22 bis 25 °C kultiviert, werden die Blätter größer und der bräunliche Farbton verschwindet

Synonyme:
Hydrocharis asarifolia Gray
Hydrocharis batrachyodegma St.-Lag.
Hydrocharis cordifolia St.-Lag.
Hydrocharis morsus-ranae f. terrestris Glück
Hydrocharis rotundifolia Gilib.
Sagittaria triflora Miq.

Herkunft:
Europa

Aussehen:
Die herzförmigen oder nierenförmigen, lang gestielten Schwimmblätter bilden lockere Rosetten mit etwa 5 Blättern. Die Blätter haben einen Durchmesser von 2 bis 7 cm. Sie sind ledrig und ihre Oberseite ist glänzend grün. Die Blattunterseite ist teilweise rötlich. An der Basis haben die Blätter zwei große Nebenblätter.
Es wachsen 5 - 20 cm lange Ausläufer unter der Oberfläche entlang und bilden Tochterpflanzen, die lange mit der Mutterpflanze verbunden bleibt. Auf diese Weise entstehen große verzweigte Pflanzenteppiche. Die reichen in der Regel nicht bis zum Grund und nehmen Nährstoffe aus dem Wasser auf. Die Blüten sind weiß und haben einen Durchmesser von etwa 1,5 bis 3 Zentimetern. Die männlichen Blüten sitzen zu dritt an einem Blütenstandsstiel. Die weiblichen Blüten wachsen einzeln. Fruchtbildung ist selten und tritt nur in warmen jahren auf.
Zur Überwinterung bilden die Pflanzen Winterknospen (Turionen), die im Herbst auf den Gewässergrund sinken. Im Frühjahr steigen sie an die Oberfläche und entfalten sich.
Die Chromosomenzahl ist 2n =14.

Temperatur: 10-28 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel

Sonstiges:
Froschbiss ist eine unkomplizierte Teichpflanze. Er vermehrt sich frei treibend auf der Wasseroberfläche. Wird zuviel der Teichfläche bedeckt, lassen sich die Pflanzen problemlos entfernen. Durch das Wachstum werden dem Wasser Nährstoffe entzogen. Gleichzeitig beschatten die Pflanzen das Wasser. Beides trägt zur Reduktion des Algenwachstums bei.
Für Aquarien wird die Art eher selten verwendet, obwohl sie auch im Aquarium gut wächst.

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Literatur:

E. Stengel (1977): Pflanzenportrait - Hydrocharis-morsus ranae Linné.- Aqua Planta 1-77
F. Rosenau (1986): Der Froschbiss, Hydrocharis morsus-ranae L. - Freilandbeobachtungen und Pflege im Aquarium.- Aqua Planta 4-86, 142-144
H.C.D. De Wit (1990): Aquarienpflanzen.- 2. überarbeitete Auflage, übersetzt aus dem Niederländischen von Dr. Edy Roche, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim)
C.D.K. Cook (1994): Die Blütenbiologie der Hydrocharitaceae (Froschbissgewächse).- Aqua Planta 3-94, 110-118
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

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