Gattung Mayaca - Mooskraut

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Mayaca baumii
Mayaca fluviatilis
Mayaca longipes
Mayaca sellowiana

Die Gattung Mayaca ist die einzige in der Familie der Mayacaceae. Die Pflanzen wachsen im tropischen- und subtropischen Südamerika und Südwestafrika an feuchten Strellen zeitweilig ganz im Wasser. Die Gattung ist nach einem überschwemmungsgebiet bei Santarém in Brasilien benannt (P.J. van der Vlugt 1991).
Lourteig (1952) erkannte in seiner Revison der Gattung 4 Arten an. Teilweise geht man heute von bis zu 10 Arten aus.
Alle Mayaca-Arten sehen sich sehr ähnlich und sind sehr variabel. Sie haben mehr oder weniger verzweigte, biegsame Stängel, die dicht mit linealischen bis nadelförmigen Blättern besetzt sind. Teilweise haben sie zweigeteilte Blattspitzen, was aber nur unter dem Mikroskop sichtbar ist. Die Blätter sind wechselständeig, das heißt spiralig, um den Stängel angeordnet. Es besteht eine gewisse ähnlichkeit mit Rotala wallichii und Rotala spec. ´Nanjenshan´. Die feinblättrigen Rotala haben aber echte drei bis sechs-zählige Blattquirle., während die Mayaca-Arten dicht wechselständig beblättert sind. Darum kann man bei den Rotala-Arten deutliche Internodien und Nodien sehen und bei Mayaca nicht. Deutliche Unterschiede gibt es in der Form der Blüten. Rotala kommen natürlich in Asien vor und Mayaca überwiegend in Amerika.

Die Pflanze findet man in Südamerika wohl in saurem, nahezu pflanzenfreiem Schwarzwasser. Van der Vlugt (1991) vermutet aber wohl nicht ganz zu unrecht, dass die Pflanze dieses Standorte nicht bevorzugt, sondern nur besser verträgt als andere Pflanzen, mit denen sie an weniger extremen Standorten zusammen vorkommt.

Die Blüten bilden sich in der Regel über Wasser. Lediglich bei M. longipes soll sie sich an einem langen Stiel auch aus dem Wasser erheben können. Bei M. fluviatlis und M. sellowiana sind sie einzeln, bei M. longipes und M. baumii in Gruppen von zwei bis mehr als 10 und seltenere einzeln. Die Stängel verzweigen sich sympodial. Das heißt, dass die Blüten an der Triebspitze stehen, an der selben Stelle aber eine Seitenknospe weiter wächst und den Stiel fortsetzt. An der Basis des Blütenstieles gibt es ein häutiges, Schuppen ähnliches Hochblatt. Die Kelchblätter sind fest und grün. Die Kronblätter sind größer weiß bis rosa, etwa 5 bis 13 mm lang und 4 bis 8 mm breit. Der Griffel ist kurz. Die Narbe hat drei Lappen. Die drei Staubblätter unterscheiden sich in ihrer Form zwischen den Arten, so dass sie als Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden. Bei M. fluviatilis Öfnnen sich die Antheren seitlich, bei den anderen Arten an der Spitze. M. sellowiana hat einen einfachen Blütenstand und die Antheren Öffnen sich mit einer relativ langen Röhre. Die doldenblütigen M. longipes und M. baumii unterscheidet man daran, dass sich bei der letzten die Antheren schüsselförmig Öffnen und bei der ersten mit einem RÖhrchen. Der Artikel von van der Vlugt enthält erklärende Zeichnungen.
Sculthorpe (1967) gibt an, dass eine Trocknung der Samen zum Zerreißen der Samenhülle führt und sofort zur Keimung führt wenn die Samen ins wasser kommen. So keimen die Samen bereits nach 6 Wochen. Wenn sie ständig im wasser bleiben erst nach 12.
 
 

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Baums Mooskraut
Mayaca baumii Gürke

Synonyme:
-

Herkunft:
Südamerika

Aussehen: 
über Wasser wächst die Pflanze kriechend. Die Stängel werden etwa 50 cm lang und richten sich an den Spitzen etwas auf. Die Pflanzen sind mehr oder weniger stark verzweigt. Die Blätter sind wechselständig und stehen sehr dicht. Die Blätter sind linealisch bis 15 mm lang und haben zwei scharfe Spitzen. Jewiels zwei oder drei Blüten stehen auf bis zu 10 mm langen Stielen. Die Kelchblätter sind etwa 0,7 x 1,25 mm groß. Die Kronblätter sind weiß. Sie  Die Staubblätter sind 2,5  bis 3 mm lang. Davon macht etwa 1 mm das Filament aus. 

Temperatur:      -

pH-Wert:          -

Härte:               -

Licht:                -

Sonstiges:
Nicht in Kultur.



 
 
Fluß-Mooskraut
Mayaca fluviatilis AUBLET 1775

Synonyme:
Mayaca aubletii MICHEAUX
Mayaca vandellii SCHOTT & ENDLICHER

Herkunft:
SüdÖstliche USA, Süd- und Mittelamerika

Aussehen: 
über Wasser wächst die Pflanze kriechend. Die Stängel werden etwa 60 cm lang und richten sich an den Spitzen etwas auf. Die Pflanzen sind mehr oder weniger stark verzweigt. Die Blätter sind wechselständig und stehen sehr dicht. Die Blätter sind linealisch 2,5 bis 14 mm lang und etwa 1 mm breit. Sie haben eine einfache oder eine geteilte Spitze. Die Blüten stehen einzeln auf bis zu 12 mm langen Stielen. Die Kelchblätter sind etwa  2 bis 4 x 0,6 bis 1,5 mm groß. An ihrer Innenseite sind feine keulig verdickte Härchen. Die Kronblätter sind rosa oder rosa mit weiß an der Basis. Sie sind 5 x 4,5 mm groß. Die Staubblätter sind inklusive Antheren 1,5 bis 3 mm lang. Die Filamente sind etwa 1 bis 2 mm. Die Frucht ist eine dreiteilige Kapsel.

Temperatur:      23-25 °C

pH-Wert:          5,0-6,8

Härte:               2-6 °KH

Licht:                mittel bis viel

Sonstiges:
Zusätzliche Kohlendioxid-Düngung und leichte Wasserbewegung wirken sich positiv auf das Wachstum aus. Der Bedarf an Eisen und anderen Spurennährstoffen ist recht hoch.
Als Beleuchtungsdauer gibt Gering (2000) mindestens 12 Stunden an. Bis zu 20° dGH soll die Pflanze nach seiner Ansicht vertragen. Er gibt aber auch an, dass die Pflanze schnell wüchsig ist und am besten in hohen Becken bis 50 cm zu pflegen sei. Seine Temperaturempfehlung liegt bei 22 bis 28°C.
Van der Vlugt (1991) hatte Erfolg mit neutralem pH-Wert, 4-5 °KH und 5 bis 8 °dGH. Als Subatrst verwendete er groben Sand mit Torf und fein zerkleinerer Stahlwolle. Die Temperatur schwankte zwischen 20 und 28°C. 

Unterwasserform 

überwasserform mit Blüte

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Mooskraut
Mayaca longipes Mart. ex Seubert

Synonyme:
-

Herkunft:
Guyana und Brasilien

Aussehen: 
über Wasser wächst die Pflanze kriechend. Die Stängel werden etwa 50 cm lang und richten sich an den Spitzen etwas auf. Die Pflanzen sind mehr oder weniger stark verzweigt. Die Blätter sind wechselständig und stehen sehr dicht. Die Blätter sind linealisch 3 bis 30 mm lang. Sie haben eine ausgerandete Spitze mit zwei scharfen Spitzen. Die Blüten stehen in Gruppen bis 10 oder 12 auf bis zu 10 cm (!) langen Stielen. Die Kelchblätter sind etwa  5 bis 8 x 1,25 bis 2 mm groß. Die Kronblätter sind weiß. Sie sind 9 bis 10 x 7 bis 8 mm groß. Die Staubblätter sind 2,5 bis 3,5 mm lang. Die Filamente sind etwa 0,33 mm lang. 

Temperatur:      -

pH-Wert:          -

Härte:               -

Licht:                -

Sonstiges:
nicht in Kultur



 

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Feines Mooskraut
Mayaca sellowiana Kunth

Synonyme:
M. endlicheri
M. lagoensis
M. bolivianus
M. brasilii

Herkunft:
Südamerika (Kolumbien, Venezuela, Brasilien, Bolivien, Paraguay, Nordargentinien)

Aussehen: 
über Wasser wächst die Pflanze kriechend. Die Stängel werden etwa 45 cm lang und richten sich an den Spitzen etwas auf. Die Pflanzen sind mehr oder weniger stark verzweigt. Die Blätter sind wechselständig und stehen sehr dicht. Die Blätter sind linealisch 2 bis 10 mm lang und etwa 1 mm breit. Sie haben eine einfache oder eine geteilte Spitze mit sehr feinen Spitzchen. Die Blüten stehen einzeln auf 1,5 bis 5 mm langen Stielen. Die Kelchblätter sind etwa 3 bis 5 x 0,75 bis 2 mm groß. An ihrer Innenseite sind feine keulig verdickte Härchen. Die Kronblätter sind rosa. Sie sind 4,5 bis 7 x 4 bis 7 mm groß. Die Staubblätter sind inklusive Antheren 2,5 bis 3 mm lang. Die Filamente sind etwa 0,5 mm. 

Temperatur:      22-28 °C

pH-Wert:          5,5 - 6,8

Härte:               2-6 °KH

Licht:                mittel bis viel

Sonstiges:
Die Pflanzen bevorzugen leicht saures, weiches Wasser. Ein Besatz mit Fischen wirkt sich negativ auf das Wachstum aus, weil zuviele Nährstoffe, ulm und Verbiss der Pflanze schaden.

Mayaca sellowiana

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Literatur:

A. Lourteig (1952): Mayacaceae.- Notulae Systematicae Paris 14, 234-248

Lotus Osiris (1965): Mayaca aus dem Zauberwald.- DATZ 1965/7, 209 (Geschichte ohne jeden Informationsgehalt)

C.D. Sculthorpe (1967): The Biology of Aquatic Vascular Plants.- Edward Arnold Ltd., London

J. W. Thieret (1975): The Mayacaceae in S. E. United States.- Journal of the Arnold Arboretum 56, 248-255

K. Paffrath (1988): Mayaca, zierliche Mooskräuter für Aquarien.- DATZ 1988/9, 368

R. Suttner (1989): Erfahrungen mit meinem "Pflanzenkrankenhaus".- DATZ 1989/1, 50

B. Greger (1989): Wieviel Licht braucht ein Aquarium?- DATZ 1989/10, 632

P. J. van der Vlugt (1991): Die Gattung Mayaca.- 1991/9, 593 (Umfangreiche Informationen zur Systematik)

C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart

C.-P. Gering (2000): Flutendes Mooskraut.- DATZ 2000/5, P12 (Portrait)

Gärtnerei Oriental (2001): Aquatic Plant Handbook.- Singapur


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