Tierische Besucher im Garten

geschwungene Linie

In jedem Garten - egal ob naturnah oder nicht - finden sich wildlebende Tiere ein. Einige sind für uns Schädlinge - wie die Blattläuse, die an unseren Pflanzen saugen - und andere sind Nützlinge - wie der Marienkäfer, der sie frisst. Die Welt scheint hier in gut und böse - schwarz und weiß unterteilt zu sein. Allerdings ist das nicht so einfach wie es aussieht. Der beliebte Marienkäfer kann nur überleben, wo er Läuse findet. Beseitigen wir die Läuse, geht der Käfer leer aus. Setzen wir Gift ein, vergiften wir den Käfer sogar. ähnlich ist es mit den Schmetterlingen. Wie kleine fliegende Blüten schweben sie über unseren Pflanzen und wir freuen uns sie zu sehen. Aber ihre Kinder, die Raupen, sind bei uns alles andere als beliebt, weil sie unseren Salat oder Kohl anfressen. Dabei übersehen wir, dass diese Tiere in unseren Kulturlandschaften oft keine andere Wahl haben als unsere Zierpflanzen zu verspeisen, weil wir ihnen ihre natürlichen, einheimischen Nahrungspflanzen nahezu völlig entzogen haben.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Große Brennnessel (Urtica dioica). Wir dulden sie nicht in unseren Gärten und meist auch nicht darum herum. Sie ist aber für viele Tiere eine wichtige Nahrungspflanze. Viele Insekten sind sogar unbedingt auf sie angewiesen. Der kleine graue Brennnessel-Rüssler (Nedyus quadrimaculatus) ist ein weniger hübscher Vertreter.  Für uns attraktiver sind die schönen bunten Tagfalter, deren Raupen auf Brennnesseln leben. Die Raupen von Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Landkärtchen (Araschnia levana) und Admiral (Vanessa atalanta) leben ausschließlich von Brennnesseln. Das Tagpfauenauge (Inachis io) und der Distelfalter (Vanessa cardui) legen ihre Eier bevorzugt auf dieser Pflanze ab. Ohne das lästige brennende "Unkraut" können wir uns also nicht über die bunten Schmetterlinge freuen. Die Falter leben wiederum von Nektar und benötigen blühende Pflanzen. In unseren sauber geputzen Gärten mit viel "schwarzer" Erde, immergrünen Gehölzen wie Rhododendron, Buchs und Thuja, fehlen sowohl dem Falter als auch der Raupe die Nahrungsgrundlagen.
Es ist heute allgemein bekannt, dass biologische Vielfalt, die Chancen einer einzelnen Art auf Massenvermehrung reduziert. Damit Schädlinge nicht überhand nehmen muss ein Garten also möglichst vielen verschiedenen Tieren gute Lebensbedingungen bieten. Während Marienkäfer als Larven und als Adulte Blattläuse fressen, sind Schwebfliegen und Florfliegen als Erwachsene auf Pollen und Nektar angewiesen. Ein Garten, in dem immer viele Blumen blühen wird von den erwachsenen Tieren darum eher besucht und als Eiablageplatz genutzt als ein Garten nur mit Buchs-Kugeln, Wacholder und Lebensbäumen.
 
 

Der Garten für Nützlinge und andere Insekten

Es ist nicht schwer einen Garten so zu gestalten, dass sich viele Insekten darin wohl fühlen. Die Grundlage ist eine abwechslungsreiche Bepflanzung, die ohne große Unterbrechung Blüten trägt. Ein Blütezeit-Kalender hilft bei der Zusammenstellung der Bepflanzung.
Einheimische Pflanzen sind an unsere klimatischen Bedingungen gut angepasst und liefern den heimischen Tieren zu jeder Zeit passende Nahrung.
 

Schmetterlinge
 
 
 

Name Lebensweise
Tagpfauenauge 
Inachis io

Tagpfauenauge im Mai 
an Puschkinia scilloides.

Das Tagpfauenauge ist einer der bekanntesten Schmetterlinge. Die Tiere überwintern in Häusern, hohlen Baumstämmen oder anderen geschützten Orten. Die Eier werden auf Brennesseln abgelegt. Die Larven sind schwarz und trägt zwei Reihen verzweigter Dornen auf dem Rücken. Die Bauchbeine sind braun.
Der Falter sugt Nektar an allen Blüten.

Charakteristisch für die Edelfalter (Nymphalidae) ist, dass ihr erstes Beinpaar zu Putzpfoten reduziert ist. Es dienen nur zwei Beinpaare zum Laufen. 

Großer Kohlweißling
Pieris brassicae

Der Große Kohlweißling ist ein weißer Falter mit einem dunklen ausgedehnten Fleck an der Spitze der Vorderflügel. Er reicht weit am hinteren Flügelrand nach unten. Auf den Flügeln sind je zwei runde dunkle Flecken und ein dunkler Saum an der Körperseite. Die Flügelunterseiten sind gleichmäßig cremfarben.
Die Eier werden in Gruppen an der Unterseite von Wirtspflanzen abgelegt. Die schlüpfenden Raupen sind zunächst hell grün und haben eine schwarze Kopfkapsel. Später sehen die Raupen aus wie auf den Bildern links.
Die Puppen sind grau-braun und haben schwarze Flecken.
Kleiner Kohlweißling
Pieris rapae

Puppe des Kleinen Kohlweißlings


Der Kleine Kohlweißling ist ein weißer Falter mit einem dunklen Fleck an der Spitze der Vorderflügel. Auf den Flügeln sind je zwei runde dunklen Flecken und eine Linie an der Körpersiet. Die Flügelunterseiten sind gleichmäßig cremfarben. Im Vergleich zum Großen Kohlweißling ist die Zeichnung heller und der Fleck an den Flügelspitzen ist kleiner.
Die Raupen des Kleinen Kohlweißlings sind hell grün und haben eine gelbe Rückenlinie. An den Körperseiten sind kleine gelbe Punkte. Die Raupe hat kurze borstige Haare, die gleichmäßig über den Körper verteilt sind.

 
 

 



Käfer





Marienkäfer - Familie Coccinellidae
Es gibt in Mitteleuropa mehr als 80 Marienkäferarten, die mehr als 30 Gattungen zugeordnet werden. Weltweit sollen es mehr als 4500 sein. Nicht alle sind orange mit schwarzen Punkten und nicht alle fressen Blattläuse. Einige Marienkäfer fressen an Pflanzen andere ernähren sich von Pilzen. Als Glücksbringer gelten aber die Blattlausvertilger in rot mit schearzen Flecken. Die Nachkommen eines solchen Insektenfressers können in einem Sommer bis zu 100.000 Blattläuse vertilgen.
Die Tierew haben wenig Fressfeinde, weil sie ein stinkendes, übel schmeckendes und giftiges Sekret aus den Gelenken der Beine absondern. Es vertreibt zum Beispiel Ameisen, die versuchen "ihre" Blattläuse zu verteidigen. Die Warnfarbe schreckt andere Beutegreifer wie Vögel ab.
Die Larven sind bewegliche schnelle Räuber mit einem lang gestrecken Hinterleib. Sie sind schwarz oder braun mit Mustern aus orangefarbenen, hell braunen oder grauen Flecken. Die Puppen sind meist mehr oder weniger orange-rot oder braun-rot mit schwarzen oder hell braunen Flecken. Man findet sie meist unter Blättern. Sie sind oberflächlich betrachtet den Larven von Kartoffelkäfern ähnlich. Diese haben jedoch sechs deutlich sichtbare Beine, sind nur auf Kartoffeln, Tomaten und anderen Nachtschattengewächsen zu finden und sind von zerfressenen Blättern umgeben. Kartoffelkäfer verpuppen sich in der Erde. Marienkäfer gehören zu den natürlichen Feinden der Kartoffelkäferlarven.
Den Winter überdauern Marienkäfer in dem sie sich in Winterquartieren hinter loser Baumrinde in Spalten oder in Laubhaufen zusammenfinden. Findet man sie im Haus sollte man sie an einen kühlen Ort setzen. überwintern sie zu warm, wachcen sie im Frühjahr nicht mehr auf.
 
 
 

Arten Lebensweise
Siebenpunkt-Marienkäfer
Coccinella septempunctata

Siebenpunkt auf einer Rose

Larven in einer Blattlauskolonie

Der Siebenpunkt wird bis zu 8 mm lang und ist einer der grÖßten einheimische Marienkäfer. Er ist sehr weit verbreitet, häufig und gut bekannt. Die Tiere sind in ihrem Muster und in der Farbe nicht sehr variabel. Die Beine sind schwarz. Der Kopf und der Nackenschild sind schwarz mit zwei großen und zwei kleinen weißen Flecken. Die Flügeldecken sind leuchtend rot-orange mit einem schwarzen-weißen Fleck im Nacken und sechs schwarzen an den Seiten. 

Die Larve ist schwarz-grau und hat vier Paare von orangen Flecken am Hinterleib. 

Larven und Käfer leben räuberisch von anderen Insekten und deren Larven. 

Ostasiatischer Marienkäfer
Harmonia axyridis

Charakteristisch ist das schwarze "M" 
auf der Stirn des Käfers





Diese schwarze Form wird als 
Harmonia axyridis spectabilis bezeichnet

eine andere Farbform

Dieser Marienkäfer ist ursprünglich nicht bei uns heimisch. Er stammt aus Ostasien (China, Japan) und wurde zur Schädlingsbekämpfung in Gewächshäusern eingeführt.  In den USA breitet sich die Art bereits seit etwa 1988 stark aus. 2001 wurde zum ersten Mal in Europa (Belgien) nachgewiesen. In Großbritannien gab es den ersten nachweis 2004. Dort wird die Ausbreitung des Harlequin Ladybird sorgfältig beobachtet. Ihm ist eine eigene Webseite gewidmet auf der man die verschiedenen Farbformen sehen kann. In Deutschland ist dieser Marienkäfer vermutlich flächendeckend verbreitet. 
Da der Käfer neben Blattläusen auch andere Insekten und ihre Eier und Larven frisst, unter anderem auch die Larven von anderen Marienkäfern - ist es möglich, dass diese Art einheimische Arten verdrängt. Vielerorts ist sie bereits die häufigste anzutreffende Art.

Der Marienkäfer ist mit 5 bis 7 mm recht groß. Die Art ist sehr variabel in Farbe und Zeichnung. Die Flügeldecken können gelblich-orange, rot, schwarz oder gelb sein. Sie haben keine oder bis zu 21 rote, schwarze oder gelbe Flecken. Häufig ist eine orange Form mit 15-21 schwarzen Flecken und einem charakteristischem "M" auf der Stirn. Eine schwarze Form mit vier orangenen Punkten, die als Harmonia axyridis spectabilis bezeichnet wird, ist ebefalls häufig. H. axyridis conspicua hat nur zwei orange-rote Flecken in denen jeweils ein schwarzer Fleck ist. Es gibt aber auch ganz schwarze, gelbe mit schwarzem Saum und alle Farbvarianten dazwischen. Die Beine sind in den meisten Fällen braun.

Die Larve hat die gleiche Gestalt wie die des Siebenpunkt-Marienkäfers. Sie hat aber eine orange, L-förmige Zeichnung auf den Körperseiten die sich über 5 Körpersegmente zieht. Außerdem sind 4 Rückenstacheln orange. 
 
 

Puppen an Mais und einem Gras


Schwarzgefleckter oder
14-Punkt Marienkäfer
Propylaea quatuordecimpunctata

Dieser gelbe Marienkäfer mit schwarzen Flecken ist 3,5 bis 4,5 mm lang. Er ist weit verbreitet und ernährt sich von verschiedenen Blattlausarten.

Die Larve ist grau-schwarz und hat eine gelb-braune Zeichnung. Sie ist hat keine Stacheln, sondern nur Haare.

Blatthornkäfer (Familie Scarabaeidae)
 
 
 

Name Lebensweise
Maikäfer 
Melolontha melolontha


Einen Maikäfer zu sehen ist schon etwas besonderes. Nur wenige Wochen im jahr sind die adulten Tiere zu sehen. Sie Paaren sich und sterben. Den grÖßten Teil ihres Lebens verbringen die Tiere als Larven in der Erde. 
Der Käfer ist 2 bis 3 cm lang. Er ist kastanienbraun und mit weißlichen Haaren bedeckt. Auf den Flügeldecken sind 5 Längsrippen. Der Hinterleib endet in einer stumpf abwärts gerichteten Spitze. Man sieht im nur im Mai oder Juni. Sie sind in der Dämmerung aktiv und fliegen meist zum Licht. Sie fressen Blätter, Blüten und Knospen an Laubbäumen. Daher werden sie auch als Schadlinge betrachtet. Nach einigen Wochen gräbt sich das Weibchen 15-20 cm tief ein und legt 12 bis 30 Eier. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen die Larven.
Die Larven sind weiß. Das letzte Körpersegment wirkt wegen des durchscheinden Darms dunkel. Kopf und Beine sind glänzend braun. Sie sind etwa 3 bis 3,5 cm lang. Sie fressen etwa 3 Jahre lang an den Wurzeln und Knollen verschiedener Pflanzen. Im dritten Sommer verpuppen sich die Tiere in etwa 60 cm Tiefe und entwickeln sich innerhalb von 6 Wochen zum Käfer. Der Käfer bleibt bis zum nächsten Frühjahr in der Erde.

Die Engerlinge von Maikäfern und die Larven anderer Arten aus der Familie sind sich sehr ähnlich und für den Laien kaum zu unterscheiden.


Bienen

Weltweit gibt es rund 20.000 Bienenarten (Apoidea). In Deutschland sind etwa 500 Arten heimisch. Alle Arten ernähren sich von Pollen und Honig. Es gibt verschiedene Familien. Die weiblichen Tiere haben breite, behaarte Hinterbeine, die zum Sammeln von Pollen dienen. Während unsere domestizierte Honigbiene große Staaten bildet, leben die meisten einheimischen Bienen einzeln und bauen Nester am oder im Boden.
Weibliche Bienen haben einen Wehrstachel, der sich aus dem Eilegeaparat entwickelt hat. Die Tiere stechen, wenn ihr Nest oder ihr eigenes Leben bedroht ist. In der Regel verteidigen Bienen ihren Stock gegen fremde Bienen oder räuberische Insekten. Gegen sie ist der Stachel sehr wirksam. Einen Menschne zu stechen ist dagegen das Todesurteil für die Biene. Da er mit Widerhaken versehen ist, bleibt der Stachel in der Haut des Menschen stecken und wird zusammen mit der Giftdrüse aus dem Körper gerissen. An dieser Verletzung stirbt die Biene. Entsprechend gering ist das Interesse der Biene einen Menschen zu stechen.
 
 

Arten Lebensweise
Honigbiene
Apis mellifera

Die Honigbiene ist ursprünglich in Südostasien beheimatet. Sie wird aber seit langer Zeit als Honiglieferant in menschlicher Obhut gepflegt. Die Tiere leben in großen Dauerstaaten mit bis zu 50.000 Tieren. Eine einizige KÖniging gibt hier den Ton an. 
Es gibt mehrere Rassen, die sich etwa sin der Färbung unterscheiden. Wildlebende Honigbienen sind zum Teil Kreuzungen verschiedener Rassen und können verschiedene Merkmalskombinationen aufweisen.

Der Artname "mellifera" bedeutet "Honig (ein)tragend" und "apis" ist die lateinische Bezeichnung für "Biene".






 

Hummeln
 
 
 



Erdhummel
Bombus terrestris

Der Kragen und das 2. Hinterleibssegment sind bei der Art goldgelb. Das Hinterende ist weiß. Die Tiere nisten in ErlÖchern. Sie sind sehr häufig und weit verbreitet.







 

Wespen
Wespen sind nicht unbedingt Sympatieträger. Als Räuber tragen sie aber dazu bei andere Insekten zu reduzieren. Die erwachsenen Tiere fressen Nektar und andere zuckerhaltige Stoffe wie Baumsaft und Honigtau. Die Larven bekommen aber eiweißreiche, tierische Kost.
manchen Wespen fangen andere Insekten im Flug. Andere Arten warten auf einem Ansitz oder schleichen sich an und überfallen die Beute dann. Langsamere Tiere wie Blattläuse oder Raupen werden einfach eingesammelt. Die Beutetiere werden mit einem Stich gelähmt und in Vorratskammern verstaut.
Hornissen gehören auch zu den Wespenarten. Sie jagen ebenfalls Insekten. Ein Hornissenvolk benötigt pro Tag etwa soviele Fliegen, Mücken, Motten und andere Insekten wie fünf Meisenpärchen für ihren Nachwuchs sammeln. Andere Wespen mit größeren VÖlkern wie die Gemeinen Wespe, von denen bis zu 10.000 Tiere ein Volk bilden, brauchen sogar drei- bis viermal soviel Nahrung. Als Schädlingsbekämpfer sind Wespen also unschlagbar.

Die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) und die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris) nisten in Hohlräumen am Haus z.B. in Rolladenkästen oder hinter Wandverkleidungen. Sie kommen daher besonders häufig mit dem Menschen in Konflikt. Da wir für Wespen keine geeignete Nahrung darstellen stechen sie uns in der Regel nicht. Bedrohen wir aber sie oder ihr Nest, werden sie sich verteidigen. Wespenstiche, auch die von Hornissen, sind schmerzhaft aber nicht tödlich. Eine Ausnahme bilden Allergiker. Bei denen durch eine überreaktion des Körpers Atmung oder Herzschlag ausetzen können. Daher reagieren sie oft panisch beim Anblick jedes gelb-schwarz gestreiften Insekts (Schwebfliegen stechen nicht!) und legen ein Verhalten an den Tag, dass das Risiko gestochen zu werden stark erhöht. Durch wildes Herumfuchteln und Schlagen werden die Tiere gereizt.
Da Wespen Süßes und Deftiges lieben finden sie sich schnell am Grillplatz oder beim Frühstück im Garten ein. Flaschen und Gläser dürfen nicht offen herumstehen. Vor dem Trinken oder Essen sollte man kontrollieren ob nicht eine Wespe im Glas oder auf dem Marmeldenbrot sitzt.
Man kann Wespen mit ätherischen Ölen vertreiben. Wirksam sind zum Beispiel Nelke, Zeder, Zitrone, Nussbaum und Teebaum. Auch der Duft von Pelargonien hält Wespen fern. Ein Faltblatt zu Wespen und dem Umgang mit Ihnen findet man zum Beispiel beim Umweltamt der Stadt Nürnberg.
 
 
 

Feldwespe
Polistes dominula
Syn. Polistes gallicus

Diese Feldwespe sammelt Larven des 
Lilienhähnchens von den Blättern 
einer angefressenen Lilie ab.

Aus der Gattung Polistes sind in Deutschland 4 Arten bekannt, die sich unter einander stark ähneln. Ihr Hinterleib ist vorne verschmälert und dadurch tropfenförmig. Ihre Kauwerkzeuge sind schwarz und nicht wie bei den anderen Wespen gelb.
Die KÖnigin ist 13 - 18 mm lang, Arbeiterinnen und Männchen 12 - 15 mm. 
Das Nest besteht aus einer etwa Handteller großen Wabe ohne Nesthülle. Es kann einen Durchmesser von über 10 cm erreichen. Als  Baumaterial dient verwittertes Holz von z.B. verwitterten Brettern und Pfählen, dass zerkaut und zu einer papierartigen Masse verarbeitet wird. In einem Nest leben etwa 10 bis 30 Tiere. 

Als nahrung dienen Insekten. Vor allem (Stech-)Mücken und Fliegen werden erbeutet. Aber auch andere Insekten und ihre Larven werden für die Brut gesammelt und verfüttert.

Die Feldwespen gehören zu den friedlichen Wespen. Nur bei Erschütterungen oder Störungen am Nest fliegen sie zum Angriff aus. Der Stachel durchdringt nicht immer die menschliche Haut.  Sollte es doch dazu kommen verursacht der Stich nur einen kurzen Schmerz. 

Die KÖniginnen überwintern oft in Gruppen im Mutternest. 
 

Fliegen

Schwebfliegen - Familie Syrphidae

In Deutschland gibt es insgesamt etwa 450 Schwebfliegenarten. Weltweit sind es ungefährt 5000. Einige sind schlank und andere eher pummelig gebaut. Manche sind stark behaart. Bei den Farben dominiert Schwarz mit mehr oder weniger großen Anteilen an Gelb. Sie haben keinen stachel und sind auch sonst nicht giftig. Sie ahmen mit ihren Mustern stechende Insketen wie Bienen und Wespen nach (Mimikry) um Fressfeinde abzuschrecken.
 



Hain-Schwebfliege
Gegürtelte Schwebfliege 
Gemeine Winterschwebfliege 
Episyrphus balteatus

Hain-Schwebfliege

Diese Schwebfliege kommt recht häufig in Gärten vor. Das adulte Tier besucht Blüten um Nektar zu fressen. Die Larven sind Blattlaus-Räuber. Eine Schwebfliegenlarve verzehrt bis zur Verpuppung mehrere hundert Blattläuse. Sie fressen  auch die Larven von Blattwespen.

Die Larven sind typische Fliegenmaden. Sie haben keine Beine und sind weißlich bis grünlich und etwas durchscheinend.

Die Hain-Schwebfliege war das 'Insekt des Jahres 2004'. 

Großstirn-Schwebfliege
Scaeva pyrastri
Die Tiere sind etwa 15 mm lang. Auf dem Hinterleib sind halbmondförmige weiße oder cremfarbene Flecken. Bei dieser Art sind die Flecken auf ihrer gesamten Länge etwa gleich breit. Bei der ähnlichen Art S. selenitica sind sie außen schmaler.
Die Larven sind Blattlausjäger. Sie sind bräunlich weiß. Der Darm scheint durch die Haut.

Diese Art kommt im Raum von Europa bis Japan, in Nordafrika und in Nordamerika vor. In Mitteleuropa ist sie verbreitet. Man sieht die erwachsenen Tiere oft auf Doldenblütlern, Disteln, Zypressenwolfsmilch, Brombeeren und Himbeeren. 
 

 



Libellen


Kleinlibellen
Grosslibellen







Libellen sind räuberische Insekten, die ihre Beute im Flug fangen. Sie haben wie alle Insekten sechs Beine und sind in drei Körperglieder unterteilt. Der Kopf (Caput) trägt große Komplexaugen und ein Paar kurzer Fühler. Der Körper (Thorax) ist kräftig und trägt zwei Paar Flügel. Der Hinterleib (Abdomen) ist in neun Segmente unterteilt.
Es gibt weltweit etwa 5000 verschiedene Libellenarten. In Europa sind es etwa 100, die sich meist nur schwer unterscheiden lassen. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind die Lage von Knoten in den Flügeln, das Pterostigma (Flügelfleck am Vorderrand nahe der Spitze der Flügel), die Positionierung der Aderung und Muster auf dem Körper, den Flügeln oder verschiedenen Abdominalsegmenten. Männchen und Weibchen sind oft unterschiedlich gefärbt. Frisch geschlüpfte Tiere sind noch nicht sofort typisch gefärbt. Tote Exemplare verlieren die Typische Farbe meist.
 
 
 

Flügel einer Großlibelle (Kleiner Blaupfeil).
Die Hinterflügel sind deutlich breiter als die Vorderflügel.

Pterostigma: Ein Fenster am Flügelrand, dass farbig vom Rest des Flügels abgesetzt ist. Es befindet sich nahe der Flügelspitze am vorderen Flügelrand.

Nodus: Eine kurze kräftige Querader, die die Enden verschiedener Längsadern mit dem Flügelrand verbindet. An der Stelle ist ein "Knick" im Flügelumriß. 

Quadrilateralzellen: bestimmte Zellen (Bereiche zwischen den Adern) nahe der Flügelbasis. Es gibt sie nur bei Kleinlibellen. Daher fehlen sie auf dem Bild. 


Kleinlibellen






Bei Kleinlibellen (Unterordnung Zygoptera) sind die Vorder- und Hinterflügel etwa gleich groß. In der Ruheposition, werden sie über dem Körper zusammen geklappt. Die Augen stehen seitlich am Kopf und sind weit aus einader. Kleinlibellen sind weniger wendige Flieger als Großlibellen.
 
 

Familie Coenagriidae

Kennzeichnent für die Mitglieder dieser großen Familie sind das rautenförmige Pterostigma und die zugespitzen Quadrilateralzellen.
 

Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)

Die Weibchen sind grünlich.

Die Männchen sind blau.


 
 
 
 
 

Große Pechlibelle (Ischnura elegans)
 

Der Hinterleib dieser Libelle ist gewöhnlich schwarz. Das achte Segment des Hinterleibs ist  meist leuchtend blau. Diese Färbung kann beim Weibchen aber fehlen. Das Pterostigma ist zweifarbig.
Die Art kommt oft in großer Zahl an Stillgewässern vor. Diese Liebelle fliegt bereits ab März bis in den Oktober hinein. In wärmeren Regionen kann es jährlich zwei Generationen geben. Durch die schnelle Entwicklung kann sie im Süden (Italien) auch Reisfelder besiedeln.
 

 


 
 
 
Prachtlibellen (Calopterygidae)

Es gibt drei Arten der Familie in Europa. Der Körper hat einen starken Metallglanz. In den Flügeln sind zahlreiche Adonentalqueradern ein Pterostigma fehlt, aber die Weibchen haben an der Stelle einen weißen Fleck (falsches Stigma). Die Flügel der  Männchen sind zu einem Teil gefärbt. Bei jungen Tieren sind sie gräulich braun, werden mit zunehmendem Alter immer insiver in der Farbe und bekommen einen blauen oder purpurnen Schimmer. Die Männchen führen Werbe- und Brautflüge durch, wenn eine Weibchen in ihrem Revier auftaucht.

Bei der Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) sind die Flügel der Männchen bis vor den Nodus dunkel blau eingefärbt. Der Körper ist metallisch blau-grün-schimmernd. Die Weibchen sind grün gefärbt. Ihre Flügel sind bei jungen Tieren farblos und werden zunehmend bräunlich. Die Art bevorzugt schnelle fließende Gewässer mit Sand oder Kiesboden. Oft fliegen die Tiere zwischen Bäumen, Sträuchern oder anderer hoher Vegetations. Man kann sie von Mai bis September fliegen sehen. 


Die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) ist ähnlich gefärbt. Beim Männchen beginnt die Flügelfärbung aber nie vor dem Nodus und die Flügel der Weibchen sind grünlich-gelb. Die Tiere bevorzugen langsam fließende Gewässer mit Schlammboden in offenem Gelände. Sie fliegen von April bis September.


Die dritte Art ist Calopteryx haemorrhoidalis. Bei ihr ist das Männchen rötlich braun gefärbt mit einem auffälligen rosa Ende des Hinterleibs. Die Flügel sind fast ganz dunkel, nur der Bereich der Flügelwurzel ist ungefärbt. Die Weibchen sind grün und haben bräunliche Flügel mit einer dunkel braun eingefärbten Spitze. Diese Art fliegt von Mai bis August. Sie lebt an klaren Flüssen.

Männchen der Blauflügel-Prachtlibelle
Der schwarze Streifen ist ein Schatten!


 


Großlibellen

Großlibellen haben zwei unterschiedlich große Flügelpaare (Unterordnung Anisoptera = Ungleichflügler). Die Augen sind sehr groß und stehen so dicht zusammen, dass sie sich in der Kopfmitte fast berühren. In Ruheposition sind die Flügel flach ausgebreitet.
Es gibt zwei Jagdstrategien. Einige Libellen sitzen über Stunden regungslos auf einem Ansitz und lauert auf Beute. Sie starten nur, wenn sich ein Beutetier nähert. Die Andere fliegen Patrolien durch ein abgstecktes Revier.



 


Schnecken



 
 

 
Cepaea nemoralis
Hain-Bänderschnecke
Die Hainbänder-Schnecke ist eine weit verbreitete einheimische Schneckenart. Die Tiere sind ein sehr beliebtes Futter von Drosseln. Die Vögel sammeln die Schnecken ein und bringen sie zu einem Fressplatz. Dort haben sie meist einen Stein an dem sie das Gehäuse der Schnecken zerschlagen, damit sie an die Weichteile kommen.

 
 

Ostasiatischer Marienkäfer: http://schleswig-holstein.nabu.de/naturvorort/insektenundspinnen/kaeferundheuschrecken/05423.html
Informationen und Bestimmungshilfen zu Marienkäfern in Großbritannien: http://www.ladybird-survey.org/

Faltblatt: Keine Angst vor Hornissen und Wespen
 
 

© Wilstermann-Hildebrand 2010 - 2011