Gattung Ammannia
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Kognakpflanzen
Die Gattung gehört zu den Lythraceae
(Weiderichgewächse).
Es sind mehrjährige (perennierende) oder einjährige, krautige
Pflanzen, die in der Regel viereckige Stängel mit kreuzgegenständigen,
sitzenden und ganzrandigen Blättern haben. Der Blütenkelch
ist
vierkantig und vierlappig. Die 4 Kronblätter
sind klein, abfallend und fehlen manchmal.
Die Gattung Ammannia umfaßt ca. 30 Arten,
die in den warmen Klimazonen beheimatet sind. Nur 10 stammen aus
feuchten
Gebieten und nicht alle sind fürs Aquarium geeignet.
Der wissenschaftliche Name wurde zu Ehren des Botanikers Ammann
vergeben. Der deutsche Name Kognakpflanze
bezieht sich auf die
goldbraunen oder kupferfarbenen submersen
Blätter.
Diese typische orange-braune Kongnakfarbe erreicht man bei
mittlerer Beleuchtungsstärke. Das sind 0,5 W/l nach Paffrath 1979
(T8 mit Reflektor oder in weiß gestrichener Abdeckung
) bzw. heute etwa 0,3 W/l (heutige T8 mit optimalem Reflektor) bzw.
etwa 2000 Lux an den Blättern. Unter viel Licht und
mit zusätzlichem Kohlendioxid können die Pflanzen auch
kräftig orange-rot werden.
Zierliche oder
Große Kognakpflanze
Ammannia gracilis Guillemin & Perrottet 1833
Synonyme:
Ammannia diffusa Hiern (non Willdenow)
Herkunft:
Tropisches Afrika
Aussehen:
Die Pflanzen werden über Wasser etwa 60 cm
hoch.
Die Blätter sind ungestielt, kreuzgegenständig
und schmal-lanzettlich. Die emersen
Spreiten sind oliv grün, 7
bis 12
cm lang und 0,7 bis 1,8 cm breit. Unter Wasser sind die Blätter
oliv
grün bis orange braun. Die Blüten stehen gestielt in Quirlen
von 3 bis 8 in den Achseln. Die 4 Kronblätter sind blaß
lila.
Die Blüten haben 4 bis 8 Staubblätter. Der Griffel ist etwa
0,5
mm lang und rosa.
Temperatur:
22-28 °C
pH-Wert:
5,5-7,0
Härte:
2-12 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Temperaturen über 24 °C und ausreichend
Kohlendioxid sind für ein gutes Wachstum ideal. WEiches, leicht
saueres Wasser ist günstig. In mittelahrtem Wasser kann die
Pflanze aber mit zusätzlichen Kohlendioxiddüngung gut
wachsen.
Die Pflanzen können schon bei Nitratgehalten
über
10 mg/l starke Verkrüppelungen an den Triebspitzen zeigen. Optimal
sind
Werte
zwischen 2 und 8 mg/l Nitrat (Kramer 2001).
Einzelne Blüte mit 8 Staubblättern
und Früchte
Manchmal wird der
Name A. latifolia
fälschlich
für A. gracilis gebraucht. Es handelt sich aber um eine
eigenständige
Art. Sie kommt in Nord-, Mittel- und Südamerika, sowie auf Kuba
und
weiteren Karibikinseln vor und ist nicht im Handel.
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Unterwasserform bei mittlerer Beleuchtung
Unter stärkerem Licht werden
die Blätter orange-rot.
Anordnung der Blüten
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Kleine Kognakpflanze
Ammannia senegalensis Lamarck 1791
Synonyme:
Ammannia diffusa Willdenow
Ammannia filiformis DeCondolle
Ammannia salsuginosa Guillemin &
Perrottet
Herkunft:
West- und Nordost-Afrika
Aussehen:
Die Triebe sind etwa 30 - 40 cm hoch. Der
Stängel
ist bis 5 mm dick. Die Blätter sind ungestielt, kreuzgegenständig,
schmal-lanzettlich und
olivgrün
bis rötlichbraun. Sie sind 2-6 cm lang und 0,8 bis 1,3 cm breit.
Die
Blattränder sind nach unten gebogen, so dass die
Spreitenfläche
nach oben gewölbt ist. Die Blüten sind rosa und haben einen
Durchmesser
von nur 0,5 cm. Sie sind einzeln oder in Gruppen bis zu 5 in den
Blattachseln. Sie haben je vier Kelch-, Kron- und Staubblätter.
Unter Wasser sind die
Blätter
schmaler und weicher. Die Farbe variiert abhängig von der
Beleuchtung
zwischen hell grün und orange braun (Kognakfarben). Unter starkem
Licht können die Pflanzen einen orange-roten Farbton annehmen.
Temperatur:
22-28 °C
pH-Wert:
5,5-7,0
Härte:
2-12 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Die Art ist recht selten im Handel. Wir haben die
Pflanzen
in Gambia gefunden (Bild oben) und erfolgreich im Aquarium kultiviert
(Bild
unten).
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Emerser Sproßteil von
Ammannia senegalensis
an einem Fundort in Gambia.
Ammannia senegalensis submers
bei mittlerer Beleuchtung
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Literatur:
S.A. Graham (1955): A Revision of Ammania
(Lythraceae)
in the Western Hemisphere. Journ. Ar. Arb. (66), 4, 395-420
K. Paffrath (1987): Zierliche Kognakpflanze, Ammania
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F. MÖhlmann (1988): Ammania senegalensis
und
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gracilis.- Aquarium heute 6(3), 35-37
B. Kahl (1989): Aquarienpflanzen.- GU-Kompaß,
Gräfe
und Unzer GmbH, München
C. Kasselmann (1990): Dekorative Aquarienpflanzen in
Wort
und Bild: Ammania gracilis und Ammania senegalensis.- DATZ 43(9),
559-560
P.J. van der Vlugt (1990): Ammania latifolia
L.
.- Aqua Planta 3-90, 83-88
F. MÖhlmann (1991): Ammannia gracilis -
Ein
besonderer Blickfang im Aquarium.- Das Aquarium 25(5), 21-22
K. Paffrath (1993): Kognakpflanzen - Farbtupfer im
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C. Kasselmann (1995): Aquarienpflanzen.-
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Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
C. Kasselmann (1996): Rotblättrige
Stängelpflanzen
als Blickfänge im Aquarium (1). Von Alternanthera bis Cabomba.-
Aquarium Heute 14(1), 433-436
W. Gerkes (1997): Exoten im Gartenteich - 1. Folge.-
Aqua
Planta 3-97, 92-97
Chr. Kasselmann (2001): Ammania gracilis -
Ein
prächtiger Anblick: Die große Cognacpflanze.- DATZ 11/2001,
16-18
H.G. Kramer (2001):
Problempflanzen.-
Aqua Planta 2-2001, 86-92
I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.-
9.
Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH,
München
H. Genaust (2005):
Etymologisches
Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte
Lizenzausgabe,
Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg
C. Kasselmann (2010): Aquarienpflanzen.- 3. Auflage, Ulmer
Verlag
© Wilstermann-Hildebrand 2010 - 2011