Nitella ist ein Gattung aus der Familie
der Characeae (Armleuchteralgen). Diese urtümlichen Gewächse stellen Übergangsformen zwischen Algen und höheren Pflanzen dar.
Sie werden als Glanzleuchteralgen bezeichnet.
Sie sind strukturiert wie Schachtelhalme. Ihr Algenkörper setzt sich aus
langen Internodien und kurzen Knotenzellen zusammen. An den Knoten ist
der Thallus quirlig verzweigt. Die Seitenzweige erster Ordnung heißen
Radien oder Strahlen. Die Seitenzweige zweiter Ordnung werden als Radiolen
bezeichnet. Am unteren Ende bildet der Thallus Rhizoiden aus, mit denen
er am Boden haftet. Die Vermehrung erfolgt durch Verschmelzung von Gynogametangium
und Androgametangium. Dadurch entsteht das Oosporangium, das einer Frucht
entspricht. Es besteht aus einer Oospore und einer Schale. Bei Nitella
und Tolypella ist das Oogonium zehnzellig. Bei den anderen Gattungen
(Chara, Nitellopsis,
Charopsis etc.) ist es nur fünfzellig.
Bei Nitella sind die Radien gabelteilig.
Im Rothmaler (1994) sind
sieben Arten für Deutschland beschrieben. Heute sind 10 bekannt. Insgesamt gibt es etwa 220 Arten weltweit.
Über das Vorkommen und die Verbreitungsgebiete einzelner Arten ist wenig bekannt.
Nitella-Arten bevorzugen sauberes, nährstoffarmes und möglichst kalkhaltiges Süßwasser.
Sie sind oft in Klarwasserseen und Quellen zu finden. In jungen Gewässern gehören sie zur Pioniervegetation.
Sie entziehen dem Wasser Calcium und Karbonat, so dass es weicher wird. Gleichzeitig produzieren sie viel Sauerstoff.
Die Armleuchteralgen sind vielen Gebieten in Deutschland stark gefährdet oder sogar ausgestorben.
Synonyme:
-
Herkunft:
Asien (Verbreitung nicht bekannt)
Aussehen:
Der feine, grüner Thallus ist etwa 1 mm dick. An
den Knoten sind jeweils 6 oder 7 Radien. Die unteren Radien sind einfach
gegabelt. Die oberen sind noch ungegabelt, bzw. beginnen sich ander Spitze
zu teilen. Die Internodien sind etwa 1 bis 2 cm lang, die Radien zwischen
0,5 und 1,5 cm.
Temperatur:22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 8-20 °KH
Licht: wenig bis viel
Sonstiges:
Manchmal werden Nitella-Arten als Aquarienpflanzen angeboten.
Sie bilden struppige, frei schwimmende Polster, die für Garnelen und Jungfische gute Verstecke sind.
Die Algen wachsen im Aquarium sind aber jederzeit leicht zu entfernen.
Literatur:
W. Rothmaler (1994): Exkursionsflora von Deutschland - Band 1: Niedere Pflanzen.- 3. durchgesehene Auflage, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg und Berlin
Ralf Becker (2011): Erstfund der Vielästigen Glanzleuchteralge Nitella hyalina (DC.) Agardh in Niedersachsen.- Berichte der Botanische Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland Beiheft 3, 5-10
Holger Schaab (2016): Nitella - Eine Alge als Aquarienpflanze.- 45. Fishlight 45, 10 - 11
Algae Base - Nitella
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