Pontederia cordata ist heute weit verbreitet (Aufnahme aus Australien), weil sie als Teichpflanze in viele Länder eingeführt wurde. Sie gilt als invasive Art.
Die Form und Größe der Blätter von Pontederia cordata sind sehr variabel.
Die Gattung Pontederia gehört zu den Pontederiaceae (Wasserhyazinthengewächse). Sie gehört in die
Verwandtschaft der Gattungen Eichhornia,
Heteranthera,
Zosterella und Hydrothrix.
Die letzte Revision der Gattung stammt aus dem Jahr 1973 von Lowden.
Er nahm Reussia wieder in die Gattung auf, nachdem sie einige Jahre vorher von Pontederia abgespalten
worden war. In der Gattung werden sechs Arten geführt. Lowden teilt sie in die Untergattungen Pontederia und Reussia ein.
Untergattung Pontederia
Pontederia cordata L.
Pontederia parviflora Alexander
Pontederia sagittata C.Presl
Pontederia triflora (Endl. ex Seub.) G.Agostini, D.Velázquez & J.Velásquez
Untergattung Reussia
Pontederia rotundifolia L.f.
Pontederia subovata (Seub.) Lowden
Bei einigen Arten tritt trimorphe Heterostylie (Tristylie)
auf. Das bedeutet das unterschiedlicher Blütentypen innerhalb
einer Art vorkommen. Die Blüten unterscheiden sich dabei durch
Länge des Griffels und der Staubblattpositionen. Das Androeceum (männlicher Blütenteil)
ist in zwei unterschiedlich hohe Staubblattkreise aufgespalten. Es
ergeben sich so drei mögliche Blütentypen bei der die Narbe
an oberster, mittlerer oder unterer Position steht, während die
Staubblätter auf den anderen beiden Positionen sind. Die Pollen
und Narbenpapillen der verschiedenen Typen sind außerdem unterschiedlich groß.
Das bedingt, dass eine Kreuzbestäubung zwischen verschiedenen
Typen leichter zu einem Fruchtansatz führt.
Es gibt nur wenige Teichpflanzen, die so schöne auffällige, blau-violette Blüten bilden.
Darum lohnt sich die Kultur des pflegenleichten Hechtkrauts am Teich.
Die Pflanzen wachsen in der Flachwasserzone in 10 bis 40 cm Wassertiefe.
Sie bevorzugen nährstoffreichen Boden und sonnige Standorte.
Im Halbschatten und bei geringem Nährstoffangebot bleiben die Pflanzen kleiner und blühen weniger üppig.
Je nach Herkunft sind die Pflanzen mehr oder weniger winterhart.
Pondederia cordata var. lancifolia stammt aus den warmgemäßgten und subtropischen Gebieten Amerikas und
ist kälteempfindlicher als Pontederia cordata var. cordata, die in der Natur weiter nördlich verbreitet ist.
Um die Pflanzen vor zu starkem Frost zu schützen, kann man sie in Gittertöpfen kultivieren und diese dann im Herbst in tieferes Wasser absenken.
Die Vermerhung erfolgt durch Teilung der Rhizome und durch Samen. Die Samen werden in eine lockeres, schlammige Erde ausgesät und keimen bei 12 bis 15 °C.
Wenn sich die Keimblätter gebildet haben, brauchen die Pflanzen viel Licht. Sie sollten dann nicht zu warm stehen.
Sobald es im Frühjahr frostfrei ist, können die Jungpflanzen nach draußen an den Teich.
Synonyme:
Unisema obtusifolia Raf. 1808
Unisema mucronatum Raf. 1808
Pontederia angustifolia Pursh 1814
Pontederia cordata var. albiflora Short 1835
Pontederia caerulea Maund 1836
und andere
Herkunft: Amerika
Aussehen:
Eine sehr variable Art. 90 bis 130 cm hoch. Die Blätter sind herzförmig, pfeilförmig, oval bis lanzettlich. Die
Spreiten sind 0,4 bis 21 cm breit. Die Pflanzen blühen von Ende Juli bis Anfang September. Die Spatha um den Blütenstand ist 2 bis 7,4 cm lang. Der Blütenkolben ist 2 bis 16 cm
lang. Die Blüten sind hellblau bis violett, teilweise auch weiß. Die Staubgefäße sind blau. Das oberste Blütenblatt trägt einen gelben Fleck.
Die Blüten sind tristyl.
n= 8 Chromosomen.
Sonstiges:
Lowden unterscheidet drei Varietäten:
Pontederia cordata var. cordata:
Die Pflanzen werden bis 110 cm hoch, Blätter herzförmig, selten geöhrt oder pfeilförmig, Spreiten 2,2 bis 21 cm breit, Blütenkrone blau,
violett oder weiß. Kommt natürlich in Ostkanada (Große Seen), Osten und mittlerem Osten der USA, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Paraguay und Uruguay vor.
Es gibt weiße und rosablühende Sorten, die als ´Alba´ und ´Pink Pons´ im Handel sind. ´Crown Point´ wächst besonders kompakt.
Eine weitere bekannte Sorte ist ´Spoon River´. Sie hat sehr dichte, hellblaue bis mittelblaue Blütenstände.
Die Blattspreiten sind sehr lang und schmal (2 x 17 cm) und stehen aufrecht.
Sie ist nach ihrem Fundort als Spoon River in Illinois bekannt. Sie ist selten im Handel.
Pontederia cordata var. lancifolia:
Die Pflanzen werden bis 130 cm hoch, Blätter schmal lanzettlich bis breit oval-lanzettlich, 0,4 bis 8,3 cm breit, Blütenkrone blau oder
violett. Kommt im Süden der USA, auf Kuba und den Ostindischen Inseln, in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Paraguay und Uruguay vor.
Die Pflanzen brauchen einen warmen und sonnigen Standort. In zu kalten Sommern blühen sie bei uns nicht.
Pontederia cordata var. ovalifolia:
Die Form wird bis 90 cm hoch, Blätter oval, 2,2 bis 21 cm breit,
Blütenkrone weiß oder hell blau. Kommt in Bolivien,
Brasilien, Kolumbien, Paraguay und Uruguay vor.
Synonyme:
Reussia rotundifolia (Linné fil. 1781)Castellanos 1951
Herkunft: Mittel- und Südamerika (Guatemala bis Argentinien)
Die Unterwasserblätter sind oval, z. T. mit leicht herzförmiger Basis. Sie sind etwa 5 cm lang und hell grün. Die
Pflanze strebt schnell zur Wasseroberfläche und bildet dort an einem treibenden Stängel mit bewurzelten Knoten und rundliche Blätter mit herzförmiger
Basis. Diese Blätter haben eine Größe von etwa 10 mal 8 cm und stehen auf ihren Stielen über dem Wasser.
Die Blüten sind blaß lila mit einem gelben Fleck am obersten Kronblatt. Die Knospen und die Blütenblätter
sind behaart. Die Blüten sind tristyl.
Diese Art ist polyploid mit n= 16 Chromosomen.
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 ° KH
Licht: mittel bis sehr viel
Sonstiges:
Es handelt sich nicht umbedingt um eine gut Aquarienpflanze.
Bei starker Beleuchtung kann man Triebestücke auch unter Wasser kultivieren. Nach wenigen Monate bilden sie zunehmend
längere Blattstiele und die Pflanzen streben zur Wasseroberfläche.
Durch Rückschnitt kann man sie eine Weile submers halten.
Auf Dauer erschöpfen die Triebe sich dadurch aber.
Darum sollten sie von Zeit zu Zeit an der Oberfläche kultiviert werden und neues Material für die Unterwasserkultur gesteckt werden.
Besser lässt sie sich in einem warmen Paludarium (Sumpfaquarium) mit viel
Licht pflegen. Im Paludarium oder schwimmend auf der Wasseroberfläche wird die Pflanze etwa 15 bis 20 cm hoch. Es muss also ein
entsprechender Abstand zur Deckscheibe eingehalten werden. Im Sommer kann sie auch in warmen Teichen gedeihen.
Literatur:
C. Kasselmann (1992): Zur Kultur von Reussia rotundifolia (L.f.) Castellos.- DATZ 45(3), 178-179
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
R . M. Lowden (1973): A revision of the genus Pontederia L.
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