Die Gattung gehört wie Proserpinaca zu
den Haloragaceae (Seebeerengewächse).
Die Gattung ist unübersichtlich und die Unterscheidung der Arten schwierig. Einige Quellen gehen von 35
Arten weltweit aus (Flora of China). Andere schätzen die Gesamtzahl auf etwa 60 und geben allein für
Australien 36 an (Orchard). Es werden auch immer wieder neue Arten beschrieben. 11 Arten soll es
in China geben, 13 in den USA und 4 in Deutschland. Myriophyllum spicatum kommt so gut
wie überall vor. Im Handel findet man die meisten Tausendblätter und zwei oder mehr verschiedenen Namen.
Tausendblätter sind ein- oder mehrjährige, krautige Pflanzen. Sie wachsen emers
an feuchten Stellen oder in stehenden oder langsam fließenden Gewässern in Wassertiefen
von bis zu 17 Metern, wenn das Wasser klar genug ist und das Licht ausreicht.
Einige Arten sind einhäusig mit männlichen und weiblichen - zum Teil auch zwittrigen - Blüten
auf einer Pflanze (M. spicatum), andere sind zweihäusig mit männlichen und weiblichen Pflanzen
(M. aquaticum). Die Blüten sitzen in Ähren. Die weiblichen Blüten bestehen aus einem vierkämmerigen Fruchtknoten auf dem vier federige, papillöse Narben sitzen.
Die Männlcihen Blüten bestehen aus 8 Staubgefäßen.
Die ungestielten Blätter sind in Quirlen, wechselständig oder
gegenständig. Unterwasser und Überwasserblätter
unterscheiden sich stark. Die Blattspreiten sind linear, lanzettlich
oder nadelförmig und haben über Wasser glatte bis
gesägte Ränder. Submerse Blätter sind mehr oder weniger
fein, kammförmig gespalten. Die Stängel können bis zu 12
Meter lang werden und wachsen vom Grund der Gewässer bis zur
Wasseroberfläche. Die Blüten wachsen außerhalb des
Wassers an der unbelaubten Triebspitze in Quirlen oder einzeln in den
Achseln der oberen Blätter.
Einen vollständigen Bestimmungsschlüssel für die Gattung gibt es nicht. Es werden immer wieder neue Arten beschrieben, die aus Komplexen mit ähnlichen Arten oder Fundortvarianten herausgezogen werden. Genanalysen scheinen wegen der Variabilität der Pflanzen der einzige Weg für eine sichere Bestimmung zu sein. Das Bild zeigt Einzelblätter von verschiedenen Tausendblättern aus dem Handel.
Synonyme:
keine
Herkunft:
Nord-, West- und Mitteleuropa, Nordamerika, Zentralasien
Aussehen:
Die Triebe werden 0,5 bis 2 m lang. Der Stängel ist ohne deutliche Rotfärbung. Drüsen findet man
ausschließlich am Ende der Blattfiedern und am Blattgrund. Die Spreiten der Fiederblättchen
sind ohne Drüsen. Die Blätter stehen in drei- bis vierzähligen Quirlen. Das
Blatt hat 8 bis maximal 18 Fiederblättchen.
Die Pflanzen sind einhäusig mit getrenntgeschlechtigen Blüten. Selten treten zwittrige Blüten
auf. Namensgebend ist die wechsel- oder gegenständige Anordnung der
männlichen Blüten an der Spitze der 0,5 bis 12 cm langen Ähre.
Ihre Kronblätter sind 1,5 bis 2 mm lang. Sie enthalten lediglich acht Staubblätter.
Die weiblichen Blüten sitzen in Quirlen unten am Blütenstand. Ihre Narben sind hell rot. Am
Blütenstand sind Hochblätter mit glatten bis gesägten Rändern. Die Frucht besteht aus vier Kammern.
Die Pflanzen werden vom Wind bestäubt und die Samen vom Wasser verbreitet.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14
Temperatur: winterhart
pH-Wert: k. A.
Härte: kalkarmes Wasser
Licht: k. A.
Sonstiges:
Eine Teichpflanze, die sich nicht für das tropische Aquarium eignet.
In der Natur wachsen die Pflanzen in langsam strömendem oder
stehenden Wasser in Tiefe von 0,2 bis 3 m. Hauptsächlich stehen
sie auf Sand und Kies. Das Wasser ist weich und enthält wenig
Calcium und Magnesium.
Synonyme:
Myriophyllum proserpinacoides
Myriophyllum brasiliensis Cambess.
Enydria aquatica = Myriophyllum brasilicum Cambess
Herkunft:
Südamerika, südliches Nordamerika und Australien
Aussehen:
Die Stängel werden bis 1,5 m lang und 1 bis 6 mm dick. Die Blätter in 4 bis 6-zähligen Quirlen angeordnet. Die
Spreiten sind bis 5 cm lang. Jedes in 10 bis 20 feine Segmente geteilt. Typisch ist, dass die blaugrünen emersen Blätter stark wasserabweisend sind.
Von dieser Art werden mehrere Formen kultiviert. Am häufigsten sind weibliche Pflanzen zu finden, deren Unterwasserblätter sich bei
guter Beleuchtung orange färben. Wachsen sie aus dem Wasser heraus blühen sie und bilden dabei nur weibliche Blüten.
Eine männliche Form ist unter dem Namen "Myriophyllum elatinoides" und Myriophyllum aquaticum "Grün" im Handel.
Bei dieser sind die Blätter unter Wasser dunkel- bis mittelgrün. Die Spitzen der Blattfiedern können sich rotbraun färben.
In der Sumpfkulut bilden diese Pflanzen nur männliche Blüten.
Als Myriophyllum aquaticum ´Santa Catarina´ ist eine Tausendblatt aus Südost-Brasilien in den Aquarienhandel gekommen.
Diese ist inzwischen als Unterart unter dem Namen Myriophyllum aquaticum var. santacatarinense beschrieben worden.
Über Wasser sind die Blätter blaugrün und wasserabweisend. Die Pflanzen sind kleiner als die der Normalform.
Die submersen Blätter haben weniger Blattfiedern als die Normalform und diese sind auch etwas breiter. Submerse Blätter sind hellgrün gefärbt.
Unter starkem Licht bekommen die Pflanzen aber einen leicht rotbraunen Farbton.
Im Teichpflanzenhandel ist eine Form mit dunkelrot gefärbten Stängel zu finden. Sie bleibt kleiner als die anderen Formen.
Temperatur: 18-30 °C
pH-Wert: 5,0-7,0
Härte: 2-12 °KH
Licht: viel
Sonstiges:
Die Pflanzen sind in der Aquarienkultur etwas anspruchsvoller. Bei "M. elatinoides" soll es sich
laut Kasselmann 2010 um männliches M. aquaticum handeln.
Tatsächlich unterschieden sich unsere "M. elantinoides" nicht von M. aquaticum. Ob das bei Pflanzen
aus anderer Herkunft ebenso ist, kann ich nicht sagen.
Submerses Blatt von "Myriophyllum elatinoides". Die unteren Blattsegemente sind so lang, dass sie fast bis zur Blattspitze reichen.
Synonyme:
keine
Herkunft:
Australien
Aussehen:
Über Wasser sind die Blätter dunkel grün und in 2 bis 6-zähligen Quirlen angeordnet. Sie sind bis zu 3 cm
lang und 2 mm breit breit. Die Ränder sind gezähnt. Unter Wasser sind die Blätter hell grün, fein gefiedert. Die Spreiten sind bis 4 cm
lang und haben etwa 8 gebogene Segmente auf jeder Seite der Mittelader. Die Blätter sind wechselständig oder in Quirlen angeordnet. Die Stängel
sind rötlich.
Die Früchte, die aus zwittrigen Blüten hervorgehen haben vier Kammern und die aus rein weiblichen Blüten nur zwei. Dadurch wird die Art von Myriophyllum humile
unterschieden, das immer vierkammerige Früchte hat. Genetisch sind die zwei Arten deutlich getrennt.
Temperatur: 18-25 °C
pH-Wert: 6,0-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Die Pflanzen sind nicht sehr anspruchsvoll. Bei Nährstoffmangel werden die Blätter an den Triebspitzen kleiner.
Dieses Tausendblatt wird / wurden von Oriental Aquarium Singapur gehandelt. Es ist bei uns kaum bekannt.
Die Pflanzen der Erstbeschreibung fand man "In lakes, rivers and lagoons towards the Gulf of Carpentaria".
Synonyme:
keine
Herkunft:
Südöstliches Nordamerika, in Europa als Neophyt
Aussehen:
Die Triebe werden bis zu 10 m lang. Die Unterwasserblätter sind in 4- bis 5-, selten 6-zähligen
Quirlen. Sie sind kammförmig und werden nis zu 5 cm lang. Die Fiederblättchen sind auf der gesamten Spreite mit
Drüsen besetzt. Die Endfieder des Blattes ist von der Basis zur Spitze hin kontinuierlich verschmälert. Höchstens nahe der Basis ist
sie etwas parallelrandig, aber nie in der oberen Hälfte breiter als
in der unteren. Die Triebspitzen mit den Blüten wachsen 10 bis 30 cm hoch aus dem Wasser. Die Blüten
sind in ähren an der Spitze der Triebe.
Die männlichen Blüte sitzen oben. Sie haben je 4 kurze, weißlichgrüne Kelchblätter, weißliche
Kronblätter und kurzgesteilte Staubblätter. In der Mitte der Ähre sind einige zwittrige Blüten. Im unteren Bereich sind
nur weibliche Blüten. Auffällig sind die 4 roten Narben. Die Kronblätter sind 1,5 bis 3 mm groß.
Die Pflanzen bilden keine Winterknospen (Turionen).
Temperatur: winterhart, optimales Wachstum bei 20 - 25 °C
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
In der Natur findet man sie in mesotrophen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Bei klarem
Wasser kann dieses Tausendblatt bis in 10 m Tiefe gefunden werden.
Synonyme:
keine
Herkunft:
USA, Mexiko
Aussehen:
Die Stängel werden bis zu einem Meter lang. Sie gehen aus einem kriechenden Rhizom hervor. Unter Wasser sind die
Blätter hell grün, fein gefiedert. Sie sind in 4-bis 6- zähligen Quirlen angeordnet.
Die Spreiten sind bis 5 cm lang und haben 6 bis 10 Segmente auf jeder Seite der Mittelader. Die Blätter sind gelblich
grün, werden aber bei starkem Licht vor allem an den Triebspitzen rötlich braun. Die emersen Blätter sind etwa 2,5 cm lang, linealisch bis
lanzettlich, mit gezähntem oder glattem Rand.
Temperatur: 18-28 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-15 °KH
Licht: viel
Sonstiges:
Unter dem Namen war laut Kasselmann (2010) lange das rote Myriophyllum tuberculatum
bekannt. Die hier abgebildete Pflanze stammt von Oriental Aquarium Singapur.
Sie scheint nicht mit den heute im Handel erhältlichen Myriophyllum hippuroides identisch zu sein.
Unter dem Namen findet man sowohl rote als auch grüne Tausendbätter bei verschiedenen Anbietern.
Synonyme:
Keine. Der Name wird im Handel manchmal fälschlich für das Rote Tausendblatt Myriophyllum tuberculatum verwendet.
Herkunft:
Ecuador, Brasilien, Peru
Aussehen:
Diese hell grüne Stängelpflanze hat 3 bis 3,5 cm lange, feinfiedrige Blätter. Auf jeder Seite der Mittelader
befinden sich 7 bis 10 feine Segmente. Die Spreiten sind lanzettlich. Die Blätter sind in 3 bis 4-zähligen
Quirlen angeordnet. Der Stängel wird 30 bis 60 cm lang.
Temperatur: 22-28 °C
pH-Wert: 6,0-7,2
Härte: 4-15 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Wasserwerte von einem Fundort in Ekuador (RioYanayuka):
Temperatur: 25°C; pH-Wert: 6,8; GH: kleiner 1; KH 2-3; Leitwert: 50 µS/cm.
Synonyme:
keine
Herkunft:
Madagaskar
Aussehen:
Bei der überwasserform sind die Blätter kreuzgegenständig oder wechselständig.
Die Spreiten sind ca. 0,5 bis 1 cm lang, 0,4 bis 0,5 cm breit, lanzettlich und kammförmig gefiedert mit 3 bis 7 Fiedern. Der Stängel ist
drehrund. Blätter und Stängel sind hell grün. Unter Wasser sind die Blätter sehr fein gefiedert und oliv bis rötlich braun. Sie
stehen wechselständig oder in 3- bis 4-zähligen Scheinquirlen. Die Spreiten sind bis zu 2 cm lang und in etwa 7 bis 9
haarfeine Segmente geteilt. Die Stängel werden zwischen 10 und 30 cm lang. Die Pflanzen sind einhäusig.
Die weiblichen Blüten sind unten in der Ähre. Sie haben 2 behharte Narben. Die männlichen Blüten haben nur einen
Staubbeutel und zwei schmale Kronblätter.
Temperatur: 25 - 28 °C
pH-Wert: unter 7
Härte: sehr weich bis weich
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Pflanze wurde 2008 von Tropica als Neuheit auf der Interzoo
vorgestellt. Sie galt als anspruchslos und einfach in der Kultur. Es hat sich aber gezeigt, dass sie sich nur langsam auf die
Unterwasserkultur umstellt und nur sehr langsam wächst.
Die Kultur gelingt am Besten in weichem, sauerem Wasser mit Kohlendioxiddüngung.
Synonyme:
Myriophyllum scabratum Michx.
Potamogeton pinnatum Walter 1788
Herkunft:
Östliche USA
Aussehen:
Die Blätter sind in sehr feine Segmente zerteilt.
Sie sind in Pseudoquirlen angeordnet bei denen oft ein Blatt etwas
höher ist als die anderen. In der Natur werden die Stängel bis zu 2 m
lang. Die Blätter sind unter Wasser bis zu 4 cm lang und haben 20 haarfeine Fiederpaare. Im Aquarium
bleiben die Blätter kleiner (2-3 cm) und habe weniger Fiedern. Die Stängel sind
rötlich braun.
Die emersen Blätter sind linealisch, 1 bis 1,7 cm lang, kammförmig geteilt, mit 8 bis 12 ca. 3 mm langen Segmenten. Die
Pflanzen sind einhäusig. Zwittrige Blüten kommen vor. Die männlichen Blüten haben 4 kleine Kelchblätter, 4
weiße bis rote Kronblätter und 4 Staubblätter. Die weiblichen Blüten haben vier rosa Narben mit weißen Haaren.
Temperatur: 18-25 °C
pH-Wert: 6,5-7,5
Härte: 4-15 °KH
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Die Pflanzen kommen auf Kuba und im Süden der USA vor. Sie ist im Aquarium schwierig zu kultivieren. Zu hohe
Temperaturen sind ungünstig. Die Pflanzen auf dem Foto wurden bei 22 °C in einer Mischung aus viel Regen- und wenig Leitungswasser
gepflegt. Unter den Bedingungen wuchsen sie sehr schnell.
Am Teich kommen die Pflanzen im Sommer zur Blüte.
Synonyme/Handelsbezeichnungen:
Myriophyllum simulans Orchard 1986
Myriophyllum papillosum Orchard
Herkunft:
östliches Australien
Aussehen:
Die Stängel werden unter Wasser bis 40 cm lang. Die Blätter in 4 bis 5-zähligen Quirlen angeordnet. Sie sind 2 bis 3 cm lang
und kammförmig gefiedert. Sie haben 2 bis 12 fadenförmige Segmente. Die Überwasserblätter sind nadelartig, linealisch, drehrund und in 3- bis
5-zähligen Quirlen. Sie sind etwa 2 bis 3,5 cm lang. Die männlichen Blüten sind oben in der Ähre, die weiblichen unten. Die männlichen
Blüten haben je vier Kelch- und Kronblätter. Sie heben 8 Staubblätter. Die weiblichen Blüten bestehen nur aus 4 Griffeln mit Narben.
Temperatur: 20 - 28 °C
pH-Wert: k. A.
Härte: weiches bis mittelhartes Wasser
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Mit steigendem Lichtangebot steigt der auch der Nährstoffbedarf.
Oft treten in Starklichtbecken darum Nährstoffmangelsymptome auf.
Die hier abgebildeten Pflanzen wurden wahrscheinlich 1983
von P.J. van der Vlugt aus Australien nach Europa eingeführt und
gelangten auch in den botanischen Garten Göttingen.
Ursprünglich wurden sie als Myriophyllum propinquum identifiziert. 1986 wurde von A.E. Orchard ein
Tausendblatt als Myriophyllum simulans neu beschrieben. Laut der Plant List von Kew ist der Name Myriophyllum simulans aber (noch) nicht anerkannt.
Sainty & Jacobs (2003) führen in "Waterplants of Australia" eine Tausendblatt-Art mit linealischen Überwasserblättern als Myriophyllum papillosum (Syn. M. propinquum) auf.
Dieser Name wurde ebenfalls von Orchard vergeben und ist in der Kew Plant List auch nicht anerkannt.
2011 wurde von Moody eine neue Art - M. jacobsii - beschrieben. Sie wurde nach Genanalysen aus dem Formenkreis von Myriophyllum simulans herausgelöst.
Ein Unterscheidungsmerkmal ist die Länge der emersen Blätter. Bei M. simulans sind sie 5 bis 18 mm lang und bei M. jacobsii
15 bis 36 mm. Aber auch dieser Name ist laut Kew Plant List nicht anerkannt. Ling-Yun Chen et al. (2014)
führten an den australischen Tausendblatt-Arten DNA-Analysen durch und konnten
Myriophyllum simulans, Myriophyllum propinquum und Myriophyllum papillosum eindeutig unterscheiden.
Myriophyllum jacobsii wird in dieser Arbeit nicht erwähnt.
Die Unterscheidung der verschiedenen Arten an hand morphologischer Merkmale ist schwierig.
Möglicherweise handelt es sich bei dem Myriophyllum propinquum aus Göttingen um Myriophyllum simulans oder Myriophyllum jacobsii.
Es ist auch nicht sicher, dass die als Myriophyllum simulans bekannte Aquarienpflanze damit identisch ist. Ebenfalls schwer
nachzuvollziehen ist, ob es sich bei den als Myriophyllum simulans oder Myriophyllum propinquum angebotenen Pflanzen
immer um die selbe Art handelt.
Synonyme:
Myriophyllum spicatum var. spicatum
Herkunft:
Europa, Asien, Afrika, in Australien und Nordamerika eingeschleppt
Aussehen:
Die Stiele werden normalerweise zwischen 1 und 4 Meter lang. Aus dem westlichen Hymalaya sind aber Funde mit bis 12 m
langen Stängeln bekannt. Die Quirle haben meist 4 Blätter. Es können aber 2 bis 6 sein. Die Blätter sind 2 bis 3,5 cm lang.
Die einzelnen Blättchen haben 14 - 24 Fiederblättchen. Die Stängel
sind oft deutlich rot gefärbt. Die Pflanzen sind insgesamt sehr kräftig.
Es gibt Drüsen am Ende der Fiedern und an deren Basis. Die Spreiten
der Fiederblättchen sind aber ohne Drüsen.
Die Blüten sind rosa und zwittrig. Sie haben je vier Kelch- und Kronblätter und acht Narben. Sie sitzen in Viergruppen an den
blattlosen Knoten der Triebspitzen. Die Früchte sind Nüsschen.
Temperatur: winterhart, 0 - 20 °C
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Eine Teichpflanze, die sich nicht für das tropische Aquarium eignet.
In der Natur wachsen die Pflanzen bis in eine Wassertiefe von 17 Metern. Sie sind bei uns heimisch.
Die Pflanze verursacht in den USA Probleme, weil sie sich ungehindert ausbreitet.
Sie wird von Karpfenfischen nicht bevorzugt gefressen und vermehrt sich
stark. Zur Bekämpfung werden Herbizide (Unkrautvernichter) in den
Gewässern eingesetzt. Die Bekämpfung kostet jährlich mehrere Millionen Dollar.
Synonyme:
Myriophyllum tetrandrum Graham
Myriophyllum indicum Griffith
Myriophyllum spatulatum Blatt. & Hallbl.
Herkunft:
Indien, Pakistan, Indonesien
Aussehen:
Die Stängel werden bis 2 m lang und 1 mm dick. Die Blätter in 4 bis 7-zähligen Quirlen angeordnet. Die Spreiten
sind 2 bis 5 cm lang. Sie sind bei der rotbraunen Unterwasserform in haarfeine Segmente zerteilt. Über Wasser sind die Blätter lanzettlich und haben
gesägte Blattränder. Die gesamte Pflanze ist oliv grün bis braunrot gefärbt. Die Narben sind rosa.
Temperatur: 22-28 °C
pH-Wert: 5,5-7,0
Härte: 0-8 °KH
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Die Pflanzen bevorzugen leicht saures, weiches Wasser.
Eine zusätzliche Kohlendioxiddüngung kann das Wachstum verbessern.
Diese Pflanzen werden unter verschiedenen Namen im Handel angeboten.
Synonyme:
Myriophyllum limosum Hectot ex DC.
Myriophyllum pectinatum DC.
Myriophyllum verticillatum var. cheneyi Fassett
Myriophyllum verticillatum var. intermedium W.D.J. Koch
Herkunft:
Europa
Aussehen:
Die emersen Blätter zwischen den Blüten sind kammförmig gefiedert. Alle Fiederblätter sind in 5- oder 6-zähligen
Quirlen. Die Fiederblättchen sind auf der gesamten Spreite mit Drüsen besetzt. Die Endfieder des Blattes ist mittig breiter als an der Basis oder von der Basis aus
teilweise etwas parallelrandig und nicht auf der gesamten Länge gleichmäßig schmaler werdend. Die Triebe sind grün, selten etwas rötlich.
Die Art bildet Turionen zur überwinterung.
Temperatur: winterhart
pH-Wert: -
Härte: -
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Eine Teichpflanze, die sich nicht für das tropische Aquarium eignet.
Literatur:
A. Micheaux (1803): Flora Boreali-Americana 2, 191
De Condolle (1815): Famille des Onagraires.- Flore Francaise, ou Descriptions Succinctes de Toutes les Plantes qui Croissent Naturellement en France, 3 Edition, 6, 529
C. Gaudichaud-Beaupré (1825): Annales des Sciences Naturelles 5, 105
J. Velloso & A. Senefelder (1827): Index Methodicus.- Flora fluminensis 11(1), 15
Torrey & Gray (1840): A Flora of North America.- 1, 530
F. Mueller (1859): Transactions and Proceedings of the Philosophical Institute of Victoria 3
A.K. Schindler (1905): Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Leipzig, xxxiv. Beibl. lxxix. 47 und
in Engl. Pflanzenreich, Heft 23 Halorrh.104
Hoehne (1915): Relatório, Commissão das Linhas Telegráficas Estratégicas de Matto Grosso ao Amazonas. Annexo 5, Bot. pt. 6: 58, pl. 127
A. Wendt (1949): Die Behandlung der Myriophyllum-Arten im Aquarium.- Datz 1949/11, 188
H. Lyr, H Streitberg (1955): Die Verbreitung von Hydropoten in verschiedenen Verwandtschaftskreisen der Wasserpflanzen.- Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg 4,
471-483
A. Wendt (1955): Bem. über Myriophyllum prismatum.- DATZ 1955/4, 93
A. Wendt (1955): Myriophyllum hippuroides blüht.- DATZ 1955/10, 266
G. Brünner (1962): Myriophyllum im Tropenaquarium.- DATZ 1962/1, 16
G. Brünner (1968): Ein Rotes Tausenblatt.- DATZ 1968/12, 376
B. Verdcourt (1973): Kew Bulletin 28 (1), 36
K. Paffrath (1977): Ein rotes Myriophyllum.- DATZ 1977/2, 56
K. Paffrath (1975): Das Brasilianische Tausendblatt, Myriophyllum aquaticum.- DATZ 1975/12, 416
K. Paffrath (1978): Myriophyllum scabratum.- DATZ 1978/12, 416
G. Beyer (1978): Myriophyllum spicatum Linné - eine Kaltwasserpflanze für unser Tropenbecken.- Aqua-Planta 2-78, 3
A. E. Orchard (1986): Myriophyllum (Haloragaceae) in Australia 2. The Australian Species.-Brunonia 8(2), 173 - 291
G. Follmann, B. Sonnberger (1986): Das Verschiedenblättrige Tausensblatt, Myriophyllum heterophyllum Michaux (Haloragacae), im Stadtgebiet von Köln (NRW).- Aqua Planta 2-86, 84-85
P.J. van der Vlugt (1987): Myriophyllum propinquum A. Cunningham.- Aqua Planta 1-87, 3-6
Leo van den Berkmortel (1989): Myriophyllum hippuroides Torr. & Gray.- übersetzung von H.W.E. van Bruggen, Aqua Planta 3-89, 104-105
K. Paffrath (1990): Pflanzenportrait: Das Rote Tausendblatt, Myriophyllum mattogrossense Hoehne, 1915.- Das Aquarium 24(1), 28-29
P.J. van der Vlugt (1992): Myriophyllum aquaticum (Vellozo) Verdcourt.- DATZ 45(7), 463-465
C. Kasselmann (1992): Myriophyllum mattogrossense Hoehne.- DATZ 45(11), 712-715
R. Kaminski (1993): Tausendblätter, Myriophyllum, in Aquarien und natürlichen Standorten Europas. Teil 1: Einfache Identifizierungsverfahren von Tausendblättern der natürlichen Standorte in
Deutschland.- Das Aquarium 27 (5), 16-19
R. Kaminski (1993): Tausendblätter, Myriophyllum, aus tropischen und subtropischen Gebieten. Teil 2: Kultur in Aquarien.- Das Aquarium 27(8), 19-22
M. Sarika-Hatzinikolaou, L. Koumpli-Sovantzi, A. Yannitsaros (1994): Myriophyllum alterniflorum DC. (Haloragaceae), a New Record for the Greek Flora.- Phyton (Horn, Austria), Vol. 34 Fasc. 2,
243-246
C. Kasselmann (1994): 25 Jahre unter falschem Namen in Kultur: Das Rote Tausendblatt - Myriophyllum tuberculatum Roxburgh.- DATZ 47(12), 21-23
H.W.E. van Bruggen (1995): Einheimische Myriophyllum-Arten.- DATZ 1995/4, 254
C. Kasselmann (1995): Weitere im Aquarium kultivierte Tausendblatt-Arten.- DATZ 48(1), 48-53
H. Schöpfel (1996): Verschiedenblättriges Tausendblatt - Myriophyllum heterophyllum.- Das Aquarium 30(4), 24-25
H. Ebert (1996): Einheimische Wasserpflanzen für die Aquaristik.- DATZ 3/96, 174-175
B. Greger (1996): Myriophyllum tuberculatum - Rotblättriges Tausendblatt.- Das Aquarium 30(10), 42-43
R. Suttner (1996): Aquarienpflanzen aus Florida.- DATZ 1996/12, 796
R. Suttner (1997): Brasilianisches Tausendblatt.- DATZ 9/1997, 604-605
C. Kasselmann (1997): Rotblättrige Stengelpflanzen als Blickfänge im Aquarium 3. Von Myriophyllum bis Urticularia (Schluß).- Aquarium heute 15(2), 542-544
H. Schöpfel (1998): Das Rote Tausendblatt. Myriophyllum tuberculatum - eine verkannte Schönheit aus Asien.- Das Aquarium 32(2), 29-30
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
C. Kasselmann (1999): Myriophyllum ussuriense aus Japan.- DATZ 7/1999, 55-57
P. van der Vlugt (1999): Myriophyllum aquaticum (Vell.) Verdc., eine einhäusige Population.- Aqua Planta 2-99, 58-63
H.W.E. van Bruggen (1999): Myriophyllum verticilatum L. - Quirlblättriges Tausendblatt.- Aqua Planta 1-99, 17-22
C. Kasselmann (2000): Myriophyllum mattogrossense in Ekuador und Bolivien. Neue Erkenntnisse zur Ökologie und Kultur einer interessanten Aquarienpflanze.- DATZ 53(7), 24-29
J. Clayton (2000): Neuseeländische Aquarien- und Teichpflanzen 2.- Aqua Planta 4-2000, 131-141
H. Legrelle (2001): Myriophyllum aquaticum. Das Brasilianische Tausendblatt.- Aquarium live 5(4), 50-54
I. Scheuermann (2001): Pflanzen fürs Aquarium.- 9. Auflage, GU Aquarien-Ratgeber, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München
H.G. Kramer (2001): Problempflanzen.- Aqua Planta 2-2001, 86-92
M. L. Moody, Donald H. Les (2010): Systematics of the Aquatic Angiosperm Genus Myriophyllum (Haloragaceae).- Systematic Botan, 35(1): pp. 121 - 139
M. L. Moody (2011): Myriophyllum jacobsii M.L.Moody (Haloragaceae), a new species from southeast Queensland, Australia.- Telopea 13(1 - 2) 277 - 283
Ling-Yun Chen, Shu-Ying Zhao, Kang-Shan Mao, , Donald H. Les, Qing-Feng Wang, Michael L. Moody (2014):
Historical biogeography of Haloragaceae: An out-of-Australia hypothesis with multiple intercontinental dispersals.- Molecular Phylogenetics and Evolution 78 (2014) 87–95
© Wilstermann-Hildebrand 2000 - 2025
Impressum
Datenschutzerklärung