Obwohl es sich nicht um eine natürliche Abstammungsgruppe handelt, werden die Moose systematisch
zusammengefasst. Dabei ist die systematische Stellung der einzelnen Gruppen zu
einander in der Literatur nicht einheitlich. Manchmal werden drei Klassen -
Hornmoose (Anthoceratae), Lebermoose (Hepaticae) und Laubmoose (Musci) -
unterschieden. In der Moosflora von Frahm und Frey (2004)
sind die Hornmoose (Anthocerotophyta) aber als eigene Abteilung von den Moospflanzen (Bryophyta) abgetrennt.
Diese werden wiederum in zwei Unterabteilungen unterteilt. Die erste
umfasst die Lebermoose (Hepaticophytina) und die zweite die Laubmoose im
weiteren Sinn (Bryophytina). Zu den Bryophytina gehören die Spagnopsida
(Torfmoose), Andreaeopsida (Klaffmoose), Takakiopsida und die Bryopsida oder Musci
(Laubmoose im engeren Sinn).
Systematik nach Fram und Frey 2004
Abteilungen:
Hornmoose (Anthocerotophyta)
Moospflanzen (Bryophyta)
Unterabteilungen:
Lebermoose (Hepaticophytina)
Laubmoose im weiteren Sinn (Bryophytina)
Klassen:
Sphagnopsida (Torfmoose)
Andreaeopsida (Klaffmoose)
Takakiopsida
Bryopsida (Laubmoose im engeren Sinn)
Es gibt etwa 150 Arten von Torfmoosen aus der
Gattung Sphagnum.
Allein in Europa sind es mehr als 40.
Moose unterscheiden sich
in ihrer Struktur und ihrer
Biologie
sehr von anderen Pflanzen. Sie haben wie die höheren Pflanzen die
Chlorophylle a und b als Fotosynthesepigmente. Als Energiespeicher
dient
Stärke und die Zellwände bestehen aus Zellulose. Allerdings
wird
kein Lignin eingelagert, so dass die Pflanzenteile nicht verholzen.
Charakteristisch ist, dass die grüne Moospflanze
nur einen einfachen Chromosomensatz hat, also haploid ist. Andere
Pflanzen, Tiere und auch wir Menschen haben in unseren
Körperzellen
einen
doppelten, diploiden, Chromosomensatz . Der Grund dafür ist die
spezielle Form der geschlechtlichen Fortpflanzung bei den
Moosen.
Tiere und Pflanzen, die sich sexuell fortpflanzen, bilden haploide
Keimzellen,
die mit einander verschmelzen und dann diploide Lebewesen hervor
bringen.
Bei Moosen gibt es aber einen Generationswechsel
zwischen
einer haploiden, Geschlechtszellen bildenden Form und einer diploiden,
Sporen bildenden Form.
Fortpflanzung
Die grüne Moospflanze ist die Geschlechtszellen
bildende Form, der Gametophyt. An ihr bilden sich weibliche und
männliche
Geschlechtsorgane, die als Archegonien und Antheridien bezeichnet
werden.
Bei Lebermoosen können sie auf speziellen, gestielten, verschieden
geformten, schirmartigen Trägern positioniert sein. Bei Laubmoosen
sind sie winzig und befinden sich am Stiel zwischen den Blättern.
Bei Marchantia polymorpha sind die
weiblichen Archegonienträger
(links)
und die männlichen Antheridienräger
(rechts)
auf verschiedenen Pflanzen.
Hier wurden sie für das Bild dicht
nebeneinander
gelegt.
Antheridium von Mnium
Archegonium von Mnium
Die weiblichen
Archegonien sind flaschenförmig
und
werden von sterilen Zellen gebildet. Sie haben an ihrem Grund eine
einzelne
Eizelle. Der Flaschenhals wird von einer Bauchkanalzelle und
Halskanalzellen
verschlossen. In den Antheridien befinden sich die Spermatozoid
bildende
Zellen. Sie sind ebenfalls von einer Hülle aus sterilen Zellen
umgeben,
die aber eine Kolbenform bilden. Sind die Eizellen reif zur Befruchtung
platzt das Archegonium an der Spitze auf. Die Bauch- und
Halskanalzellen
verschleimen und setzen bei den Lebermoosen spezielle Eiweiße
bzw.
und den Laubmoosen Rohrzucker frei, der als Lockstoff den
begeißelten
Spermatozoiden die Richtung weist. Die schwimmen dann auf einem
Wasserfilm,
der unbedingt erforderlich ist, in die nun oben offenen Archegonien.
Dort
kommt es zur Befruchtung und es bildet sich eine diploide Eizelle
(Zygote).
Diese keimt direkt im Archegonium und bildet den Sporophyten, der auch
als Sporogon bezeichnet wird. Er stellt die ungeschlechtliche, Sporen
bildende
Generation des Generationswechsels dar. Er ist alleine nicht
lebensfähig
und wächst auf dem Gametophyten. Er besteht aus einem Stiel (Seta)
und einer Kapsel.
Das Sporogon von
Vesicularia reticulata (Erect-Moos)
Die häutigen Mützchen auf den
Kapseln werden als Calyptra bezeichnet.
Dabei handelt es sich um Reste
des Archegoniums. Der eigentliche
Kapseldeckel befindet sich darunter.
Bei Laubmoosen bildet
sich erst der Stiel und
später
an seiner Spitze die Kapsel. Bei Lebermoosen bildet sich erst eine
Kapsel,
die dann auf dem Stiel angehoben wird.
An der Basis des Stiels bildet sich oft eine
becherförmigförmige
Hülle, die als Perianth oder, wenn sie aus verschieden gestalteten
Blätter besteht, als Perichaetium bezeichnet wird. Bei manchen
Moosen
ist auf der Spitze der Kapsel eine häutige Hülle, die die
Spitze
wie eine kleine Mütze bedeckt. Diese Calyptra ist ein Rest des
Archegoniums
aus dem das Sporogon herausgewachsen ist. Der eigentliche Kapseldeckel
befindet sich darunter.
In der Kapsel bildet sich das Archespor, das durch
Meiose
die haploiden Meiosporen bildet. Die Sporen haben bei den Laubmoosen
zwei
Zellwände (Exo- und Endospor), bei den Lebermoosen gibt es drei
(Peri-,
Exo- und Endospor). Bei einigen Moosarten steht in der Mitte der Kapsel
eine zentrale Säule, die Columella, um die herum die Sporen reifen.
Wenn diese Entwicklung abgeschlossen ist, fällt
bei Laubmoosen der Deckel von der Kapsel ab (stegokarp). Er löst
sich
an einerm Zellring, der als Anulus bezeichnet wird. Die Öffnung
der
Kapsel wird dann durch einen Kranz aus Zähnen, dem Peristom
verschlossen.
Das Peristom kann aus zwei Kränzen bestehen (Endostom und Exostom)
oder aus einem einzelnen Ring. Die
Peristomzähne
reagieren auf Luftfeuchtigkeit und geben unter günstigen
Witterungsbedingungen
die Öffnung frei, so dass die Sporen heraus fallen können.
Durch das Peristom verschlossene Kapsel
von Vesicularia montagnei (Christmas-Moos)
Die Peristomzähne haben sich beim
Trocknen nach außen gebogen
und geben nun die Öffnung frei.
Bei Lebermoosen bilden
sich bei der Sporenreife Schlitze in der
Kapselwand
(schizokarp). Sterile Zellfäden ermöglichen das Ausschleudern
der Sporen.
Gelangen die Sporen im Freien auf ein geeignetes
Substrat,
bilden sie das Protonema. Das ist ein Geflecht aus feinen Fäden
oder
ein winziger Thallus, der mit bloßem Auge kaum sichtbar und meist
nicht sehr beständig ist. Aus dem Protonema wächst dann die
eigentliche
Moospflanze, der haploide Gametophyt. Weil Sporophyt und
Gametophyt
unterschiedlich aussehen, spricht man auch von einem heteromorphen
Generationswechsel.
Moose können sich
leihct vegetativ, durch Teilung
fortpflanzen. Das ist vor allem bei zweihäusigen Arten wichtig,
weil
es bei ihnen vorkommen kann, dass nur männliche oder nur weibliche
Individuen an einem Standort wachsen. Der Gametophyt der Moospflanze
kann
beliebig zerteilt werden und regeneriert sich wieder zur ganzen
Pflanze.
Es gibt bei Laubmoosen aber auch spezielle Organe zur vegetativen
Vermehrung
wie Blätter oder Triebteile, die besonders leicht abgelöst
werden.
Lebermoose, mit Ausnahme der Marchantiales, haben keine speziellen
Organe
zur vegetativen Vermehrung. Bei den Marchantiales bilden sich auf den
Thalli
Brutbecher in denen sich Brutkörper befinden. Bei Regen werden
diese
Brutkörper heraus geschleudert und so verbreitet.
Brutbecher an Marchantia polymorpha
Morphologie und
Unterscheidungsmerkmale
Thallus und
Blätter
Es gibt zwei Grundformen bei den Moosen. Die
ungegliederten
Formen werden als thallos und die in Stängel und Blatt
gegliederten
als frondos oder folios bezeichnet. Zu den thallosen Moosen
gehören
zum Beispiel
Riccia und Monosolenium. Frondose oder
foliose Moose sind z. B. das Java-Moos (Taxiphyllum barbieri)
oder das Singapur-Moos (Vesicularia dubyana).
Laubmoose sind alle frondos. Es gibt aber auch unter
den Lebermoosen einige beblätterte Arten. Zum Beispiel die Arten
aus den Gattungen Jungermanniaund Solenostoma.
Bei Marchantia polymorpha ist der
Thallus breit und flach.
Bei Riccia fluitans sind die einzelnen
Thalli
schmal und sternförmig.
Plagiochila cf. intergerrima ist ein
folioses
Lebermoos. Es bildet keinen Thallus,
sondern ist in Stiel und Blatt gegliedert.
Taxiphyllum barbieri ist ein Laubmoos.
Foliose Lebermoose von
Laubmoosen zu unterscheiden
ist
nicht immer einfach. Aber es gibt einige Kennzeichen, die mit Hilfe
einer
Lupe oder mit einem Mikroskop gut zu sehen sind. Die Blätter von
Lebermoosen
haben nie eine Blattrippe. Bei Laubmoosen können eine oder zwei
Blattrippen
mehr oder weniger deutlich zu sehen sein. Sie fehlen aber manchmal auch
ganz. Bei Laubmoosen sind die Blätter meist dreizeilig, spiralig
um
den Stängel angeordnet und umfassen den Stängel dabei. Bei
den
Lebermoosen sehen die Blätter eher wie Verbreiterungen des
Stängels
aus und liegen meist in einer Ebene. Sie lassen sich auch nicht vom
"Stängel" abreißen.Moose bilden
keine Wurzeln, sondern lediglich
haarförmige
Rhizoide. Diese sind bei den Lebermoosen einzellig und bei den
Laubmoosen
mehrzellig.
Anordnung der
Blätter
In der Regel wachsen
Laubmoose mit einer
dreischneidigen
Scheitelzelle an der Spitze. Daher bilden sie auch drei Reihen
Blätter
aus. Ursprünglich sind die Blätter darum dreizeilig
angeordnet.
Eine Ausnahme stellen nur die Spaltzahnmoose (Fissidentales) dar, die
eine
nur zweischneidige Scheitelzelle haben und nur zwei Blattreihen
ausbilden,
wodurch die Triebe ein federatiges Aussehen haben.
Oft dreht sich der Stängel um die eigene Achse,
so dass die Blätter nicht dreireihig, sondern in einer
Spiralstellung
stehen. Das dritte Blatt ist vielfach zu einem Unter- oder Bauchblatt
(Amphigastrium)
umgewandelt. Die Ober- oder Seitenblätter können mit
großen
Abständen angeordnet sein, so dass sie sich nicht überlappen.
Wenn sie sich überlappen, kann entweder das näher an der
Spitze
liegenden Blatt von dem nachfolgenden mit dessen Vorderkante bedeckt
sein,
was als oberschlächtig bezeichnet wird, oder das nachfolgende
Blatt
taucht mit seiner Vorderkante unter das näher an der Spitze
stehende,
was als unterschlächtig bezeichnet wird.
Zusätzlich bilden einige Moose zerschlitzte,
nebenblattähnliche
Stängelauswüchse, die als Paraphyllien bezeichnet werden.
Moose
unterscheiden
Zur Unterscheidung vieler Moose ist die Form der
Blattzellen
wichtig. Beispielweise gibt es rechteckige oder quadratische Zellen,
die
mit den kurzen Kanten direkt an einander stoßen. Sechseckige
Zellen sind schräg zu einander versetzt, so dass immer eine Spitze
in den Winkel passt, den zwei andere Zellenspitzen bilden. So etwa
findet
man zum Beispiel bei Vesicularia-Arten.
Als prosenchymatische
Zellform
wird es bezeichnet, wenn die Zellen sehr viel länger als breit
sind
und sich schlängelnd an einander schmiegen. Das ist zum Beispiel
charakteristisch
für die Gattungen Taxiphyllum
und Fontinalis.
Außerdem
können
Zellen quadratisch, rundlich, rhombisch oder rechteckig sein. Manchmal
sind die Zellwände nicht gerade oder gleichmäßig dick
an
allen Stellen. Getüpfelte Zellen haben Stellen an denen die
Zellwände
dünner sind. Bei papillösen Zellen sind die Zellwände
nach
außen hin verdickt. Bei mamillösen Zellen sind die
Zellwände
nach außen gebeult aber dennoch überall etwa gleich dick,
weil
der Zellinnhalt der Ausbuchtung folgt. Die Zellformen in der
Blattfläche
und an der Basis des Blattes (Blattflügelzellen) bzw. entlang des
Blattrandes können
sich
unterscheiden.
Die Blattflügelzellen von Drepanocladus aduncus sind
größer
als
die Blattzellen und haben dickere Zellwände.
Die Blattflügelzellen von Vesicularia reticulataunterscheiden
sich
nicht von denen in der Blattfläche.
Die Bezahnung des Blattrandes ist sehr variabel.
Trotzdem
kann das Vorhandensein, die Gestalt und die Position der Zähne
Hinweise auf die Identität eines Mooses geben.
Auch die Zahl der
Chloroplasten, also der
Zellorganellen,
die den grünen Blattfarbstoff tragen, und ihre Position helfen bei
der Bestimmung. Bei den Lebermoosen gibt es zusätzlich
Ölkörper,
die in verschieden positionierten Zellen sein können.
Die Sporenkapseln der Moose sehen sich alle
äußerlich
sehr ähnlich und sind innerhalb der Arten manchmal recht variabel.
Interessante Merkmale sind die Neigung und die Form der Kapsel, sowie
die
Form des Deckels. Ein Merkmal ist auch ob die SpaltÖffnungen an
der
Kapsel eingesenkt sind oder nicht.
Skizzen von Mooskapseln: links aufrechte
Kapsel mit rundlichem
Deckel,
in der Mitte waagerechte Kapsel mit
mamillÖsem Deckel
rechts hängende Kapsel mit
geschnäbeltem Deckel.
Die Kapseln vom Christmas-Moos
(Vesicularia montagnei) sind nickend.
Diese Kapseln einen Waldmoosen sind
aufrecht und geschnäbelt.
Die Peristomzähne,
die nach dem Abfallen der
Spitze
die Öffnung der Kapsel bei den Laubmoosen verschließen, sind
sehr typisch. Meisten sind es vier, sechzehn oder
zweiunddreißig
Stück. Sie können unterschiedlich gestaltet und aufgebaut
sein.
Generell bestehen sie aus zwei Zellschichten, von denen die innere aus
einer einfachen Zellreihe besteht. Die äußere Zellschicht
hat
bei manchen Arten zwei Zellreihen und bei anderen nur eine Reihe. Die
Querwände
der äußeren Zellschicht sind bei manchen Familien
verstärkt.
Wenn der Deckel der Kapsel abreißt, geht auch die
äußere
Zellwand verloren und die verstärkten Zellwände sind als
Querstreifung
sichtbar. Bei den Fissidentaceae
sind die Peristomzähne fast bis
zur
Basis gespalten, was dieser Moosfamilie ihren Namen „Spaltzahnmoose“
einbrachte.
Das Peristom ist eines der sichersten morphologischen
Merkmale von Moosen. Leider kann es nur an reifen Kapseln untersucht
werden. Die wenigsten Aquarienmoose bilden unter Wasser Sporogone.
Die Laubmoose bilden
eine systematische
Klasse
der Moose. Sie sind immer in einen Stängel und Blätter
gegliedert.
Die für uns Aquarianer interessanten Arten können meist
sowohl
unter als auch über Wasser wachsen. Dabei haben die Landformen oft
ein etwas anderes Aussehen als die Wasserformen.
Lichtfarbe und Temperatur wirken sich bei den Laubmoosen stark auf die
Verzweigung und auf das Aussehen aus. Bei größerem
Nährstoffangebot können die Blätter größer
werden.
Die meisten Aquarienmoose stammen aus den Gattungen Taxiphyllum
und Vesicularia, die beide zu den Hypnaceae
(Schlafmoosgewächsen)
gehören.
Zur gattung Taxiphyllum gehören etwa 36
Arten, die überwiegend in Asien verbreitet sind. Es gibt aber auch
Arten in Afrika und Nord- und Südamerika. In Deutschland kommt T. wissgrillii vor. Es wächst
auf klakhaltigem Gestein und Baumwurzeln.
Die Triebe der Taxiphyllum-Arten
sind abgeflacht. Die Blätter sind symmetrisch und oval bis
lanzettlich. Der Blattrand ist meist gezähnt. Die Zellen der
Blattspreite sind prosenchymatisch. Die Blattflügelzellen sind
quadratisch bis rechteckig. Es sind zwei kurze Blattrippen vorhanden,
die unterschiedlich lang und deutlich sind. Die Kapseln sind aufrecht
bis geneigt. Sie haben einen lang geschnäbelten Deckel.
Herkunft:
China, Japan, Korea bis in den Osten von
Nordamerika
Aussehen:
Das Taiwan-Moos bildet an Land dünne Matten
aus
hellen, gelblich grünen bis gelblich braunen Trieben. Im Aquarium
ist es mittel grün und sieht es dem Christmas- Moos (Vesicularia
montagnei) ähnlich, bildet aber in der Aufsicht mehr ein
gleichseitiges
Dreieck, während sie bei dem anderen eher spitz zu laufen. Die
Seitentriebe
stehen dicht zusammen und verzweigen sich recht stark. Im Aquarium
hängen
die Triebe wie die vom Christmas-Moos nach unten. Die Moospolster
werden
etwa 5 cm dick. Das Taiwan-Moos fühlt sich weicher an als das
Christmas-Moos.
Die Stiele sind bis zu sechs Zentimeter lang und
inklusive
der Blätter drei bis fünf Millimeter breit. Die Blätter
stehen auf Abstand, kommen sich aber zur Spitze hin näher und
liegen
dort locker, schuppenartig übereinander. Die Blattlänge liegt
zwischen anderthalb und dreieinhalb Millimeter und die Breite zwischen
0,8 und 1,6 Millimeter. Die Blattspreiten sind oval bis breit
lanzettlich.
Der Umriss ist mehr oder weniger symmetrisch. Die Spitze ist spitz bis
stachelspitzig, oft gedreht. Die Blattränder sind flach oder
selten
nahe der Basis eng zurück gebogen. Der Blattrand ist oberhalb der
Mitte gezähnt bis fein gezähnt, teilweise auf der gesamten
Länge.
Es gibt zwei Blattrippen, von denen eine oft bis zu einem Drittel oder
der Hälfte der Blattlänge hinauf reicht. Sie können auch
fehlen, was aber selten vorkommt. Das Taiwan-Moos ist
zweihäusig.
Die Kultur ist bei 15 bis 29 °C, einem
pH-Wert von
5,0 bis 7,5 in weichem bis mittelhartem Wasser möglich.
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
5,0-7,5
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das Taiwan-Moos ist eine der neueren Arten in der
Aquaristik.
Es hat seinen Namen, weil die gehandelten Pflanzen aus Taiwan stammen
sollen.
Es wächst verhältnismäßig schnell.
In der Natur wächst das Moos auf Boden,
Baumwurzeln,
rottendem Holz und Baumstämmen in Sümpfen. Seltener findet
man
es auf kalkhaltigen Gesteinen an Flüssen.
Ursprünglich wurde die Pflanzen 1904 von
Cardot
als Isopterygium alternans beschrieben und dann 1963 von
Iwatsuki
in die Gattung Taxiphyllum überführt.
Aussehen:
Es wirkt im Aquarium ungeordnet und wild. Die
Triebe
wachsen willkürlich in alle Richtungen. Der Hauptstiel ist bis zu
fünfzehn Zentimeter lang. Davon zweigen, in
unregelmäßigen
Abständen und beliebig auf die Seiten verteilt, wenig oder gar
nicht
verzweigte, unterschiedlich lange Seitentriebe ab. Die Blätter
sind
zweizeilig entlang der Triebe angeordnet. Sie sind länglich oval
mit
einer kurzen Spitze, etwa einen Millimeter lang und 0,3 bis 0,5
Millimeter
breit. An der Basis sind zwei deutliche Blattrippen. Der Blattrand ist
fast rundum gezähnt, wobei die Zähne an der Blattspitze
dichter
stehen.
Das Moos haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz
oder
am Grund. Die Sporenbehälter stehen auf 1,5 bis 3 cm langen
Stielen.
Sie sind 1-1,5 mm lang und 0,5-0,7 mm im Durchmesser. Zur Reifezeit
werden
sie rotbraun.
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
5,8-8,0
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das echte Javamoos ist das am weitesten
verbreitete Aquarienmoos.
Es wächst sehr zügig und stellt kaum Ansprüche an die
Wasserwerte.
Sogar Brackwasser wird vertragen.
Bei ausreichend starkem Licht produzieren die
Moosfäden
viel Sauerstoff und treiben unter der Oberfläche. In dunklen
Aquarien
ist die Sauerstoffproduktion geringer und die Pflanzen sinken auf den
Grund.
Garnelen eignen sich gut zur Reinhaltung der Moospolster. Sie reingen
akribisch
jedes einzelne Blatt. Die Mexikanischen Bachflohkrebse fressen die
Blätter
dagegen ab und lassen nur bräunliche Stängel übrig.
Die Art ist bei uns winterhart und kann im Teich
überwintern.
Aussehen:
Die einzelnen Stängel werden etwa 10 cm
lang. An
dünnen Stängeln wachsen hell grüne, sehr kleine
Blätter.
Die Triebe wachsen im Aquarium senkrecht nach oben, wobei die Stiele in
sich aber etwas wellig gebogen und gedreht sind. In der StrÖmung
bewegen
sie sich dann wie züngelnde Flammen, daher der Trivialname
"Flame-Moos".
Das Moos haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz oder am Grund.
Temperatur:
22-30 °C
pH-Wert:
5,8-7,5
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das Flame-Moss oder Flammenmoos fällt
besonders
dadurch auf, dass alle Triebe zielstrebig nach oben wachsen. Dabei
wachsen
sie nicht schnurgerade, sondern etwas gedreht, so dass sie aussehen wie
züngelnde Flammen. Bei stärkerer Beleuchtung ist die Drehung
stärker. Unter schwächerem Licht sind die Triebe weniger
kompakt
und eher gerade.
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit
sind
unbekannt.
Aussehen:
Ein Moos, das im Habitus dem Christmas-Moos
ähnelt.
Es wird als sehr weich und samtig beschrieben. Bei einer Temperatur um
25°C stehen die Blätter sehr dicht und es bilden sich die
charakteristischen,
gleichmäßig gefiederten Triebe mit der typischen dreieckigen
Grundform. Ist die Temperatur höher (um 30°C), dann verzweigt
sich stark in alle Richtungen, bildet aber keine so
gleichmäßigen
Seitentriebe wie Christma- oder Willow-Moos..
Temperatur:
22-30 °C
pH-Wert:
5,8-7,5
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit
sind
unbekannt.
Aussehen:
Dieses Moos konnte bisher nicht eindeutig
bestimmt werden.
Es ist vom Wuchs her ähnlich wie Christmas-, Singapur- und
Taiwan-Moos.
Die Stängel haben gleichmäßig länger
werdende
Seitentriebe. In der Aufsicht bilden sie ein recht spitzes Dreieck mit
schmaler langer Spitze. Die Blätter sind lanzettlich bis schmal
lanzettlich
mit spitzer Spitze.
Die zwei Rippen sind unterschiedlich lang und
teilweise
undeutlich. Der Blattrand ist nahe der Spitze fein gezähnt.
Temperatur:
22-30 °C
pH-Wert:
5,8-7,5
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Die Herkunft und die genaue ArtzugehÖrigkeit
sind
unbekannt.
Die Blätter lassen sich schlecht vom Stiel
abreißen.
Der Stängel reißt vorher.
Die Triebe wachsen an
Land kriechend und verzweigen
sich
frei, unregelmäßig bis federförmig. Manchmal haben sie
einen deutlichen Haupttrieb, manchmal nicht. Die Seitentriebe sind
einfach.
Die Pseudoparaphyllen sind linear bis blattartig. Die Blätter sind
unterschiedlich gestaltet. Die Ventralblätter der Unterseite sind
normalerweise kleiner als die der Oberseite. Sie sind mehr oder weniger
angedrückt, lanzettlich und spitz auslaufend. Die oberen
Blätter
spreizen sich ab. Sie sind etwas unsymmetrisch, breit lanzettlich,
länglich
lanzettlich bis länglich oval. Die Spitze ist spitz oder
zugespitzt.
Die Blattränder sind ganz oder an der Spitze gezähnt. Die
zwei
Blattnerven sind kurz oder fehlen ganz. Die Blattzellen sind lang und
im
Vergleich zu denen von Taxiphyllum recht breit. Die Pflanzen
fühlen
sich grÖber an.
Der Stiel des Sporogons ist länglich, flexibel,
glatt, rötlich, rot.orange bis gelb orange. Er biegt sich kurz vor
der Kapsel. Die Kapsel steht waagerecht oder hängt. Sie ist ovoid
bis länglich ovoid und mehr oder weniger unsymmetrisch. Der Deckel
ist zugespitzt bis kurz geschnäbelt. Das Peristom ist doppelt. Die
Zähne sind lanzettlich, quergestreift, mit Knoten und Papillen an
der Spitze. Das Endostom hat eine hohe Basilarmembran. Die Segmente
sind
gekielt und haben Haare. Meistens stehn sie in Gruppen von 1 bis 3. An
der untersten Basis der Kapsel sind SpaltÖffnungen. Die Sporen
sind
kugelig, mit feinen Papillen besetzt oder fast glatt. Es gibt etwa 200
Arten, die im Südosten der USA, Mittelamerika, Südamerika,
Afrika,
Asien und Australien vorkommen.
Aussehen:
Es sieht ähnlich aus wie Christmas-Moos, hat
aber
kürzere Seitentriebe. Das Moos verzweigt sich
unregelmäßig.
Teilweise verzweigen sich die Seitentriebe sehr stark, teilweise bleibt
sie aber auch unverzweigt und kurz. Die Blätter sind relativ
variabel
in der Form, haben aber immer eine kurze zugespitzte Spitze.
Temperatur:
22-30 °C
pH-Wert:
6,5-7,8
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das Singapur-Moos war lange unidentifiziert. Das
Moos
wächst in Singapur überall an feuchten schattigen Flussufern
oder unter Bäumen.
Synonyme: Vesicularia dubyana var. abbreviata
Fleischer Cratoneuron filicinum
Herkunft:
Asien
Aussehen:
Die einzelnen Stängel werden bis 17 cm
lange. Sie
bestehen aus einzelnen borstig aussehende Fäden, die unter der
Oberfläche
treiben oder am Boden liegen (geringe Beleuchtung). An den
Srängeln
befinden sich dunkelgrüne, lanzettliche Blätter, die bis 4 mm
lang sind. In der Aufsicht sind die Triebe schön dreieckig, weil
die
Seitentriebe zur Spitze hin gleichmäßig kürzer werden.
Wenn man es anfasst fühlt es sich etwas hart und steif an. Die
Blätter
sind breit oval bis rundlich mit einer zugespitzten Spitze. An der
Basis
sind zwei sehr kurze, meist unauffällige Blattrippen. Das
Moos
haftet mit Rhizodien auf Steinen, Holz oder am Grund. Die generative
Vermehrung
erfolgt durch Sporen. Die Sporenbehälter stehen auf 1,5 bis 3 cm
langen
Stielen. Sie sind 1-1,5 mm lang und 0,5-0,7 mm im Durchmesser. Zur
Reifezeit
werden sie rotbraun.
Temperatur:
24-30 °C
pH-Wert:
6,0-7,5
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das Christmas-Moos trägt seinen Namen, weil
die
Seitentriebe so dicht beieinander stehen, dass sie sich
überlappen.
Sie hängen auch unter Wasser nach unten, so dass sie aussehen wie
Zweige einer Tanne, also einem Weihnachtsbaum (Christmas tree).
Das Moos wächst in der Natur an und in
schattigen
Gewässern und auf nassem Waldboden. Die Art ist in Asien weit
verbreitet.
Sie kommt in Malaysia, Sri Lanka, China, Singapur, auf den Philippinen
und in Indonesien vor.
Das Moos benötigt an sich wenig Licht kann
aber
auch an gut beleuchteten Stellen wachsen. Die Moospolster auf Steinen
oder
Holz werden etwa 3 cm dick.
Das Moos ist auch unter dem Synonym Vesicularia
dubyana var. abbreviata
Fleischer bekannt. Manchmal wird es auch fälschlich als Cratoneuron
filicinum bezeichnet. Letzteres ist aber ein Moos aus den
gemäßigten
Breiten und wächst an kalkigen feuchten Orten.
Aussehen:
Insgesamt ist die Verzweigung nicht so dicht und
so gleichmäßig
wie die vom Christmas-Moos. Unter guten Bedingungen verzweigt sich das
Erect-Moos sehr stark. Die Blätter sind oval bis lanzettlich mit
einer
lang ausgezogenen, zugespitzten Spitze. An der Basis sind zwei
undeutliche
Blattrippen.
Die Zellen der Blätter sind kantig und etwa
doppelt
so lang wie breit. Sie sind sehr dicht mit Chloroplasten besetzt. Die
Blattränder
sind nicht gezähnt. Die Blattform ist eiförmig mit lang
ausgezogener
Spitze. An der Basis sind zwei Blattrippen sichtbar. Die Blätter
sind
etwa 1 mm lang. Der Stiel der Sporenbehälter geht aus einer
grünen
Scheide aus mehreren spitzen Blättern hervor. Er ist etwa 1,5 bis
2 cm lang und 0,2 mm dick. Die Sporenkapsel ist mit Calyptra 2,4 mm
lang
und hat einen Durchmesser von etwa 0,7 mm. Die Calyptra ist gelb-braun
und etwa 0,8 bis 0,9 mm hoch. Die Sporen sind rundlich und grün.
Sporogonien
bilden sich auch unter Wasser.
Temperatur:
20-28 °C
pH-Wert:
6,5-7,8
Härte:
2-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Den Namen “Erect Moss” hat diese Art, weil die
Triebe,
im Gegensatz zu denen vom Christmas-Moos, im Aquarium nicht
herabhängen,
sondern nach oben streben. Vor allem die Seitentriebe richten sich
auf.
Es ist ebenfalls ein sehr verbreitetes
asiatisches Moos.
An der Basis ist das Sporogon von einer
Hülle aus schmalen grünen
Blättchen umgeben.
Aussehen:
Dieses Moos verzweigt sich nicht so
gleichmäßig
wie es das Christmas-Moos macht, ist aber auch nicht so
willkürlich
wie das Java-Moos. Die Blätter sind länglich oval mit
bespitzter
Spitze. An der Basis sind zwei Blattrippen.
Die Familie der
Fissidentaceae umfasst etwa 800 bis
900
Arten weltweit.
Die Moosgruppe wird als Spaltzahnmoose (lat. fissum =
Spalt und dens = Zahn), bezeichnet, weil ihre sechzehn
Peristomzähne
gespalten sind. Sie stehen in einem Ring.
Die Gattung ist die einzige unter den Laubmoosen, die
eine zweischneidige Scheitelzelle hat. Die Blätter sind darum
zweizeilig
und nicht dreizeilig, wie bei anderen Moosen, angeordnet. Sie
sind
an der Blattrippe gekielt und haben am Kiel einen Flügel. Die
Blattzellen
sind rundlich oder sechseckig. Entlang des Blattrandes kann ein Saum
aus
einer oder mehreren Reihen von länglichen Zellen sein.
Das Foto links zeigt die die charakteristische
Blattform
der Fissidentales.
Das Blatt sitzt halb stängelumfassend am
Stiel.
Die Blattspreite ist auf einer Seite ganz normal geformt,
reicht aber auf der anderen Seite nicht ganz bis
zur
Spitze, sondern endet vorher an der Mittelrippe.
Auf der Blattunterseite hat die Rippe einen
Flügel,
der sich zur Seite dreht und im oberen Blattbreich die Spreite
vervollständigt.
Rechts eine mikroskopische Aufnahme vom
übergang
der Spreit in die Mittelrippe bei Fissidensfontanus.
Der untere Blattbereich
bis zum Ende der
kürzeren
Blattspreitenseite wird als Scheidenteil bezeichnet. Der
darüberliegende
als Spreitenteil. Für die Artbestimmung ist es von Interesse wie
weit
oben an der Blattrippe die eine Spreitenseite endet und was für
eine
Spitze sie dabei formt.
Einige Systematiker erkennen nur die Gattung Fissidens
in der Familie der Fissidentaceae an. Dann wird die Gattung in vier
Untergattungen
unterteilt: Aloma, Fissidens, Octodiceras und Pachyfissidens.
Manchmal werden die Fissidentales aber auch in in mehrere Gattungen
unterteilt.
Bei Fissidens ist der obere Spreitenteil kürzer, so lang
oder
wenig länger als der Scheidenteil. Die Kapsel steht auf einem
langen
Stiel und überragt die Blätter. Bei der Gattung
Octodiceras
ist der obere Spreitenteil 2 bis 3 Mal so lang wie der Scheidenteil.
Die
Kapsel steht auf einem kurzen Stiel und überragt die Blätter
nicht. Zu dieser Gattung gehören weltweit etwa 25 Arten. In Europa
ist nur Octodiceras fontanum (Syn. Octodiceras julianum,
Fissidens
fontanus) heimisch. Die Art kommt auch in Nordamerika vor und wird
als Fissidens fontanus oder US-Fissidens in der Aquaristik
verwendet.
Viele Fissidens-Arten
sind Wassermoose,
einige
Arten kommen aber auch an Land vor. Es bilden nicht alle
Rhizodien
aus mit denen sie sich selbstständig an festen Unterlagen
anhaften.
Viele Aquarien-Fissidens müssen darum angebunden werden.
Die
hell grünen Moosstängel bilden keine Matten wie es die Triebe
von Taxiphyllum oder Vesicularia es tun. Die
Stängel
stehen einzeln, dicht beieinander.
Die meisten Arten dieser Gattung findet man in den
Tropen.
In Asien werden sie generell als Phoenix Moss oder Phoenix Tail Moss
bezeichnet,
weil die Triebe die Form von Phoenix-Schwanzfedern haben. Der
PhÖnix
ist ein altes chinesisches Glücksymbol und findet sich als Motiv
auf
Zahlreichen Abbildungen in Asien. Daher ist er in Asien ein sehr
bekanntes
Tier.
Die Gattung wird in zahlreiche Untergattungen
unterteilt
und manchmal findet man die Moose auch unter diesen Bezeichnungen in
der
Literatur. Einen Bestimmungsschlüssel für die Untergattungen
und ihre Sektionen findet man bei Pursell &
Bruggeman-Nannenga
(2004).
Aussehen:
Das verzweigte Stämmchen ist 5 bis 10 cm
hoch. Außerhalb
des Wassers fallen die schlaffen Pflanzen in sich zusammen. Die 2 bis 3
mm langen Blätter sind locker angeordnet. Sie sind linealisch,
mehr
la 5 mal so lang wie breit, ganzrandig und haben eine stumpfe Spitze.
Der
Blattrand hat keinen Saum aus länglichen Zellen. Die Blattrippe
endet
vor der Spitze. Der Spreitenteil ist 2 bis 3 mal so lang wie der
Scheidenteil.
Die Seta ist kurz und
die Kapsel
überragt die Blätter nicht.
Temperatur:
18-28 °C
pH-Wert:
6,0-7,5
Härte:
3-10 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
In der Natur wächst das Moos immer unter
Wasser.
Es besiedelt stehende und fließende Gewässer. Meist
wächst
es auf Stein, seltener auf Holz. In Deutschland war es früher
selten
breitet sich aber seit etwa 30 Jahren zügig aus. Heute kommt es in
allen Flusssystemen vor (Elbe, Donau, Weser, Rhein, Saar, Mosel, Havel).
Das Moos, dass in der Aquaristk als Fissidens
fontanus
Verwendung findet stammt aus den USA und wird in Asien auch als „US
Fissidens“
bezeichnet. Es ist echtes Wassermoos und bildet viele lange Rhizoide
aus,
mit denen es sich gut dauerhaft an feste Untergründe haftet. Es
neigt
weniger dazu sich abzulösen als andere Moose und muss darum nicht
immer wieder neu aufgebunden werden. Wegen seiner geringen
Größe
und weil es keine verfilzten Matten bildet, kann man es aber schlecht
im
Kies verankern. Wenn man es als Bodendecker nutzen möchte sollte
es
auf flachen Holzstücken oder Steinen anwachsen.
Eine wöchentliche Düngung soll
notwendig sein
um eine Absterben der älteren Blätter zu vermeiden.
Das Moos das ich unter dem Namen Fissidens
spec.
´Japan´ bekommen habe ist mit Fissidens fontanus identisch.
Ursprünglich war F. spec. ´Japan´ die
Bezeichnung
für F. nobilis. Bertram Wallach stellte das hier
abgebildete
Moos in seinem Artikel fälschlich als Fissidens nobilis
vor.
Fissidens fontanus mit Red Cherry
Der Spreitenteil ist doppelt so lang
wie
der Scheidenteil.
Am Blattrand ist kein Saum aus
länglichern Zellen.
Herkunft:
Südostasien: Malaysia, Philippinen,
Indonesien (Java,
Sumatra, Flores etc.)
Aussehen:
Die Stängel wachsen aufrecht. Die ganze
Pflanze
ist steif. Die Blätter sind etwa 0,5 cm lang und stehen dicht
beieinander.
Die Spitze ist abgerundet. Der Blattrand ist stark gezähnt. Ein
Zellsaum
fehlt. Dieses Moos bildet Rhizoide, so dass es in Büscheln an
festen
Substraten haftet.
Temperatur:
18-28 °C
pH-Wert:
6,0-7,5
Härte:
3-10 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Die Art ist kein echtes Wassermoos. Im Aquarium
wächst
es sehr langsam. Manchmal zeigt es auch nach einem jahr noch keinen
Zuwachs
und ist nicht angewachsen. Oft sterben die alten Pflanzenteile
schneller
ab als neue gebildet werden, so dass das Moos nach und nach
verschwindet.
In Deutschland wird es manchmal als Fissidens
spec. "Japan" angeboten. Allerdings bekommt man auch F.
fontanus unter diesem Namen.
Das Moos, das unter
diesem Namen
angeboten wird ist kein Fissidens. Alle mir bekannten
Erfahrungsberichte
bestätigen, dass diese Pflanzeh nicht unter Wasser wachsen.
Synonyme:
-
Herkunft:
Asien
Aussehen:
Wie das echte F. splachnobryoides aussieht
- sofern
es die Art überhaupt gibt - ist mir nicht bekannt. Die Angaben
zur´den
Kulturbedingungen stammen vom Händler in Singapur, der dieses Moos
über ebay verkauft.
Temperatur:
23-28 °C
pH-Wert:
6-7,5
Härte:
3-8 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Das Moos das unter diesem Namen verkauft wird ist
keine Fissidens-Art.
Die Blätter sind nicht zweizeilig und weisen die
charakteristischen
Blattrippenflügel nicht auf. Es wird in winzigen bis kleinen
Portionen
verkauft. Abgebildet sind meist dichte Moospolster mit Garnelen drauf.
Geliefert wurde mir aber eine Landform, die zusammen mit einer festen
Erdschicht
vom Boden abgekratzt worden war. Nachdem sich im Wasser das Substrat
aufgeweicht
hatte, lösten sich die Stängel und trieben frei durch das
Aquarium.
Das Moos wächst nicht mit Rhizodien irgendwo fest. Dadurch das die
Stängel nur etwa 10 mm lang sind und sich nicht verzweigen ist das
Aufbinden sehr mühselig.
Dieses Moos ist kein Fissidens!
Die Blätter sind dreizeilig und haben
keinen Flügel an der Blattrippe.
Die Brunnenmoose wachsen
flutend in fließenden
Gewässern.
Sie haben ja nach Art zehn bis fünfzig Zentimeter lange
Stängel.
Die Blätter stehen daran dreizeilig. Sie sind drei bis sieben
Millimeter
lang. Eine Mittelrippe fehlt, aber sie sind zum Teil scharf gekielt.
Der
Blattrand ist ganz und ungezähnt. Die Blattzellen sind
langgestreckt.
Die Kapsel ist scheinbar ohne Stiel. Sie sitzt zwischen den
Blättern
von kurzen seitlichen ästen. Das Peristom ist zu einem
durchbrochenen
Kegel verwachsen.
Quellmoos Fontinalis antipyretica Hedwig
Synonyme:
-
Herkunft:
Europa, ?
Aussehen:
Die dunkelgrünen, lanzettlichen Blätter
sitzen
kielig gefaltet in drei Reihen auf dem Stängel. Spoße und
Seitentriebe
werden dadurch scharf dreikantig. Die einzelnen Blätter sind
ganzrandig,
5 bis 9 mm lang und etwa 4 bis 5 mm breit. Eine Mittelrippe fehlt.
Temperatur:
0 - 20 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Es gibt eine Reihe variabler Formen in
fließenden
und stehenden Gewässern. Die Art kommt auch in Brackwasser vor.
Das
Verbreitungsgebiet reicht vom Flachland bis ins Gebirge oberhalb der
Baumgrenze.
In Warmwasserbecken hält sich Brunnenmoos
nur wenige
Tage. Es eignet sich besser für die Kultur in Teichen und
Bachläufen.
In der Familie Fontinalaceae sind 10 bis 50 cm
lange
flutende Moose mit drei Reihen von ganzrandigen, rippenlosen
Blättern
zusammengefasst. Außer der hier genannten gibt es zwei weitere
Arten
der Gattung in Deutschland (F. squamosa, F. hypnoides).
Die Blätter snd scharf gekielt und
liegen
dicht an einander.
Aussehen:
Die Blätter sind nicht gekielt und fast
völlig
flach. Sie sind nicht in regelmäßigen Reihen um den
Stängel
angeordnet. Die Spreiten sind weniger als fünf Millimeter lang.
Die
Blattzellen sind fünf- bis zehnmal so lang wie breit. Das Moos ist
deutlich weicher als Fontinalis antipyretica. Die Farbe
variiert
von sattem hell grün bis zu einem dunklen oliv.
Temperatur:
24 - 29 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Dieses Moos findet man zunehmend häufiger in
der
Aquaristik. Es kann auch bei höheren Temperaturen gut wachsen und
ist darum besser geeignet als das Quellmoos.
Wir kennen in der
Aquaristik Plagiomnium affine
und Plagiomnium trichomanes. Ob es sich um zwei verschiedene
Moose
oder um ein Moos mit zwei verschiedenen Handelsbezeichnugen handelt,
kann
ich nicht sagen. An Stelle von Plagiomnium bekam ich bisher
immer
Moosmischungen mit drei oder vier verschiedenen Moosarten, unter denen
teilweise kurze Stängelstücke von Plagiomnium waren.
Ich
habe es bisher nicht geschafft mir beide Moose unter dem Mikroskop an
zu
sehen.
Plagiomnium
trichomanes:
Dieses Moos wächst im Aquarium bei etwa 23 bis 30 °C gut.
Weiches
bis mittelhartes Wasser mit einer Karbonathärte von 1 bis 8
°KH
ist günstig. Die Pflanze stammt aus China. Ob es sich bei der
unter
diesem Namen verbreiteten Pflanze um eine Plagiomnium handelt ist
fraglich.
Perlmoos Plagiomnium cf. affine
Synonyme: -
Herkunft:
Nordamerika, Europa, Asien
Aussehen:
Die Pflanzen haben wechselständige
Blätter
an langen, dünnen Trieben. Die Blätter sind transparent und
hell
grün. Die Blattspreiten sind rundlich, oval bis breit lanzettlich.
Die Pflanzen bilden verwobene Polster. Auf feuchten Unterlagen und bei
flachem Wasserstand wachsen sie schnell heran. Erfahrungsberichte aus
der
Unterwasserkultur gibt es bisher nicht.
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Diese Art ist neu eingeführt, daher gibt es
bisher
keine Erfahrungsberichte. Es scheint aber, dass sich das Moos nahe der
Wasseroberfläche besonders wohl fühlt. Es kann zum
Begrünen
von Filtermatten und Rückwänden verwendet werden.
Die Pflanzen sind nicht eindeutig bestimmt. Sie
werden
zur Zeit der sehr formenreichen Gruppe um Plagiomnium affine
zugeordnet.
Dieses Moos ist ähnlich muss aber nicht direkt zu der Art
gehören.
Sicher wäre eine Betsimmung nur an hand der Fruchtkörper
möglich,
die bei diesem neuen Moos aber noch nicht näher untersucht werden
konnten.
Bei den Moosen aus der
Gattung Tortula sind
die
Stängel weniger als einen Zentimeter lang. Die Blattform ist oval,
länglich oval, zungen- oder spatelförmig. Die
Blattränder
sind selten flach. Meist sind sie mehr oder weniger nach unten gebogen
oder gerollt. Typisch ist, dass die Blattrippe als haarfeine
Verlängerung
oder Stachel an der Spitze austritt. Die Länge und Farbe dieser
Verlängerung
ist arttypisch und dient der Identifikation. Die Kapsel ist
gleichmäßig
oval oder zylindrisch. Die 32 Peristomzähne stehen auf einer
niedrigen
oder schrägen hohen Basilarmembran. Sie zeigen keine Streifung und
sind papillÖs. Weil die Peritomzähne in sich gedreht sind,
werden
die Tortula-Arten als Drehzahnmoose bezeichnet. Die
Blätter
haben sehr große Zellen.
Diese Moose wachsen auf der Erde oder an Felsen. Sie
sind ausdauernd.
Aussehen:
Die Stängel werden 1 bis 5 cm hoch. Sie
bilden Rasen
oder Polster auf kalkhaltigen Gesteinen oder auch an Baumstämmen.
Die Blätter sind gelblich grün. Die Ränder sind bis fast
zur Spitze umgebogen. An der Spitze jedes Blattes verlängert ein
durchsichtiges
Haar die Mittelrippe. Dieses Glashaar ist gezähnt und farblos.
Selten
ist es an der Basis rötlich.
Temperatur:
-
pH-Wert:
-
Härte:
-
Licht:
-
Sonstiges: Tortula ruralis ist ein Landmoos, dass
sich nicht
für die Kultur im Aquarium eignet. Unter diesem Namen wird aber
das
Sternmoos oder Star moss Hyophila involuta
verkauft.
Zur Gattung Hyophila
gehören etwa 150
Arten
in den Tropen und Subtropen. In Europa gibt es nur 2 Arten.
Die Blätter sind zugespitzt und zungenförmig.
Die Sporenkapsel ist zylindrisch. Sie steht aufrecht und hat kein
Peristom.
Viele Arten bilden Brutkörper an den Blättern.
Star moss, Sternmoos Hyophila involuta (Hooker) Jaeger
Herkunft:
Tropen, breitet sich in eisfreien Gewässern
Mitteleuropas
aus
Aussehen:
Das Stämmchen ist bis 3 cm hoch.
Wenn die Blätter
feucht sind stehen sie aufrecht. Wenn sie eintrocknen falten sie sich
zusammen.
Die Blätter sind zungenförmig und zugespitzt. Die Blattrippe
ist rotbraun und deutlich sichtbar. Sie endet ganz kurz vor der
Blattspitze.
Der Rand ist flach. Nahe der Spitze können einige stumpfe
Zähne
sein.
In den Achseln der oberen Blätter
können sich gestielte
Brutkörper bilden. Sporogone werden in Europa im Freiland nicht
gebildet.
Temperatur:
24-29 °C
pH-Wert:
6,0-7,5
Härte:
3-10 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
In der Natur wächst es auf Kalkfelsen,
besiedelt
aber auch Betonflächen, die zeitweilig überflutet sein
können.
In Mitteleuropa kommt die Art als obligates Wassermoos vor. Durch das
Wasser
ist die Pflanze vor Frost geschützt. Das Verbreitungsgebiet ist
regional
begrenzt (Bodensee, Vierwaldstättersee, Zürichsee,
Rheingraben)
(Frahm 2000).
Ich habe dieses Moos online gekauft. Es wird in
winzigen
bis kleinen Portionen verkauft. Abgebildet war bei dem Händler,
von
dem ich dieses Moos hier habe, ein dichtes Polster unter Wasser.
Geliefert
wurde mir aber ein Klumpen, der zusammen mit einer festen Erdschicht
vom
Boden abgekratzt worden war. Nachdem sich im Wasser das Substrat
aufgeweicht
hatte, lösten sich die Stängel und trieben frei durch das
Aquarium.
Auch in kleinen Wasserschalen überlebte das Moos unter Wasser
nicht.
Die Erfahrungen anderer Aquarianer bestätigen, dass das Moos nicht
problemlos - möglicherweise gar nicht - im Aquarium zu kultivieren
ist. Es wächst aber gut über Wasser.
So wird das Moos geliefert.
Einzelnes Blatt von Hyophila involuta.
Die Ränder sind nicht eingerollt und
das für Tortula
typische Glashaar fehlt.
Die Blattrippe reicht nicht ganz
bis in die Spitze. Nahe der Spitze sind
einige stumpfe Zähne.
Unter den Lebermoosen gibt
es Thalluspolster aus
undifferenzierten
Zellen (z. B. Riccardia), differenzierte Thalli und auch
beblätterte
Formen (z.B. Heteroscyphus).
Die thallosen Formen sind leicht als Lebermoose zu
erkennen.
Die beblätterten Formen sehen Laubmossen ähnlich.
Die Lebermoose haben einige Merkmale, die sie von den
beiden anderen Klassen unterscheiden. So enthalten die Zellen der
meisten
Arten beispielsweise Ölkörper, kleine Zusammenballungen von
TrÖpfchen
aus Terpenen. Viele Arten haben hierdurch einen charakteristischen
Geruch.
Bei den Lebermoosen bleibt der Sporophyt meist noch
sehr
lange vom Gewebe des Gametophyten umhüllt. Bei einzelnen Arten
kann
dies bis zur Reifung der Sporen so bleiben. So etwas wird dann
Coelokaulie
genannt. Bei manchen Lebermoosen bildet auch am Stämmchen eine
beutelartige
Wucherung -ein Marsupium-, in der der Sporophyt heranwächst.
Liste mit den in der
Aquaristik bekannten Lebermoosen
Der Thallus kann
hochkompliziert aufgebaut sein, mit
Atemporen,
Luftkammern und Epidermis, aber auch sehr einfach, nämlich aus nur
einer Zellschicht bestehend. Trotzdem kann man mit ein wenig Erfahrung
Lebermoose auf den ersten Blick erkennen, was in der Praxis
heißt,
sie von Laubmoosen zu unterscheiden.
Merkmale der
Gattung
Riccia
Die Gattung Riccia
gehört zur Ordnung der
Ricciales.
Diese Ordnung besteht aus thallösen Lebermoosen mit einem mehr
oder
weniger hoch differenzierten Thallus. Der Thallus der Ricciales
besitzt
Atemhöhlen, die durch Poren mit der Außenwelt verbunden
sind.
Diese Poren, die auf der Oberseite des Thallus liegen, sind relativ
einfach
gebaut. Sie sind beispielsweise nicht wie bei den Marchantiales
vulkanförmig
emporgehoben. Das Thallusgewebe ist in ein lockeres, chlorophyllreiches
Assimilationsgewebe in der oberen Hälfte und ein Speichergewebe in
der unteren Hälfte differenziert. Auf der Unterseite der Thalli
befinden
sich Rhizoide und sogenannte Bauchschuppen.
Die Antheridien und Archegonien liegen meist einzeln
in die Thallusoberseite eingesenkt. Die Kapsel wird weder durch eine
Seta
noch durch ein Pseudopodium emporgehoben, sondern bleibt ebenfalls in
den
Thallus eingesenkt und von der Archegonienwand umhüllt.
Den Kapseln fehlt eine Öffnung, so daß die
Sporen erst ins Freie gelangen, wenn die Kapselwand zerstört wird.
Fast alle Vertreter dieser Ordnung sind an ein amphibisches Leben im,
auf
oder zumindest in der Nähe des Wassers angepaßt. In Europa
sind
die Ricciales mit den Familien Ricciaceae und Oxymitriaceae vertreten,
wobei die letztere hier nur eine Art umfaßt. Die Familie der
Ricciaceae
ist bei uns mit der monotypischen Gattung Ricciocarpus und mit
der
großen namensgebenden Gattung Riccia vertreten.
Sternlebermoos Riccia fluitans Linné 1753
Synonyme: Riccia canaliculata HOFFMANN Riccia fluitans var. canaliculata ROTH
Riccia eudichotoma BISCHOFF Riccia nodosa BOUCHER Riciella fluitans A. BRAUN
Herkunft:
weltweit verbreitet
Aussehen:
Dieses Lebermoos bildet Polster aus flachen,
gabelig
verzweigten Thalli. Der einzelne Thallus ist 1 bis 4 cm lang. Er ist
linealisch
mit rundlich verdickten Enden, wo sich neue Verzweigungen bilden. Der
Winkel
zwischen den Seitenästen ist in etwa immer gleich und liegt bei
etwa
120 °. Die Schwimmform hat nur wenige Rhizoiden.
Temperatur:
5-30 °C
pH-Wert:
5,0-8,0
Härte:
2-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Das Sternlebermoos oder Flutende Teichlebermoos
gehört
zu den bekanntesten aquaristischen Moosen.
Die Pflanzen treiben unter der Oberfläche.
Sie vertragen
keine starken Wasserbewegungen. Sie eignen sich gut als Substrat
für
Schaumnester und als Versteck für Jungfische. Die Vermehrung
erfolgt
durch Teilung der Polster.
Ein Aufbinden auf Steine oder Holz ist mit Hilfe
von
Netzen möglich. Dann sollten die Polster regelmäßig
beschnitten
werden, damit sie nicht durch die Netze wachsen und davon treiben.
Problematisch sind bei der Kultur oft
Wasserlinsen und
Fadenalgen, die sich kaum aus den Polstern wieder entfernen lassen.
Die sternförmigen Thalli gaben den
Pflanzen ihren Namen.
Riccia treibt in dichten Polstern
unter der Wasseroberfläche.
Aussehen:
Es handelt sich um ein Thallus bildendes
Lebermoos. Die
verzweigten Thalli kriechen oder richten sich ein wenig auf. Sie sind
dunkel
grün bis olivgrün gefärbt. An den jungen Spitzen sind
sie
oft heller. Ein Thallus ist etwa 2 bis 3 cm lang. Die einzelnen
äste
sind bis etwa 5 mm lang und 1 mm breit. An den Spitzen sind sie
abgerundet.
Die Unterseite ist mehr oder weniger flach, die Oberseite ist
gewölbt.
Die meisten Epidermiszellen enthalten bräunliche
Ölkörper.
Das Moos ist insgesamt hart und rau.
Die männlichen Sporenbehälter sind an
kurzen
ästen, die weiblichen an langen mit Cilien (Härchen oder
Wimpern).
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Dieses Lebermoos wächst langsam und ist
nicht sehr
konkurrenzstark. Es muss darum vor dem überwuchern durch andere
Moose
oder Algen geschützt werden. Es wächst flach und kann gut zum
begrünen von Wurzeln oder Steinen verwendet werden. Es wird meist
auf Drahtgittern angeboten, die einfach auf dem Substrat
ausgelegt
werden können.
In der Natur wächst dieses Moos vor allem an
Ufern
oder anderen feuchten Stellen. Selten wächst es unter Wasser am
Gewässerrand.
Aussehen:
Der Thallus ist durchscheind mit einer
Mittelrippe. Es
sind keine Ölzellen vorhanden. An der Unterseite des Thallus
befindet
sich an der Mittelrippe nur eine Form von Rhizoiden. Schuppen fehlen.
Die
Pflanze bildet im Herbst typische, mehrfach gegabelte,
geweihähnliche
Thallusfortsätze aus. Diese sind nicht flach und breit wie der
Thallus
selbst, sondern ähneln einem winzigen Stiel mit Blättern.
Dadurch
bekommt die Pflanze ein etwas krauses Aussehen, dem sie den Namen
endiviifolia
= endivienblättrig verdankt. Die Geschlechtsorgane befinden sich
in
versteckten Senken auf der Thallusoberseite. Die Sporophyten
(Fruchtkörper)
haben einen bis 10 cm langen Stiel.
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Das Beckenmoos (Pellia sp.) ist ist auf
der nördlichen
Halbkugel weit verbreitet. In Deutschland wächst es an feuchten,
schattigen
Standorten, meist auf kalkigen Untergründen.
Pellia endiviifolia
Detailansicht:
Die Ränder sind kraus, es sind
Ansätze
der Thallusfortsätze sichtbar.
Aussehen:
Die durchscheinenden, hellgrünen Thalli
dieses Lebermooses
haben eine breite Mittelrippe. Auf der Ober- und Unterseite befinden
sich
mit der Lupe sichtbare grau-weiße Punkte, die bei der Gattung Pellia
fehlen. Dabei handelt es sich um Ölzellen in den oberen Schichten
der Epidermis des Thallus. Diese Ölzellen enthalten keine
Chloroplasten,
sondern nur einen Ölkörper mit ätherischen Ölen. An
der Unterseite des Thallus befinden sich an der Mittelrippe zwei Formen
von Rhizoiden (Haarwurzeln) und dazwischen "kleine, unauffällige,
lanzettförmige Schupen in zwei Reihen" (Gradstein et al. 2003).
Die
Geschlechtsorgane befinden sich auf scheibenförmigen
Gametangienträgern.
Die großen, weiblichen Gametangienträger sind in der Regel
lang
gestielt, die kleineren, männlichen ungestielt oder mit einem sehr
kurzen Stiel. Die Sporophyten (Fruchstände) entwickeln sich aus
den
befruchetetn Eizellen und wachsen auf weniger als 1 mm langen Stielen
aus
der Unterseite der weiblichen Träger.
Bei geringerer Beleuchtung werden die Thalli
schmaler.
Temperatur:
15-30 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
wenig bis viel
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsne gut unter und über
Wasser.
Auf trockeneren Substraten werden die Thalli etwas härter und
bleiben
kleiner. Am besten wachsen sie an Stellen, an denen sie direkt vom
Wasser
umspült werden und viel Licht haben.
Die Pflanzen wurden ursprünglich als Pellia
endiviifolia bezeichnet. Genauere Untersuchungen führten
aber
dazu, dass es als Monosolenium tenerum identifiziert wurde.
Diese
Art ist die einzige in ihrer Gattung. Aus der Natur sind nur wenige
Fundorte
bekannt. Die Pflanze galt seit der Erstbeschreibung 1849 als
verschollen.
Erst 1910 fand K. Goebel im botanischen Garten München die Pflanze
auf dem Pflanzsubstrat einer Teepflanze aus China wieder. An Hand von
Griffiths
Zeichnungen und Beschreibungen konnte Goebel das Moos identifizieren.
1923
wurde es von Campbell in einem Gewächshaus in Kalifornien
gefunden.
In Japan wächst die Pflanze auf stickstoffhaltigen
GartenbÖden
(Moostempel von Kyoto). Die Pflanzen im Handel scheinen rein
männlich
zu sein, obwohl in der Literatur angegeben wird, dass die Pflanzen
einhäusig
sind, also männliche und weibliche Sporenträger an einer
Pflanze
sind.
Die Pflanze wächst schnell. Goebel (1910)
gibt an,
dass aus Sporen innerhalb von 5 Wochen mit bloßem Auge sichtbare,
zum Teil schon gegabelte Thalli entstehen. Wallach (2006) berichtet,
dass
der Bestand manchmal urplÖtzlich zusammenbrechen kann, ohne dass
Verändeurngen
am Aquarium vorgenommen wurden. Eine Ursache dafür ist nicht
bekannt.
Die Mittelrippe ist deutlich sichtbar, die
weißlichen Ölzellen weniger.
Die Ordnung der
Jungermanniales umfasst alle
beblätterten
Lebermoose, das sind etwa zwei Drittel der bekannten Arten. Die meisten
kommen aus feuchten, tropischen Gebieten. Die Moose der Ordnung wachsen
mit einer dreischneidigen Scheitelzelle, darum bestehen die
Blätter
in drei Zeilen um den Stängel. Zwei davon sind seitlich und recht
groß. Sie werden als Flanken- oder Oberblätter bezeichnet.
Die
dritte Reihe sind die Unterblätter (Amphigastrien) und liegt unter
dem Stiel. Bei vielen Arten in der Ordnung sind die Unterblätter
stark
reduziert oder fehlen ganz.
In der Gattung Jungermannia gibt es weltweit
mehr
als 140 Arten. 18 Arten sind in Deutschland heimisch. Die
Flankenblätter
sind rundlich. Unterblätter fehlen meist. Die Zellen haben mehrere
Ölkörper, selten gibt es nur einen.
Es soll auch ein echtes Jungermannia im Handel
geben, das als Blepharostoma trichophyllum angeboten wird.
Dieses
Moos habe ich selbst noch nicht gesehen.
Die unter dem Namen Jungermannia angebotenen
Moose
gehören zu anderen Gattungen oder Familien.
Merkmale
der Gattung Heteroscyphus
Die Lebermoose der
Gattung Heteroscyphus
gehören
zur Familie der Lophocoleaceae.
Herkunft:
Asien von Malaysia und Indonesien bis China und
Japan,
auch Australien und Papua-Neuguinea
Aussehen:
Die Triebe werden etwa 5 bis 7 cm lang. Die
wechselständigen
Flankenblätter sind etwa 2 mm groß. Sie sind rundlich und
haben
am oberen Rand mehrzellige Zähne. Meistens sind es zwei, es
können
aber auch drei oder vier, ganz selten mehr sein. Die Bauchblätter
(Amphigastrien) sind weniger als einen Millimeter lang. Sie sind bis
zur
Basis in zwei schmale, spitze Zipfel gespalten. Es werden zahlreiche
lange
Rhizodien gebildet. Die Blattzellen fünf- bis sechseckig und etwa
so lang wie breit. Sie enthalten helle Ölkörper.
Temperatur:
0 - 20 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
5-15 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Es handelt sich um ein gutes Aquarienmoos, das
verhältnismäßig
zügig wächst. Es wächst je nach Lichtangebot kriechend
oder
strebt mit den Triebspitzen zum Licht. Es lässt sich gut in Form
schneiden
und kann direkt auf dem Boden und auf Holz oder Stein kultiviert
werden.
Eine mikroskopische Aufnahme von Blättern
des „Flachmoos“
wurde bereits in der Amazonas
26
(S. 26-31) im Artikel zur Moosbestimmung abgebildet, dort aber
fälschlich Jungermannia
zugeordnet.
Dieses Moos wird auch als Homalia spec.
angeboten.
Allerdings ist auch diese Zuordnung falsch. Homalia sind
Laubmoose.
Manchmal wird es mit dem Populärnamen Perlenmoos bezeichnet, der
für
das Laubmoos Plagiomnium
verwendet wird.
Blattzellen von Heteroscyphus
Trieb von Heteroscyphus
Mikroskopische Aufnahmen der Blätter
zeigen, die mehrzelligen Zähne.
Die Gattung Plagiochila
gehört zu den
Jungermaniales
in die Familie der Plagiochilaceae. Die Familie umfasst 9 Gattungen. Plagiochila
gilt als artenreichste Gattung der Lebermoose. 500 bis 1300 Arten von
den
Tropen ist in die Arktis werden dazu gezählt. Es fehlt aber bisher
ein vollständige Revision.
Die kleinen kräftigen Moose haben einen
kriechenden
Stamm an dem aufrechte äste entspringen. Die Flankenblätter
sind
schräg angewachsen, so dass sie nach vorne gerichtet sind. Die
Unterblätter
sind unscheinbar oder fehlen ganz. Dieses Moose sind
getrenntgeschlechtig.
Bei den männlichen Gametophyten bildet sich eine
ährenähnliche
Spitze aus. Das Perianth ist seitlich zusammengedrückt.
Plagiochila cf. intergerrima Steph.
Synonyme:
-
Herkunft:
Guinea (und Uganda?)
Aussehen:
Folioses Lebermoos mit ovalen bis
unregelmäßig
zungenförmigen Blättern. Am Rand sind kleine Zähne aus
wenigen
Zellen. Die Zellen sind unregelmäßig kantig, etwa so lang
wie
breit.
Temperatur:
ca. 24 °C
pH-Wert:
ca. 6,5
Härte:
-
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Das Moos ist nicht im Handel. man findet es
manhmal an
den Rhizomen von importierten Anubias-Arten aus Afrika. Das
Moos
wächst an Bächen und anderen feuchten Orten ist aber kein
echtes
Wassermoos. Trotzdem wächst es unter Wasser.
Die Moose der Gattung Solenostoma
wurden
wegen
der Struktur ihres Perianths ursprünglich von Jungermannia
unterschieden, später dann in die Gattung eingegliedert.
Mittlerweile
haben genetische Untersuchungen über die
Verwandtschaftsverhältnisse
der Jungermanniales aber dazu geführt, dass Solenostoma
wieder
als eigenständige Gattung gilt. Diese wurde sogar aus der Familie
der Jungermanniaceae ausgegliedert und gehört nun zu der neuen
Familie
der Solenostomataceae (Jungermanniales, Jungermanniideae).
Perlenmoos
oder
Rundblättrige Quellmoos Solenostoma tetragona
Synonyme: Jungermannia tetragona (Lindberg)
Herkunft:
Südostasien, Australien und Neuseeland
Aussehen:
Die rundlichen Blätter sind
wechselständig
und etwa 1 mm groß. Sie haben keine Zähne am Rand. Die
Blattzellen
sind sechseckig und in der Form und Größe etwas
unterschiedlich.
Einige Zellen haben große dunkle Ölkörper, während
die übrigen keine Ölkörper enthalten. Bauchblätter
fehlen.
Temperatur:
ca. 24 °C
pH-Wert:
ca. 6,5
Härte:
-
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Das Moos wird als „Blepharostoma
trichophyllum“
angeboten.
Unter der Handelsbezeichnung „Perlenmoos“ oder
„Mini-Perlenmoos“
wird auch ein Laubmoos (Plagiomnium sp.) angeboten. Das ist aber nicht
für die aquarienkultur zu gebrauchen.
Trieb mit Blättern
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