Gattung Ludwigia - Ludwigien

geschwungene Linie
Ludwigien mit Mikronährstoffmangelsymptomen

Ludwigia inclinata zeigt hier Chlorosen durch Mikronährstoffmangel, während die mit ihr zusammen kultivierten Farbformen von Ludwigia palustris völlig gesund aussehen.
Ludwigia arcuata
Ludwigia glandulosa
Ludwigia helminthorrizza
Ludwigia inclinata
Ludwigia palustris
Ludwigia repens
Ludwigia sedioides



Die Gattung Ludwigia gehört zu den Onagraceae (Nachtkerzengewächse) und umfaßt ungefähr 20 Arten und eine ganze Reihe von naturhybriden. Die meisten Ludwigien sind Sumpfpflanzen, die jedoch gut unter Wasser (submers) wachsen können. Erreichen sie mit der Triebspitze die Wasseroberfläche, gibt ihnen das einen zusätzlichen Wachstumsschub und sie beginnen unter guten Bedingungen auch zu blühen. Allerdinsg werfen sie dann oft die unteren Blätter ab und sehen dann mit den kalhlen Stängeln im Aquarium nicht mehr dekorativ aus.

Im Allgmeinen gelten die Heusenkräuter, so lautet die offizielle deutsche Bezeichnung, als anspruchslos in der Kultur. Tatsächlich sind sie aber auf Dauer ohne zusätzlichen Mikronährstoffdünger nicht zu kultivieren. Sie brauchen viele Nährstoffe und der Bedarf steigt mit zunehmender Temperatur und Lichtstärke. Besonders Ludwigia inclinata und Ludwigia glandulosa benötigen eine gute Mikronährstoffversorgung. Mit Eisendünger allein lassen sich die häufig auftretenden Chlorosen nicht bekämpfen.
Bei den rotblättrigen und den feinblättrigen Ludwigien, ist der zudem der Lichtbedarf sehr hoch.



Schmalblättrige Ludwigie

Überwasserform von Ludwigia arcuata

Überwasserform von Ludwigia arcuata


Ludwigia arcuata (KUNTZE) WALTER 1788 Synonyme:
Isnardia arcuata KUNTZE
Ludwigia pedunculosa MICHAUX
Isnardia pedunculosa DE CONDOLLE

Herkunft:
Östliche USA

Aussehen:
Der Stängel wächst emers aufrecht oder kriechend und wird bis etwa 30 cm lang. Die Blätter sind kreuzgegenständig. über Wasser ist die Blattspreite lanzettlich, 1 bis 2 cm lang und 3 bis 5 mm breit. Am Blattrand sind mit der Lupe feine Zähne sichtbar. Die gelben Kronblätter sind bis 11 mm lang und 7 mm breit. Unter Wasser sind die Blätter linealisch, bis 4 cm lang und 3 mm breit.

Temperatur: 24-26 °C
pH-Wert: 6,0-7,5
Härte: 4-15 °KH
Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Die Chromosomenzahl ist 2n = 32.




Rote Ludwigie - Ludwigia glandulosa WALTER 1788

Überwasserform von Ludwigia arcuata

Überwasserform von Ludwigia glandulosa
Überwasserform von Ludwigia arcuata

Die Blüten Ludwigia glandulosa haben keine Kronblätter.

Synonyme:
Ludwigia cylindrica ELLIOT
Ludwigia heterophylla POIRET
Ludwigia perennis

Herkunft:
Nordamerika

Aussehen:
Die Pflanzen haben vierkantige Stängel und wachsen über Wasser aufrecht. Sie werden bis zu 50 cm hoch. Die Blätter sind lanzettliche und wechselständig. Die Oberseite ist olivgrün bis rot, die Unterseite weinrot. Blattadern und Stängel sind leuchtend rot. Die Blüte bildet keine Kronblätter aus.

Temperatur: 15-26 °C
pH-Wert: 5,5 - 7,5
Härte: 2-15 °KH
Licht: viel bis sehr viel

Sonstiges:
Sehr schnellwüchsige, kräftige Art.
Die Pflanzen können auch am Teichrand wachsen. Sie sind nicht ganz winterhart, können aber niedrige Temperaturen bis zu 10 °C überstehen.
Chromosomenzahl 2n = 32.



Schwimmende Ludwigie - Ludwigia helminthorrhiza (MARTIUS) HARA 1953

Ludwigia helminthorrhizza mit Blüte

Ludwigia helminthorrhizza mit den typischen, weißen Schwimmkörpern und Blüte.
Schwimmkörper von Ludwigia helminthorrhizza

Schwimmkörper von Ludwigia helminthorrhizza.

Synonyme:
Jussiaea helminthorrhiza MARTIUS 1839

Herkunft:
Mittel- und Südamerika

Aussehen:
Die Pflanzen wachsen vom Gewässerrand ins Wasser hinein. Entlang des Stängels wachsen charakteristische, kleine, weiße, schwammige Wurzeln, die als Schwimmkörper wirken. Sie sind 1 bis 1,2 cm lang. Zusätzlich hat die Pflanze Wurzeln an den Blatttknoten, die auch bei schwimmenden Pflanzen bis zum Grund reichen können. Die Blätter sind grün, bei starkem Licht rötlich, breit oval bis rund mit kurzen Stielen. Sie liegen auf der Wasseroberfläche auf. Die Blüten haben weiße Kronblätter.

Temperatur: 24-30 °C
pH-Wert: 6,0-7,5
Härte: 4-15 °KH
Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in der Regel nicht sehr gut im Aquarium. Sie brauchen viel Licht und ein oben offenes Becken. Bei Nährstoffmangel werden sie schnell chlorotisch und sterben von der Spitze her ab. Wenn sie aber günstige Bedingungen finden, bilden sie dichte Bestände. Dann schieben sich die Triebspitzen nach oben. Die aufragenden Triebe bilden keine luftgefüllten Schwimmkörper mehr aus.
In warmen Sommern mit milden Nächten können die Pflanzen auch in einem feuchten Balkonkasten oder an flachen Stellen an warmen Teichen wachsen.

Orangeblättrige Ludwigie - Ludwigia inclinata (LINNÉ FILIUS) M.GÓMEZ 1894

Synonyme:
Jussiaea inclinata

Herkunft:
Mittel- und Südamerika

Aussehen:
über Wasser wachsen die Pflanzen kriechend. Die Stängel sind grün bis dunkelrot. Die Blätter sind kreuzgegenständig, lanzettlich und dunkelgrün bis weinrot. Die Mittelader ist deutlich sichtbar und heller. Unter Wasser sind die Blätter leicht gewellt und etwa kraus. Sie sind hell orange und sehr weich. Eine neue Form ist die Varietät ´Gruen´, die unter Wasser hellgrün ist. Eine andere Form bildet unter Wasser Quirle aus linealischen Blättern (L. inclinata var. verticilliata).
Die Blüten sind auffallen groß und leuchtend gelb. Die vier Kronblätter sind etwa 1,5 bis 2 cm lang und etwa 1,5 cm breit.

Temperatur: 18-28 °C
pH-Wert: 5,5 - 7,0
Härte: 2-8 °KH
Licht: viel bis sehr viel

Sonstiges:

emerse Pflanze in Malaysia

emerse Pflanze im Gewächshaus

submerse Form von ´Grün´


Die Blüten wachsen an langen Stielen
aus dem Wasser heraus.

Die Triebspitzen bleiben unter Wasser.

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Sumpf-Ludwigie

Ludwigia palustris (LINNÈ) ELLIOT 1817 Synonyme:

Herkunft:
Europa, Westasien, Mittelmeerraum, Nordamerika, Nord- und Südafrika

Aussehen:
Die Pflanzen wachsen kriechend. Bestände, in denen sich die Stängel gegenseitig stützen, können bsi zu 50 cm hoch werden. Die Blätter sind oval mit verschmälerter Basis. Sie sind kreuzgegenständig um den Stängel angeordnet. Die Spreiten sind etwa 4 cm lang und bis 2,5 cm breit. Die Oberseite ist hellgrün bis olivgrün. Die Unterseite blassgrün bis tiefrot.

Temperatur: 18-28 °C

pH-Wert: 5,5 - 7,5

Härte: 2-22 °KH

Licht: mittel bis viel

Sonstiges:
Diese Sumpfpflanze war früher auch in den Niederlanden und in Deutschland heimisch.
Die Form mit der rötlichen Blättern wird als Luwigia palustris ´Rot´ im Handel angboten. Die rein grüne Form als L. palustris ´Grün´. Beide Formen sind anspruchslos und leicht zu kultivieren.
Chromosomenzahl 2n = 16.

Ludwigia palustris ´Grün´

Ludwigia palustris ´Rot´

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Kriechende Ludwigie

Ludwigia repens SWARTZ 1788 Synonyme:
Ludwigia natans ELLIOT 1821

Herkunft:
tropisches Nord- und Mittelamerika

Aussehen:
Die Pflanzen wachsen kriechend. Wenn sich die Stängel gegenseitig stützen, werden sie bis zu 50 cm hoch. Die Blätter sind rundliche bis breitovale. Sie sind kreuzgegenständig. Die Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite ist heller. über Wasser können sich kleine gelbe Blüten bilden. Diese sitzen einzeln in den Blattachseln. Die Kronblätter sind gelb und bis etwa 5 mm lang. Sie fallen früh ab. Die Früchte sind bis 5 mm lang. Die Samen sind kleiner sind als 1 mm. Die Pflanzen sind Lichtkeimer.

Temperatur: 18-28 °C

pH-Wert: 5,5-7,5

Härte: 2-15 °KH

Licht: wenig bis viel

Sonstiges:
Die Pflanze wächst im Aquarium ca. 5 cm in der Woche. Sie hat einen hohen Nährstoffbedarf. Die Vermehrung kann leicht durch Stecken erfolgen. Die Sämlinge müssen allerdings submers gezogen werden, sonst entwickeln sie sich nicht. Die Pflanze verträgt kühleres Wasser besser als warmes.
In den Everglades kommt sie zusammen mit Bacopa caroliniana und Sagittaria latifolia vor. Am Naturstandort wird sie submers bis zu 100 cm hoch. In den gemässigten Zonen kann auch Frost vertragen werden.
Die diploide Chromosomenzahl beträgt 2 n = 48 (C. Kasselmann 1999).

Die Blätter von Ludwigia repens sind
runder als die anderer Arten.

Die kleinen Blüten sitzen
in den Blattachseln.

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Sedum-ähnliche Ludwigie

Ludwigia sedioides (HUMBOLD & BONPLAND) HARA 1953 Synonyme:
Jussiaea sedoides HUMBOLD & BONPLAND 1805

Herkunft:
Süd- und Mittelamerika

Aussehen:
Die Pflanzen wurzeln im Substrat. Der Stängel ist aber nur an der Spitze belaubt. Dort sitzen wechselständig lang gestielte Blätter, die eine flutende Rosette formen. Die Blattspreitens sind oval bis rhombisch mit gesägtem Blattrand.
Die Blüten sind bis 2 cm im Durchmesser und leuchtend gelb.

Temperatur: 24-36 °C

pH-Wert: 5,5 - 7,0

Härte: 2-15 °KH

Licht: viel bis sehr viel

Sonstiges:
Sie sieht der Wassernuß (Trapa sp.) ähnlich.
Im Aquarium ist die Art nicht gut haltbar. Sie kann aber in schlammigen Substraten in flachem, warmen Wasser im Gewächshaus kultiviert werden. Der Lichtbedarf ist sehr hoch und macht eine überwinterung schwierig.
Die Pflanzen haben einen diploiden Chromosomensatz von 2n = 16.

Ludwigia sedioides im
Botanischen Garten in München

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Literatur:

Th. Walter (1788): Flora Caroliniana, secundum Systema vegetabilium Linnæi digesta, characteres essentiales naturalesve et differentias veras exhibens; cum emendationibus numerosis, descriptionum antea evulgatarum adumbrationes stirpium plus mille continens, necnon generibus novis non paucis, speciebus plurimis novisq. ornata. London, 88-89

Humbold & Bonplant (1805): Alexandri de Humboldt et Amati Bonpland Plantae Aequinoctiales...Paris, 1(2): 13, t. 3 A.

Elliott (1816/1817): A Sketch of the Botany of South-Carolina and Georgia 1

Swartz (1788): Nova Genera & Species Plantarum seu Prodromus descriptionum Vegetabilium, maximam partem incognitorum quae sub itinere in Indiam Occidentalem annis 1783-87.

M. Gómez (1894): Anales de la Sociedad Espanola de Historia Natural, 23, 66.

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K. Paffrath (1986): Eine formenreiche Aquarienpflanze ist Ludwigia repens, die Kriechende Ludwigie.- Ti-International 78, 30-32

C. Kasselmann (1987): Das Pflanzenportrait: Ludwigia repens Forster x arcuata Walter.- Aqua Planta 1-87, 21-22

C. Kasselmann (1988): Das Pflanzenportrait: Ludwigia inclanata (Linné fil.) Raven.- Aqua Planta 1-88, 21-22

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