Die Beschreibung der Wasserährengewächse, die ich auf dieser Seite zusammengestellt habe, enthält sehr viel Fachbegriffe.
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Die Wasserährengewächse haben nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung als Zierpflanzen für Teiche und Aquarien. Sie gelten auch nicht als Unkräuter oder invasive Arten.
Die Entdeckung und Beschreibung neuer Wasserähren erfolgt eher zufällig durch interessierte Botaniker.
Der Gattungsnamen Aponogeton wurde 1782 durch Carl von Linné dem Jüngeren in Supplementum Plantarum, 32, S. 214 vergeben.
Als Typusart wählte er Aponogeton monostachyon L. f., ein Name, der heute ein Synonym von Aponogeton natans ist.
Der Gattungsname soll ein Umformung aus Potamogeton (Laichkraut) sein (Genaust 2005).
Die Wasserährengewächse als Familie Aponogetonaceae wurde 1856 durch Jules Émile Planchon (Botanical Magazine, Volume 82, ad Tab. 4894) begründet.
Engler beschrieb 1889 die Merkmale der Aponogetonacea.
Er gab an, dass es etwa 45 Arten in der Gattung Aponogeton gibt, die in Afrika, Madagaskar, dem tropischen Asien und Australien zu finden sind.
Aufgezählt wurden von ihm aber nur 13 (4 in Madagaskar, 3 in Südafrika, 2 im tropchen Afrika, 1 in Ostaustralien und 3 in Ostindien).
Weiterhin schrieb er: "Die Knollen aller Arten, werden wegen ihres Gehaltes an Stärke gegessen."
1906 veröffentlicht Krause mit mit Unterstützung von Engler in der Reihe "Das Pflanzenreich" das Heft IV.13. über Aponogetonaceae.
Diese Monographie beinhaltet einen Bestimmungsschlüssel für 22 Arten.
H.W.E. van Bruggen überarbeitete die Gattung und veröffentlichte 1985 eine komplette englischsprachige Monographie.
1990 erschien eine überarbeitete Fassung als Aqua Planta Sonderheft in Deutsch und mit farbigen Abbildungen.
Van Bruggen nannte 43 Arten. Seither wurden einige neue Arten beschrieben:
Aponogeton kimberleyensis C.B. Hellquist & S.W.L. Jacobs 1998
Aponogeton lancesmithii C.B. Hellquist & S.W.L. Jacobs 1998
Aponogeton euryspermus C.B. Hellquist & S.W.L. Jacobs 1998
Aponogeton proliferus C.B. Hellquist & S.W.L. Jacobs 1998
Aponogeton vanbruggenii C.B. Hellquist & S.W.L. Jacobs 1998
Aponogeton eggersii Bogner & H. Bruggen 2001
Aponogeton schatzianus Bogner & H. Bruggen 2001
Aponogeton masoalaensis Bogner 2002
Aponogeton cuneatus S.W.L.Jacobs 2006
Aponogeton tofus S.W.L.Jacobs 2006
Aponogeton gottlebei Kasselmann & Bogner 2008
Aponogeton fugax J.C.Manning & Goldblatt 2008
Aponogeton nateshii S. R. Yadav 2015
Insgesamt sind heute 56 Arten anerkannt.
Die systematische Einordnung der Gattung Aponogeton nach morphologischen Merkmalen ist schwierig.
Es handelt sich um Einkeimblättrige (Monokotyledonen), die der Unterklasse Alismatidae zugeordnet werden.
Die Alismatidae (Froschlöffelähnliche) zählen nicht nur zu den ältesten Blütenpflanzen, sondern auch zu den ursprünglichsten höheren Wasserpflanzen.
Ihre Blütenanatomie weist sie als primitive Angiospermen aus. Die ältesten fossilen Blattabdrücke, die Aponogeton zugeordnet werden, wurden am Aralsee gefunden und stammen aus dem Oberoligozän.
Sie sind zwischen 33,9 Millionen und 23,03 Millionen Jahren alt. Da aber Blütestände fehlen, ist nicht sicher,
ob es sich bei den Funden wirklich um Aponogeton oder um Potamogeton oder Pflanzen einer ausgestorbenen Gruppe handelt
(van Bruggen 1985, van Bruggen 1990), Danert et al. 1994).
Genuntersuchungen zeigen die Wasserährengewächse nahe den Scheuchzeriaceae, als ursprünglichste Arten in dieser Ordnung (Xiaoxian Li & Zhekun Zhou 2009).
Abteilung: Spermatophyta (Samenpflanzen)
Unterabteilung: Angiospermae (Bedecktsamer)
Klasse: Monocotylidonae (Einkeimblättrige)
Unterklasse: Alismatidae (Froschlöffelähnliche)
Familie: Aponogetonaceae (Wasserährengewächse)
Gattung: Aponogeton (Wasserähren)
Die Aponogetonaceae sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Sie sind echte Wasserpflanzen und überdauern Trockenperioden als
ruhende Knollen oder Rhizome.
Die Wurzeln haben eine sehr zarte Epidermis. Die Epidermiszellen sind nach Außen kaum verdickt. Es werden keine Verzweigungen und keine oder wenig Wurzelhaare gebildet. Die kontraktilen Wurzeln ziehen die Knolle während der Vegetationszeit tiefer in den Boden. Die Wurzeln sterben zu Beginn der Ruhezeit zusammen mit den Blättern ab.
Die Sprossachse ist stark gestaucht und besteht aus einer stärkehaltigen,
kugelförmigen Knolle oder seltener aus einem länglichen kriechenden Rhizom. Der Vegetationspunkt an der Knolle ist
eingesenkt und von einem dichten Geflecht aus Wurzeln uns zum Teil auch von harten Borsten umgeben und verdeckt. Nur an diesem einen Vegetationspunkt kann die
Pflanze Blätter bilden. Wird er beschädigt stirbt die Pflanze ab. Es gibt keine "schlafenden Augen" an den Seiten oder unten an der Knolle wie bei Kartoffeln.
Darum können die Pflanzen nicht durch zerschneiden der Knollen vermehrt werden.
Es kommt aber während des Wachstums vor, dass sich ein zweiter oder mehrere neue Vegetationspunkte oben auf der Knolle bilden.
Jeder dieser Vegetationspunkte bildet eigenes Speichermaterial und wächst aus der ursprünglichen Knolle heraus. So wachsen die Pflanzen auseinander und
trennen sich im Laufe der Zeit von allein.
Das ist relativ häufig bei Aponogeton madagascariensis,
Aponogeton undulatus und Aponogeton robinsonii zu sehen.
Die Knollen oder Rhizome werden von einem stärkehaltigen Parenchym gebildet, durch das verstreut mehrere Gefäßbündel
verlaufen. Sie besitzen kein Aerenchym (Luftgefäßsystem).
Ihre Epidermis ist mäßig verdickt und von wenigen Lenticellen durchbrochen (Krause & Engler 1906).
Die Stärkekörner sind zusammengesetzt und ellipsoid. An den einzelnen Körnern oft ein rissiger Spalt zu sehen.
Engler (Krause & Engler 1906) untersuchte den
Vegetationspunkt von A. distachyos und A. madagascariensis (Syn. A. fenestralis). Am
Vegetationspunkt stehen sich demnach jeweils zwei Laubblätter nicht ganz genau gegenüber. Zu jedem Blattpaar gehört ein
Blütenstängel, der bei einem Blattpaar aus der rechten Vaginalseite des zweiten Blattes entspringt und bei dem folgenden auf
der linken Vaginalseite des zweiten Blattes, bei dem nächsten wiederum auf der rechten Seite des zweiten Laubblattes und so
weiter. Die einzelnen Blattpaare sind zueinander immer etwas mehr als um 90° gedreht. Es bilden also immer zwei Laubblätter und
ein Blütenstand eine Einheit. Der Spross wird so nach Engler von einem stark verkürzten Sympodium gebildet. Das bedeutet, dass Die
Endknospe eines Sprosses eine Blüte bildet (oder abstirbt) und die weiteren Blätter und Blüten jeweils aus einem Seitentrieb
hervorgehen.
Die Blätter der Wasserähren sind in Scheide, Stiel uns Spreite gegliedert. Nur bei A. vallisnerioides ist der Stiel stark
verkürzt, so dass sitzende Blätter gebildet werden.
Die Blätter sind entweder ganz untergetaucht (Unterwasserblätter) oder treiben an langen Stielen auf der Wasseroberfläche
(Schwimmblätter). Sie sind immer ganzrandig ohne Kerben und Zähne. Wasser- und Schwimmblätter unterscheiden sich deutlich in
ihrer Form und Anatomie.
Die Spreiten der Unterwasserblätter sind lanzettlich,
linealisch,
selten löffel- oder eiförmig.
Die Blätter von A. dioecus sind binsenförmig. Die von A. ranunculiflorus spindelförmig.
Die Blätter sind meist weich und bieten strömendem Wasser wenig Widerstand. Die Spreite kann glatt gewellt, gekräuselt oder
fast schraubig gedreht sein. Pflanzen in schnell strömendem Wasser bilden häufig genoppte Blattspreiten aus.
Bei den Unterwasserblättern sind Ober- und Unterseite gleich gebaut. Meistens sind sie frei von Spaltöffnungen.
Sie sind von 5-11 Längsnerven durchzogen, die deutlich zu erkennen sind. Die Längsnerven sind durch viele Quernerven
miteinander verbunden. Der Mittelnerv ist aus vielen einzelnen Strängen zusammengesetzt. Bei A. madagascariensis lösen sich die Interkostalen während der Blattentwicklung auf. Dadurch entsteht die für die Art typische Gitterung der Blätter.
Blüten- und Blattstiele haben nur eine dünne Epidermis. Das chlorophyllhaltige äußere Parenchym ist von wenigen,
kleinen Interzellularen durchzogen. Im Inneren befinden sich große Luftkammern, die durch einschichtige Wände von einander
getrennt sind. Die Gefäßbündel sind peripherisch oder unregelmäßig angeordnet. Die Wände der einzelnen Gefäße sind meist
spiralig verdickt. Weitere mechanische Elemente gibt es nicht, daher sind die Pflanzen außerhalb des Wassers völlig
schlaff.
Auf der Blattunterseite gibt es Bereiche mit deutlich kleineren Epidermiszellen. Diese Bereiche werden als Hydropoten
bezeichnet. Diese sind häufig entlang der Mittelnerven angeordnet. Die Zellen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Zellwände
mit bestimmten kationischen Farbstoffen (Tuloidinblau, Methylviolett) anfärbbar sind, Während die normalen Epidermiszellen
die Farbstoffe nicht annehmen. Es wird vermutet, dass in diesen Bereichen aktiv (mit Energieaufwand) Nährstoffe aufgenommen
werden können. Auch eine Sekretionsfunktion ist möglich. Auf der Oberseite von Schwimmblättern bei A. abyssinicus
befinden sich Drüsenhaare, die sich wie die Hydropoten anfärben lassen. In einigen Fällen wurden Gerbstoffzellen
(flavonhaltig) gefunden (MAYR 1914, Lyr & Streitberg 1955, Lüttge 1964, Kirsten 1969).
Die Schwimmblätter sind deutlich bilateral. Das heißt Ober- und Unterseite unterscheiden sich.
Spaltöffnungen befinden sich fast ausschließlich an der Oberseite. Im Blatt gibt es luftgefülltes Schwammgewebe. Die Schwimmblätter sind
lanzettlich,
linealisch, länglich oval oder selten rundlich.
Die Basis ist schwach herzförmig oder
abgerundet.
Der Blattstiel ist meist deutlich länger als die Spreite.
Sie wachsen an den Stielen zur Wasseroberfläche und entfalten sich erst dort. Arten die Schwimmblätter bilden, haben nur wenige, kurzlebige Unterwasserblätter.
Der Blütenstand entspringt direkt aus der Knolle oder dem Rhizom und wächst an einem langen Blütenstandstiel (Pedunculum) aus dem Wasser heraus.
Die Teile oberhalb der Wasseroberfläche werden durch erhöhten Turgor aufrecht gehalten. Sie verfügen über keine stabilisierenden Elemente wie verdickte Zellwände oder Stützgewebe.
Der Blütenstand besteht aus einer oder mehreren Ähren,
die als Knospe von einer Spatha (Blütenhüllblatt) umgeben sind.
Diese fällt in den meisten Fällen nach dem Aufreißen ab. Bei wenigen Arten bleibt sie an einem dünnen Gewebefaden hängen.
Die mehrachsigen Ähren trennen sich die Ährenäste direkt über dem Blütenstandstiel (Pedunculum).
Es treten aber immer wieder Wuchsanomalien auf. Greger (1986 a)
beschrieb einen Blütenstand von A. madagascariensis, bei dem sich
eine Ähre an der Spitze teilte. Bei Barth und Stallknecht
(1990) ist ein Bild von einem Blütenstandsstiel von A. ulvaceus,
der sich kurz vor dem Ende spaltet und in zwei Blütenstände mit jeweils 2 Ähren ausläuft. Auch bei anderen Arten treten Abweichungen an den Blütenständen auf.
Die einzelnen Ähren sind entweder meist allseitswendig, das heißt die Blüten sind rundherum um die Achse angeordnet.
Seltener stehen sich die Blüten bei zweiachsigen Blütenständen auf der Innenseite der Achsen gegenüber (A. angustifolius, A. azureus,
A. cordatus, A. distachyos, A. fugax, A. junceus, A. natalensis,
A. robinsonii, A. vallisnerioides).
Die Blüten können dicht gedrängt an der Achse stehen oder mit Abstand in deutlichen Reihen.
Die Dichtblütigkeit hängt vom Entwicklungsstand der Ähren ab und ist kein geeignetes Unterscheidungsmerkmal. In der jungen Ähre stehen alle Blüten dicht zusammen.
Dann öffnen sich zunächst die unteren Blüten, während sich die Ähre streckt. Nach und nach blühen dann alle Blüten bis hoch zur Spitze auf.
Wenn die letzten Blüten reif und befruchtungsfähig sind, hat sich die Ähre auf ihre maximale Länge gestreckt.
Dadurch gibt es zum Schluß genug Platz für die Früchte, die sich entlang der Ähren entwickeln.
Die Blüten sind in der Regel zwittrig und dreizählig. Es gibt aber auch einige diözische (zweihäusige) Arten (A. decaryi, A. dioecus, A. nudiflorus, A. satarensis, A. troupini). Der
weibliche Blütenteil wird von 3 Carpellen (Fruchtblättern)
gebildet. Der männliche Teil besteht aus 2 Kreisen aus je 3 Staubblättern.
Es gibt jedoch immer wieder Abweichungen. Bei Aponogeton fugax sind die Blüten zweizählig und haben nur 2 Fruchtblätter und 4 Staubblätter.
Von den drei Tepalen werden bei Aponogeton-Blüten häufig nur zwei ausgebildet. Ausnahmen
sind die Spitzenblüten von A. bernierianus, A. desertorum, A. madagascariensis und A. rigidifolius mit 3 Tepalen.
Aponogeton hexatepalus bildet 6 Tepalen aus ("hexa" = sechs, "tepalus" = Blütenblätter).
Aponogeton distachyos hat nur eine, große, weiße Tepale pro Blüte.
Eine weitere Ausnahme sind die weiblichen Blüten zweihäusiger Arten,
die ganz "nackt" sind und gar keine Tepalen haben. Darauf bezieht sich das Artepithel "nudiflorus", das "nacktblütig" bedeutet.
Die Tepalen sind weiß, rot, violett, blau, gelb oder grün. Sie sind elliptisch oder verkehrt eiförmig und meistens so
ausdauernd, dass sie auch am jungen Fruchtstand noch zu sehen sind. Bei Aponogeton fugax sind die Blütenblätter weiß, durchscheinenden und auffallend groß.
Sie dienen dem Blütstand als Schwimmhilfe und fallen ab im Verblühen ab.
Ursprünglich wurden die Blütenhüllblätter als Brakteen betrachtet.
Erst später als ausser Aponogeton distachyos auch andere Arten untersucht worden waren, kam man zu der Auffassung, dass es sich um die Reste
eines ursprünglich 6-blättrigen Perigons
(Blütenhülle) handelt. Die Blüten sind homoiochlamydeisch. Das bedeutet, dass alle Hüllblätter gleichartig sind. Diese Blütenform ist primitiver als
die heterochlamydeische, bei der das Blütenhülle (Perianth) aus verschieden gefärbten und unterschiedlich geformten Kelchblättern
(Sepalen) und Blumenblätter
(Petalen) besteht.
Die Blüten sind in der Regel dreizählig mit je sechs Staubblättern und drei Fruchtblättern.
Eine Ausnahme ist Aponogeton fugax, bei dem die nur noch 2 Fruchtblätter und 4 Staubblätter vorhanden sind.
Die Staubblätter (Stamen) sind in
2-5 Kreisen dreizählig angeordnet. Die Staubbeutel (Thecae) sind ellipsoid oder fast kugelig. Sie öffnen sich durch seitliche
Längsspalten.
Die Pollenkörner sind gelbe, kugelige oder rund-polyedrische Zellen mit einem Durchmesser von etwa 0,02 mm.
Die Fruchtblätter (Carpelle) sind
oberständig und nicht miteinander verwachsen. Sie sind epeltat (nicht schildförmig). Da sie keine Querzone ausbilden sind sie im Querschnitt
hufeisenförmig. Sie haben nur ein Fach. Darin sind am Grunde 2-4 oder entlang der Bauchnaht 4-8 Samenanlagen.
Die meisten Aponogeton-Arten sind zur Selbstbestäubung fähig. Die Pollen und die Narbe der einzelnen Blüten sidn nicht gleichzeitig reif.
Es kann aber Pollen von einer Blüte in der Ähre auf eine aufnahmefähige Narbe der selben Ähre übertragen werden.
Eine künstliche Bestäubung mit Hilfe eines Pinsels ist bei Pflanzen, die im Aquarium blühen möglich.
Der Erfolg dieser Bestäubungsverscuhe hängt von der Luftfeuchtigkeit ab.
Hanns-Jürgen Krause (1977) beobachtete an Aponogeton crispus (Syn. Aponogeton echinatus),
dass eine erfolgreiche Bestäubung nur bei einer Luftfeuchtigkeit von 55 bis 80 % erfolgt.
Unter der geschlossenen Aquarienabdeckung war es bei ihm zu feucht, oberhalb der Abdeckung im Raum zu trocken.
Er erzielte die notwendige Luftfeuchtigkeit, in dem er die Abdeckung einen 5 cm weiten Spalt öffnete, die Ähre herauswachsen ließ und dann ein Glas drüber stülpte.
Nachdem die Spatha die Blüten freigab, hat er dann täglich einmal mit einem weichem Pinsel alle Blüten rundherum von unten nach oben abgepinselt.
Bei Aponogeton distachyos ist ein lebhafter Blütenbesuch durch
Bienen und Hummeln zu beobachten. Auch die anderen Arten werden von Insekten besucht. Zwischen den Carpellen sind
Septalnektarien (Danert 1994) und einige Arten verströmen zur Zeit der
Pollenreife einen angenehmen Geruch. Es gibt aber auch Arten, die nach Verwesung riechen (Aponogeton elongatus).
Hier werden vermutlich eher Fliegen als Bestäuber angelockt. Nach der Bestäubung schwellen die Fruchtblätter an und es bilden sich an den Achsen der Ähren die grünen Früchte.
Die Fruchtstände sind so lang wie die abgeblüte Ähre. Das können bis zu 20 cm sein (z. B. Aponogeton capuronii und
Aponogton rigidifolius).
Der Blütenstand legt sich während des Verblühens Stück für Stück ins Wasser und die Früchte reifen dann an den unter Wasser flutenden Fruchtständen.
Die Aponogetonaceae bilden Sammelbalgfrüchte.
Diese sind grün unterscheiden sich bei den einzelnen Arten vor allem in der Größe. Auf der Spitze sind häufig die zurückgekrümmten Griffelreste zu sehen. Die
einzelnen Früchte enthalten abhängig von der Zahl der Samenanlagen 2-12 oder auch nur einen Samen. Die Carpelle reißen auf,
in dem sich die Fruchtblattwände an der Basis ablösen und in mehreren Zipfeln nach außen hoch rollen. Die Samen fallen dann
heraus.
Die Samen sind unterschiedlich groß und geformt. Der Embryo besteht aus der Keimwurzel (Radicula), einem Keimblatt
(Kotyledon) und der Sproßknospe (Plumula). Die Samen haben kein Nährgewebe. Die Nährstoffe werden im Keimblatt gespeichert.
Zum Teil sind sie von einer schwammigen, luftgefüllten Hülle umgeben, die ihnen das Schwimmen ermöglicht. Sie treiben von der
Mutterpflanze fort. Nach etwa einem Tag löst sich die äußere Hülle vom Embryo, der daraufhin auf den Grund sinkt. In ihrem
Bau sind die Samen der einzelnen Arten unterschiedlich. Die Integumente (Samenhüllen) sind entweder völlig von einander
getrennt oder sie hängen über ihre ganze Länge zusammen (Aponogeton natans). Das äußere, schwammige Integument fehlt bei
einigen Arten ganz. Während der Entwicklung des Embryos wandeln sich die Integumente zu einer einfachen oder doppelten
Samenschale (Testa) um.
Die Samen der meisten Arten sind nur wenige Tage lang keimfähig und dürfen nicht austrocknen.
Die Embryonen sind ebenfalls unterschiedlich gestaltet. Bei einigen Arten sind sie flach zusammengedrückt, bei anderen fast
zylindrisch. Die Apikalknospe ist am Grund oder in der Mitte des Embryos. Bei A. appendiculatus ist der Embryo von
mehreren linealischen und zum Teil gedrehten Anhängseln (Appendices) gekrönt.
Bei verschiedenen Aponogeton-Arten wurden die Chromosomen gezählt. Laut Engler (1969) ist die Grundzahl x = 8. In diploiden, somatischen Zellen liegen also 16 Chromosomen vor. Bei Aponogeton crispus und Aponogeton masoalaensis wurden jedoch 32 Chromosomen gezählt, bei Aponogeton eggersii 34-36 und bei Aponogeton junceus sogar 126. Diese Pflanzen weisen demnach den 2 bis 8-fachen Chromosomensatz auf. Die niedrigste Chromosomenzahl wurde bisher bei Aponogeton satarensis gefunden, der nur 26 Chromosomen hat. Diese Art ist tetraploid und es fehlen 2 Chromosomen.
Alle Aponogeton-Arten sind echte Wasserpflanzen. Sie sind in ihrem Lebenszyklus daher streng an die wechselnden
Bedingungen in ihren Heimatgewässern gebunden.
Während der Trockenzeiten fehlt es an den Standorten an Wasser. Die Pflanzen ziehen ihre Blätter ein. Das heißt sie
resorbieren Nährstoffe aus dem Laub bevor dieses durch den Wassermangel eintrocknet und stoßen sie dann ab. Die Knollen und
Rhizome bleiben im Substrat und treiben nach dem nächsten Regen wieder aus. Dabei werden dann zuerst submerse Blätter gebildet.
Erst danach treibt die Knolle die ersten Wurzeln. Bei Arten, die Schwimmblätter bilden treten diese zusammen mit den Blüten
auf. Teilweise sterben nach der Bildung der Schwimmblätter die submersen Blätter ab (z. B. Aponogeton distachyos).
Während der Vegetationsperiode bilden die Pflanzen eine neue Knolle. Die aus dem Vorjahr wird bei manchen Arten vollständig aufgezehrt und stirbt ab.
Bei der Kultur dieser Pflanzen stellt dieser Vorgang das größte Problem dar. Wenn die Pflanze nicht genügend Nährstoffe speichern kann, werden die Knollen von Jahr zu Jahr kleiner und
treiben irgendwann nicht mehr aus. Eine Bodengrunddüngung für Aponogeton ist darum unbedingt zu empfehlen.
Die Samen der Wasserähren sind klein und nur wenige Tage keimfähig. Sie können keine Trockenzeit überdauern. Die Jungpflanzen
müssen daher schon kurz nach dem Keimen in derselben Regenzeit eine neue Knolle bilden. Dieser Zeitraum kann sehr kurz sein.
In einigen Fällen dauern die Trockenzeiten bis zu 9 Monate. Aponogeton abyssinicus soll innerhalb von sechs Wochen seinen
Lebenszyklus durchlaufen können (van Bruggen 1986 b).
Dieser Zyklus wird zum einen von den äußeren Bedingungen und zum anderen durch ein genetisches Programm gesteuert. Anders
lässt sich nicht erklären, dass die Pflanzen auch im Aquarium unter gleich bleibenden Bedingungen einziehen.
Kasselmann (1988 a) berichtet, dass A. crispus
auch eine Ruhepause einlegt, wenn der Wasserstand in der Natur zu hoch wird und durch Wassertrübungen nicht mehr genug Licht vorhanden ist.
Das natürliche Vorkommen der Aponogetonaceae beschränkt sich aus Afrika, Asien und Australien. Aponogeton distachyos wurde
von Südafrika jedoch nach Nordamerika (Kalifornien), Südamerika (Argentinien, Peru), West- und Südeuropa (England, Südfrankreich, Italien), Neuseeland und Südaustralien verschleppt
(Pemberton 2000). Nach Europa wurde die Art 1780 von Massin eingeführt
(Engler und Krause 1906).
Es wurde von vereinzelten Aponogeton-Funden in Indonesien berichtet. In nordöstlichen Irian Jaya (West-Neuguinea) soll es
eine gelb blühende Art im Sentani-See geben. In Papua-Neuguinea gibt es zwei ebenfalls gelb blühende Arten (Aponogeton loriae und
Aponogeton womersleyi). Aus dem Südwesten von Celebes gibt es sehr altes Herbarmaterial, das das Vorkommen
eines Aponogetons belegt. Aus dem Süden von Borneo soll einmal Aponogeton undulatus nach Europa eingeführt worden
sein (van Bruggen 1990).
Auffallend ist, dass bis auf die in Borneo gefundenen Aponogeton undulatus, alle indonesischen und australischen Arten gelb
blühen. Das lässt vermuten, dass sie alle sehr nah miteinander verwandt sind. Vermutlich haben die Menschen, die diese Inseln
vom Festland her besiedelten Aponogeton-Knollen als Vorrat mit sich geführt. Dann wäre A. lakhonensis aus
Indien möglicherweise der Stammvater aller indonesischen und australischen Arten. Eigentlich lässt sich das Vorkommen von
Aponogetonaceae in Australien und auf den indonesischen Inseln nur durch anthropogene Einflüsse erklären.
Die heutige globale Verteilung der Aponogetonaceae gibt Hinweise darauf, dass sich die Familie auf dem Urkontinent
Gondwanaland, der aus den Landmassen von Südamerika, Afrika, Indien, Australien, Antarktika und Teilen von Südostasien
bestand (Tarling 1985), entwickelt hat.
So lässt sich die nahe Verwandtschaft von Aponogeton satarensis aus Indien mit Aponogeton decaryi aus Madagaskar erklären,
die van Bruggen (1990) vermutet. Wegen der heute so großen
geographischen Entfernung scheint das auf den ersten Blick unwahrscheinlich. Die Landmassen von Indien und Madagaskar
trennten sich jedoch erst vor etwa 100 Millionen Jahren. Zu dem Zeitpunkt waren die Aponogetonaceae bereits weit verbreitet.
Das Vorkommen von Aponogeton in Australien lässt sich dagegen nicht mit dem Kontinentaldrift erklären. Vor 150 Millionen
Jahren waren Australien und Antarktika bereits von Afrika getrennt. Die Vorfahren der heutigen australischen Aponogeton-Arten
müsste es zu dem Zeitpunkt also bereits gegeben haben. Das ist jedoch unwahrscheinlich, da die Entstehung der ersten
Blütenpflanzen erst vor etwa 100-130 Millionen Jahren begann. Auch können die Pflanzen auf natürlichem Wege das Meer nicht
überwunden haben. Da die Samen mit dem Wasser verbreitet werden, aber nur wenige Tage lang schwimmfähig bleiben ist es
unmöglich, dass sie später nach Australien getrieben sind. Eine Verbreitung über das Gefieder von Wasservögeln kann
ausgeschlossen werden, da Samen und Früchte nicht haften. Einen Transport im Vogeldarm überleben die empfindlichen Samen
nicht. Vermutlich brachten also frühe Siedler aus Südostasien Wasserährenknollen als Vorrat mit nach Australien. Die Knollen
von Aponogeton elongatus und Aponogeton queenslandicus werden zum Teil
noch heute von den Aborigines als stärkehaltige Nahrungsquelle genutzt.
Vermutlich gelangten auf diese Weise auch Arten nach Celebes, Borneo und Papua Neuguinea. Dafür
spricht auch die Ähnlichkeit der Arten in diesen Gebieten, die alle gelb blühen.
Laut De Wit (1990) vermutete van Bruggen, dass es sich bei
Aponogeton loriae (Papua Neuguinea) und Aponogeton elongatus (Australien) um die gleiche Art handelt.
Mittlerweile wurden von der ursprünglichen Aponogeton elongatus mehrere systematisch neue Arten abgespalten.
Aponogeton besiedeln heute Gewässer, die entweder stark schwankende Wasserstande aufwiesen oder sogar über längere Zeiträume austrockneten.
Vermutlich wanderten Vorfahren von Aponogeton in die heutigen Verbreitungsgebiete ein, Während sich Gondwana nach Norden zum Äquator bewegte. Während
sich die Pflanzen ausbreiteten bildeten sich Trockengebieten, die sich weiter ausdehnten während der Kontinent den Äquator
überquerte. Die Wasserpflanzen wurden nach Süden gedrängt. Da die Südspitze von Südamerika bereits nach Westen driftete,
gelangten die Pflanzen hier nicht mehr hin. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich bei den 1909 in Südamerika gefundenen
Fossilien von Blütenständen (Engler 1969, Van Bruggen 1991) um eine
Überreste einer Aponogeton-Art handelt.
Aponogeton tertianus Zhilin wurde 1968 am Aralsee gefunden. Die Blattreste lagen in den Schichten des Oberoligozän und sind
damit 24 bis 34 Millionen Jahre alt (Van Bruggen 1990). Ob es sich
bei dem fossilen Material, dass am Aralsee gefunden wurde tatsächlich um Aponogeton-Reste handelt, kann Niemand mit
Bestimmtheit sagen, da die Identifikation der Pflanzen anhand der Blattspreiten allein nicht möglich ist. Die Ähnlichkeiten
mit anderen submersen Einkeimblättrigen sind zu groß. Von der Gattung Potamogeton unterscheiden sich die Funde dadurch, dass
die Mittelnerven der Blätter aus vielen einzelnen Strängen zusammengesetzt sind. Es könnte sich bei den Fossilien aber auch
um Mitglieder einer bereits ausgestorbenen Gattung handeln (van Bruggen 1990).
Die heutigen Aponogeton-Arten gehen auf einen gemeinsamen Genpool zurück. Vor etwa 100 Millionen Jahren teilte sich dieser
Pool in drei Teile und es entwickelten sich die afrikanischen, madagassischen und die indisch-asiatischen Arten. Vom
indischen oder asiatischen Festland aus nahmen Menschen vermutlich eine gelb blühende Art als Vorrat mit, als sie begannen die
Inseln Indonesiens und Australien zu besiedeln.
Die Familie der Aponogetonaceae hat sich in den letzten 100 Millionen Jahren nicht verändert. Wenn man davon absieht, dass
die afrikanischen und madagassischen Arten mehrere Ähren pro Blütenstand bilden und die indisch-asiatischen meist nur eine,
dann gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Arten. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die
einzelnen Arten miteinander leicht kreuzen. Hybridbildungen wurden von Aponogeton crispus, A. natans, A. elongatus, A.
ulvaceus, A. undulatus, A. decaryi, A. satarensis, A. madagascariensis, A. boivinianus, A. appendiculatus und A.
rigidifolius beschrieben (van Bruggen 1990,
Kasselmann 1992, Les & Philbrick 1993,
Yadav 1995,
Gaikwad et al. 1998). Die Hybriden sind im Allgemeinen steril.
van Bruggen (1990) bezweifelt die Bildung natürlicher Hybriden, da
nur selten zwei Arten an einem Fundort zusammen auftreten. Möglicherweise sind aber endemisch auftretende Arten durch
Kreuzungen aus zwei oder mehreren anderen hervorgegangen. Die Elternarten wurden dann durch die besser angepassten Hybriden
verdrängt. Beispielsweise sollen sich bei Aponogeton bruggenii in der Natur keine Früchte bilden, obwohl die Pflanzen
reichlich blühen. Die Vermehrung erfolgt vegetativ durch die Bildung von Tochterknollen. Künstliche Selbst- und
Kreuzbestäubung führte nur zu einem sehr geringen Samenansatz. Es wird vermutet, dass die Art nahe mit Aponogeton crispus
verwandt ist (Yadav 1995 a). Möglicherweise handelt es sich um eine
natürliche Hybride.
Die meisten Arten haben sich durch Isolation gebildet. Da die Pflanzen von Insekten bestäubt werden, können bereits wenige
hundert Meter Regenwald eine fast unüberwindliche Barriere darstellen. Darin liegt auch der Artenreichtum auf Madagaskar
begründet. Ein genetischer Austausch von einem Flusslauf zum anderen findet nicht statt. Auf dem afrikanischen Festland sind
die meisten Arten dagegen recht weit verbreitet.
Die Knollen verschiedener Arten werden gekocht oder roh gegessen. Sie sind Stärkelieferanten und sind teilweise sehr wichtig
für die Ernährung der Bevölkerung. Auf Madagaskar werden die Knollen von Aponogeton boivinianus gegessen.
Sie sollen wie Esskastanien schmecken. In Australien verzehren die Aborigines die gerösteten Knollen von A. queenslandicus und
A. elongatus (de Wit 1990,
van Bruggen 1990). A. subconjugatus wird im Senegal als Nahrungsmittel genutzt
(de Wit 1990). Auch die Knollen von A. junceus werden in
einigen Regionen Afrikas gegessen (Pemberton 2000). Auf Sri
Lanka werden die Blüten und Blütenstängel von A. jacobsenii und anderen Arten als Gemüse verwendet
(De Wit 1990). Von A. natans werden die Knollen gegessen
(Krause und Engler 1906, Van Bruggen 1990).
A. distachyos wird in Südafrika sogar gezielt angebaut und Blütenstände
und Früchte als Gemüse zubereitet. Die Pflanze wird als kulturelles Erbe gepflegt und gilt als Ausdruck südafrikanischen
Nationalgefühls. Die Blütenstände werden sogar in Konserven exportiert. Aponogeton angustifolius wird in ähnlicher Weise
verwendet, jedoch nicht so häufig.
Ursprünglich wurden die Pflanzen von den Buschmännern genutzt. Die europäischen Siedler haben das Wissen möglicherweise von
ihnen übernommen. Carl Thunberg beschreibt 1770 die gerösteten Knollen als Delikatesse. Der Geschmack der creme-weißen,
festen Knollen soll nussig und etwas süß sein. Heute wird die Knolle nicht mehr genutzt. Sie sind von einer haarigen Haut
überzogen, die sich auch von der gekochten Knolle nur schwer entfernen lässt. über die Verwendung der Blüten gibt es sogar
ein afrikanisches Kochbuch mit Rezepten für Eintöpfe, Salate, Souffles, Kuchen und auf Toast.
Um große feste Blüten zu erhalten, wird Aponogeton distachyos gezielt in etwa 50 mal 50 Meter großen, 1-1,5 Meter tiefen
Teichen angebaut, die durch Erdwälle gebildet werden. Im Januar und Februar werden sie in regelmäßigen Reihen in den Boden
gesetzt. Dann wird der Teich voll Wasser gepumpt oder von Regenwasser auf natürlichem Wege aufgefüllt. Im April treten die
ersten Blüten auf. Im Afrikanischen Winter von Mai bis Juli ist der Ertrag gering. Von August bis Oktober ist Haupterntezeit.
Ab November trocknen die Felder langsam aus und die Knollen werden entfernt, da sonst durch die starke Vermehrung in der
nächsten Saison die Bestände zu dicht und die Blütenstände zu klein würden. Größere Blütenstände bringen höhere Preise und es
ist leichter schnell große Mengen zu ernten. Die Blütenstände der kultivierten Pflanzen sind etwa doppelt so lang wie die von
wilden. Es werden auch deutlich mehr gebildet. Die Blüten werden nach der Bestäubung aber vor dem Absinken der Fruchtstände
geerntet. Die Felder werden gedüngt. Algen, andere Wasserpflanzen, Schadinsekten, ägyptische Gänse und Enten stellen ein
großes Problem dar. Aponogeton distachyos reagiert empfindlich auf Insektizide und
Herbizide. Im Geschmack sollen die kultivierten Blütenstände etwas weniger intensiv sein als die wild gewachsenen.
Die größten Anbauer haben mehr als 15 ha Teichfläche und jährlich werden 5-10 Tonnen essbare Blütenstände pro Hektar und Jahr
geerntet. Die Kultur ergänzt gut Weinbau oder Weizenkulturen, da die Hauptarbeitszeit in den Winter fällt. Dann benötigen
andere Kulturen nur wenig Pflege. Diese gezielte Kultur wird erst seit den siebziger Jahren des 20sten Jahrhunderts
betrieben. Sie begann nicht zur Deckung von primären Lebensbedürfnissen, sondern als Ausdruck des afrikanischen Lebensgefühls
Während der Apartheidbewegung (Pemberton 2000).
Die Pflanzen gilt als wertvolle einheimische Nahrungsquelle für die Südafrikaner (Van Wyk 2011).
Synonyme:
Aponogeton abyssinicus var. albiflorus Lye
Aponogeton abyssinicus var. cordatus Lye
Aponogeton abyssinicus var. glandulifera Lye
Aponogeton abyssinicus var. graminifolius Lye
Aponogeton boehmii Engler
Aponogeton braunii K. Krause
Aponogeton hildebrandtii Eichler
Aponogeton leptostachyus var. abyssinicus (Hochst. ex A.Rich.) Engler & K. Krause
Aponogeton leptostachyus var. minor Baker
Aponogeton oblongus Peter
Ouvirandra hildebrandtii Eichler
Herkunft:
Äthiopien, Kenia, Malawi, Ruanda, Somalia, Tansania, Uganda und Südostzaire
Aussehen:
Die Jugendblätter sind submers. Die
Folgeblätter sind 16 cm und 5 cm breit. Die Spatha
ist 16 mm lang und fällt nach dem Aufreißen ab. Der Blütenstand ist zweiährig und geruchslos. Die Blüten sind
allseitswendig. Sie haben je zwei weiße bis violette Tepalen, die 1,5 - 4 mm lang und 0,5 - 2,5 mm breit sind. Es gibt
apomiktische Blütenstände, die nur weibliche Blüten enthalten. Die zwittrigen Blüten haben sechs
Staubblätter und drei
Fruchtblätter. In apomiktischen Blüten sind
keine Staubblätter aber bis zu sieben Fruchtblätter. Die Fruchtblätter enthalten 4 bis 10 Samenanlagen. Die Frucht ist 7 mm
lang und 2,75 mm breit. An einem Ende ist ein langer Dorn. Die Samen sind 2 mm lang und 0,75 mm im Durchmesser. Samenschale
doppelt.
Sonstiges:
Diese Art wächst in temporären Tümpeln und in Überschwemmungsgebieten auf Wiesen. Sie kommt auch auf salzhaltigen Böden vor.
Aponogeton abyssinicus kann bis in eine Höhe von 2700 Metern über dem Meeresspiegel gefunden werden. Vom Austrieb bis zur Fruchbildung sollen nur 6
Wochen vergehen.
Die apomikten Pflanzen bilden auch ohne Bestäubung Samen. Die zwittrigen Pflanzen sind selbststeril und müssen mit zeitgleich
blühenden Artgenossen kreuzbestäubt werden. Die Samen sind sehr klein und schwierig zu ziehen. Im Aquarium halten die
Pflanzen nur bis zur Blüte und Fruchtbildung. Danach beginnen sie eine Ruhezeit, die sie im Aquarium nicht überdauern. Bisher
gibt es keine Berichte über eine erfolgreiche Haltung im Aquarium.
In ihren Herkunftsgebieten wird die Pflanze als Karungu (Ruanda), Mutwet (Kipsigis), Mbana (Kinyaruanda) oder
Embeneyui-Engare (Masai) bezeichnet.
Die Art wurde 1851 von Richard auf Vorschlag von Hochstetter benannt.
1894 wurden von G. Schweinfurth in Eritrea auf dem Plateau von Kohaito (Qohaito) Pflanzen dieser Art auf einer Höhe von 2600 mm NN gefunden.
Die Pflanzen blühten und fruchteten Anfang Mai. Die Blüten waren hell-lila.
Synonyme:
Aponogeton afroviolaceus var. angustifolius Lye
Aponogeton violaceus Lye
Herkunft:
Kenia (Zentral Kenia, Thika District, Fort Hall), Tansania (Mbeya district, Usangu plain near Utengule (Utencile)
und Iringa District, 11 km südöstlich von Iringa an der Dabaga Road), Malawi, südöstlicher Kongo, Sambia, Simbabwe, Botswana
Aussehen:
Die Jugendblätter sind submers und haben 4 cm
lange und 0,5 cm breite Spreiten. Die Schwimmblätter sind 4-5 cm lang und 1,5 - 2 cm breit.
Der Blütenstandstiel ist nicht zur Ähre hin verdickt. Die Spatha wird bis 7 mm lang und fällt ab. Die Ähre ist einachsig,
bis 3 cm lang. Die zwei Tepalen pro Blüte sind violett und 2 - 3,25 x 1 - 1,25 mm groß.
Es gibt apomiktische Blütenstände, die nur weibliche Blüten enthalten. Die zwittrigen Blüten haben sechs Staubblätter
und drei Fruchtblätter. In apomiktischen Blüten sind keine Staubblätter aber bis zu acht Fruchtblätter. Sie
enthält 5 bis 9 Samenanlagen. Die Frucht ist 7 mm lang und 3,5 mm breit. An einem Ende ist ein sehr langer Dorn. Die Samen
sind 2 mm lang und 1 mm im Durchmesser. Die Samenschale ist doppelt.
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in Höhenlagen zwischen 1000 und 1800 Metern über dem Meeresspiegel in temporären Tümpeln und Bächen. Sie
kommen sowohl auf Sand- und Tonböden, wie auch in Sümpfen vor. An sonnigen Stellen sind sie teilweise häufig. Die Blüten
erscheinen zwischen November und Juli.
Van Bruggen (1990) erhielt einmal Knollen, die bei ihm in Kultur die Ruhezeit nicht überstanden. Auch die Anzucht von Samen aus apomiktischen Früchten gelang ihm nicht.
Synonyme:
Aponogeton crinifolius Lehm. ex Schltdl.
Herkunft:
Südafrika - Kap der Guten Hoffnung
Aussehen:
Die Pflanzen erinnern an Miniaturausgaben von Aponogeton distachyos.
Die Schwimmblätter sind bis 8,5 cm (selten bis 11 cm) lang und 1,2 cm breit.
Der Blütenstandstiel verdickt sich unter den Ähren nicht.
Die Spatha ist bis 1,2 cm lang und fällt ab.
Der Blütenstand hat zwei Ähren, die etwa 2 cm lang sind. Die weißen, geruchlosen Blüten stehen nur auf der Innenseite der Ährenschenkel.
Es sind vier bis acht pro Ähre. Die Blüten haben je zwei Tepalen.
Diese Blütenblätter sind weiß und an der Basis rosa überlaufen. Sie sind 5 - 7,5 mm lang (selten bis 10 mm) und 2,5 - 2,75 mm breit. Es sind deutlich 5 bis 7 Längsnerven sichtbar.
jede Blüte hat 6 Staubblätter und 3 Fruchtblätter mit je zwei Samenanlagen. Der Fruchtstand ist bis 4 cm lang.
Die einzelnen geschnäbelten Früchte sind bis 12 mm lang und 3,5 mm im Durchmesser.
Die Samen sind 11 mm lang und 3 mm breit. Die Samenschale ist einfach.
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in trüben, seichten Tümpeln, an Teichrändern und in langsam fließenden Flüssen bis 300 m über dem Meeresspiegel in der Region um das Kap der
Guten Hoffnung. Die Blütezeit ist von Mai bis September.
Die Art gilt als gefährdet. Es waren ursprünglich acht Fundorte bekannt. Drei davon sollen inzwischen erloschen sein.
Die Standorte sind von einander getrennt, so dass es nicht zu einem genetischen Austisch zwischend en Populationen kommen kann.
Das gesamte Verbreitungsbiet ist kleiner als 20.000 Quadratkilometer.
Die Art ist im botanischen Garten in Kew kultiviert worden. Erfahrungsberichte zur Kultur gibt es nicht.
Synonyme:
keine
Herkunft:
Indien: Kerala (Vembanad Lake, Kottayam), Tamil Nadu
Aussehen:
Die Knolle hat einen Durchmesser von etwa 1 cm. Die Blätter sind alle submers, Schwimmblätter werden nicht gebildet.
Die Blattspreiten sind 25-40 cm lang und bis 3 cm breit. Sie sind durchscheinend und am Rand gewellt bis gekräuselt, wie die von Aponogeton crispus.
neben der Mittelrippe gibt es rechts und links je 2 - 4 feinere Längsadern. Die Blattstiele sind zwischen 13 und 25 cm lang.
Der bis zu 100 cm lange Blütenstandsstiel verdickt sich unter dem Blütenstand. Die abfallende Spatha
ist 5 - 6 cm lang (laut van Bruggen 1968b, in van Bruggen 1990 steht "1,5 - 6 cm").
Der Blütenstand besteht aus einer Ähre mit kleinen, allseitswendigen Blüten.
Die Ähre wird bis zu 15 cm lang. Die Blüten haben zwei weiße, 0,75 - 2 mm lange und 0,75 - 2 mm breite Tepalen. Jede Blüte hat
4 - 6 Staubblätter und 2 - 4 Fruchtblätter. In jedem Fruchtblatt sind ein bis zwei Samenanlagen.
Die Früchte sind 1,25 cm lang und 5 - 7,5 mm dick. Sie haben einen endständigen Dorn. Der Same ist 1 x 0,5 cm groß und hat eine einfache Samenhülle.
Der eiförmige Embryo hat eine warzige Oberfläche. Am breiteren Ende trägt er einen Kranz aus länglichen, zum Teil gedrehten Anhängseln (Appendices).
Darauf bezieht sich der Artname (appendiculatus = "mit Anhängseln").
Chromosomenzahl 2 n = 30 (Gaikwad et al. 2014)
Sonstiges:
Das Verbreitungsgebiet ist unklar. In Westindien werden die Pflanzen wegen ihrer stärkehaltigen Knollen im Vambanad Lake (Kerala) geerntet.
Es ist auch eien Aufsammlung aus Kottayam (südwestliches Kerala) bekannt. In Tamil Nadu soll es ebenfalls Vorkommen geben.
Genaue Standortangaben fehlen und das Verbreitungsgebiet und die Häufigkeit der Art sind nicht bekannt
(IUCN Red List).
Die Typus-Pflanzen stammen aus dem Vembanad Lake. Sie wachsen dort in Wasser, das zumindest zeitweilig stark brackig sein kann.
Im November 1969 sammelte C.D.K. Cook Pflanzen in Wassertiefen von 1,5 bis 3 Metern. Der See hatte zu dem Zeitpunkt Niedrigwasser.
Bei Hochwasser (April - September) war der Wasserstand etwa 1 m höher. Regenwasser aus den Bergen liefert dann Süßwasser.
Während in der Trockenzeit der Salzgehalt durch Verdunstung ansteigt. Der See ist der größte von 29 größeren Seen, unzähligen Lagunen und 44 Flüssen die die sogenannten Backwaters in
der Region Kerala bilden. Er ist 83 km lang und hat bei Cochin einen direkten Zugang zum Arabischen Meer.
Im Herbarium von Kew liegen ein Holo- und ein Iso-Typ,
die ursprünglich als Aponogeton crispus bestimmt worden waren. Sie stammen aus Aufsammlungen vom November 1893 in Madras (heute Chennail) in Tamil Nadu.
Sie wurden später von van Bruggen Aponogeton appendiculatus zugeordnet.
2014 zählten Gaikwad et al. die Chromosomenzahlen von Aponogeton appendiculatus aus North Paravoor (Kerala) und Aponogeton crispus aus Bangalore (Karnataka).
Aponogeton appendiculatus hat 30 Chromosomen und Aponogeton crispus 32.
Herkunft:
Nord-Namibia. Es ist nur der Fundort der Typus bekannt. Nur eine Aufsammlung 1973 (IUCN Red List).
Aussehen:
Die Knolle ist bis 1,5 cm im Durchmesser. Die Jugendblätter wachsen submers, sind linealisch bis spatelförmig und haben eine Spreitengröße von 7 x 1 cm.
Die Schwimmblätter sind schmal elliptisch bis oval und bis 9 cm lang und 2,75 cm breit. Die Spatha wird bis 12 mm lang und fällt ab.
Der Blütenstand hat zwei bis 3,5 cm lange Ähren. Die
Blüten sind einseitswendig. Auffallend sind die zwei leuchtend hell blauen Tepalen an jeder Blüte. Sie sind bis zu 3 mm lang
und bis 1,5 mm breit. Die Blüten haben 6 Staubblätte rund 3 bis 5 Fruchtblätter mit bis zu acht Samenanlagen. Die Frucht ist
bis 6 mm lang und 3 mm dick und hat einen langen endständigen Dorn. Der Same ist bis 3 mm lang und 0,75 mm dick. Die
Samenschale ist doppelt. Es wurden im März blühende Pflanzen gesammelt.
Sonstiges:
Die Pflanzen wurden 1974 von Merxmüller und Giess (Sammelnummer 30642) am Ufer eines Tümpels gesammelt. Der befand sich zu
dem Zeitpunkt 16 km westlich von der Abzweigung der Straße nach Ohopoho vom Weg nach Ruacana. Es ist zu bezweifeln, dass es
den Tümpel und die Pflanzen mehr als 30 Jahre nach ihrer Entdeckung heute noch gibt. Sie wurde nach ihrer Erstentdeckung nie
wieder gefunden.
Synonyme:
Ouvirandra bernieriana Decaisne 1838
Aponogeton quadrangularis Baker 1881 (J. Linn. Soc., Bot. 18: 279)
Herkunft:
Ostmadagaskar (von der Insel Sainte Marie bis zum Fluß Matitanana)
Aussehen:
Die Knolle ist kugel- bis eiförmig. Sie ereicht einen Durchmesser von etwa 3 cm. Alle Blätter sind submers.
Sie sind 11 bis 50 (selten bis 120) cm lang und 1,5 - 5 (selten 10) cm breit. Die Spreiten sind stark genoppt. Der Blütenstandstiel ist steif und wird zum Blütenstand allmählig dünner. Die Spatha
ist etwa 15 mm lang und fällt ab. Der Blütenstand ist drei- bis fünfzehnährig. Die einzelnen Ähren sind bis zu 8 cm lang. Die
Blüten sind allseitswendig mit 2 (3), weißen Tepalen. Die Tepalen sind 1,5 mm lang und 1,5 - 2 mm breit.
Sechs Staubblätter und drei bis vier Fruchtblätter mit je zwei Samenanlagen. Die Frucht
ist etwa 10 mm lang und 7 mm breit. Sie hat einen kurzen endständigen Dorn. Die Samen sind ungefähr 7 mm lang und 4 mm im Durchmesser. Die Samenschale ist einfach.
Die Pflanzen sind selbstfruchtbar.
Ökologie:
Wasserwerte vom Naturstandort: 16 bis 21 °C, GH < 1 - 1,5 dH, pH-Wert 5,8 bis 7,8, Leitwert 4 - 51 µS/cm. Die Pflamzen
wachsen in langsam und schnell fließenden Bächen und Flüssen, sowie in Sümpfen. Sie kommen bis in eine Höhe von 1200 über dem
Meerespiegel vor.
Im Botanischen Garten in München soll eine Pflanze über 10 Jahre lang in Kultur gewesen sein. Ihre Blätter waren weniger stark genoppt, als die von Pflanzen in der Natur.
Sonstiges:
Ursprünglich wurde die Art vom französischen Botaniker Joseph Decaisne als Ouvirandra berneriana beschrieben und war nach Ouvirandra fenestralis
(Synonym von Aponogeton madagscariensis) die zweite Art in dieser Gattung.
Die Quelle der Erstbeschreibung wird überall als J. P. B. Delessert, Icones selectae plantarum Vol. 1, S. 62 von 1821 angegeben.
Tatsächlich steht sie aber in der Icones selectae plantarum Vol. 3 von 1838 (pdf der Erstbeschreibung).
Diese Literaturangabe ("in Delest. Icon. vol. 3. 1 - 100") ist auf dem Herbar des Holotyps auch vermerkt.
Die Diagnose der Erstbeschreibung lautet übersetzt wie folgt:"Die länglichen Blätter sind ganz (gefüllt), die Längsnerven sind kaum sichtbar, Ähren grazil und lockerblütig, Blüten rosa."
Die Pflanzen sind nach einem Herbarbeleg im Naturkundemuseum in Paris beschrieben, der von Bernier gesammelt wurde.
Die Knolle hat einen Durchmesser von 2,5 cm und mehr. Die Blattspreiten sind 20 - 30 cm lang und 3 bis 4 cm breit mit stumpfer Spitze.
Die Basis ist abgerundet bis schwach herzförmig.
Am Ende des Abschnitts wird eine dritte (unbeschriebene) Art der Gattung erwähnt, die aus Senegambia stammt.
Hooker (1858) lieferte eine Beschreibung einer Pflanze, die er für Aponogeton bernierianus
(unter dem Syn. Ouvirandra bernieriana) gehalten hat. Die Pflanzen wuchsen am Naturstandort zusammen mit Aponogeton madagascariensis.
Sie hatten 3 bis 5 Ähren und ihre Blätter waren schmaler und weniger stark gegittert, als die von Aponogeton madagascariensis.
Die Abbildung zeigt deutlich, dass es sich bei diesen Pflanzen um eine schmalblättrige Form von
Aponogeton madagascariensis gehandelt hat. Sein Sohn (Hooker fil.) überführte 1883 die Ouvirandras in die Gattung Aponogeton.
Herkunft:
Zaire (Katanga, Kafubu-River, nahe dem Keyberg in der Provinz Shaba), möglicherweise auch Sambia
Aussehen:
Die Knolle ist eiförmig und etwa 2 cm im Durchmesser. Die Blätter sind alle submers.
Die glatten Blattspreiten sind 24 - 45 cm lang und 2,5 - 6,5 cm breit. Basis und Spitze sind beide schmal keilförmig. Es gibt 9 oder 11 Längsnerven.
Die Blattstiele sind zwschen 10 und 50 cm lang.
Die Spatha bleibt am Blütenstandstiel hängen. Sie wird etwa 2,5 cm lang.
Der Blütenstandstiel (Pedunkel) ist ca. 65 cm lang. Der Blütenstand besteht laut Erstbeschreibung (van Bruggen 1973) aus einer dirchtblütigen Ähre.
In der Monographie von 1985 und in dem Aqua Planta Sonderheft von 1990 wird erwähnt,
dass es am selben Standort Pflanzen mit einer und mit zwei Ähren gegeben haben soll. Von Bruggen spricht daher in den späteren Veröffentlichungen von ein oder zwei Ähren.
Es wäre ungewöhnlich und einmalig bei Aponogeton, wenn das zutreffen würde.
Die Blüten sind allseitswendig. Sie haben je zwei gelbe Tepalen, mit einer Größe von 2-2,75 x 0,5 - 1 mm. Jede Blüte hat 6 Staubblätter und 4 bis 6
Fruchtblätter. Es werden bis zu 6 Samenanlagen angelegt. Der Fruchstand ist bis 11 cm lang. Die Früchte sind 6-8 mm lang und
3-5 mm breit. Sie haben einen endständigen Dorn. Die Samen sind 2,5 - 3,25 mm lang und 1-1,25 mm dick. Die Samenschale ist
doppelt.
Sonstiges:
Lebend wurde die Pflanze bisher nicht eingeführt. Darum gibt es auch keine Hinweise zur Kultur.
Die Pflanzen wachsen am Typus-Standort in schnell fließendem, tiefen Wasser an einem sonnigen Platz. Die Blüten wurden sowohl im Juni, September als auch im Dezember
gesehen (drei verschiedene Reisen).
Synonyme:
keine
Herkunft:
Nordwest-Madagaskar: Departement Diégo-Suarez und Nosy Bé, Insel Myotte
Aussehen:
Die hellbraune Knolle ist rund und abgeflacht, fast scheibenförmig. Sie weist keine Behaarung auf und ist glatt.
Sie erreicht einen Durchmesser von etwa 3 cm.
Die Blätter sind dunkelgrün, transparent und stark genoppt. Die Spreiten sind zwischen 6-60 cm lang und 1,5 bis 8 cm breit.
Der Blütenstandstiel kann bis 70 cm lang werden. Die Spatha wird bis 4,5 cm lang und fällt ab. Der Blütenstand ist 2- bis
3-ährig. Die Ähren werden bis 20 cm lang. Jede Blüte hat 2 weiße oder rosafarbene Tepalen. Chromosomenzahl 2n = 40.
Temperatur: 22-25 °C
pH-Wert: 5,0-7,0
Härte: 2-15 °KH
Licht: mittel bis viel
Ökologie:
Die Pflanzen wachsen in Höhenlagen zwischen 50 und 500 m. Sie kommen in langsam und schnell fließenden Bächen und Flüssen vor. Sie sind auch in Stromschnellen zu finden.
Die Standorte sind sonnig oder beschattet. Die Gewässer haben in den Trockenzeiten deutlich weniger Wasser und einen geringen Wasserstand,
trocknen aber nur in extrem trockenen Jahren ganz aus (Kasselmann 2010, S. 46).
Es wurden mehrfach Wasserwerte an den Naturstandorten gemessen.
Dabei wurden Temperaturen zwischen 21 und 27 °C, pH-Werte von 6 - 7,5, Gesamthärten von 3,0 - 13,5 und Leitwerte von 11 - 136 µS/cm festgestellt (van Bruggen 1990).
Die folgende Tabelle zeigt einige Wasserwerte am Naturstandort von Aponogeton boivinianus (nach Kasselmann 2010)
Standort | Rivière de Caimans, April 2000 | Fluss Antsahalatrina, April 2000 | Fluss Antsahalatrina, Dezember 2006 | Fluss Sakaramy, April 2000 | Fluss Sakaramy, Dezember 2006 |
---|---|---|---|---|---|
Wassertemp. °C | 32 | 31 | 33 | 24 | 26,8 |
Leitf. [µS/cm] | 507 | 136 | 146 | 307 | 267 |
pH-Wert | 8,7 | 7,8 | 7,8 | 7,9 | 7,9 |
°dGH | 9,7 | 2,7 | 2,6 | 6,7 | 5 |
°KH | 11,9 | 3,4 | 4 | 8,1 | 7 |
K [mg/l] | 0,5 | 3,2 | 2,9 | 1,7 | 2,1 |
Na [mg/l] | 44 | 8,6 | 10 | 18,4 | 19 |
Fe [mg/l] | 0,04 | weniger 0,01 | weniger 0,01 | 0,04 | 0,07 |
Sonstiges:
Die Art eignet sich gut für das Aquarium. In der Wachstumsphase werden wöchentlich 1-2 Blätter gebildet. Es ist ein
nährstoffreiches, aber nicht anaerobe Substrate günstig.
Die gekochten Knollen schmecken wie Esskastanien.
diploider Chromosomensatz 2n = 40 (VAN BRUGGEN 1985)
Synonyme:
Aponogeton distachyos var. lagrangei Andrews
Herkunft:
Afrika, nach Südeuropa, Asien und Australien (South Australia, südliches New South Wales und Viktoria) verschleppt
Aussehen:
Die hellbraunen, glatten Knollen werden bis zu 6 cm lang. Die Pflanzen bilden nur sehr wenige vergängliche Unterwasserblätter und dann
Schwimmblätter. Abhängig vom Ernährungszustand und auch von der Selektion, werden die Schwimmblätter 5 bis 40 cm lang und 1
bis 8,6 cm breit. Sie sind eiförmig, schmal oval oder lanzettlich. Die Spitze und die Basis können rund oder spitz zulaufend sein.
Die Schwimmblattspreiten haben 7 bis 9 Längsadern. Die Blattstiele können bis etwa
100 cm lang werden. In flachem Wasser bleiben sie aber kürzer.
Der Blütenstandstiel ist bis 80 cm lang. Die Knospe der Ähre ist von einer bis zu 3 cm langen, abfallenden Spatha umschlossen.
Die Blütenstände haben zwei Äste, auf denen nur an der Innenseite Blüte sind. Die Ährenäste werden etwa bis 5,5 cm lang.
Die Blüten haben jeweils nur eine weiße Tepale. Diese stehen sich in zwei Reihen auf der Innenseite der Ährenschenkel gegenüber (einseitswendig).
Die Tepalen haben etwa 13 Längsnerven. Sie sind 10 bis 30 mm lang und 3,5 bis 12 mm breit. Pro Blüte werden 8 bis 16 Staubblätter ausgebildet.
Die Pollensäcke sind schwärzlich bis purpur-rot. Der Fruchtknoten besteht aus 2 - 6 Fruchtblättern. Der Fruchstand ist bis 7 cm lang.
Die einzelnen Früchte erreichen eine Größe von 22 x 6 mm. Sie haben einen 5 mm langen, geraden oder gebogenen Dorn an einem Ende. Die Samen sind 18 mm lang und 7 mm
breit. Sie haben eine einfache, lose Hülle, die einen kleinen Embryo umgibt.
Sämlinge von Aponogeton distachyos
Temperatur: 16 -28 °C
pH-Wert: 5,0 - 6,5
Härte: 2-15 °KH
Licht: mittel bis viel, Teichpflanze für sonnige Standorte
Sonstiges:
Bei uns ist diese Wasserähre im Teichpflanzenhandel zu bekommen. Sie wird ab März zum teil schon mit Blütenständen angeboten.
Die Südafrikanische Wasserähre ist bei uns nicht sicher winterhart und sollte wie eine tropische Seerose im Haus überwintert werden.
Damit sich kräftige Pflanzen entwickeln, die reichlich blühen, braucht diese Wasserähre einen nährstoffreichen, lehmigen Boden.
Sie ist eine attraktive Art für den Teich. Für das Aquarium ist die Pflanze eher uninteressant.
Die Pflanzen werden in Südafrika für den menschlichen Verzehr angebaut. Dazu wurden besonders große Pflanzen selektiert, die besonders üppige Blüten entwickeln,
weil die Blütenstände als Gemüse genutzt werden. Sie werden frisch oder aus der Konserve für Eintöpfe verwendet. Sie werden auf Afrikaans als "Waterblommetjie" bezeichnet.
Synonyme:
keine
Herkunft:
Südafrika, Bokkeveld Mountains
Aussehen:
Die hellbraune Knolle ist rundlich und 10 - 15 mm im Durchmesser. Aus ihr gehen 6 bis 8 blaßgrüne bis bronzefarbene Unterwasserblätter hervor.
Sie sind linealisch, bis 60 cm lang und im Querschnitt elliptisch und 0,8 - 2 mm breit. Die Spreiten sind ledrig und enthalten Luftgefäße.
Sie sind gebogen und bilden Kurven.
Die Blütezeit ist vom späten Juli oder August bis in den September.
Der Blütenstandstiel ist bis zu 80 cm lang. Er verdickt sich unterhalb des Blütenstandes leicht.
Die Spatha ist 10 - 12 mm lang und flaschenförmig mit einem langgestrecktem Schnabel. Sie fällt ab, wen sich die Ähren strecken.
Der zweiährige Blütenstand schwimmt auf dem Wasser. Die Ähren sind 4 bis 5 mm lang und tragen 3 bis 4 geruchlose Blüten.
Die Blüten sind alle fruchtbar. Sie haben 2 sehr verschiedene Tepalen. Die sind häutig und transparent, rund oder breit oval und haubenförmig gewölbt.
An der Basis sind sie rosa gefärbt, sonst weiß. Sie fallen schnell ab, worauf sich das Artepithel "fugax" bezieht, der "vergänglich" oder "flüchtig" bedeutet.
Am größten ist die äußere Tepale der untersten Blüten. Sie dienen als Schwimmkörper für die Blüte. Sie ist 5 - 7 mm groß. Bei den höher liegenden Blüten sind die Blütenblätter kleiner.
Die inneren Tepalen sind schuppenartig und nur etwa 1 mm im Durchmesser.
Die Blütenteile sind zweizählig. Jede Blüte hat nur 4 Staubblätter (statt 6), die etwa 2 mm lang und durchscheind weiß sind.
Die Antheren sind 1 mm lang, bräunlich grün und enthalten gelben Pollen.
Der weibliche Blütenteil bestehen aus nur 2 Fruchtblättern (statt 3), was Aponogeton fugax von allen anderen bekannten Arten unterscheidet, die alle dreizählig sind.
Die Fruchtblätter enthalten je 2 Samenanlagen. Der Griffel ist etwa 1,5 mm lang.
Die Früchte sind schmal ellipsoid bis spindelförmig, 5 - 7 mm lang und 2 mm breit.
Sie haben einen geraden, 1,5 - 2 mm langen Schnabel und enthalten 2 Samen.
Die Samen sind spindelförmig 4,5 - 5,5 mm lang und gelblich braun. Sie sind glatt und glänzend.
Ökologie:
Die Art ist von wenigen verstreuten Plätzen aus der Kapregion in Südafrika bekannt. Sie kommt in temporären Tümpeln vor, die bereits zwei Monate nach der Blüte komplett ausgetrocknet sind.
An anderen Stellen wachsen sie in permanenten Gewässern.
Die Pflanzen wachsen in Schlamm oder lehmigem Boden in seichtem Wasser. Sie wurden in Wassertiefen von 10 bis 120 cm gefunden.
Bei höherem Wasserstand wachsen sie komplett untergetaucht.
Sonstiges
Die Pflanzen wurden zum ersten Mal 1983 von der südafrikanischen Botanikerin Deidré Snijman gesammelt.
2000 wurde das Herbarmaterial von Goldblatt und Manning Aponogeton ranunculiflorus zugeordnet.
Erst nachdem 2007 neues, lebendes Material in Bokkeveld gesammelt wurde, waren deutliche Unterschiede zu sehen und dieser Aponogeton wurde als neue Art beschrieben.
Synonyme:
Aponogeton elongatus (ausgegliedert aus dem Komplex)
Herkunft:
Australien
Aussehen:
Die Art bildet nur Unterwasserblätter. Die Spreiten der dunkel grünen Unterwasserblätter sind linealisch, 24 bis 23 cm lang
und bis 3 cm breit. Die Spitze ist stumpf bis selten eingezogen. Die Blätter haben 5 Längsnerven. Eine Band aus Lacunen ist
deutlich erhaben und 2 mm breit. Es umfasst bis zu 4 Zellreihen beidseits der Mittelrippe. Die Blattstiele sind bis 5 cm
lang. Der Blütenstandstiel erreicht eine Länge von bis zu 32 cm und ist nahe der Basis 0,4 bis 1 mm dick. Zur ähre hin wird
er 0,5 bis 2,4 mm breit. Die Spatha fehlte bei der Betrachtung des Typusmaterial. Der Blütenstand ist einährig und gelb-grün.
Er wird bis zu 7,5 cm lang. Die Blütenachse ist grün und etwa 0,5 bis 2 mm dick. Die einzelnen Blüten sind allseitswendig.
Sie haben 2 Tepalen und 6 Staubblätter. Die
Tepalen sind gelb, haben einen Nerv und sind 1 - 1,4 mm x 0,8 mm groß. Die Filamente sind etwa 1 . 1,5 mm lang. Es gibt je 3
Fruchtblätter. Die Frucht ist 2,5 - 3 mm lang, 2,0 - 2,8 mm breit und hat einen aufrechten bis leicht gebogenen Dorn am Ende.
Die Samen sind elliptisch 0,7 - 1,4 mm lang und 0,4-0,8 mm breit. Sie haben nur eine einfache Samenhülle.
Sonstiges:
Die Pflanzen kommen endemisch in Flüssen in den Kimberleys in Australien vor. Blüten und Früchte findet man zwischen März und
Mai.
Aponogeton kimberleyensis
am Naturstandort
Synonyme:
keine
Herkunft:
Nordwest-Madagaskar Nähe
Aussehen:
Die Knolle ist rund und hat einen Durchmesser bis 2 cm. Die Pflanzen werden bis zu 70 cm hoch. Die Blätter werden bis zu 60 cm lang und 1,5 bis 4 cm breit. Die Blattränder sind
stark gewellt. Sie sind an der Basis keilförmig und laufen an der Spitze spitz zu. Sie sind mittel- bis dunkelgrün und haben
eine breite, hellgrüne Mittelader. Der Blattstiel kann bis 18 cm lang werden. Der Blütenstandsstiel wächst aus dem Wasser
haerus und erreicht Längen von bis zu 1,5 m. Der Blütenstand ist zweiährig. Die Ähren sind bis 12,5 cm lang.
Es gibt eine helle Form mit hellrosa bis weißen Blütenständen. Diese wurde vor allem in den Anfangsjahren importiert. Diese Form hat einen diploide Chromosomensatz von 2 = 38 (oder 40?).
In der Literatur (z. B. Kasselmann 1984, Bruggen 1985a) ist angegeben, dass die hell blühenden Pflanzen zum Teil nur eine oder auch manchmal bis zu 4 Ähren bilden.
Das ist sehr ungewöhnlich und könnte darauf hinweisen, dass hier teilweise Verwechselungen mit anderen Arten vorkamen.
Bekannter ist die Form mit den intensiv violetten Blütenständen. Die Pflanze wurde zum ersten Mal 1983 nach Europa importiert. Sie hat 2 n = 68 Chromosomen (Kasselmann 1984, van Bruggen 1985 b).
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 5,5 - 6,5
Härte: 4-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Ökologie
Die Pflanzen stammen aus Nordwest-Madagaskar. Die Herbarbelege der Typuspflanzen wurden in der Umgebung von Maromandia und des Sambirano-Flusses gesammelt.
Der Fluss entspringt im Gebirgsmassiv des Tsaratanana und mündet südlich der Stadt von Ambaja ins Meer.
1970 fand Josef Bogner die Pflanzen in der Nähe von Beraty in zwei Nebenflüssen der Manangarivo.
Der Wasserstand betrug an einem Standort in der Trockenzeit nur etwa 10 bis 20 cm. Das Wasser war trüb und stand. Der Sandboden war steinig.
Die Knollen saßen etwa 5 Zentimeter tief im Boden. Am Ufer war der Fluss beschatte und in der Mitte vollsonnig.
Am anderen Standort war das Wasser 30 bis 40 cm tief und floss enbenfalls nicht. Der Fluss war hier stark beschattet. An diesem Platz wurden die Wasserwerte bestimmt:
1,6 mg/l Chlorid, GH 7,8 °dH, Karbonathärte 4,6 °KH, Leitfähigkeit 186 µS/cm und pH-Wert 5,8 - 6,2.
Sonstiges:
Den Artnamen bekam die Pflanze, weil die Embryonen in den Herbarbelege, nach denen dieser Aponogeton beschrieben wurde auffällig lange Keimblätter (Plumula) hatten.
Erst später stellte van Bruggen fest, dass dies keine stabiles Merkmal ist und dass auch andere Wasserähren so lange Keimblätter ausbilden können (van Bruggen 1985b).
Die Art ist gut für das Aquarium geeignet. Sie blüht recht häufig, setzt aber selten Samen an. Die Knolle treibt nach der Ruhezeit im Aquarium meist gut wieder aus. Manche Pflanzen machen gar keine Ruhephase durch.
diploider Chromosomensatz 2n = 38 (40?) oder ca. 68 (VAN BRUGGEN
1985)
Aponogeton longiplumulosus wird sehr groß.
Diese zwei Vegetationspunkte wachsen
immer weiter auseinander und werden
sich irgendwann von alleine trennen.
Synonyme:
Aponogeton eberhardtii A. A. Camus 1914
Herkunft:
Vietnam
Aussehen:
Es gibt verschiedene Typen dieser Art. Einige Pflanzen bilden überwiegend Schwimmblätter. Die submersen Jugendblätter sind meist nur kurz zu sehen, können aber auch -
je nach Licht und Nährstoffangebot - lange unter den Schwimmblättern erhalten bleiben. Diese Form habe ich selbst eine Zeit lang gepflegt.
Ist der Wasserstand niedrig (ca. 10 - 15 cm), dann machen die Pflanzen ausschließlich Schwimmblätter. Bei einem höheren Wasserstand wurden auch einige Unterwasserblätter gebildet.
Mehr als etwa 20 bis 25 cm hatten die Pflanzen bei mir in der Kultur nie. Ich kann also nicht sagen, ob sie nur noch Unterwasserblätter bilden, wenn sie in tieferem Wasser stehen.
Von Ingo Hertel wurde (1980) eine Form mitgebracht,
die keine Schwimmblätter bildet, aber von H. W. E. vam Bruggen (1985) eindeutig als Aponogeton robinsonii identifiziert wurde.
Am Naturstandort hatten diese Pflanzen 8 - 37 cm lange Blattspreiten mit 1,2 - 3,5 cm Breite. Sie waren glatt bis leicht gewellt und durchscheinend bis undurchscheind und ledrig.
Die Blattstiele waren bis 34 cm lang. Die größten Exemplare erreichten eine Höhe von 70 cm. Die Knollen waren 1,2 - 2,5 cm groß (Hertel 1980).
In der Kultur entwickelten sich die Pflanzen gut. Die Blattstiele wurden bis 50 cm lang. Die Blattspreiten waren bis 50 cm lang und 3 cm breit.
Die Pflanzen blühten mit dem zweiährigen, einseitswendigen Blütenstand, der für die Art typisch ist. Die Blüten haben zwei weiße 3 x 4 cm große Tepalen, drei Fruchtblätter und sechs Staubblätter.
ie duften süßlich. Der Blütenstandstiel war fast einen Meter lang. Die Spatha soll purpurfarben gewesen sein.
Die Ähren setzten durch künstliche Bestäubung mit einem Pinsel Samen an. Die Früchte waren nach etwa 4 Wochen reif.
Sie schwammen ein bis zwei Tage, dann löste sich die äußere Fruchthülle und sie sanken auf den Boden. Die Jungpflanzen wurzelten in eine 2 - 3 cm dicke Schicht aus Sand und Lehm ein.
Die Jungpflanzen wuchsen schnell und wurden in ein anderes Aquarium mit lehmhaltigem Kiesgrund eingesetzt. Nach sechs Monaten waren die Jungpflanzen 70 cm hoch und begannen zu blühen (Kunow 1985).
Temperatur: 20 bis 26 °C
pH-Wert: 6,0 bis 7,2
Härte: 4 - 12 °KH
Licht: mittel bis viel
Ökologie:
Ingo Hertel (1980) fand diese Wasserähre im Mai 1980 in Vietnam in der Region um Hue und beschrieb zwei Fundorte.
Am ersten Fundort am Fluss Fe Tu betrug die Wassertemperatur 30 °C.
Die Gesamthärte lag unter 1 °dGH und der pH-Wet bei 6,5. Der Nitratwert des Wassers war unter 1 mg/l.
Der Bodengrund bestand aus weichem Schlamm in den Hertel beim Sammeln der Pflanzen bis zu den Waden einsank.
Der zweite Fundort lag beim Ort Loc Tu auf der Strecke zwischen Da Nang und Hue, 52 km von Da Nang entfernt.
Hier wuchsen die Pflanzen in 150 cm tiefem Wasser und bildeten dichte Bestände an einer Brücke.
An diesem Fundort war der Boden steinig und die Pflanzen saßen sehr fest.
Sonstiges:
Die Art ist die einzige zweiährige in Asien. Diploider Chromosomensatz 2n = ca. 60 (64?) (van Bruggen 1985)
Herkunft:
Indien, Pakistan, Thailand
Aussehen:
Die Gewelltblättrige Wasserähre ist eine Rosettenpflanze mit lang gestielten, lanzettlichen Blättern.
Die Knolle ist eiförmig oder länglich und erreicht eine Länge bis 2,5 cm. Die Oberfläche ist glatt und weist keine filzigen
Beläge auf, wie die von Aponogeton crispus. Ihre Haut ist dünn und hellbraun.
Oft befindet sich am unteren Ende eine ältere, kleinere Knolle, die während des Wachstums der aktuellen, neuen, größeren Knolle langsam hohl wird.
Es werden während des Wachstums der pflanze Nährstoffe aus der alten Knolle entzogen und zur Bildung von Wurzeln und Blättern verwendet.
Gleichzeitig lagert die Pflanze Reservestoffe aus der Fotosynthese in einer neuen Knolle ein.
Zum Schluß bleibt an der neuen Knolle nur die hohle Haut der alten Knolle zurück, die sich letztendlich ablöst.
Die Pflanzen in Kultur werden etwa 30-40 cm hoch. ES gibt aber auch Formen mit bis zu 70 cm langen Blattstielen.
Die submerse Blätter sind lanzettlich und hell- bis
dunkelgrün. Die Spreiten sind 20-25 cm lang und 0,8-4 cm breit. Am Rand sind die Blätter gewellt. Charakteristisch sind
durchscheinende, viereckige Felder in den Blattspreiten. Sie bilden ein Schachbrettmuster aus hellen und deunklen Vierecken.
Dieses Merkmal wird aber nicht von allen Formen deutlich ausgebildet und tritt auch bei Hybriden zwischen
Aponogeton ulvaceus und Aponogeton madagascariensis auf.
Es gibt verschiedene Formen von Aponogeton undulatus. Unter Wasserpflanzenfreunden wird vor allem eine Form weiter gegeben,
die sich sehr gut über Adventivpflanzen vermehrt und ausschließlich Unterwasserblätter bildet.
2002 bis 2005 hatte ich eine Form in Kultur, die viele große Schwimmblätter bildete.
Diese waren bis zu 20 cm lang 5 cm breit. Es bildeten sich auch an diesen Pflanzen reichlich Jungpflanzen.
Die Stiele an denen sich die Jungpflanzen bilden sind hart und steif und können verzweigt sein.
Blütenstände sind bei Aponogeton undultus selten.
Seltener bilden sich bei diesen Wasserähren Blütenstände. Der Blütenstandsstiel ist weich und elastisch, bis 55 cm lang und verdickt sich unterhalb der etwa 10 cm langen Ähre deutlich.
Die Blüten haben zwei weiße, sehr hinfällige Tepalen. Sie sind allseitswendig um die Achse angeordnet. Die Fruchtknoten und Narben sind zunächst rosa und werden dann grünlich.
Die Pollensäcke sind erst blau und werden dann gelb.
diploider Chromosomensatz 2n = ca. 70 bzw. ca. 74 (verschiedene Herkünfte) (VAN BRUGGEN 1985)
Temperatur: 22-30 °C
pH-Wert: 5,5-7,5
Härte: 5-15 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Manche Formen machen im Aquarium eine Ruhezeit von 2- 3 Monate, treiben aber ohne weiteres Zutun in der Regel von
alleine wieder aus.
Wenn Blüten gebildet werden, lässt sie die Art leicht mit Aponogeton crispus oder Aponogeton natans kreuzen.
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