In der Gattung Pogostemon wurden 1982 die Gattungen Eusteralis und Dysophylla zusammen gefasst.
Daher gehört auch die allgemein bekannte Quirlblättrige Sternpflanze (Eusteralis stellata) in diese Gattung.
Der Gattungsname leitet sich von den griechischen Begriffen "pogon" für Bart und "stemon" für Faden ab. Damit wird auf
die behaarten Staubblätter hingewiesen.
Die Pflanzen gehören in die Familie der Lamiaceae (Lippenblüter).
Synonyme:
Dysophylla helferi Hooker f. 1885
Eusteralis helferi (Hooker) Panigrahi 1976
Herkunft:
Burma, Thailand
Aussehen:
Diese Stängelpflanze hat einen sehr gedrungenen
Wuchs mit sehr kurzen Internodien.
Weil die älteren Blätter abgestoßen werden, sehen die einzelnen
Sproße aus wie kleine Palmen. Die Blätter sind lanzettlich
mit gewelltem Rand. Sie sind in dichten Quirlen
angeordnet. Die Quirle haben einen Durchmesser von etwa 4 bis 8 cm. Der
ganze Pflanzenkörper ist hart, aber in der Regel nicht sprÖde oder zerbrechlich.
Die Sprosse verzweigen sich stark und kriechen auch unter
Wasser über das Substrat. Lediglich Sproße aus der emersen Kultur
treiben nach dem Einpflanzen nach oben und müssen bis zum Bewurzeln
mit kleinen Steinchen oder Haken am Boden fixiert werden.
Temperatur: 22-30 °C
pH-Wert: 6,5-7,5
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis sehr viel
Sonstiges:
An einem thailändischen Naturstandort im Yai-Naresuan-Naturreservat
kommt die Pflanze zusammen mit Cryptocoryne crispatula var. crispatula vor.
Das Flussbett und die Ufer bestehen dort aus kalkhaltigem Gestein. Dort kommen die Pflanzen bei sinkendem
Wasserstand im Oktober oder November zur Blüte.
Wasserwerte aus dem Biotop: pH-Wert 7,8, Leitfähigkeit 210 µS/cm, Nitrat 0 ppm, Phosphat < 0,14 ppm, Kalium < 0,34
ppm, Magnesium 3 ppm, Bor < 0,01 ppm, Calcium 36 ppm, Natrium 1 ppm, Sulfat < 0,06 ppm, Mangan < 0,01 ppm, Eisen 0,01 ppm, Zink <
0,01 ppm, Kupfer < 0,01 ppm (1 ppm entspricht 1 mg/l).
Die Pflanzen wachsen unter günstigen Bedingungen im Aquarium schnell an und bilden innerhalb weniger Wochen einen dichten Teppich.
Bei Lichtmangel strecken sich die Internodien und auch die Ausläufer streben nach oben.
Auch werden die Blätter glatter und kürzer - dadurch wird der Durchmesser der Rosetten kleiner.
Dieser Pogostemon wurde nach Johann Wilhelm Helfer (1810 - 1840) benannt.
Er hatte die Pflanze ursprünglich in Burma gefunden.
Etwa 1996 entdeckte Nonn Panitvong den "Downoi" (Kleiner Stern) zum ersten Mal im Aquarium und kultivierte in
erfolgreich unter Wasser. Er gab Stängel an verschiedene andere Aquarianer weiter.
2001 erschien das erste Buch über Aquarienpflanzen in thailändischer Sprache. Der Autor Madha Halutaitawon wählte ein Bild dieser
Pflanze für den Titel. Danach überstieg die Nachfrage das Angebot in Thailand bei weitem. Es sollen bis zu 1500 Baht (ca. 30 Euro) für
einzelne Stängel geboten worden sein. Die Art wurde 2001 von Niels Jacobsen bestimmt, aber erst auf der Interzoo 2006 als Neuheit präsentiert.
Synonyme:
-
Herkunft:
Westindien
Aussehen:
Diese ganze Pflanze ist hell grün. Die Stängel sind bis zu 40 cm lang. Die Blätter sind quirlständig.
Sie sind schmal linealisch und werden etwa 1 mm breit und 5 bis 6 cm lang. Die Blattränder sind glatt.
Temperatur: 22-28 °C
pH-Wert: 6,5-7,5
Härte: 5-20 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Diese Pflanze ist seit 2010bei uns im Handel erhältlich. In den USA war sie bereits einige Jahre vorher bekannt.
Sie gehört zu den Pflanzenarten, die Aqua-Scaper wegen ihrer schmalen, Blätter bevorzugt einsetzen.
Die Pflanzen brauchen viel Licht und eine gut CO2-Versorgung. Sonst sind sie anspruchslos.
Die Sternpflanze ist unter dem Namen Eusteralis stellata schon lange in der Aquaristik bekannt.
1982 wurden die Gattungen Eusteralis und Dysophylla zur Gattung Pogostemon zusammengefasst.
Der gültige wissenschaftliche Name dieser Art lautet nun Pogostemon stellatum.
Die Art ist in Südostasien, Nordaustralien und Neuguinea verbreitet. Es gibt viele farbliche Variationen und unterschiedliche Wuchsformen.
Die linealischen Blätter sind quirlständig um einen dicken Stängel angeordnet.
Die Blätter sind unterschiedlich breit und lang und abhängig von der Fundortvariante unterschiedlich stark gefärbt.
über Wasser sind sie hellgrün bis rötlich. Unter Wasser werden sie wunderschön rotbraun bis violett.
Synonyme:
Mentha stellata Loureiro 1790
Dysophilla verticilliata Bentham
Mentha verticilliata Roxburgh
Dysophylla stellata Bentham
Dysophilla benthamiana Hance
Pogostemon stellatus (Loureiro) Kuntze 1891
Eusteralis stellata (Loureiro) Panigrahi 1976
Herkunft:
Japan, China, Taiwan, Malaysia, Australien
Aussehen:
Der Stängel ist bis 50 cm lang, kahl oder wenig behaart. über Wasser wachsen die Pflanzen aufrecht.
Die Blätter werden bis 10 cm lang und 3 bis 10 mm breit. Sie sind in 3 bis 5 - zähligen Quirlen
angeordnet. Die linealischen Spreiten sind emers grün, teilweise rötlich überlaufen. Submers
sind sie je nach Typ und Lichtverhältnissen grün, rosarot, orange oder lila gefärbt. Die Stängel sind bis 8 mm dick.
Der Blattand ist glatt, gezähnt oder gesägt. Der
Blütenstand ist eine dichtblütige ähre.
Die Einzelblüten sind rosa bis blaßlila und etwa 2 mm lang. Die grünen Kelchblätter
sind behaart. Die Nußfrüchte sind etwa 7 mm lang.
Temperatur: 22-28 °C
pH-Wert: 5,5 - 7,5, ideal sind 6,0 - 6,8
Härte: 5-18 °KH
Licht: viel bis sehr viel
Sonstiges:
Früher eine recht schwierige Art, weil die Pflanzen aus dem In-vitro-Labor verkümmert waren.
Diese Form wuchs über Wasser gedrungen, fast kriechend. Die Blattspitzen waren abgerundet.
Unter Wasser waren die Blätter länger, am Rand gesägt und spitz zu laufend. Die Spreiten waren linealisch oder schmal lanzettlich, etwa 7 - 9 cm lang und 2 bis 7 mm breit.
Die Blattoberseiten war oliv bis rot und die Blattunterseiten rötlich violett.
Es wird oft berichtet, dass die Pflanzen auch bei guter Pflege und regelmäßiger Düngung Verkrüppelungen der Triebspitzen zeigten.
Das Wachstum der Triebspitze ließ nach, während Seitentriebe gebildet wurden. Das hat zur Folge, dass die Stängel nicht länger als 10 bis 20 cm wurden.
Standen die zu dicht, wurden die Blattrosetten immer kleiner (Kasselmann 1999).
Heute gibt verschiedenen, wüchsige Typen im Handel, die sich in ihrerm Blattgröße und Färbung unterscheiden.
Einige bleiben rein grün. Optimale RottÖne erreicht man nur bei dazu veranlagten Typen mit sehr
starkem Licht, guter Nährstoffversorgung und mit Kohlendioxiddüngung.
Seit dem Jahr 2000 wird von Pflanzenliebhabern eine Sternpflanze unter der Bezeichnung ´Adelaide River´ weitergegeben und erhalten.
Seit etwa 2006/2007 wird sie auch kommerziell vermehrt.
Die Pflanzen wachsen über Wasser stabil aufrecht. Sie bilden kräftige Stängel aus und verzweigen sich gut.
Die Blätter laufen spitz zu. Die Ränder sind über und unter Wasser gezähnt.
Unter Wasser sind die Blätter etwa 10 cm lang und 1 cm breit.
Die Form ´Adelaide River´ wächst langsam,aber stetig in die Länge und bildet weniger Seitentriebe. Die
Pflanzen sind einfach zu kultivieren. Sie hat recht schmale Blätter, die
sich unter stärkerem Licht auf der Oberseite bronzefarben und auf
der Unterseite rosa werden. Unter sehr viel Licht färbt sich weinrot.
Die Pflege im Aquarium ist in der Regel problemlos.
Die Pflanzen benötigen nicht übermäßig viele Nährstoffe, reagieren aber auch nicht empfindlich auf überdüngung.
Eine regelmäßige Düngung mit Eisen und Mikroelementen ist zu empfehlen.
Eine Kohlendioxiddüngung ist von Vorteil, aber nicht Voraussetzung für die Kultur.
´Octopus´ hat sehr schmale Blätter und ist vom gesamten Habitus sehr filigran. Die
Blätter sind grün. Nur die Triebspitzen färben sich bei ausreichend Licht rot-braun.
Pogostemon stellatus ´Octopus´
Die Stängel aller Formen sind etwas sprÖde und müssen vorsichtig gehandhabt werden. Um den Sprossen genug Platz zu geben - jede Rosette hat immerhin einen Durchmesser von 6 bis 20 cm
- sollten die Triebe einzeln mit einem gewissen Abstand zueinander eingesetzt
werden. Bei Mangel an Makronährstoffen bleiben die Pflanzen kleiner und werden insgesamt chlorotisch. Mikronährstoffmangel
führt zu Nekrosen und Verkrüppelungen. Der Bedarf an Eisen ist im Vergleich zu den anderen Mikronährstoffen eher gering. Eine zu stark
eisenbetonte Düngung ist darum nicht zu empfehlen, weil sonst durch Konkurrenz
die Aufnahme anderen Nährstoffe behindert werden kann.
In der Natur kommt der Wasserstern in Sümpfen, Mooren, Reisfeldern und Teichen bis in Höhenlagen um 2500 m vor.
Knospen von P. stellatus ´Adelaide River´. Zuerst Öffnen sich Einzelblüten direkt in den Blattachseln und dann von unten nach oben allen Blüten in der ähre.
Der Blütenstandstiel streckt sich dabei, so dass die die ähre immer lockerer wird.
Endständiger Blütenstand und Einzelblüte von Pogostemon stellatus "Adelaide River".
Literatur:
J. D. Hooker (1885): Fl. Brit. India [J. D. Hooker] 4: 640
Kuntze (1891): Revisio Generum Plantarum 2
G. Panigrahi (1976): Taxonomic notes on certain taxa of asiatic angiosperms.- Phytologia 32 (6), 474
C. Kasselmann (1979): Dysophylla verticilliata Benth. - eine reizvolle, aber rätselhafte Pflanze.- Aqua Planta 4-1979, 3-5
C.D.K. Cook (1980): Dysophylla verticillata.- Aqua Planta 1-1980, 7
J.R. Press (1982): Bulletin of the British Museum 10(1): 73
F. MÖhlmann (1987): Anspruchsvoll und schön: Eusteralis stellata.- Aquarium heute 5(2), 24-25
L. Wischnath (1989): Pflanzenrarität im Aquarium - Quirlblättrige Sternpflanze - Eusteralis stellata Panigrahi.- Das Aquarium 23 (1), 685
C. Gering, G. VÖlker (1990): Eusteralis stellata (Lour.) Panigrahi - Ein Testbericht.- Aquarien Terrarien 37(6), 203-205
K. Paffrath (1993): Das Pflanzenportrait: Die Quirlblättrige Sternpflanze - Kulturerfahrungen mit Eusteralis stellata.- Das Aquarium 27(6), 37-38
C. Christensen (1996): Eusteralis stellata: Populärname Sternpflanze.- Aquarium Heute 14(1), 263
B. Greger (1997): Eusteralis stellata. Sternrotala.- Das Aquarium 31(8), 44-45
C. Kasselmann (1997): Rotblättrige Stängelpflanzen als Blickfänge im Aquarium (2). Von Didiplis bis Ludwigia.- Aquarium Heute 15(1), 492-495
G. R. Bhatti, M. Ingrouille (1997): Systematics of Pogostemon (Labiatae).- Bull. Nat. Hist. Mus. (Bot.) 27, 77-147
G. Kassebeer (1998): Eusteralis stellata war mein Problem. Erfahrungen mit einer faszinierend schönen Wasserpflanze.- Aquarium heute 16(2), 91-93
C. Kasselmann (1999): Aquarienpflanzen.- 2. Auflage, DATZ-Atlanten, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
H.G. Kramer (2001): Problempflanzen.- Aqua Planta 2-2001, 86-92
K. Versin, H.G. Kramer (2002): Die Quirlblättrige Sternpflanze - Eusteralis stellata.- Aquaristik Fachmagazin und Aquarium heute, Dezember 2002/Januar 2003, 34 (6), 74-75
C. Kasselmann (2007): Pogostemon helferi - Ein neuer Stern im Sortiment der Aquarienpflanzen.- DATZ 5/2007, 12-15
N. Panitvong (2007): Die Geschichte vom Kleinen Stern.- Amazonas 11 (Mai/Juni 2007), 67-70
C. Christensen, T. Andersen, O. Pedersen (2008): Auf der Suche nach Pogostemon helferi (Hook f.) Press.- Aqua Planta 2-2008
© Wilstermann-Hildebrand 2000 - 2025
Impressum
Datenschutzerklärung