Vallisnerien oder Wasserschrauben gehören zu den ältesten und bekanntesten Aquarienpflanzen. Die Gattung wird zu den Froschbißgewächsen (Hydrocharitaceae) gezählt und ist nach dem italienischen Botaniker Antonio Vallisneri (1661 - 1730) benannt. In der Aquaristik sind etwa 40 verschiedene Vallisnerien-Namen bekannt. Die meisten sind aber lediglich Handelsbezeichnungen für verschiedene Farbvarianten. Die Artenzahl in dieser Gattung ist deutlich geringer. Lowden hatte 1982 übereinstimmend mit Cook nur 2 Arten mit je zwei Unterarten unterschieden: V. spiralis var. spiralis, V. spiralis var. denseserrulata, V. americana var. americana und V. americana var. biwaensis. In neueren Untersuchungen wurden mit Hilfe von Genanalysen weitere Arten abgegrenzt.
Die Unterscheidung der Arten ist schwierig, weil nur wenige Merkmale vorhanden sind.
Die Blätter sind immer bandförmig, meist als grundständige Rosette. Die Blüten sind primitiv mit
wenigen Merkmalen. Die Blattlänge und - breite, Bezahnung und Farbe sind innerhalb der Arten variabel.
Zur eindeutigen Bestimmung werden männliche und weibliche Pflanzen mit Blüten, Früchten und Samen benötigt.
Art | Typische Merkmale |
V. americana Michaux 1803 |
Amerikanische Art, mit Ausnahme weniger Staaten kommt sie überall in den USA vor, Blattlänge 10 bis 200 cm abhängig von der Wassertiefe, bis 2,5 cm breit, 3-9 Hauptlängsnerven, Mittig verläuft ein breiter Streifen aus gut sichtbaren Lacunen, Rand mehr oder weniger auffällig gezähnt, Spitze abgerundet oder spitz, Blüten im Sommer bis Spätsommer, bis zu 2000 männliche Blüten in einer Spatha, Durchmesser etwa 0,6 mm, Filamente an der Basis verbunden, Früchte zylindrisch, 5 bis 15 cm lang, 150 bis 500 Samen pro Frucht, Samen dunkel, 1,8 bis 2,6 mm lang und 0,6 to 1,0 mm breit, Keimrate bis zu 98 %, Chromosomenzahl 2n = 20 |
V. annua Jacobs und Frank 1997 |
Vorkommen in Northern Territory, Westaustralia und Queensland in temporären, flachen, fließenden Gewässern, Tümpeln und Billabongs, Blätter bis 50 cm lang, 1,5-10 mm breit mit 3-8 Hauptlängsnerven oder einen zentralen Nerv, Blattrand gewöhnlich fein gezähnt, Spitze lang zugespitzt, Blütezeit Dezember - April, Fruchtreife Januar bis Juni, männlicher Blütenstand eiförmig, 2,7-10 mm x 2,2-6 mm, weiblicher Blütenstand circa 5,5 - 20 mm lang, Frucht schmal-zylindrisch, 18-35 mm x 1-3,5 mm, Samen schmal ovoid 0,8 - 1 mm x 0,2-0,3 mm |
V. asiatica Miki 1934 |
Die Varietät var. biwaensis ist endemisch im Lake Biwa auf Japan. Sie ist etwa 40 bis 60 cm hoch und hat gedrehte, hell grüne 3 - 5 mm breite Blätter. Die Normalform ist bei uns nicht in Kultur. |
V. australis S.W.L. Jacobs & D.H. Les (Les et al 2008) |
kommt in Australien (New South Wales, Queensland, Viktoria) vor, Blätter bis zu 3 m lang und 11-35 mm breit, Spitze abgerundet, 5 bis 7 Hauptlängsnerven, männliche Spatha oval, 10 bis 25 mm lang, männliche Blüten <0,5 mm lang; mit 3 annähernd gleichen gebogen Sepalen, ca. 0,6 mm lang, 2 Antheren, Filamente auf etwa 50% ihrer Länge verwachsen (Y-ähnlich), Staminodien winzig, weibliche Spatha umschließt 1(-4) sitzende Blüten, dünn, durchscheinend, 10 - 30 mm lang, weibliche Blüten (1,9-)2,5-4 mm lang, 3 Sepalen, dreieckig bis halb-kugelig, ca. 3 mm lang, Petalen-Rudimente winzig oder fehlend, 3 Narben, ca. 3 mm lang, zweispaltig über 50-70% ihrer Länge, Staminodien fehlen oder ca. 0,2 mm lang, direkt unter der Kerbe an der Außenseite der Narbe, Früchte zylindrisch, (15-)20-160 mm lang, ca. 2-5 mm breit, Samen schmal ovoid bis ellipsoid, 1,5-2,0 mm lang, (0,2-)0,4-0,8 mm im Durchmesser, glatte Oberfläche mit einem dichten Mantel aus kurzen bis mittelangen Haaren |
V. caulescens Bailey und Mueller 1888 |
kommt in temporären Wasserlöchern und Billabongs im nördlichen Queensland und Northern Territory vor, Blätter bis 30 cm lang, 5-15 mm breit, Internodien 1-6 cm lang, 3 Hauptlängsnerven, Blattrand zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt, Spitze stumpf, Blütezeit Dezember - April, Fruchtreife April - August, männlicher Blütenstand eiförmig, 6-9 mm, weiblicher Blütenstand circa 8-9 mm lang, Frucht abgeflacht mit 2 Flügeln, 34-45 mm lang und 4-8 mm im Durchmesser, Samen ovoid 1,2-1,7 mm lang und 0,5-0,6 mm im Durchmesser |
V. denseserrulata Makino 1914 |
Das Verbreitungsgebiet liegt in Asien (China und Japan), Blätter 20-70 cm lang, 6-12 mm breit, 3 Adern, Mitteladern mit einer Reihe kleiner Dornen, Blattrand dicht gezähnt, Spitze stumpf oder spitz , blüht von September bis Oktober, männlicher Blütenstand konisch, 1-1,5 cm x 6 mm, weiblicher Blütenstand 1,5-2 cm lang, Frucht dreikantig-zylindrisch, Samen nicht geflügelt, Chromosomenzahl 2n = 20 |
V. erecta S.W.L. Jacobs & D.H. Les (Les et al 2008) |
Vorkommen: Australien (Queensland), submers oder aus dem Wasser wachsend, zweihäusig und mehrjährig, Blätter bis 80 cm lang, 5,5-17 mm breit, emers Blätter steif, die Blattspitze ist spitz bis stumpf, etwa 5 Längsnerven, Blattränder ganz oder mit winzigen, nach vorne gerichteten Borsten, männliche Spatha oval, 7-8 mm lang, die Blüten sind < 0,5 mm lang, 3 Perianth-Segmente, annähernd gleich, ca. 0,2 mm lang, gebogen, 2 Antheren, Filamente frei (´V´-förmig), weibliche Spatha ca. 1 cm lang, auf einem langen, 0,7 bis 1 mm dicken Stiel, Blüten 2 bis 3 mm lang; 3 Sepalen, Petalen rudimentär, Staminodien unscheinbar oder fehlend, 3 Narben, kurz zweilappig, Früchte und Samen unbekannt |
V. gracilis F.M. Bailey 1889 |
Eine Art aus Australien, es sind je 7 bi 8 Blätter in jeder Rosette.
Blätter 4 bis 13 cm lang und etwa 1 mm breit, der Blattrand ist zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt. die Spitze ist
verschmälert, die Früchte sind bis 5 mm lang. |
V. nana Brown 1810 |
stammt aus temporären und permanenten Bächen und Flüssen an der Ostküste Australiens, Blätter 20-50 cm lang, 2,5-15 mm breit, 3 Hauptlängsnerven, Blattrand zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt, sehr spitz, Blütezeit November - August, Fruchtreife Dezember bis August, männlicher Blütenstand eiförmig, 5-15 mm, weiblicher Blütenstand circa 9-18 mm lang, Frucht schmal-zylindrisch, 10-90 mm x 1,5-3,3 mm, Samen schmal ellipsoid 1, 3-1,6 mm x 0,4-0,7 mm |
V. natans Hara 1974 |
Vorkommen: Flüsse, Teiche und Seen in Indien, Malaysia, Japan und China, Blätter 20-200 cm lang, 0,5-2 cm breit 5-9 Hauptlängsnerven, Blattrand vollständig oder unauffällig gezähnt, Spitze stumpf, männlicher Blütenstand konisch, 1,5-2 cm x 5-10 mm, > 200 Blüten, weiblicher Blütenstand 1,5-2 cm lang, Frucht zylindrisch, 5-30 cm x 5 mm, Samen schmal ovoid 2-5 mm im Durchmesser, mit Drüsenhaaren, Chromosomenzahl 2n = 20 |
V.neotropicalis Marie-Victorin 1943 |
Eine Art aus den Südöstlichen USA, ahnlich wie V. americana aber
ohne den Streifen aus Lacunen und mit rötlichen Querstreifen, Blätter lang und breit, Blattrand gezähnt, Blattspitze mehr oder weniger spitz |
V. rubra (Rendle) Les & Jacobs 2006 |
Stammt aus dem Northern Territory und Western Australia, ursprünglich als Maidenia rubra beschrieben und erst seit 2006 in der Gattung Vallisneria, gestielt, Stiele unverzweigt bis 60 cm lang, Blätter fadenförmig, 2 bis 3 cm lang, dicht gedrängt am Stängel ohne erkennbare Anordnung, Blattrand fein gezähnt, die weiblichen Blüten sind oben und die männlichen unten an der selben Pflanze, männliche Blüten haben nur ein Filament und eine Anthere, viele zusammen in einer Spatha, 3-5 Spathen in einer Blattachsel |
V. spinulosa Yan 1982 |
kommt in China vor, Teiche und Seen, Blätter 20-50 cm lang, 4-10 mm breit, Mitteladern erhaben, mit einer Reihe kleiner Dornen,
Blattrand gezackt, Spitze stumpf oder leicht spitz blüht von August bis Oktober, männlicher Blütenstand konisch, 1-1,5 cm x 5-8 mm, ca. 300 Blüten, weiblicher Blütenstand 1-2 cm lang, Frucht dreikantig-zylindrisch, 8-20 cm x 4-7 mm, mit Dornen an den Ecken, Samen ovoid 2-5 mm im Durchmesser, geflügelt, Chromosomenzahl 2n = 20 |
V. spiralis Linné 1753 |
einheimische, europäische Art, Afrika und Asien. Die Erstbeschreibung von Linné bezieht sich auf Pflanzen aus Gräben in Italien bei Pisa und Florenz. Es sind Pflanzen mit seegrasähnlichen, gezahnten Blättern und rötlichen Blüten. Die Art ist variabel in Länge und Form. Blätter 20 bis etwa 250 cm lang und bis etwa 1,5 cm breit. Es werden Formen aus Asien für die Aquarienkultur importiert. |
V. triptera Jacobs und Frank 1997 |
stammt aus temporären und permanenten Wasserlöchern, Bächen und Sümpfen im nördlichen Western Australia und im
Northern Territory, Blätter 2-9 cm lang, 5-12 mm breit, 5-7 Hauptlängsnerven,
Blattrand zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt, Blütezeit
Februar - Mai, Fruchtreife April bis Juni, männlicher Blütenstand
eiförmig, 2,5-4 mm x 2-3 mm, weiblicher Blütenstand circa 0,5 cm lang, Frucht dreikantig-eiförmig mit Flügeln, 15-30 mm x 5-7 mm, Samen schmal ovoid 0,6 mm lang und 0,2-0,3 mm im Durchmesser, mit kleinen Stacheln bedeckt |
Im Unterschied zu den meisten anderen Aquarienpflanzen sind Vallisnerien reine Wasserpflanzen und können nicht
außerhalb des Wassers leben. Sie wachsen in Bächen und Flüssen, selten in stehenden Gewässern. Sie kommen in den gemäßigten
Breiten, Subtropen und Tropen vor. In der Natur besiedeln Vallisnerien Habitate mit hartem und alkalischem Wasser, oft mit pH-Werten zwischen 7 und 10.
Sie sind in der Lage zusätzlich zu dem im Wasser gelösten CO2
auch den Hydrogencarbonat-Kohlenstoff für die Fotosynthese zu nutzen.
Daher sind hohe Karbonathärten für sie von Vorteil.
Bei Vallisneria spiralis wurde nachgewiesen, dass die Aufnahmefähigkeit für Eisen über die Blätter
auf einen kleinen Bereich der Wachstumszone beschränkt ist. Voll entwickelte Blätter können von Eisen nicht mehr durchdrungen werden.
Für eine ausreichende Versorgung müssen die Pflanzen darum Eisen über die Wurzeln aufnehmen. Phosphat wird dagegen in gleichem Maße mit
den Blättern aus dem Wasser wie mit den Wurzeln aus dem Boden aufgenommen. (Gentner 1977).
Bei den Vallisnerien befinden sich männliche und weibliche Blüten an verschiedenen Pflanzen. In der Regel ist
jeweils eine weiblichen Blüte von einem Hüllblatt (Spatha) umschlossen und wächst am Ende eines langen Stengels aus einer
Blattachsel bis an die Wasseroberfläche. Die männlichen Blüten befinden sich zu hunderten zusammen an einer Achse und werden wie die weibliche
Blüte von einer Spatha umschlossen. Der Blütenstand selbst befindet sich kurz gestielt oder sitzend in einer Blattachsel, also nahe am
Gewässergrund.
Wenn die Entwicklung der Blüten abgeschlossen ist, öffnet sich das Hüllblatt und die kugelige Knospen steigen nach und
öffnen sich. Auf der Wasseroberfläche treibend kommen sie mit den Narben der weiblichen Blüten in Kontakt.
Die Befruchtungsrate variiert in der Natur zwischen 0 und 100%. Kein Befruchtung findet statt, wenn die weibliche Pflanze in
zu tiefem Wasser steht und die Oberfläche nicht erreicht. Ebenso ist die Befruchtung vermindert, wenn Wind und Wasserströmung (> 0,3
m/s) die Kontaktzeit zwischen männlichen und weiblichen Blüten verkürzen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung steigt mit der Menge der männlichen Blüten.
Wenn eine Befruchtung erfolgt ist, verdickt und verlängert sich der Fruchtknoten und die Frucht wird zur Reife durch ein
spiraliges Aufrollen des Blütenstieles unter Wasser gezogen. Von diesem gewundenen
Blütenstandstiel leitet sich der deutsche Name "Wasserschraube" ab.
Abhängig von der Art sind die Früchte etwa 1,5 bis 15 cm lang
und 5 bis 8 mm breit. Die Samen sind mit 0,6 bis 1,7 mm Länge und
einem Durchmesser von 0,2 bis 0,8 mm winzig. Wenn sie reif sind werden
sie unter Wasser aus der Frucht entlassen und treiben eine Zeit lang.
Sie werden durch Wasserströmungen oder anhaftend an Wassertiere verbreitet.
Die Keimfähigkeit der Samen unterscheidet sich zwischen den Arten. Die Samen von V. natans, V. denseserrulata
und V. spinulosa keimen bei Temperaturen ab 10 °C.
Ein Teil der Samen keimt im ersten Jahr innerhalb von 3-4 Monaten, ein Teil erst nach einer Kälteperiode im zweiten Jahr.
Keimfähigkeit der Samen verschiedener Vallisnerien-Arten nach Li Zhongqiang et al. 2005
1. Jahr | 2. Jahr | |
V. natans | 35,2 % | 80,0 % |
V. denseserrulata | 19,2 % | 72,0 % |
V. spinulosa | 11,2 % | 32,4 % |
Die Keimfähigkeit der drei Arten steigt in Anwesenheit von Mikroalgen. Die Tabelle unten gibt die Ergebnisse eines Versuchs über einen Dreimonatszeitraum wieder (Li Zhongqiang et al. 2005)
ohne Algen | mit Algen | |
V. natans | 40,6 % | 59,2 % |
V. denseserrulata | 30,2 % | 49,2 % |
V. spinulosa | 11,0 % | 20,2 % |
Die Entwicklung der Sämlingen wird wenig von der Strömungsgeschwindigkeit beeinflusst.
Hauptsächlich vermehren sich Vallisnerien aber durch die Bildung von Ausläufern. Jungpflanzen bilden sich an der Spitze
von 10 bis 30 cm langen Stolen. Sie bleiben mit der Mutterpflanze lange verbunden.
Vallisnerien sind pflegeleicht und vermehren sich im Aquarium gut durch Ausläufer. Ein nährstoffreicher Bodengrund ist von Vorteil.
bei kräftigem Licht wachsen die Pflanzen besonders gut.
Kupfer und Atrazin im Wasser vertragen sie aber nicht. Beim Einsatz von Algenbekämpfungsmitteln und Fischmedikamenten ist darum Vorsicht geboten.
Synonyme:
-
Herkunft:
USA (Große Seen bis Golf von Mexiko, Missisippi)
Aussehen:
Die langen bandförmigen Blätter sind bis 2,3 m lange und bis 2,5 cm breit. Die Blätter haben 3-9 Hauptlängsnerven.
Mittig verläuft ein breiter Streifen aus gut sichtbaren Lacunen.
Der Rand ist mehr oder weniger auffällig gezähnt. Die Spitze ist abgerundet oder spitz. Blüten und Früchte findet man im
Sommer bis Spätsommer. Bis zu 2000 männliche Blüten sind zusammen in einer Spatha. Ihr Durchmesser beträgt etwa 0,6 mm. Die
Filamente sind an der Basis verbunden. Die Früchte sind zylindrisch, 5 bis 15 cm lang und haben je 150 bis 500 Samen. Die Samen sind dunkel, 1,8 bis
2,6 mm lang und 0,6 to 1,0 mm breit. Die Keimrate liegt bei bis zu 98 %.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.
Temperatur: 10-25 °C (winterhart, mit Wachstum über 10 °C)
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 5-18 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Als Vallisneria americana wird die Art bezeichnet,
die im östlichen Nordamerika von Maine bis nach Florida und auf
Kuba und Jamaika vorkommt. Sie wird nicht in asiatischen Pflanzenfarmen
für die Aquaristik kultiviert und gelangt darum auch nicht in den
europäischen Handel.
Einige Fundortvarianten der Art vertragen Brackwasser.
Es gab Untersuchungen wie die Pflanzen auf das Herbizid
Atrazin reagieren. Konzentrationen von 75 µg/l hemmten dabei die Fotosynthese
nicht so stark wie eine Konzentration von 650 µg/l. Bei einer Konzentrationen von 120 µg/l starben alle Vallisnerien im Versuch nach 30 Tagen.
Bei einer Konzentration von 12 µg/1 lag die Sterblichkeit bei 50%, die Bildung von Ausläufern und das Blattwachstum (gemessen in
Blattflächenzunahme) war reduziert. Eine Konzentration von 3,2 µg/l hatte im Versuch nur wenig Auswirkung auf das Wachstum (Correll & Wu 1982).
Synonyme:
V. nana
Herkunft:
Australien (Northern Territory, West. Australia und Queensland)
Aussehen:
Die Blätter sind bis 50 cm lang und 1,5-10 mm breit.
Sie haben mit 3-8 Hauptlängsnerven oder einen zentralen Nerv. Der
Blattrand ist gewöhnlich fein gezähnt und die Spitze lang zugespitzt.
Die Blütezeit liegt im Dezember - April und die Fruchtreife im Januar
bis Juni. Der männliche Blütenstand ist eiförmig, 2,7-10 mm x 2,2-6 mm groß.
Der weiblicher Blütenstand ist circa 5,5 - 20 mm lang. Die Frucht ist schmal-zylindrisch, 18-35 mm x 1-3,5 mm.
Die einzelnen Samen sind schmal ovoid 0,8 - 1 mm x 0,2-0,3 mm
Temperatur: 22 - 24 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 5-18 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Art wächst in temporären, flachen, fließenden Gewässern, Tümpeln und Billabongs.
Diese Gewässer trocknen jährlich ganz aus. Die Vallisnerien überdauern die Trockenzeit
als Samen. Während der Zeit in der die Gewässer Wasser führen, keimen sie, wachsen zu Pflanzen heran und Fruchten.
Trocknet das Gewässer wieder aus sterben sie ab. Es ist nicht bekannt, ob die Pflanze in permanenten
Gewässern mehrjährig wäre. Sie ist nicht in Kultur.
Synonyme:
-
Herkunft:
Japan
Aussehen:
Die Pflanzen sind durchschnittlich 40 bis 60 cm
hoch.
Die Blätter sind bei der Variatät biwaense spiralig
gedreht.
Temperatur:
22-28 °C
pH-Wert:
6,0-8,0
Härte:
2-12 °KH
Licht:
mittel bis viel
Sonstiges:
Da sie sehr schnell anwachsen eignen sich diese
Pflanzen
gut für die Neueinrichtung von Aquarien. Wie stark die
Blätter
gedreht sind, hängt auch bei dieser Art von der Lichtstärke
ab.
Die Varietät var. biwaensis ist endemisch im Lake Biwa auf Japan. Sie ist als Aquarienpflanzen bekannt. Die Normalform ist bei uns nicht in Kultur.
Synonyme und Handelsbezeichnungen:
Vallisneria americana var. gigantea
Vallisneria gigantea ´Dwarf´
Vallisneria ´Marmor´
Vallisneria neotropicalis (Handelsbezeichnung!)
Vallisneria ´Rubra Serpanta´
Herkunft:
Australien (New South Wales, Queensland, Viktoria)
Aussehen:
Die Blätter werden bis zu 3 m lang und 11-35 mm breit. Die Spitze ist abgerundet bis spitz. Es gibt 5 bis 7 Hauptlängsnerven.
Die männliche Spatha ist oval, 10 bis 25 mm lang. Die männliche Blüten sind kleiner als 0,5 mm. Sie haben 3 annähernd gleiche,
gebogene Sepalen, die ca. 0,6 mm lang sind. Zwei Antheren. Die Filamente sind auf etwa 50% ihrer Länge verwachsen (Y-ähnlich).
Die Staminodien sind winzig. Die weibliche Spatha umschließt 1(-4) sitzende Blüten.
Sie ist dünn, durchscheinend und 10 - 30 mm lang. Die weibliche Blüten sind (1,9-) 2,5-4 mm lang.
Die drei Sepalen sind dreieckig bis halb-rund, ca. 3 mm lang. Die Petalen-Rudimente sind winzig oder fehlend.
Die 3 Narben sind ca. 3 mm lang, über 50-70% ihrer Länge zweispaltig. Die Staminodien fehlen oder sind nur etwa ca. 0.2 mm lang.
Sie sitzen direkt unter der Kerbe an der Außenseite der Narbe. Die Früchte sind zylindrisch, (15-)20-160 mm lang, ca. 2-5 mm breit.
Die Samen sind schmal ovoid bis ellipsoid, 1,5-2,0 mm lang und (0,2-) 0,4-0,8 mm im Durchmesser.
Die glatte Oberfläche ist mit einem dichten Mantel aus kurzen bis mittelangen Haaren bedeckt.
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Diese Art wurde 2007 neu beschrieben und damit von Vallisneria gigantea (Neuguinea) und Vallisneria americana
(Nordamerika) abgegrenzt (Les et al. 2007). Es hat sich gezeigt, dass die bei uns in Aquarien kultivierten Formen der Riesenvallisnerie nicht
von Vallisneria americana oder Vallisneria gigantea abstammen, sondern von dieser Art.
Als Vallisneria neotropicalis oder V. americana var. americana ´Marmor´ wird eine marmorierte, schmalblättrigere
Form dieser Riesenvallisnerie verkauft. Entlang der querverlaufenden
Blattadern ist eine rötlich braune Zeichnung sichtbar. Bei starkem Licht ist die gesamte Blattspreite rötlich.
Bei schwachem Licht verschwindet die Musterung. Die Blätter sind etwa 1 cm breit und werden bis 100 cm lang. Die Pflanzen im Handel stammen
nicht von den ursprünglich als V. neotropicalis beschriebenen Pflanzen der Karibik ab (siehe dort).
Vallisneria gigantea ´Rubra´ ist bei ausreichend Licht flächig rot. Sie wird ebenfalls bis zu 2 m hoch.
Es gibt auch eine kleiner bleibende Selektion, deren Blätter nur 60 cm lang werden und eine schmalere, stumpfe Blattspitze haben. Sie wird
als V. gigantea ´Dwarf´ oder Zwerg-Riesenvallisnerie bezeichnet. Sie lässt sich auch in kleinen Aquarien pflegen. Eine
andere Selektion hat schmale, spitz zulaufende, rein grüne Blätter.
Diese V. gigantea ´Narrow´ ist schmaler und hat spitzer zulaufende Blätter. Auch bleibt sie etwas kleiner als die normale
Riesenvallisnerie. Bei Vallisneria "Serpanta Rubra" bzw. "Rubra Serpanta" sind einige Blattspreiten bullös. Sie haben teilweise eine Strichelung wie "Marmor".
Es handelt sich bei all diesen Formen lediglich um Selektionen, die auf den Pflanzenfarmen alle zusammen in einem Teich auftreten.
Es handelt sich um eine Selektion aus der als V. neotropicalis gehandelten Pflanze, der sie sehr ähnlich ist. Die Blätter dieser Form
werden etwa 120 cm lang und 0,5 bis 2 cm breit. Bei guter Belichtung werden die Spreiten flächig rot.
Synonyme:
-
Herkunft:
Australien (nördlichen Queensland und Northern Territory)
Aussehen:
Bei dieser Art sind die Blätter nicht in einer grundständigen Rosette angeordnet, sondern wechselständig bis nahezu gegenständig
an einem gestreckten Sproß sitzen (caulescent = gestielt). Die Internodien (Sproßabschnitte zwischen zwei Blattknoten) sind 1 bis 6 cm lang.
Die Blätter sind bis 30 cm lang und 5-15 mm breit. Sie haben 3 Hauptlängsnerven.
Der Blattrand ist zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt.
Die Spitze ist stumpf. Die Blattfarbe variiert von hellgrün bis rot.
Die Blütezeit liegt in Australien im Dezember bis April. Die Fruchtreife vom April - August. Die männlichen Blütenstande sind eiförmig und 6-9 mm groß.
Die weiblicher Blütenstände sind circa 8-9 mm lang. Die Frucht ist abgeflacht mit 2 Flügeln und 34 - 45 mm x 4 - 8 mm groß. Die Samen sind ovoid 1,2 - 1,7 mm lang und 0,5 -
0,6 mm im Durchmesser.
Temperatur: 18-30 °C
pH-Wert: 4,5-6,5
Härte: 1-10 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Kultur von Vallisneria caulescens ist nicht ganz unproblematisch. Unter ungünstigen Bedingungen werden die
Blätter glasig und zerfallen von der Spitze her. Außerdem neigen die Pflanzen dazu im Substrat abzufaulen und dann unter der Wasseroberfläche zu
treiben. Wenn die Bedingungen nicht ganz ungünstig sind, bildet sie aber frei treibend neue Blätter und Wurzeln, so daß sie nach
einiger Zeit wieder eingepflanzt werden kann. Allerdings kann es sein, daß die Pflanze wiederum abfault. Es lohnt sich aber es immer
wieder zu versuchen. Wenn sich diese Art akklimatisiert hat, bringt sie an kompakten Stengeln bis zu 50 cm lange Blätter hervor. Sie bildet in den
Blattachseln Ausläufer, die in einer Entfernung von etwa 10 bis 20 cm von der Mutterpflanze anwachsen.
Anders als die anderen kultivierten Arten entwickelt sich Vallisneria caulescens gut in saurem, weichem Wasser, aber nicht in basischem,
hartem Wasser. Bei einem pH-Wert von 4,5 bis 6,5, einer Gesamthärte von 12 °DH und einer Karbonathärte von 3 °DH zeigt diese
Art nach ihrer Eingewöhnung gutes Wachstum. CO2-Düngung scheint einen positiven Einfluß zu haben. Starke Wasserbewegung ist nicht
notwendig, möglicherweise eher schädlich, da die Pflanzen etwas spröde sind.
Die Pflanze kommt in temporären Wasserlöchern und Billabongs vor.
Neben dieser gibt es noch eine weitere gestielte Art, die ebenfalls in Australien heimisch ist. Diese wurde als V. triptera
beschrieben. Sie unterscheidet sich von V. caulescens dadurch, dass ihre Blüten und Früchte dreizählig sind.
Synonyme:
Vallisneria spiralis var. denseserrulata
Herkunft:
Asien (China und Japan)
Aussehen:
Die Blätter sind 20-100 cm lange und 0,5 bis 1,2 cm breit, bandförmig und schlaff. Sie haben
drei Hauptlängsnerven. Die Mittelader hat eine Reihe kleiner Dornen.
Der Blattrand ist dicht gezähnt. Die Spitze ist stumpf oder spitz.
Die Art blüht von September bis Oktober. Die weiblichen Blüten sitzen auf langen Stielen, die sich zur Fruchtreife eindrehen. Der
männlicher Blütenstand ist konisch, 1-1,5 cm x 6 mm groß. Der weiblicher Blütenstand ist 1,5-2 cm lang. Die Frucht ist
dreikantig-zylindrisch. Die Samen sind nicht geflügelt. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die Pflanzen, die regelmäßig als Vallisneria spiralis aus Malaysia importiert werden sind mittlerweile als
V. denseserrulata bestimmt worden. Bei den Pflanzen aus Indonesien handelt es sich um V. spiralis.
(Zwei verschiedene Importeure mit unterschiedlichen Zulieferern!). Die beiden importierten Formen lassen sich recht gut an
Hand ihrer Blattspitzen unterscheiden. Die Blätter von V. spiralis laufen in einem spitzen Winkel zu, während die Blattspitzen von V. denseserrulata abgerundet sind.
Dieses Merkmal ist jedoch nur bei den aus wenigen Ausgangspflanzen selektierten Pflanzen aus den Kulturteichen stabil. Andere Standortvarianten können durchaus davon abweichen.
Synonyme:
-
Herkunft:
Australien (Queensland)
Aussehen:
Diese Art ist submers oder aus dem Wasser wachsend. Sie ist zweihäusig und mehrjährig.
Die Blätter sind bis 80 cm lang und 5,5 - 17 mm breit. Die emersen Blätter sind steif.
Die Unterwasserblätter sind weicher, aber deutlich fester als die anderer Vallisnerien.
Sie haben 5 Längsnerven. Die Blattspitze ist bei jungen Blättern spitz und wird bei älteren Blättern breiter.
Die Blattränder sind ganz oder mit winzigen, nach vorne gerichteten Borsten. Die männliche Spatha ist oval, 7-8 mm lang.
Die einzelnen Blüten sind < 0,5 mm lang. Sie haben 3 Perianth-Segmente, die annähernd gleich, ca. 0,2 mm lang und gebogen sind.
Je 2 Antheren. Die Filamente sind frei (´V´-förmig).
Die weibliche Spatha ist ca. 1 cm lang und steht auf einem langen, 0,7 bis 1 mm dicken Stiel. Die sind Blüten 2 bis 3 mm lang. Sie haben
3 Sepalen. Die Petalen sind rudimentär. Die Staminodien sind unscheinbar oder fehlend. Die 3 Narben sind kurz zweilappig. Früchte und
Samen sind unbekannt.
Sonstiges:
Bisher ist diese Art nur aus dem Daintree River in Queensland bekannt. Sie ist nicht in Kultur.
Herkunft:
Australien
Aussehen:
Die Pflanzen haben eine grundständigen Rosette mit 6 bis 7
Blättern. Die Blätter sind zart, 4-13 cm lang und etwa 1mm
breit. Der Blattrand ist zumindest in der oberen Hälfte fein
gezähnt. Die Blätter laufen in einer sich verschmälenden
feinen Spitze aus.
Sonstiges:
Vallisneria gracilis galt lange als Synonym von Vallisneria nana. Die Genanlysen haben ergeben, dass es sich um
eine eigenständige Art handelt, die nahe mit Vallisneria erecta verwandt ist.
Um die Riesenvallisnerie gibt es viel Verwirrung. Die allgemein bekannten Beschreibungen mit den 4 m langen und 2 bis 4
cm breiten Blättern beziehen sich auf Vallisneria australis. Die wurde lange als Form von Vallisneria americana angesehen und ist als
"Riesenvallisnerie" unter den Bezeichnungen Vallisneria americana, Vallisneria americana var. gigantea oder Vallisneria gigantea bereits seit
Jahrzehnten im Aquarienpflanzenhandel.
Der wissenschaftlichen Artnamen Vallisneria gigantea ist aber ein Synonym von Vallisneria nana (Les et al. 2008).
Synonyme:
Vallisneria "Striped"
Vallisneria spiralis "Tiger"
Vallisneria gracilis Bailey
Herkunft:
Australien (Ostküste)
Aussehen:
Ihre Blätter sind 0,1 bis 0,15 cm breit und bis 120 cm lang. Sie haben drei Hauptlängsnerven.
Die Farbe variiert von hellgrün bis oliv. Zumindest an der Spitze sind die Blätter fein gezähnt.
Die Spitze ist sehr spitz. Bei starker Beleuchtung weisen die Blattspreiten schmale, rotbraune, unterbrochene Längsstreifen
auf. Die Blütezeit liegt im November - August, die Fruchtreife im Dezember bis August.
Der männliche Blütenstand ist eiförmig und 5-15 mm lang. Der weibliche Blütenstand ist circa 9-18 mm
lang. Die Frucht ist schmal-zylindrisch, 10-90 mm x 1,5-3,3 mm groß. Die Samen sind schmal ellipsoid und 1, 3-1,6 mm x 0,4-0,7 mm groß.
Temperatur: 22-26 °C
pH-Wert: 6,5-7,2
Härte: 2-12 °KH
Licht: mittel bis sehr viel
Sonstiges:
Im Aquarium werden die Pflanzen, abhängig von der Beleuchtungsstärke und dem Platzangebot, 15 bis 60 cm hoch. Bei
dichtem Stand oder geringer Beleuchtungsstärke werden die Blätter sehr lang und erreichen schnell die Oberfläche. Bei ausreichender
Beleuchtung bleiben die Pflanzen erst einmal klein. Sie bilden einen zunehmend dichten Bestand von etwa 15 cm Höhe. Erst wenn sie beginnen sich
gegenseitig zu beschatten wachsen die Blätter in die Länge.
Etwa 1994 wurde sie zum ersten Mal nach Deutschland gebracht.
Diese Art wächst nur langsam an und bildet wenige Ausläufer.
Die Blätter der gehandelten Nominatform sind nur etwa 1 bis 3 m breit und olivgrün. Sie bilden nur bei sehr starkem Licht rötliche
Querstreifen aus.
Unter den Namen Vallisneria "Striped" oder Vallisneria spiralis "Tiger" ist eine Farbform von V. nana im Handel,
die sich auch schon bei verhältnismäßig geringer Beleuchtung noch durch die schmalen, bräunlich roten Querstreifen in den
Blättern auszeichnet. Die Intensität dieses Musters ist aber von der Lichtstärke
abhängig. Die Pflanzen werden durchschnittlich etwa 60 cm hoch und 0,4 bis 0,6 cm breit. Sie eigenen sich gut zur Bepflanzung des
Hintergrundes.
Diese Form wächst sowohl in hartem und weichem Wasser schnell an und kann das ganze Becken mit Ausläufern durchziehen. Sie eignet sich
gut für die Erstbepflanzung neu eingerichteter Aquarien.
Synonyme:
-
Herkunft:
Indien, Malaysia, Japan und China
Aussehen:
Die Blätter sind 20-200 cm lang und 0,5-2 cm breit.
Sie haben 5-9 Hauptlängsnerven. Der Blattrand ist vollständig
oder unauffällig gezähnt. Die Spitze ist stumpf. Der männlicher Blütenstand ist konisch, 1,5-2 cm x 5-10 mm groß.
Er umfasst mehr als 200 Blüten. Der weiblicher Blütenstand ist 1,5-2 cm
lang. Die Frucht ist zylindrisch, 5-30 cm x 5 mm groß. Die Samen
sind schmal ovoid und mit Drüsenhaaren besetzt. Die Chromosomenzahl
beträgt 2n = 20.
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in Flüssen, Teichen und Seen. Sie ist bei uns nicht in Kultur.
Synonyme:
Vallisnerie americana
Herkunft:
Mittel- und nördliches Südamerika, Kuba und einige andere Inseln
Aussehen:
Die langen bandförmigen Blätter sind bis 2,3 m lange und bis 2,5 cm breit. Die Blätter haben 3-9
Hauptlängsnerven.
Charakteristisch sind rötliche Querstreifen in den Blättern.
Der Rand ist mehr oder weniger auffällig gezähnt. Die Spitze ist abgerundet oder spitz.
Sonstiges:
Dieser Art wird nicht in asiatischen Pflanzenfarmen kultiviert und gelangt darum auch nicht in den europäischen Handel. Unsere
gestreiften Vallisnerien sind entweder Formen von V. nana ("Tiger", "Striped") oder gehören zu Vallisneria australis ("Marmor").
Synonyme:
Maidenia rubra Rendle
Herkunft:
Northern Territory, Western Australia
Aussehen:
Eine der gestielten Arten. Die Stiele sind unverzweigt und werden bei 60 cm lang.
Die Blätter sind fadenförmig, 2 bis 3 cm lang und dicht gedrängt am Stängel ohne erkennbare
Anordnung. Der Blattrand ist fein gezähnt. Die weiblichen Blüten sind
oben und die männlichen unten an der selben Pflanze. Die männliche
Blüten haben nur ein Filament und eine Anthere. Es sind viele zusammen
in einer Spatha. 3-5 Spathen sitzen zusammen in einer Blattachsel.
Sonstiges:
Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Pflanze nahe mit den anderen gestielten Vallisnerien verwandt ist.
Um die Einheit der Gattung Vallisneria zu erhalten, wurde diese Art aus der Gattung Maidenia
überführt.
Die Pflanze, die als Vallisneria "Rubra" im Handel ist, ist wahrscheinlich eine Form von V. spiralis.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie unter wasser leuchtend rot wird.
Synonyme:
Vallisneria spiralis
Herkunft:
China
Aussehen:
Die Blätter sind 20-50 cm lang und 4-10 mm breit.
Die Mitteladern sind erhaben und haben eine Reihe kleiner Dornen. Der
Blattrand ist gezähnt. Die Spitze ist stumpf oder leicht spitz. Die Art
blüht von August bis Oktober. Die männlichen Blütenstände sind
konisch, 1-1,5 cm x 5-8 mm groß und haben mehr als 300
Blüten. Der weibliche Blütenstand ist 1-2 cm lang. Die Frucht ist
dreikantig-zylindrisch, 8-20 cm x 4-7 mm und hat Dornen an den Ecken. Die Samen sind ovoid und
haben 2-5 Flügel. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in Teichen und Seen. Sie sind bei uns nicht in Kultur.
Synonyme:
-
Herkunft:
Nordafrika und Südeuropa, breitet sich nach Nordeuropa aus; verschieden Vorkommen in Deutschland, Österreich und Italien
Aussehen:
Die bandförmigen Blätter sind 0,5 bis 250 cm lang und 0,5 bis 1,5 cm breit. Es gibt Formen mit gedrehten Blättern.
Die weißen, weiblichen Blüten sitzen auf langen Stielen, die sich bei der Fruchtreife eindrehen. Die männlichen Blüten sitzen in den Blattachseln.
Temperatur: 18-28 °C
pH-Wert: 6,5-8,0
Härte: 5-18 °KH
Licht: mittel bis viel
Sonstiges:
Die afrikanischen Vallisnerien aus den Grabenseen (Malawi-See) gehören zu dieser Art.
Früher wurden sie als Vallisneria aethiopica bezeichnet, dann als Vallisneria spiralis var. denseserrulata.
Es kann aber keine eindeutoge Abgrenzung zu Vallisneria spiralis festgestellt werden und Vallisneria denseserrulata ist eine asiatische Art.
Im Aquarium bildet sie schnell dichte Bestände. Vallisneria spiralis ´Rot´ ist eine Varietät, die bei
ausreichendem Licht eine flächige Rotfärbung zeigt. Die Ausprägung der roten Farbe ist stärker als bei der „normalen" Wasserschraube,
hängt aber von der Lichtstärke ab. Die Blätter werden an hellen Standorten
durchschnittlich 40 cm lang. Bei schwachem Licht wachsen sie stärker zur Oberfläche und erreichen Längen von etwa 60 cm. Die
Rotfärbung geht dann natürlich verloren. Die weiblichen und männlichen
Blüten dieser Selektion sind violett.
Formen deren Blätter in einer lockeren Spirale aufgedreht sind werden als "Contortionist", "Torta" oder "Tortifolia" bezeichnet.
Als Vallisneria torta oder Vallisneria tortifolia wird eine Selektion bezeichnet, die etwa 15 bis 20 cm hoch wird. Die Blätter
sind etwa 0,5 bis 0,7 cm breit und je nach Lichtstärke mehr oder weniger stark gedreht. Diese Form ist gut für den Vorder- und Mittelgrund
geeignet wo sie mit ihren Ausläufern lockere Gruppen bildet. Die Pflanzen benötigen längere Zeit, bis sie richtig angewachsen sind.
Besonders in dieser Anfangszeit benötigt sie viel Licht und sollte darum nicht von andern Pflanzen beschattet werden.
Vallisneria contortionist erreicht eine Höhe von circa 60 bis 70 cm und eignet sich besser für den Hintergrund.
Die Blätter sind mit 0,3 bis 0,5 cm recht schmal und in engen Spiralen gedreht. Sie sind selbst für Vallisnerien
verhältnismäßig weich. Mit der Stärke der Beleuchtung nimmt auch die Stärke der Blattdrehung zu. Reicht das Licht nicht aus, werden die Blätter
glatt. Diese Form ist etwas schwierig und braucht lange zum Anwachsen. Wenn sich die Pflanzen aber erst einmal eingewöhnt haben, vermehren sie sich
gut durch Ausläufer.
An einem einzelnen männlichen Blütenstand von V. spiralis können über 1000 Blüten sein.
Synonyme:
Vallisneria caulescens Bailey & Mueller 1888
Herkunft:
Australien (im nördlichen Western Australia und im Northern Territory)
Aussehen:
Eine der gestielten Arten. Die Blätter sind 2-9 cm lang und 5-12 mm breit. Sie haben 5-7 Hauptlängsnerven. Der
Blattrand ist zumindest in der oberen Hälfte fein gezähnt. Die Blütezeit
liegt im Februar - Mai, die Fruchtreife im April bis Juni. Der männlicher
Blütenstand ist eiförmig und 2,5-4 mm x 2-3 mm groß.
Der weibliche Blütenstand ist circa 0,5 cm lang. Die Frucht ist dreikantig-eiförmig
mit Flügeln und 15-30 mm x 5-7 mm groß. Die Samen sind schmal ovoid, 0,6 mm lang und 0,2-0,3 mm im Durchmesser.
Sonstiges:
Die Pflanzen wachsen in temporären und permanenten Wasserlöchern, Bächen und Sümpfen.
Bei uns nicht in Kultur.
Literatur zu Vallisneria:
P. Graebner (1913): Neue Hydrocharitacee Papuasiens.- Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie 49, 68-69
Makino (1921): J. Jap. Bot, 2, 19
C. A. Jørgensen (1927): Chromosomes and Sex in Vallisneria.- Journ. Genetics, 18, 63-75 (nach Botanischem Zentralblatt 1927/28, Band 153, 35-36)
H.C.D. DeWit (1971): Aquarienpflanzen.- Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
H. Hara (1974): J. Jap. Bot. 49, 136
S.R. Gentner (1977): Uptake and transport of iron and phosphate by Vallisneria spiralis.- Aquatic Botany 3, 267-272
R.M. Lowden (1982): An approach to the taxonomy of Vallisneria L. (Hydrocharitaceae).- Aquatic Botany 13, 269-297
D. L. Correll, T. L. Wu (1982): Atrazine toxicity to submersed vascular plants in simulated estuarine microcosms.- Aquatic Botany 14, 151-158
S.Z.Yan (1982): J. Sci. Med. Jinan Univ. 2, 161
J.J. MacFarlane (1992): Permeability of the cuticle of Vallisneria spiralis to carbon dioxide and oxygen.- Aquatic Botany 43, 129-135
L. St-Cyr, D. Fortin, P.G.C. Campbell (1993): Microscopic observations of iron plaque of submerged aquatic plant (Vallisneria americana Michx).- Aquatic Botany 46(2), 155-167
S.W.L. Jacobs & K.A. Frank (1997): Notes on Vallisneria (Hydrocharitaceae) in Australia, with descriptions of two new species.- Telopea 7, 111-118
S.W.L. Jacobs (1999): Die Gattung Vallisneria L. (Hydrocharitaceae) in Australia (I).- Aqua Planta 3-99, 95-101
S.W.L. Jacobs (1999): Die Gattung Vallisneria L. (Hydrocharitaceae) in Australia (II).- Aqua Planta 4-99, 151-156
T. K. Van, G.S.Wheeler, T.D. Center (1999): Competion between Hydrilla verticilliata and Vallisneria americana as influenced by soil fertility.- Aquatic Botany 62(4), 225-233
G. Sainty & S.W.L. Jacobs (2003): Waterplants in Australia.- Sainty and Associates Pty Ltd
Li Zhongqiang, Dan Yu, Tu Manghui (2005): Seed germination of three species of Vallisneria (Hydrocharitaceae), and the effects of freshwater microalgae.- Hydrobiologia 544, 11-18
C. Hildebrand & M. Wilstermann-Hildebrand (2007): Die Gattung Vallisneria - Wasserschrauben im Aquarium.- Amazonas 9 (1/07), 78-82
D. H. Les, S. W. L. Jacobs, N. Tippery, L. Chen, M. L. Moody, M. Wilstermann (2008): Systematics of Vallisneria L. (Hydrocharitaceae). Systematic Botany 33, 49-65
Bogner, J., Wilstermann-Hildebrand, M. & Les, D. (2011): Die Gattung Vallisneria L. (Hydrocharitaceae).- Aqua Planta 1-2011, 4-15
Bogner, J. (2011): Die Gattung Vallisneria (Hydrocharitaceae) - ein Nachtrag.- Aqua Planta 2-2011, 49-51
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