Landschnecken

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Etwa 35.000 Landschnecken-Arten gibt es weltweit. In Deutschland sind es etwa 240 Arten.
Die meisten Schnecken leben unbemerkt im Boden. Sie fressen abgestorbene Pflanzenreste, Pilze, Aas und Kot und tragen auf diese Weise zur Humusbildung bei. Sie kommen nie oder nur sehr selten an die Oberfläche. Andere Arten weiden Algen von Steinen oder Rinde.
Es gibt auch Schnecken, die gesunde lebende Pflanzen fressen. Sie können im Garten oder an Ackerkulturen schwere Schäden verursachen. Die meisten Arten sind aber nützlich und man sollte nicht generell alle Arten bekämpfen. Um die Pflanzen im Garten gut zu schützen ist es hilfreich etwa über die Lebensweise und die Bedürfnisse von Schnecken zu wissen.

Schnecken im Garten und am Wegesrand

Sympathieträger sind sie nicht gerade. Und wenn sie dann auch noch am Salat knabbern, werden sie zum Feind des Gärtners, der sie am liebsten gleich ganz ausrotten würde. Aber Schnecke ist nicht gleich Schnecke und unter den einheimischen Landschneckenarten vergreifen sich nur wenige tatsächlich an unserem Gemüse und an unseren Zierpflanzen.
Im Boden der deutschen Wälder leben im Durchschnitt 50 Schnecken auf einem Quadratmeter. Dabei sind etwa 10 verschiedene Arten vertreten. Es können aber auch bis zu 2000 Tiere von bis zu 30 Arten in einem Quadratmeter Waldboden vorkommen. Sie zerlegen die Laubstreu und dienen als Nahrung für andere Tiere. Igel, Maulwurf, verschiedenen Vögel, Kröten und FrÖsche, Eidechsen und auch die Ringelnatter fressen Schnecken. Verschiedene Käferarten sind auf Schnecken als Nahrung spezialisiert. Zwischen diesen Tieren und den Schnecken gibt es eine Gleichgewicht. Fehlen die Fressfeinde verschiebt sich die Waage zu Gunsten der Schnecken.
Welche Arten schädlich sind und welche harmlos könnt ihr auf der Seite "Schnecken im Garten" nachlesen.

Der ideale Lebensraum

Schnecken mögen kalkhaltige Böden und Feuchtigkeit. Saure Böden und trockene Standorte werden eher von ihnen gemieden. Besonders wohl fühlen sie sich in Laubstreu oder Kompost. Gehäuseschnecken können sich in ihr Haus zurückziehen, wenn es zu warm wird. Nacktschnecken haben keinen Schutz gegen Austrocknung. Sie sind darum nur bei Regenwetter oder nachts unterwegs, um der Sonne zu entgehen. Sie sammeln sich tagsüber an schattigen Stellen. Dann kriechen sie unter Bretter, BlumentÖpfe oder Steine, in Ritzen oder Erdspalten oder graben sich in lockerem Boden oder Kompost ein.
Für die Nacktschneckenarten, die wir als Schädlinge kennen, ist unser Gemüsegarten der ideale Lebensraum. Es gibt viele zarte junge Pflanzen, die praktischerweise in Reih und Glied stehen, und im Vorbeikriechen abgeweidet werden können. Wenn es im Sommer trocken ist, wird der gesamte Garten großflächig nass gemacht, so dass die Schnecken schon früh und ohne Mühe aus ihren Verstecken kommen können. Fressfeinde gibt es so gut wie nicht. Für Räuber gibt es weder Verstecke, noch überwinterungs- oder Nistmöglichkeiten.
Um einen Garten vor Schnecken zu schützen muss man ihn möglichst unbequem machen für die kleinen Schleimer. Wie das geht erfahrt ihr auf der Seite "Schnecken bekämpfen".

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Literatur:

AID (2014): Schadschnecken - Biologie, Arten und Bekämpfung.- aid Infodienst, Bonn

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