Die Familie der Paludomidae gehört zu überfamilie der Nadelschnecken (Cerithioidea).
Sie ist in Zwei Unterfamilien mit je einer einzelnen Gattung unterteilt:
Unterfamilie Cleopatrinae Pilsbry & Bequaert, 1927
- Cleopatra Troschel, 1857: Afrika
Unterfamilie Paludominae Stoliczka, 1868
- Paludomus Swainson, 1840: Asien
Manchmal werden auch alle Arten der Familie zu Paludomus gezählt.
Wieviele es sind, lässt sich schwer sagen. Allein auf Sri Lanka werden 10 verschiedene Arten unterschieden.
Die Gattung Paludomus ist sehr schlecht untersucht. Sie umfasst etwa 40 bis 50 Arten, deren Verbreitungsgebeite und Verwandtschaftsverhältnisse unklar sind.
Viele Arten haben nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet und leben endemisch in einzelnen Flussystemen.
Es gibt vermutlich viele Synonyme und Fehlbestimmungen. Das Verbreitungsgebiet umfasst Südindien, Sri Lanka, die malayische Halbinsel und Borneo.
Die Schnecken leben in langsam fließenden Flüssen auf felsigem Grund. Man findet sie vom Flachland bis in HÖhlenlagen von 2000 m.
Die Mündung des Gehäuses ist breit oval ohne Siphonalrinne. Das Operculum ist konzentrisch mit randständigem Nukleus.
Die Männchen übertragen Spermatophoren bei der Paarung. Die Tiere legen Eier. Sie haben keine Bruttasche im Nacken wie die Thiaridae.
Paludomus-Arten sind Wirte für Parasiten. Es wurden in Paludomus petrosus in Thailand Wurm-Larven von Amphistome- und Furcocercous-Arten gefunden.
Seit 2005 / 2006 sind zwei Arten bei uns in der Aquaristik bekannt. Die eine ist als Teufels- oder Marmorschnecke bekannt, die andere als Bella-Schnecke und Marmorschnecke.
Auf Sri Lanka gibt es zehn Arten. Darunter sind auch diese zwei, die dort endemisch vorkommen.
Die Schnecken wurden in den vergangenen 10 Jahren mit wechselndem Erfolg im Aquarium gehalten. Sie etablieren sich nicht überall.
Sie pflanzen sich im Aquarium nicht fort. Ihre Vermehrung ist möglicherweise an verschiedene Umweltbedingungen gebunden, die sie nicht im Aquarium finden.
Wie bei Brotia sind auch bei Paludomus nur Zufallszuchten bekannt.
Synonyme
Paludomus loricata
Herkunft
Endemisch auf Sri Lanka.
Nachgewiesen wurde die Art im Kelani- und im Kalu-River-System im Südwesten Sri-Lankas. Sie leben in Flüssen in Höhenlagen von 50 bis 2000 m und weiden dort Algen von Felsen ab.
Dieses Art hat das grÖßte Verbreitunggebiet aller Paludomus-Arten auf Sri Lanka und kommt am häufigsten vor.
90% der von Amarasinghe und Krishnarajah (2009) gefunden Paludomus gehörten zu dieser Art.
Es gibt eine Beschreibung von Habitaten von Costa und Starmühlner aus dem Jahr 1972.
Die Werte wurden in den Zuflüssen des Nilwala-Ganga in der Region um Deniyaya und im Gebiet um Ratnapura in den Zuflüssen des Kalu-Ganga und im Kalu-Ganga selbst gemessen.
An einem Fundort wurden Jungtiere gefunden (Probenahme war im November).
Fundort | Thanipita-Dola | Naghaketa-Dola | Bodathpitiya-Ela | Kalu-Ganga bei Ratnapura | Kalu-Ganga-Zufluss bei Malwala |
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Höhe über NN | 600 m | 500 m | 500 m | 30 m | 80 m |
Substrat | Kiesel, Schotter, Sand, größere Brocken | Granitbrocken, Schotter, Sand | Granitfelsen, Schotter, Kies, Sand | Granitbrocken, Schotter, schlammiger Sand | Granitfelsen, Schotter, Kies, Sand |
Wassertemperatur | 25,1 - 27,3 °C | 24,2 - 25,4 °C | 26 - 27,2 °C | 26,1 - 26,6 °C | 26,3 - 26,7 °C |
pH-Wert | 6 | 5,8 | 6 | 6,5 | 7,2 |
Leitwert | 35 µS/cm | 35 µS/cm | 35 µS/cm | 46 µS/cm | 41 µS/cm |
Gesamthärte | 1, 2 °dGH | 1 °dGH | 1,1 °dGH | 1, 2 °dGH | 1, 15 °dGH |
Calcium-Gehalt | CaO 4 mg/l | CaO 2 mg/l | CaO 2 mg/l | CaO 4 mg/l | CaO 6,38 mg/l |
Aussehen
Die Gehäuse sind dunkelbraun bis schwarz. Es sind deutliche Spiralrippen ausgebildet, die in regelmäßigen Abständen zu kegeligen Knoten verdickt sind.
Die Gehäusehöhe beträgt 26 bis 30 mm und die Breite 23 bis 25 mm. Das Operculum ist konzentrisch mit einem randständigen Kern. Es ist etwa 15 mm lang und 10 mm breit.
Der Weichkörper ist schwarz. Am Mantelrand befinden sich etwa 10 bis 15 orangerote Falten. Die Augen haben die gleiche Farbe.
Vermutlich hat sie von der schwarz-roten Farbgebung und diesen "Hörnern" am Gehäuserand auch den unpassenden deutschen Namen "Teufelschnecke"
erhalten. Die Fühler sind rund, kurz und spitz zulaufend.
Haltung im Aquarium
Diese Schneken mögen Wassertemperaturen zwischen 23 und 28 °C. Bei einer Gesamthärte von 10 °dGH und einem pH-Wert von 6,0 - 6,5 können sie gut leben.
Sie frissen Algenaufwuchs und Futterreste und nehmen auch gerne angeaulten Spinat, Gurke, Laub und Kürbis an.
Die Schnecken bewegen sich nur langsam. Manchmal graben sie sich ein. Sie gewÖhnen sich nicht in jedem Becken ein.
Sonstiges
Die Teufelsschnecke ist die erste Art der Familie, die für die Aquaristik entdeckt wurde.
Sie wird seit 2005 immer wieder mal importiert.
Die Tiere paaren sich im Aquarium von erfolgreicher Nachzucht im Aquarium ist in den letzten 10 Jahren nicht bekannt geworden.
Berichte über dauerhaften Haltungserfolg es nicht.
Dies ist vermutlich die Art, die als "Bella-Schnecke" bei uns bekannt ist.
Herkunft
Nachgewiesen wurde die Art im Kelani- und im Maha Oya-River-System im Südwesten Sri-Lankas.
Sie leben in Flüssen in Höhenlagen zwischen 100 und 500 m und weiden dort Algen von Felsen ab.
Aussehen
Ihre Gehäuseoberfläche ist ebener als die von Paludomus loricata.
Die Grundfarbe ist ein gelbliches Braun mit dunkleren, rötlich braunen Flecken.
Der Körper ist blau-schwarz mit orangeroten Flecken an der Schnauze, am Fußrand und an der Sohle. Die Augen und die zahlreichen,
feinen Mantelfalten sind ebenfalls orange.
Haltung im Aquarium
Die Temperatur sollte um 25°C und der pH-Wert zwischen 6 und 7,2 liegen.
Literatur:
H.H. Costa, F. Starmühlner (1972): Results of the Austrian-Ceylonese Hydrobiological Mission 1970 aof the 1st Zoological institute of the University of Vienna (Austria) and the Department of Zoology of the Vidyalankara University of Ceylon, Kelaniya.- Bull. Fish. Res. Stn., Sri Lanka (Cylon) Vol. 23, No´s 1 & 2, 43 - 76
(Link)
A. A. Thasun Amarasinghe, S. R. Krishnarajah (2009): Distribution patterns of the genus Paludomus (Gastropoda: Thiaridae: Paludominae) in Mahaweli, Kelani, Kalu, Gin and Maha-Oya River Basins of Sri Lanka.- TAPROBANICA, Vol. 01, No. 02: pp. 130-134
J. Jinadasa (1997): Impact of Kukule Ganga Hydro Power Projekt on Aquatic Fauna.- Vidyodaya 1. of Sci. Vol 7. pp 119 - 138
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