Schnecken im Garten

geschwungene Linie
Schnirkelschnecke und Hummel an einer Dahlie Nicht jede Schnecke im Garten ist ein Schädling.

Schnecken im Garten

Gärtner nehmen Schnecken immer nur als Schädlinge wahr. Das liegt daran, dass wir nur die Anwesenheit jener Arten bemerken, die unsere Pflanzen anfressen.
Hand aufs Herz: Wie viele Schneckenarten kennen Sie? Ich vermute mal die rote und die schwarze Nacktschnecken, eventuell noch die kleinen Grauen. Dazu Weinbergschnecken und natürlich die kleinen Gehäuseschnecken mit der schwarzen Spirallinie auf dem Haus. Das wären dann fünf bis sechs von gut 240 einheimischen Arten. Und die sind nicht einmal alle Schädlinge.
Schnecken sind wichtig für den Nährstoffkreislauf in der Natur. Sie verwerten totes, organisches Material und tragen dazu bei, dass es sich zersetzt. Es ist also Zeit, dem Reflex zu widerstehen jede Schnecken zu zertreten, die sich irgendwo zeigt.
Einige Arten sind aber bei übermässiger Vermehrung durchaus Schädlinge im Garten. Besonders schädlich ist die Garten-Wegschnecke. Sie lebt in der Erde und frisst dort an den Wurzeln, Knollen und Rüben der Pflanzen. Da sie selten oberirdisch sichtbare Fraßspuren hinterlässt bleibt sie oft unbemerkt. Sie frisst jedoch die Saat und keimende Sämlinge, die dann nie die Oberfläche erreichen. Und sie liebt Erdbeeren.



Pflanzen schädigende Schnecken

Art Aussehen / Lebensweise Vorkommen / Verbreitung bevorzugte Nahrung
Garten-Wegschnecke
Arion hortensis
Arion distinctus
Arionidae
gedrungene Nacktschnecke, bis 3,5 cm lang, oben schwarz oder grau-braun, unten orange,
Mantel mit groben KnÖtchen,
Schleimspur gelblich
überall in Europa in Gärten und Gewächshäuser, leben unterirdisch und fressen Wurzeln und Samen, Pflanzenteile unter der Erde,selten an oberirdischen Pflanzenteilen
keimende Sämlinge, Triebe, Blätter und Speicherorgane aller krautigen Pflanzen,
schädigt z. B. Bohnen, Salat, Möhren, Kartoffeln und Kohlrabi
Frisst in 24 Stunden eine Menge die 40% ihres Körpergewichts entspricht.
"Spanische" Wegschnecke
Arion lusitanicus
Arionidae
gedrungene Nacktschnecke, 7 - 12 cm lang,
rötlich braun mit schwarzem Kopf,
Jungtiere variabel mit farblich abgesetzten Seitenbinden,
Mantel mit feiner Struktur,
Schleimspur beinahe farblos
Ausbreitung seit 1960 von Frankreich bis Skandinavien,
vor allem auf Kulturland
abgestorbene Pflanzenteile, lebende Pflanzen. Die Art soll für rund 90 % aller Schneckenschäden verantwortlich sein, Gurken, Salat und Jungpflanzen
Ackernetzschnecke
Deroceras reticulatum
Agriolimacidae
schlanke Nacktschnecke mit gekieltem Rücken,
3,5 - 5 cm lang, grau-braun, mit netzartigem Muster
Felder, äcker, Gärten weiche Pflanzenteile: Sproßspitzen und Wurzeln. Keimlinge (Getreide, Raps, Kartoffeln)


Das übermäßige Auftreten von Schnecken ist ein Zeichen für eine Störung des natürlichen Gleichgewichts. In der Natur hat jedes Tier seinen Räuber und seine Parasiten. kein Tier und keine Pflanze kann sich ungehindert ausbreiten. Auch Schnecken nicht.
Unter normalen Umständen begnügen sich Schnecken mit schmaler Kost. Sie fressen Aas, Kot, Pilze, Algen und abegstorbene Pflanzenteile. Die eine oder andere Art beißt vieleicht einmal in ein weiches Blatt oder eine Erdbeere. Viele Pflanzen schmecken ihnen aber gar nicht. Ständig werden Schnecken durch Vögel, Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Laufkäfer, Kröten und Blindschleichen bedroht. Sie werden von Nematoden, Pilzen und Bakterien befallen. Vögel, Tausendfüßler und Käfer fressen ihre Eier. Zusätzlich setzen ihnen Sonne und Trockenheit zu.
Die meisten Hausgärten sind für Schnecken wie All-Inclusive-Ferienanlagen mit All-You-Can-Eat-Buffet. Sie müssen nicht mühselig nach Futter suchen. Beetweise steht ein Leckerbissen neben dem anderen. Im Frühjahr kommt alle paar Zentimter der nächste saftige, zarte Sämling aus dem Boden. Die Schnecke braucht nur bequem geradeaus zu kriechen.




besonders gefährdete Pflanzen

zehn besonders gefährdete Nutzpflanzen zehn besonders gefährdete Zierpflanzen
Basilikum Dahlie
Bohnen Funkie (Hosta)
Gurken Greiskraut
Kohl Scheinmohn
Kürbis Lupinen
Möhren Primeln
Paprika Rittersporn
Petersilie Sommerastern
Radieschen und Rettich Studentenblume
Salate Wolfsmilch


Fressfeinde brauchen Schnecken im Garten kaum zu fürchten. Laufkäfer und ihre Larven benötigen Rückszugsmöglichkeiten und leiden unter dem Einsatz von Insektiziden, die gegen Blattläuse und andere Schädlinge eingesetzt werden. Reptilien und Amphibien finden ebenfalls keinen geeigneten Lebensraum im Garten. Vögeln fehlen oft Nistmöglichkeiten und Winterfutter. Statt fruchtragender heimische Gehölze, säumen immergrüne Thuja die Gärten. Igel mag der eine oder andere Gärtner vieleicht noch dulden. Aber den Laub- und Reisighaufen, in dem sie ihr Nest bauen, der muss der Ordnung halber weg. über Maulwürfe brauche ich, glaube ich, gar nichts zu sagen.
Dazu kommt es den Schnecken ganz gelegen, dass wir in trockenn Zeiten unseren Rasen und die Beete großflächig wässern. Wenn der Boden nicht regelmäßig gehackt wird, wird er so zur sicheren Kinderstube für den Schneckennachwuchs.
Ein gutes Beispiel für dieses hausgemachte Problem ist die "Spanische" Wegschnecke. Sie breitet sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges immer weiter aus und ist heute die häufigste Schneckenart Deutschland. 90% der Fraßschäden an Nutz- ud Zierpflanzen werden ihr zugeschrieben. Bisher ging man davon aus, dass sie als Neozoe mit Gemüseimporten aus Südeuropa zu uns kam und hier keine Fressfeinde hat. Inszwischen aht sich aber herausgestellt, dass es in Sapnien gar keine "Spanischen" Wegschnecken gibt. Die Art stammt aus Mitteleuropa! (im Original nachzulesen hier oder auf Deutsch hier)
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die landwirtschaftliche Flächen und die Monokulturen immer größer. Die große Weite der Kulturlandschaft wurde immer artenärmer. Wenige Arten wurden auf immer größeren Flächen angebaut. Deutschland musste sich selbst versorgen und Lebensmittel für die kriegsgebeutelte Bevölkerung und Kriegsflüchtlinge produzieren. Gleichzeitig wurden Frauen verstärkt zu Arbeiten in der Industrie und in der Verwaltung herangezogen. Es gab immer weniger Hausfrauen, die Kinder, Haus, Hof und Garten in Vollzeit versorgten. In der Folge verschwanden auch die vielfältigen, ländlichen Hausgärten. In den 1970ern und 1980ern machten sich grüne Rasenflächen breit wo vorher zig verschiedene Pflanzen standen. Die chemische Industrie macht es möglich Unkraut bequem wegzuspritzen und dann mit dem nächsten Mittel auch gleich die Algen von den Wegen zu ätzen. Genauso schnell wird das Wasser im Swimmingpool und im Teich wieder klar! Klee im Rasen? Kein Problem - dagegen gibt es auch ein Mittel.
Inzwischen hat sich dieses System verselbstständigt. Niemand fragt mehr: "Warum ist der Teich grün? Was stimmt da nicht?" Heute ist nur noch die Frage: "Welches ist das billigste Mittel?" Und wenn die Algen wiederkommen: "Wem kann ich dafür die Schuld geben?"
Hintergründe zu erfragen ist der breiten Masse zu unbequem. Es fehlt die Erkenntnis, dass auch der eigene Garten - voll mit sterilen Rasenflächen, Kirschlorbeer und immergrünen NadelGehölzen - eine Monokultur ist, die nicht als Lebensraum für heimische Tiere wie Bienen, Blindschleichen oder Spatzen taugt. Die Bequemlichkeit hat gesiegt.
Zum Glück gibt es eine Gegenbewegung. Biologisches Gärtnern im Hausgarten, das Begrünen von Baumscheiben in Städten, mobile Gärten auf Parkdächern und Generationsgärten in denen die Jüngeren von den Erfahrungen der Alten profitieren bringen uns wieder auf den richtigen Weg. In der Landwirtschaft gibt es immer mehr Regelungen zu Ausgleichsflächen, Grün- und Blühstreifen und für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.
Versteht mich nicht falsch: Wir brauchen unsere Landwirtschaft. Es wäre nicht gut, wenn wir unser gesamte Getreide aus China, der USA oder anderen Teilen der Welt bekommen, in denen auf Umweltschutz und gentechnik-freie Landwirtschaft wenig oder gar kein Wert gelegt wird. Unseren Grundbedarf an Getreide, Obst, Gemüse, Fleisch und Milch müssen wir unter kontrollierten Bedingungen - mit soviel Nützlingseinsatz und biologischen Mitteln wie möglich - selbst anbauen.
Aber ich schweife ab - hier geht´s ja eigentlich um Schnecken. Einige von denen haben jedenfalls von der Industrialisierung der Landwirtschaft profitiert. Darum gibt es nun mehr von ihnen als noch vor 50 Jahren.

Gehäuseschnecken


Die Hain-Bänderschnecke ist kein Schädling. Hain-Bänderschnecken erkennt man am dunklen Mündungsrand.


Gehäuseschnecken sind sind in der Regel keine Problem im Garten. Sie fressen nur wenige Pflanzen an und treten auch nicht in so großen Massen auf wie Nacktschnecken.

Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis) und die Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis)
Trotz ihres Namens ist die Garten-Bänderschnecke überwiegend in Wäldern anzutreffen und seltener in Gärten. Sie kommt in Höhenlagen bis 2000 m vor. Ihr gelbliches bis braunes Gehäuse hat einen Durchmesser 16 - 23 mm. Meistens hat es braune und schwarze Spirallinien. Es kommen aber auch Formen ohne Linien vor.
Die Hain-Bänderschnecke wird etwas größer. Ihr Gehäuse hat einen Durchmesser von 20 - 28 mm und einen deutlichen dunklen Saum innen und außen an der Mündung. Bevorzugter Lebensraum sind lichte Wälder und Gebüsche. Sie ist ein Kulturfolger und kommt häufig in Gärten vor. Wie die Garten-Bänderschnecke ist sie in der Färbung und im Muster auch innerhalb einer Population sehr variabel. Das ist ungewöhnlich für europäische Landschnecken, die sonst nur ein Variabilität zwischen geographischen Rassen aufweisen. Das Gehäuse der Hain-Bänderschnecke kann gelblich weiß bis zitronengelb, rosa, rot, violett oder dunkelbraun sein. Die Spirallinien sind schwarz, rotbraun oder weiß. Die Bänder sind unterschiedlich breit und verbinden sich manchmal. Genetisch bedingt aber auch durch Umwelteinflüsse kommen Unterbrechungen in der Zeichnung vor, so dass das Gehäuse getüpfelt ist (Tüpfelbändrigkeit). Die unterschiedlichen Formen haben unterschiedliche Anpassungen an ihre Umwelt. Gebänderte Formen legen mehr Eier als ungebänderte. Die gelben Formen vertragen Trockenheit, Hitze und Kälte besser als dunkle Morphen. Die Farbformen werden in ihren Lebensräumen durch Fressfeinde selektiert. Einfarbige dunkle Tiere sind im Wald gut getarnt. In lichtem Gebüsch sind Streifen von Vorteil, weil sie Form der Tiere zwischen Licht und Schatten verwischen. Im offenen Feld auf Gras sind helle, gelbliche, einfarbige Gehäuse besser getarnt. Die Bänderschnecken in Flußauen werden häufig vom Hochwasser fortgetragen. Dadurch verbreiten sich die Tiere entlang von Flußläufen schneller als über Land. Auch ist genetische Vielfalt bei flußnahen Populationen durch die Durchmischung größer.
Die Hain-Bänderschnecke und ihre Verwandten ernähren sich hauptsächlich von abgestorbene Pflanzenteile und Algen, die sie zum Beispiel von Baumrinde abweiden. Sie fressen aber Aas und weiche Früchte. In warmen Regionen treten sie manchmal als Schädlinge an Zierpflanzen auf. Die Tiere sind Zwitter und jedes Tier legt im Jahr etwa 80 Eier in der Erde ab. Die rund 3 mm großen Jungschnecken schlüpfen nach drei Wochen aus den Eierschalen, bleiben aber noch etwa zwei weitere Wochen in der Bruthöhle bevor sie sich auf Nahrunsgsuche machen. Die Lebenserwartung der Hain-Bänderschnecke liegt bei bis zu acht Jahren.
In der Regel richten diese Gehäuseschnecken im Garten keine Schäden an, sie mögen aber Erdbeeren. Zu ihren natürlichen Feinden gehören zum Beispiel die Drossel, die ihr Gehäuse an Steinen aufschlägt (Drosselschmiede), Igel, Spitzmäuse und räuberische Käfer. Vor allem Jungtiere sind durch Reptilien und Amphibien bedroht, die sie im Ganzen verschlucken.

Weinbergschnecke (Helix pomatia)
Die Weinbergschnecke ist die einzige in Deutschland geschützte Schneckenart. Sie wird für den Verzehr gesammelt und soll darum vor übermässiger Naturentnahme geschützt werden. Sie ist die grÖßte einheimische Gehäuseschnecke. Ihr Gehäuse wird bis 5 cm hoch. Die Zuwachslinien treten als Streifen / Rippen hervor. Weinbergschnecken können in der Natur sechs bis 8 Jahre alt werden. Mit rund zweieinhalb jahren werden sie geschlechtsreif. Die Tiere leben in Wäldern und Gebüschen und in offenen Flächen auf Kulturland. Jungtiere treten ab und zu als Schädlinge auf. Ursprünglich stammt diese Art aus dem Mittelmeerraum. Sie wurde von den RÖmern zu uns gebracht und dann bis nach Skandinavien verbreitet. Die Annahme, dass die Weinbergschnecke die Gelege anderer Schnecken frisst, ist falsch.

Große Glanzschnecke (Oxychilus draparnaudi)
Das Gehäuse ist 11 bis 16 mm breit und gelblich braun an der Oberseite und unten weißlich. Der Körper ist dunkel-kobaldblau. Diese Art ist ein Kulturfolger aus dem Mittelmneerraum. Sie lebt räuberisch und frisst zum Beispiel Regenwürmer und junge Bänderschnecken.

Keller-Glanzschnecke (Oxychilus cellarius)
Ebenfalls eine räuberische Art, die Schnecken und Schneckengelege (z. B. von der Spanischen Wegschnecke) frisst.



Nacktschnecken


Den schlechte Ruf der Schnecken als Pflanzenschädling haben sie einigen besonders gefrässigen Nacktschneckenarten zu verdanken. Aber auch Nacktschnecken sind nicht alle PflanzenmÖrder. Unter ihnen sind sogar Räuber, die anderen Schnecken nachstellen.


Spanische Wegschnecke
Die Spanische Wegschnecke gilt als schlimmste Schadschnecke in Deutschland.

Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus)
Die Spanische Wegschnecke ist schmutzig braun bis orange gefärbt. Sie wird 7 bis 12 cm lang und hat eine feine Mantelstruktur. Jungtiere sind variabel gefärbt mit farblich abgesetzten Seitenbinden. Diese Art ist sehr vermehrungsfreudig und legt im Herbst Gelege mit bis zu 220 Eiern im Boden ab. Die Jungtiere überwintern im Boden und leben dann auch im Frühjahr noch in der obersten Bodenschicht. Später suchen sie sich Verstecke, von denen aus sie nachts bis zu 10 m zu Futterplätzen wandern und zu denen sie am Morgen zurückkehren. Ihre Lebenserwartung beträgt rund 1 Jahr. Sie richten schwere Schäden an Kulturpflanzen an. 90% aller Schneckenschäden im Gartenbau und in der landwirtschaft werden ihnen zugeschrieben.

Rote Wegschnecke (Arion rufus)
Die Rote Wegschnecke wird bis 15 cm lang und ist damit etwas größer als die Spanische Wegschnecke. Sie ist leuchtend orange bis fast schwarz. Der Saum des Fußes ist orange. Die geleg umfassen bis zu 400 Eier. Jungtiere sind einfarbig weiß. Die Art lebt hauptsächlich in Wäldern und ist wenig mobil. Die Tiere werden bis zu drei Jahre alt. Als Pflanzenschädling tritt sie seltener auf als die Spanische Wegschnecke.
Eine Unterscheidung von Arion ater und Arion lusitanicus ist nur an Hand des Geschlechtsaparates und durch Genanalysen möglich. Es gibt Hinweise, das die drei Arten hybridisieren.
Schwarze Wegschnecke (Arion ater)
Diese Art kommt nur in Norddeutschland vor und ist in Schleswig-Holstein und weiter nördlich häufig. Sie wird bis 15 cm lang, ist schwarz bis grau gefärbt und hat keinen roten Fußsaum. Die Gelege umfassen bis zu 150 Eier. Jungtiere sind zunächst hellgrau mit schwarzem Kopf, werden aber schnell dunkel. Die Tiere leben in feuchten Wäldern, auf Wiesen und in Gärten. Sie ist nicht schädlich.

Braune Wegschnecke (Arion fuscus)
Diese kleine Schnecke wird nur bis 7 cm lang. Sie lebt in Wäldern und tritt nicht als Schädling an Kulturpflanzen auf. Die Tiere sind gelbbraun mit dunklen Querbinden an den Seiten. Ihr Schleim ist orange.

Tigerschnegel fressen Nacktschnecken
Der Tigerschnegel frisst andere Nacktschnecken.

schwarzer Schnegel Der Schwarze Schnegel ist kein Schädling.

Ackerschnecke

Diese Mittelmeer-Ackerschnecke stammt aus einem Gewächhaus, in dem Wasserpflanzen produziert wurden.

Garten-Wegschnecken
Bei den Gartenwegschnecken handelt es sich um einen Komplex aus drei europäischen Arten, die weltweit verschleppt wurden. In Deutschland kommen die Echte Garten-Wegschnecke (Arion hortensis) und die Gemeine Garten-Wegschnecke (Arion distinctus) vor. Die Tiere sind 2,5 bis 3,5 cm lang. Die Fußsohle ist gelblich-orange. Der Rücken ist schwarzgrau oder dunkelgraubraun. Manche Tiere haben Seitenbinden. Der Schleim ist orange. Die Tiere leben unterirdisch in Ackerflächen und Gärten. Sie schädigen Wurzelgemüse und fressen die Wurzeln vieler Pflanzen an. Besonders gefährdet sind Jungpflanzen und Sämlinge.

Ackernetzschnecke (Deroceras reticulatum)
Diese Tiere sind gelblich weiß oder bräunlich mit einer netzartigen Zeichnung. Sohle und Schleim sind weiß. Gesamtlänge bis 5 cm. Auch diese Nacktschnecken leben hauptsächlich unterirdisch, kriecht aber bei feuchter Witterung auch an den Pflanzen nach oben. Die Ackernetzschnecke frisst hauptsählich grüne Pflanzenteile. Weltweit ist diese Art die bedeutenste Schadschnecke im Ackerbau. Die Tiere werden etwa ein Jahr alt. Die Gelege werden etwa 10 cm tief im Boden abgelegt. Sie umfassen 10 bis 50 Eier. Bis zu 300 Eier kann ein Tier in seinem Leben etwa ablegen. Die Jungschnecken sind bereits im Alter von 2 Monaten geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt etwa 1 Jahr.

Mittelmeer-Ackerschnecke (Deroceras invadens)
Diese kleine Schnecke wird nur 3,5 cm lang. Sie hat einen farblosen Schleim und ist hell bis dunkel braun, meist ohne Flecken. Die Tiere kommen vor allem in Gewächshäusern (Erwerbsgärtnerein, botanische Gärten) vor, da sie es warm mögen. Es sind inzwischen aber auch Populationen in Freiland bekannt.

Bierschnegel (Limacus flavus)
Typisch für Schnegel ist der Kiel auf dem Rücken. Der Bierschnegel hat stahlblaue Fühler und gelbe Flecken auf dunklem Grund. Er wird etwa 10 cm lang. Der Körperschleim ist gelb. Die Tiere leben in Gärten und Kellern, sind selten schädlich.

Tigerschnegel (Limax maximus)
Eine große schlanke Nacktschnecke, die bis zu 15 cm lang wird. Der Körper ist cremefarben mit dunklen Linien und Flecken. Der Schleim ist farblos. Der Tigerschnegel ist nur nachts aktiv. Er ernährt sich von Pilzen, welken und abgestorbenen Pflanzenteilen, von Aas, Schneckengelegen und von anderen Nacktschnecken, auf die er aktiv Jagd macht. Unter anderem wird auch der Schwarze Schnegel gefressen. In der Regel schädigt er keine Pflanzen. Der Tiegerschnegel wird bis zu drei jahre alt. Seine Geschlechtsreife errreicht er mit etwa 1,5 Jahren. Es werden jährlich von jedem Tier drei bis vier Gelege mit 100 bis 300 Eiern abgelegt. Das Paarunsgverhalten ist sehr spektakulär. 2005 war er "Weichtier des Jahres".

Schwarze Schnegel (Limax cinereoniger)
Er könnte mit der Schwarzen Wegschnecke verwechselt werden. Die Wegschnecken haben aber keinen Rückenkiel und ihr Atemloch sitzt vorne am Mantel. Der Schnegel ist auch viel schlanker. Der Schwarze Schnegel gilt als grÖßte Nacktschnecke Deutschlands. Er wird bis zu 18 cm lang und über zwei Jahre alt. Der Rückenschild ist einfarbig schwarz. Der Körper kann ein Linienmuster aufweisen. Die Sohle ist in der Mitte hell und an den Seiten schwarz. Die Tiere leben in Wäldern. Sie treten nicht als Schädlinge auf.

Pilzschnegel (Malacolimax tenellus)
Der Pilzschnegel wird 2,5 bis 4 cm lang. Sie sind gelblich bis ockerfarben und haben gelblichen Schleim. Die Fühler sind schwärzlich bis dunkelbraun. Die Tiere leben in Wäldern und fressen vor allem Pilzmycel und Hutpilze, weiden Algen von Rinde und Holz. Nur wenn keine andere Nahrung zur Verfügung steht werden auch Pflanzen angefressen. Sie treten nicht als Schädlinge auf.



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Literatur:

AID (2014): Schadschnecken - Biologie, Arten und Bekämpfung.- aid Infodienst, Bonn

Harde, K. W. (1988): Der Kosmos-Käferführer.- Kosmos-Verlag, Stuttgart

Sulzberger, R. (2006): 111 Tipps gegen Schnecken.- blv, München

Onlinequellen:

Bezugsquelle für Schneckennematoden


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