Futter für Fische und Wirbellose

geschwungene Linie



Anforderungen an das Futter


Trockenfutter Lebend-und Frostfutter
Flockenfutter
Staubfutter
Futtertabletten
Granulate
Getrocknetes Naturfutter
Salinenkrebse (Artemia franciscana, A. salina etc.)
Wasserflöhe und Hüpferlinge
andere Krebstiere
Fruchtfliegen
Mückenlarven
Tubifex
Weiße Asseln
Mikrofutter (Infusorien)


Frostfutter-Blister

Blister mit Frostfutter

Inhaltsstoffe von Rogen

Nährstoffangaben auf einem Blister mit Rogen.

Inhaltsstoffe

Nährstoffangaben auf einem Blister mit Mikroplankton. Auf den beiden hier abgebildeten Packungen sind die Buchstaben etwa 3 mm groß.

Auf vielen, aber nicht allen, Packungen von Flocken- oder Granulatfutter sind die Anteile von Eiweiß, Fett, Rohasche und Rohfaser angegeben. Lebendfutterbeutel haben dagegen meist nicht einmal eine Beschriftung die Auskunft über den Inhalt gibt. Auf Frostfutterpackungen sind entweder gar keine Angaben zu finden (Schokotafeln). Auf Blistern findet man vor allem große, bunte Bilder und die Namen der Hersteller oder Händler. Der Nährstoffgehalt steht im Kleingedrucktem, in diesem Fall rechts am Rand.

Im Internet bin ich in einigen Fällen fündig geworden. Ich muss aber dazu sagen, dass die Angaben von firstfish.de nicht belegt sind. Bei fischfutterhandel.de und Fauna Topics, sind die Nährwertangaben Teil der Produktbeschreibungen und damit genauso zuverlässig wie die Angaben auf den Verkaufsverpackungen.
Beim Vergleich der einzelnen Futtersorten fällt auf, dass einige verbreitete Meinungen nicht unbedingt auf Tatsachen beruhen. Beispielsweise sollen Enchyträen nur wenig gefüttert werden, weil sie angeblich zu viel Fett enthalten. Stimmen aber die mir zugänglichen Nährwertangaben, dann enthalten Enchyträen aber auch nicht mehr Fett als Artemia-Nauplien oder Flockenfutter. Granulate sind sogar deutlich fetthaltiger. Im Vergleich zu anderen Würmern enthalten sie allerdings tatsächlich mehr Fett. Es ist also alles relativ.

Anforderungen an das Futter?

Wenn wir uns mit den Nährwertangaben der Futtersorten beschäftigen, um das beste Futter zu finden, müssen wir zunächst wissen, welche Ansprüche unsere Tiere an ihre Ernährung haben. Darin liegt aber ein großes Problem, denn genau das wissen wir nämlich nicht.
Die Untersuchungen zur Fischernährung wurden überwiegend an Speisefischen wie Lachsen, Forellen und Karpfen gemacht. Die Frage ist nur ob uns diese Untersuchungen weiter helfen. Ziel der Ernährung von Speisefischen ist es sie möglichst schnell und kostengünstig schwer zu füttern. Unsere Aquarienfische sollen aber möglichst lange leben und nicht möglichst schnell wachsen. Einige Erkenntnisse aus der Fischwirtschaft sind aber trotzdem für uns interessant.
In Versuchen wurden Lachse und Regenbogenforellen mit einem künstlichen Aminosäurefutter gefüttert, dass aus einzelnen Amonosäuren, Öl, Dextrin, Mineralstoffen, Vitaminen und einem Bindemittel bestand. Die Tiere wuchsen gut, wenn alle Aminosäuren in dem Futter enthalten waren. Durch das gezielte Weglassen von einer Aminosoäure in den einzelnen Versuchsgruppen wurde ausgetestet, ob diese jeweils für das Wachstum der Tiere notwendig sei. Das Fehlen von Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin führten zum Wachstumsstop bei jungen Lachsen. Mit Futter, das ausser Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glycin, Hydroxyprolin, Ornithin, Prolin, Serin, Tyrosin oder Cystin, alle Aminosäuren enthielt, wuchsen die Fische dagegen normal.
Karpfen konnten mit der gleichen Futtermischung nicht ernährt werden. Der Grund dafür scheint eine unterschiedliche Fähigkeit der Fische zu sein sich Nährstoffe aus dem Futter zu erschließen. Der pH-Wert und die Peptidzusammensetzung des Futters scheinen eine große Rolle bei der Aufnahme zu spielen. Eine Ummantelung des Futters mit Casein führte zumindest im Versuch mit Karpfen zu einer gleichmäßigeren Aufnahme der Aminosäuren und verhinderte ein Ungleichgewicht im Gewebe der Tiere. Dadurch wurde das Wachstum bei gleicher Futterzusammensetzung verbessert, erreichte aber nicht das Maß der Kontrollgruppe, die mit Casein und Gelatine gefüttert wurde.
Auch Marmorwelse ließen sich nicht problemlos mit dem Aminosäurefutter füttern. Nur nach GewÖhnung und bei einem Futter pH-Wert von 7 ließ sich ein Wachstum erzielen.
Aale nahmen im Versuch die Mangelvarianten des Futters bereits nach drei Tagen nur noch schlecht an. In allen Versuchen mit Lachsen, Karpfen, Aalen, Marmorwelsen und Tilapia (Tilapia zillii) wurden aber am Ende die selben 10 essentiellen Aminosäuren festgestellt. Daraus können wir für unsere Aquarienfische schließen, dass auch sie diese unbedingt benötigen.
Der quantitative Bedarf ist aber wiederum unterschiedlich bei den verschiedenen Fischarten und zwischen den einzelnen Aminosäuren. So benötigt Lachs einen Anteil von 2,4 %, Regenbogenforelle 1,4 %, Karpfen 1,6 %, Marmorwels 1,0% und der Japanische Aal 1,7 % des Trockenfutters an Alanin. Tryptophan wird in Anteilen zwischen 0,1 und 0,4 % benötigt, Isoleucin von 0,6 bis 1,5 % und so weiter. Jede Fischart hat also eine eigene optimale Futterzusammensetzung.
Wie bereits die Versuche mit dem Aminosäurefutter gezeigt haben, spielt auch die Dareichungsform eine große Rolle. Wiederum an Karpfen wurde die Aufnahmefähigkeit der Tiere für Aminosäuren aus verschiedenen Futtermitteln mit verschiedenen Grundsubstanzen getestet. Es zeigte sich, dass sich zum einen die Aufnahmefähigkeit zwischen den Grundsubstanzen, zum anderen zwischen den Aminosäuren unterscheidet. So kann der Karpfen aus Gerste mehr als 93% des Arginins verwerten, aus Sojaextraktionsschrot aber weniger als 84 %. Bei Threonin sind es 80,2 bzw. 57,5 %. Der Grund dafür liegt in der Behandlung des Futters, die Auswirkungen auf die chemischen Bindungen hat. Bei Hitze verbinden sich zum Beispiel die Aminogruppen mit Aldehydgruppen von Kohlehydraten. So wird die Verfügbarkeit der Aminosäuren gesenkt. Auch Bindungen zwischen Aminosäuren und anderen Inhaltstoffen sind möglich, die zu einer Hemmung der Verdauung führen, weil die Verdauungsenzyme die Komplexe nicht angreifen können. Aus diesem Grund haben auch Fischmehle mit der gleichen chemischen Zusammenszung unterschiedliche Verfügbarkeiten an Aminosäuren, in Abhängigkeit vom Hersteller und dessen Herstellungsverfahren. Nach zu lesen sind diese Versuchsergebnisse bei Steffens 1985.
Fazit:
Unsere Aquarienfische benötigen alle unterschiedliche Futterzusammensetzungen, wenn wir sie optimal ernähren wollten. Diese Zusammensetzung kennen wir aber nicht genau. Außerdem halten wir unsere Tiere meist in artgemischten Gruppen. Da wir keine Kontrolle darüber haben, welches Tier welche Futtersorte frisst, könnten wir sie, auch wenn wir ein perfektes Futter hätten, nicht gezielt füttern.
Für eine optimale Ernährung ist darum immer eine Mischung aus verschiedenen Futtersorten zu empfehlen. Nur so lassen sich alle Fische im Aquarium auf Dauer gut ernähren. Es ist ratsam zumindest zwei unterschiedliche Trockenfutter (z. B. ein Granulat von einem Hersteller und eine Flocke von einem anderen) zu kombinieren. Besser ist es zur Ergänzung auch ein oder zweimal die Woche Frostfutter oder Lebendfutter anzubieten.

Trockenfutter

Futtersorten 1 JBL NovoFect, 2 All Color Booster, 3 Cyclop Eeze, 4 JBL NovoGranoMix 5 Züstis,
6 Naturefood Premium Marin V2, 7 Aquafood Spezial, 8 Artemia Nauplien FD

Trockenfutter, vor allem Futterflocken, sind weit verbreitet in der Aquaristik. Es ist einfach zu handhaben, gut zu lagern und bietet den Fischen alle notwendigen Mineralien und Nährstoffe. Es gibt die verschiedenen Rezepturen der Hersteller oft in verschiedenen Flocken-oder KÖrngrößen, als Tabletten und als Staubfutter. Es können so alle Fische von Geburt an mit ein und dem selben Futter gefüttert werden. Aber ratsam ist das nicht. Wie oben erklärt ist Abwechslung hier wegen des unterschieldlichen Aufnashmevermögens wichtig.
Dem Futter sind Vitamine zugesetzt, deren Menge man den Angaben auf der Verpackung entnehmen kann. Vitamine sind aber sehr empfindlich. Um sie im Trockenfutter zu erhalten, muss die Packung auch nach dem ersten Öffnen wieder Licht und luftdicht verschlossen werden. Dennoch lässt die Qualität durch das tägliche Öffnen und Schliessen nach. Daher sollten die einzelnen Portionen nach spätestens 3 Monaten aufgebraucht sein.

Flockenfutter:

Futter in Flockenform schwimmt eine kurze Zeit an der Wasseroberfläche, saugt sich dann voll Wasser und geht unter. Es ist in der Regel ein Mischung aus mehreren Futterrezepturen, die in flachen Schichten heiß getrocknet, zerbrochen und dann gemischt werden. Meistens beinhaltet das Futter sowohl rot gefärbte als auch grüne Bestandteile. Die roten sind in der Regel Flocken mit einem höheren Anteil an tierischen Inhaltsstoffen und die grünen solche mit mehr pflanzlichen Zutaten. Diese Mischungen eigenen sich als Futter für Fische in Gesellschaftsbecken sehr gut. Jede Art kann entsprechend ihren Bedürfnissen aus den Flocken auswählen. Für Fische mit speziellen Bedürfnissen gibt es Spezialfutter, die größere Anteile an der einen oder anderen Zutat enthalten. Zum Beispiel gibt es spezielle Flocken für Lebendgebärende, die einen besonders hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltstoffen haben.

Tabelle 1: Analytische Zusammensetzung verschiedener Flockenfutter, Tabletten, Granulate, Frost- und Lebendfutter

Die Zusammensetzung der Fertigfutter verändert sich mit der Zeit etwas. Die Angaben von den älteren Packungen stimmten nicht mehr mit denen von den Internetseiten der Hersteller überein und wurden korrigiert. Abweichungen zu Packungen, die Euch vorliegen sind möglich.
Futtersorte Futterart Protein % Fett % Rohasche % Rohfaser % Feuchtigkeit %
Tetra Min Flockenfutter 48 8 11 2 -
Tetra Pond Flockenfutter 40 9 10 2 -
Tetra PlecoMin Chips 44 5 9,5 1,5 -
JBL Novo Pleco Chips 32 8 10 13 8
Tetra Cichlid Schrimp Sticks Sticks 47 7 - 4 9
JBL Novo Bel Flockenfutter 45,2 5 9,7 1,5 -
JBL Novo Malawi Flockenfutter 36 6 7 1,1 -
Sera Vipan Flockenfutter 47,9 6 - 3,6 -
Nutrafin max Flockenfutter 44 5 9 2 -
Spirulinaflocke Flockenfutter 43 7 5 4 <10
Tetra Cichlid Flockenfutter 48 9 12 2 6
Tetra Phyll Flockenfutter 47 8,5 10,5 2 6
JBL Novo Fect Futtertabletten 35 5 5 8 8
JBL Novo Prawn Futterperlen 37 5 12 10 8
Black Food Soft Pearls Futterperlen 44 13,6 6 1 -
Artemia SuperSoft Futterperlen 37 11,4 7,4 0,4 -
JBL Nano Tabs Futtertabletten 35 5 8 5 8
Tetra Tablets Tabi Min Futtertabletten 40 6 - 2 2
Black Food Granulat 52 20 10 0,5 -
Aquafood Special Granulat 57 15 11 0,4 -
All Color Booster Granulat 55 17 10,5 1,2 -
Daphnia magna getrocknet 42,05 16,2 14,7 13,5 -
Bachflohkrebse (Gammarus) getrocknet 40 6 15 15 <10
Süßwassergarnelen getrocknet 42 5 30 4,5 <7
Artemia, adult getrocknet 44 6 20 20 <10
Tubifex getrocknet 55,9 10,2 5 0,9 <7
Weiße Mückenlarven Frostfutter 5,2 0,75 0,5 0,35 93,2
Schwarze Mückenlarven Frostfutter 5 1,1 0,85 0,95 92,1
Daphnia Frostfutter 4,2 0,4 0,6 0,7 93,5
Tubifex Frostfutter 6,2 2,6 0,6 0,5 91
Mysis Frostfutter 4 1 - - 89
Artemia, adult Frostfutter 5 1 0,9 0,8 92
Krill Frostfutter 16 2,2 - - 79
(Euphasia superba)
Rogen Frostfutter 11,4 1,6 0,1 0,9 86
Miesmuschel Frostfutter 14,5 2,2 - - -
Benker´s Diskus Royal Frostfutter 14,7 2,2 0,9 3,1 -
Mikro-Plankton Frostfutter 0,6 0,5 0,3 0,5 98,1
Artemia-Nauplien 3 Tage alt Lebendfutter 41-51 Nov 16 - - -
Artemia-Nauplien 5 Tage alt Lebendfutter 64-68 Okt 16 - -
Artemiacysten, dekapsuliert getrocknet 62,8 6,2 4,9 - -
Bosmina longirostris Lebendfutter 2,5 <1 - - -
Cyclops strenuus Lebendfutter 9 3 - - -
Cyclops Eeze getrocknet 57 32 3 8 -
Daphnia pulex Lebendfutter 2,5 <1 - - -
Moina macropoda Lebendfutter 2,5 <1 - - -
Drosophila spec. Lebendfutter 20 14 2 - 62
Weiße Mückenlarven Lebendfutter 5,2 0,75 0,5 0,35 93,2
Rote Mückenlarven Lebendfutter 7,6 1,3 1,1 - 87,9
Rote Mückenlarven Frostfutter 4,8 0,7 0,4 1 93,1
Rote Mückenlarven getrocknet 55,7 9,7 8,2 - -
Mehlwurm Lebendfutter 20 15 - - 60
(Tenebrio molitor)
Schwarzkäfer-Made Lebendfutter 19 18 1 - 58
(Zophobas morio)
Wachmottenraupen Lebendfutter 16 19 1 - 63
(Galleria mellonella)
Tubifex Lebendfutter 8,4 2,5 - - -
Enchyträn Lebendfutter 15 10 - - 75
(Enchitraeus albidus)
Rotwürmer Lebendfutter 11 1,5 1,5 - 85
(Dendrobeana sp.)
Tauwürmer / Regenwürmer Lebendfutter 12 1,5 1,5 - 84




Tabelle 2: Analyseergebnisse einiger Futterflocken

JBL NovoBel
JBL NovoGrand
JBL NovoColor Tetra Min Tetra Cichlid Tetra Phyll
Analytische Bestandteile %
Protein 43 43 47,0 48 47
Rohfett 8,3 8,510 98,5
Rohfaser 1,9 1,9 3 2 2
Rohasche 8,1 9 11 12 10,5
Feuchtegehalt k. A. k. A 6 6 6
Zusatzstoffe
Farbstoffe + + +
Astaxanthin E161 + + k. A. k. A. k. A.
Lebensmittelfarbstoff rot E124 + + k. A. k. A. k. A.
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid schwarz E172 + - k. A. k. A. k. A.
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid rot E172 + + k. A. k. A. k. A.
Lebensmittelfarbstoff Indigoblau E132 * + k. A. k. A k. A.
Antioxidanthien + + +
Vitamin E Extrakt E 306 + + k. A. k. A. k. A.
Vitamine pro 1000 g
Vitamin A 25000 I. E. 34000 I. E. 7600 I. E. 15250 I. E. 31220 I. E.
Vitamin D3 2500 I.E. 3000 I. E. 2000 I. E. 955 I. E. 1717 I. E.
Vitamin E 330 mg 400 mg - - -
Vitamin C (stabil) 400 mg 500 mg - - -
Inosit 750 mg 1200 mg - - -
Verbindungen von Spurenelementen in mg/kg
E5 Mangan - - 96 - 96
E6 Zink - - 57 - 57
E1 Eisen - - 37 - 37
E3 Cobalt - - 0,7 - 0,7
Zusammensetzung %
Fisch- und Fischnebenerzeugnisse 24,3 25,75 + + +
Getreide 22,92 19,18 + + +
Weich- und Krebstiere 15,83 17,51 + + +
Pflanzliche Nebenerzeugnisse 13,41 13,23 - - -
Gemüse 8,44 9,2 - - -
pflanzliche Eiweißextrakte 6,77 7,19 + + +
Hefen 3,75 4,11 + + +
Eier und Eierzeugnisse 2,24 4,21 - - -
Algen 1,61 - + + +
Öle und Fette - - + + +
Mineralstoffe - - + - +
Zucker - - + + +

* nur im Nachfüllpack

Staubfutter

Staubfutter ist inhaltlich meist identisch mit dem Flockenfutter aus der gleichen Produktreihe. Es ist in sehr feine Partikel zermahlen und kann darum auch von sehr kleinen Fischarten oder Jungfischen gefressen werden. Es eignet sich aber nur zur Fütterung von Tieren, die Nahrung von der Wasseroberfläche nehmen. Staubfutter versinkt nicht. Die Mikroalgen Spirulina und Chlorella sind überwiegend als feine Pulver erhältlich. Es gibt inzwischen aber auch Granulate, die aus dem Pulver gepresst werden. Informationen zur Zusammensetzung der Algen sind hier zu finden.

Futtertabletten

Futtertabletten sind technisch nichts anderes als gepresstes Flockenfutter. In der Zusammensetzung der Nährstoffe unterscheiden sie sich meist etwas von den Futterflocken des selben Herstellers. Versinkende Futtertabletten ermöglichen es bodenlebende Tiere gezielt zu füttern. Es gibt aber auch flache, haftende Tabletten, die an die Innenseite der Aquarienscheibe geklebt werden können. Klebt man sie etwa 1 cm oberhalb des Wasserspiegels an, dann können sie gut als Vorratsfutter für Apfelschnecken dienen, falls man mal ein Paar Tage verrreisen muss. Die Fische kommen nicht heran und die Schnecken können die Futtertabletten gut ablecken, weil sie durch die Luftfeuchtigkeit unter der Abdeckung weich werden. Hat bei mir jedenfalls immer geklappt.

Tabelle 3: Zusammensetzung einiger Futtertabletten

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
JBL Novo Fect 35 2,0 12 6,5 - Packung
Grünfuttertablette 30 4 5 4 <7 fischfutterhandel.de
Hauptfuttertabletten 40 6 5 4 <7 fischfutterhandel.de

Granulate

Granulate sollen vom Fisch nahezu vollständig verdaut werden und enthalten darum kaum Ballastsstoffe. Sie haben einen sehr geringen Anteil an Rohfaser. Granulate werden bei der Herstellung weniger stark erhitzt als Flockenfutter. Darum sind am Ende mehr von den ursprünglich zugesetzten hitzeempfindliche Vitamine enthalten. Die Formung erfolgt unter hohem Druck.
Ein Teil der Körner sinkt meist sofort und ein Teil schwimmt eine Weile.
Tabelle 4: Analytische Zusammensetzung einiger Granulate

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Black Food 52 20 10 0,5 - Packung
Aquafood Special 57 15 11 0,4 - Packung
Betta Futter 57 20 10 0,5 - Packung
All Color Booster 55 17 10,5 1,2 - Packung
Granulatfutter, medium 44 13 8 2,1 <12 fischfutterhandel.de
Cichlidengranulat 40 6 9 5 <10 fischfutterhandel.de
Diskusgranulat 44 5 9 4 <10 fischfutterhandel.de
Cichliden Granus grün 45 5,5 9 5 <10 fischfutterhandel.de


Tabelle 5: Analyseergebnisse einiger Granulate

Black Food All -Colour-Booster JBL GranoMix JBL GranoColor Tetra Min Granulat
Analytische Bestandteile %
Protein 55 55 40 40 46
Rohfett 15 15 8 7 7
Rohfaser 1,4 1,4 3 3 2
Rohasche 7,5 7,5 8 7 10
Feuchtegehalt k. A. k. A. k. A. k. A. 8
Zusatzstoffe
Farbstoffe +
Astaxanthin E161 - 1400 mg + +
Lebensmittelfarbstoff rot E124 - - - -
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid schwarz E172 - - - -
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid rot E172 - - + +
Lebensmittelfarbstoff Indigoblau E132 - - - -
Antioxidantien +
Vitamin E Extrakt E 306 - - + +
Konservierungsmittel - - - - +
Vitamine pro 1000 g
Vitamin A 41000 I. E. 210000 I. E. 25000 I. E. 25000 I. E. 30035 I. E.
Vitamin D3 3500 I. E. 2500 I. E. 3000 I. E. 3000 I. E. 1860 I. E.
Vitamin E 600 mg 400 mg 330 mg 330 mg -
Vitamin C (stabil) 1000 mg 500 mg 400 mg 400 mg -
Vitamin B1 40 mg 20 mg - - -
Inosit (entspricht B2) 100 mg 50 mg - - -
Vitamin B6 40 mg 20 mg - - -
Vitamin B12 200 µg 100 µg - - -
Vitamin K3 80 mg 40 mg - - -
Folsäure 8 mg 4 mg - - -
Ca-D Phantothenat 200 mg 100 mg - - -
Nicotinsäure 600 mg 300 mg - - -
Biotin 100 µg 50 µg - - -
Cholinchlorid 1000 mg 500 mg - - -
Verbindungen von Spurenelementen in mg/kg
E5 Mangan - - - - 68
E6 Zink - - - - 40
E1 Eisen - - - - 26
E3 Cobalt - - - - 0,5
Zusammensetzung %
Fisch- und Fischnebenerzeugnisse k. A. k. A. 18,13 19,51 +
Getreide k. A. k. A. 27,77 23,43 +
Weich- und Krebstiere k. A. k. A. 20 27,88 +
Pflanzliche Nebenerzeugnisse k. A. k. A. 12,25 12,47 +
Gemüse k. A. k. A. 11,88 10,25 +
pflanzliche Eiweißextrakte k. A. k. A. 8,75 5,86 +
Hefen k. A. k. A. - - +
Eier und Eierzeugnisse k. A. k. A. - - -
Algen k. A. k. A. - - +
Öle und Fette k. A. k. A. 0,5 1,95 +
Mineralstoffe k. A. k. A. - - +
Zucker k. A. k. A. - - -


gefriergetrocknete Artemia

Die gefriergetrockneten Nauplien sind eine gute Alternative, wenn es mit den selbst gezogenen Artemien einmal nicht sofort klappt.

Getrocknetes Naturfutter

Es gibt viele verschiedene Varianten von getrocknetem Naturfutter. In der Regel unbehandelte Futtertiere wie Wasserflöhe,Mückenlarven, Tubifex, Artemia, Krill und andere werden entweder in der Sonne oder gefriergetrocknet. Schnell getrocknetes Futter behält den grÖßten Teil seiner Vitamine und stellt in seiner Zusammensetzung eine konzentrierte Form von Lebendfutter dar, so lange es nicht Licht oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Die Lagerung ist genauso einfach wie bei Flockenfutter, Granulaten oder Tabletten. Nach dem Öffnen der Verpackung sollten das Futter innerhalb weniger Wochen verbraucht werden, weil die Qualität sinkt.
Getrocknetes Futter ist wegen des fehlenden Wassers sehr hoch konzentriert. Es darf darum nicht in den selben Volumen-Mengen gefüttert werden wie frisches.





Tabelle 6: getrocknetes Naturfutter

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Rote Mückenlarven 58 7 15 12 < 0,7 fischfutterhandel.de
Wasserflöhe (Daphnia) 37 7 7 10 <7 fischfutterhandel.de
Bachflofkrebse (Gammarus) 40 6 15 15 <10 fischfutterhandel.de
Süßwassergarnelen 42 5 30 4,5 <7 fischfutterhandel.de
Artemia, adult 44 6 20 20 <10 fischfutterhandel.de
Tubifex 55,9 10,2 5 0,9 <7 fischfutterhandel.de


angetaute Schokotafel

Mysis als 100 g "Schokotafel" - angetaut und wieder eingefroren

Blister mit Rogen

Ausschnitt aus einem Blister mit Rogen

Frostfutter

Frostfutter gibt es in verschiedenen Formen. Die einfachste ist die Platte. Dabei wird Futter flach ausgestrichen und eingefroren. Die gefrorene glatte Platte wird dann in einen beschrifteten Beutel gesteckt. Die "Schokotafel" hat etwa das Format einer Tafel Schokolade. Das Futter wird dazu in einer Form eingefroren, die quadratische Vertiefungen aufweist. Zwischen den einzelnen Quadraten ist die Tafel dünner und lässt sich entlang dieser Linien leichter brechen und portionieren. Auch die Tafel wird in einem beschrifteten Beutel gelagert. Aufwändiger sind Blister. Sie bestene aus einer Kunststoffschale mit Vertiefungen, in die wie das Futter eingefüllt wird. Die Schale wird mit einer dünnen Aluminiumfolie verschlossen und eingefroren. Das Futter kann bei Bedarf in Portionen herausgedrückt werden ohne, dass das übrige Futter der Luft ausgesetzt wird oder antaut. Blister sind oft aufwendig gestaltet und teilweise mehrfarbig bedruckt. Auf vielen findet man, dann auch - meist sehr klein und versteckt - die Nährwertangaben. Bei Schokotafeln und Platten fehlen meist solche Angaben. Eine Ausnahme stellen die Futtermischungen dar, die zusätzlich zu den Nährwertangaben auch die Zutaten auflisten.
Beim Kauf sollte man auf einige Dinge achten. In den Packungen dürfen keine Eiskristalle sein. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Futter zwischenzeitlich angetaut war. Das Futter hat in schlimmen Fällen dann die Konsistenz von Trockenfutter. Die Inhaltstoffe können beim Auftauen Schaden genommen haben. Ist das Futter zwischendurch stärker erwärmt wurden, kann es sogar ganz verdorben sein.
Manchmal sind in den Blistern die einzelnen Vertiefungen nicht ganz voll oder das Futter ist nur im unteren Bereich und der Rest ist mit Wasser aufgefüllt. Es sollen natürlich alle Vertiefungen mit Futter voll sein. Mit dem gefrorenen Wasser können unsere Tiere nichts anfangen. Darum lohnt es sich nicht immer das billigste Futter zu nehmen.
Neben eingefrorenen Futtertieren gibt es auch Futtermischungen, die aus tierischen und pflanzlichen Komponenten mit Vitaminzusätzen bestehen. Eingefrorene Futtertiere haben die gleiche Zusammensetzung wie lebende. Die Auswahl an Frostfutter ist recht umfangreich. Das meiste, was man als Lebendfutter bekommt, gibt es auch als Frostfutter. Das Frostfutter lässt sich deutlich besser lagern und benötigt keine Pflege.

Tabelle 7: Zusammensetzung von Frostfuttersorten

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Weiße Mückenlarven 5,2 0,75 0,5 0,35 93,2 Packung
Weiße Mückenlarven 5,2 0,75 0,5 0,35 92,85 Packung Zoo Schatz
Rote Mückenlarven 4,8 0,7 1,0 0,4 93,1 Packung
Rote Mückenlarven 4,8 0,7 1,0 0,4 92,7 Packung Zoo Schatz
Schwarze Mückenlarven 5,0 1,1 0,85 0,95 92,1 Packung
Daphnien 4,2 0,4 0,6 0,7 93,5 Packung Zoo Schatz
Tubifex 6,2 2,6 0,6 0,5 91 Packung
Mysis 4,0 1,0 - - 89 Packung
Mysis 13 1 - - 80 firstfish.de
Artemia, adult 5,0 1,0 0,9 0,8 92 Packung
Krill (Euphasia superba) 16 2,2 - - 79 firstfish.de
Rogen 11,4 1,6 0,1 0,9 86 Packung
Miesmuschel 14,5 2,2 - - - firstfish.de
Benker´s Diskus Royal 14,7 2,2 0,9 3,1 - Packung
Mikro-Plankton 0,6 0,5 0,3 0,5 98,1 Packung


Lebendfutter

In der Natur fressen Fische Insketenlarven, Kleinkrebse, Würmer oder andere Fische. Dabei enthält ein gut genährtes Futtertier mehr Nährstoffe als ein ausgehungertes. Eiweiß und Fettgehalt sinken, weil die Tiere Masse veratmen um die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge mit Energie zu versorgen. Darum müssen Futtertiere entweder sofort verfüttert werden oder man muss sie mit Nahrung versorgen. Sie sind nicht so lange lagerbar wie Trocken- oder Frostfutter. Länger als eine Woche ohne Futter sollten sie nicht sein.
Es gibt einige Lebendfuttersorten, die man selber aus Eier heranziehen und zum Teil auch vermehren kann.

schwimmende Artemia

Adulte Artemia salina, Weibchen mit Eisäcken.

Vergleich zwischen intakten Cysten und dekapsulierten

Vergleich zwischen lebenden (dunkel und rund) und dekapsulierten (hell und kantig) Cysten.

Dose mit Artemiaeiern

Artemia-Eier für die Anzucht werden in solchen Konserven verkauft. Nach dem Öffnen nimmt die Qualität innerhalb weniger Monaten ab, so dass dann weniger Tiere schlüpfen und der Schlupf auch nicht mehr gleichmäßig innerhalb von 24 Stunden erfolgt. Die Lebensfähigkeit der Larven ist meist auch herabgesetzt. Man kann die Cysten portionsweise einfrieren und kann sie dann länger lagern.

Artemia
Salinenkrebse sind ein beliebtes Aufzuchtfutter für Jungfische. Die frisch geschlüpften Larven sind sehr klein und so lange sie noch von ihrem Dotter zehren auch ohne zusätzliche Fütterung ein nahrhaftes Futter.
Es gibt viele Tipps zur Anzucht der Salinenkrebse. Es empfielt sich die Anweisungen auf der Verpackung zu lesen. Sie beinhalten manchmal Tips wie das Quellen lassen in Wasser mit Zusatz von Kaisernatron. Auch das anätzen der Cystenschalen mit Wasserstoffperoxid kann die Schlupfrate verbesser oder das Schlüpfen beschleunigen.
Die Rezepte für die Zuchtansätze unterscheiden sich etwas. Der Salzgehalt für einen erfolgreichen Schlupf reichen von 25 bis 35 g Salz pro Liter. Dabei haben die Tiere von verschiedenen Ursprungsorten unterschiedliche Optimalwerte. Etwas unklar ist, welchen Einfluss die Salzkonzentration tatsächlich auf die Dauereier hat. Klar ist nur, dass eine zu hohe Konzentration den Tieren in ihrer weiteren Entwicklung schadet. Teilweise kann man wohl durch höhere Salzkonzentrationen die Schlupfrate verbessern. Manchmal - vor allem bei älteren Eiern - hilft nur ein Anätzen mit Wasserstoffperoxid. Auch die Eier in Süßwasser mit Kaisernatron vorquellen zu lassen oder einen Teelöffel davon in den Zuchtansatz zu geben, kann von Vorteil sein.
Ich nehme 5 g jodfreies Kochsalz auf 250 ml Wasser, etwas Natron und 1 gestrichene Teelöffel Artemia (20g Salz auf 1 Liter Wasser + 2-3 TL Artemia + 1 tl Kaisernatron). Das kommt zusammen in eine 0,5 l Flasche. Durch den Deckel sind zwei Löcher gebohrt, in die Luftschläuche führen. Der Belüftungsschlauch reicht bis zum Boden des Gefäßes, der Entlüftungsschlauch nicht bis ins Wasser. Die Belüftung erfolgt über eine Membranpumpe. Der Luftstrom wird mit Hahn oder Klemme reguliert. Die Flasche hänge ich dann ins Aufzuchtbecken. Bei 24 bis 28 °C schlüpfen die Nauplien nach einem Tag (sichtbar an der Farbveränderung, wird rötlich). Die Nauplien setzen sich nach dem Trennen von der Belüftung am Flaschenboden ab. Dann kann man sie durch den Belüftungsschlauch nach oben pusten in dem man in den Entlüftungsschlauch bläst. So gibt man sie direkt in ein Artemia-Sieb und kann sie spülen und sofort verfüttern.

Frisch geschlüpfte Nauplien zehren noch vom Eidotter und müssen nicht fressen. Danach benötigen sie aber Nahrung und ihr eigener Nährstoffgehalt und damit der Nährwert für die Fische sinkt. Es gibt verschiedene Studien zum Nährstoffgehalt von Artemien in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot. Beispielsweise wurden im Labor Artemien vom Schlupf bis zum Erwachsenenstadium mit Fertigfutter ("Nestum") und mit einer einzelligen Mikroalge (Chaetoceros sp.) gefüttert. Mit dem Kunstfutter wurde eine überlebensrate von 72 % mit einer angereicherten Variante sogar von 79 % erzielt. Nach 11 Tagen waren alle Tiere etwa 5 mm groß. Allerdings war der Fettgehalt in den mit"Nestum" gefütterten Artemien deutlich höher und der Eiweißgehalt deutlich niedriger als in den mit der Alge gefütterten Tieren. Der Gehalt an Kohlehydraten und Rohasche unterschied sich kaum. Das Fertigfutter ermöglicht eine einfachere Aufzucht von Artemien, da die Reinkultur der Alge kostspielig und zeitaufwendig ist.
Solche Ergebnisse sind vor allem für wissenschaftliche Arbeiten wichtig, bei denen Artemien zuverlässig und pünktlich als Futter für die eigentlichen Versuchsobjekte zur Verfügung stehen müssen. Beispielweise sind Tintenfische (Octopus vulgaris) in ihren frühen Entwicklungsstadien auf derartige Beute angewiesen. Sie benötigen allerdings für eine optimale Entwicklung eine bestimmte Nährstoffzusammensetzung im Futter. In einem Versuch dazu wurden Artemia-Nauplien mit der marinen Alge Tetraselmis suecica 2 bis 4 Tage vorkultiviert und dann im weiteren Verlauf mit Tetraselmis suecica, Isochrysis galbana, Isochrysis aff. galbana oder Rhodomonas lens für 26 Stunden weiter gefüttert. R. lens ist dabei die Alge mit dem hÖchsten Proteingehalt von 62% im Versuch. Die übrigen liegen um 42 bis 44 %. Dafür ist bei denen der Gehalt an Fetten und Kohlehydraten höher. Die meisten der drei Tage alte Artemien hatten einen Proteingehalt von rund 51%, nur bei den mit I. galbana gefütterten Tieren war der Gehalt mit 41% deutlich geringer. Der Fettgehalt lag zwischen 11 und 16% und der Kohlehydratgehalt bei etwa 11 %.
Nach 5 Tagen (4 Tage Vorkultur) war der Proteingehalt aller Artemien zwischen 64 und 68 %. Der Fettgehalt lag zwischen 10 und 16%. Der Anteil an Kohlehydraten sank entsprechend ab (bis 6%).
Abgesehen von dem schwankenden Gesamtfettgehalt, konnte auch eine Verschiebung in der Zusammensetzung der Fette festgestellt werden. Die unterschiedlichen Fettsäuren waren in unterschiedlich gefütterten Tieren in wechselnder Konzentration zu finden. Da bestimmte Fettsäuren für die Fütterung der Oktopus-Jungtiere notwendig sind, ist es wichtig, die optimale Fütterung für Artemien zu finden, damit bei den Tieren keine Mangelerscheinungen bzw. EntwicklungsstÖrungen auftreten.
Eine Frage beantwortet übrigens keine der Futterstudien. Nämlich die, welche Artemien-Art eigentlich untersucht wurde! Lediglich die Namen der Hersteller werden genannt. Es wurde aber festgestellt, dass diese Eier verschiedener Herkünfte mischen.
Für uns als Aquarianer bleibt damit nur die Erkenntnis, dass die Fütterung der Salinenkrebse Einfluss auf ihren Nährstoffgehalt hat und das sich ihre Zusammensetzung im Laufe ihrer Entwicklung verändert.

Tabelle 8: Nährstoffangaben zu Artemia aus verschiedenen Quellen

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser Feuchtigkeit [%] Quelle
Nauplien 3 Tage alt, lebend* 41-51 11-16 - - - Seixas et al. (2008)
Nauplien 5 Tage alt, lebend* 64-68 10-16 - - - Sexas et al. (2008)
Nauplien, lebend 63 7 - - 17-28 firstfish.de
Artemiacysten, dekapsuliert 62,8 6,2 4,9 - - Packung
Artemiacysten, dekapsuliert 56-60 19-24 - - 17-28 firstfish.de
Artemiacysten, dekapsuliert 62 20 4,9 2,5 <7 fischfutterhandel.de
Adulte, getrocknet 44 6 20 20 <10 fischfutterhandel.de
Adulte, gefroren 5,0 1,0 0,9 0,8 92 Packung
* Fütterungsversuch mit verschiedenen Algen

Wasserflöhe

Großer Wasserfloh (Daphnia magna)

wasserflÖhe Weibchen mit Eiern

Wasserflöhe und Hüpferlinge (Cyclops, Daphnia, Moina, Bosmina, Diaptomus)

Wasserflöhe und Hüpferlinge sind Krebstiere. Wegen ihreres Panzers sind sie sehr ballaststoffreich. Für heranwachsende Fische sind sie wegen ihrer geringen Größe ideal. Es gibt verschiedene Arten in verschiedenen Gattungen. Sie sind zwischen 1 und 6 mm groß. MÖchte man die Tiere nicht nur verfüttern, sondern auch vermehren, sollte man sich über ihre jeweiligen Ansprüche informieren. Wasserflöhe und Rüsselkrebse sind Blattfußkrebse, Hüpferlinge und Schwebekrebse gehören zu den Ruderfußkrebsen.
Wasserflöhe haben einen 1 bis 6 mm langen, meist sackförmigen Körper. Sie rudern mit bewimperten Antennen (2. Antennenpaar) um sich fortzubewegen. Es gibt zahlreiche Arten. Am bekanntesten ist die Gattung Daphnia, zu der zum Beispiel der Gemeine Wasserfloh (D. pulex), der Große Wasserfloh (D. magna), der Haubenwasserfloh (D. galeata) und der Helmwasserfloh (D. cucullata) gehören. Ebenfalls recht bekannt sind der Tümpelwasserfloh (Moina brachiata), der Japanische Wasserfloh (Moina macrocopa) und das Rüsselkrebschen (Bosmina longirostris).
Wasserflöhe ernähren sich von Plankton. Einige Arten nutzen nur Mikroalgen (Daphnia pulex, D. longispina, Moina brachiata) andere fressen auch Flagellaten (Daphnia galeata) oder jagen aktiv nach Beute (Polyphemus pediculus). Für die Aquaristik wird der Große Wasserfloh (Daphnia magna) vermehrt, weil er anspruchslos ist und eine sehr große Vermehrungsrate hat. Die Tiere kommen massenhaft in Kleingewässern vor, die auch überdüngt sein können. Dieser Wasserfloh kommt auch in Gartenteichen vor. Die Weibchen werden bis zu 6 m lang. Die Männchen erreichen nur ein Drittel ihrer Größe. Ausgewachsene Weibchen können bis zu 100 Eier im Brutraum mit sich tragen. Fortpflanzungsfähig sind die Tiere bereits im Alter von wenigen Tagen. Laut einer Hochrechnung soll ein Großer Wasserfloh 30 Millionen Nachkommen in einem Monat haben können, falls alle überleben würden.

Für die Zucht benötigt man Aquarien, große Eimer oder Maurertonnen. Auf Wasserpflanzen sollte man verzichten. Daphnien leben in der Regel im freien Wasser und meiden Pflanzenbestände. Zur Fütterung sind Aufzuchtfutter für Artemien und Hefeextrakte geeignet. Eine starke Beleuchtung ist nicht notwendig. Im Freien sollten die Kulturen nicht in der vollen Sonne stehen. Im Aquarienkeller kann auch mit schwachen Leuchten belichtet werden. Eine optimale Vermehrung erreichen die Tiere bei 20 bis 25 °C. Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen sinkt die Vermehrungsrate.

Für Lebendfutterkulturen im Aquarienkeller ist der Japanische Wasserfloh (Moina macrocopa) besser geeignet. Er lässt sich über längere Zeit gut kultivieren. Dazu werden Eimer oder andere Kunststoffbehälter mit bis zu 20 Liter Fassungsvermögen benötigt. Wie bei den Daphnien ist eine indirekte Belichtung völlig ausreichend. Volle Sonne führt zu starker Erwärmung, die sich schnell schädlich auswirkt. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 25 °C, kann aber auch darüber liegen. Die Tiere lassen sich gut mit Artemia-Aufzuchtfutter, Algenpulver oder Hefeextrakten füttern.

Hüpferling-Weibchen mit Eiern

Hüpferling Macrocyclops albidus - Weibchen mit Eiern

Die Rüsselkrebse der Gattung Bosmina bewegen sich gleichmässig rudernd durch das Wasser. Sie sind sehr klein, haben aber eine harte Schale. Im Sommer findet man sie in wärmeren Seen. Sie werden als Frostfutter im Handel angeboten. Sie sind kleiner als Daphnia oder Moina und eigen sich darum besser für kleinere Fische. Typisch ist der lange gebogene Rüssel dem die Tiere ihren deutschen namen verdanken. Der Körper ist kugelig. Die Tiere sind zwischen 250 und 1200 µm groß.

Hüpferlinge haben eine gestreckte Form. Sie sind in einen Vorderkörper und einen Hinterkörper mit einer borstigen Schwanzgabel gegliedert. Die Schwanzborsten sind unterschiedlich lang. Die Weibchen tragen nach der Begattung je zwei Eiballen rechts und links am Hinterleib.

Der Dunkle Riesenhüpferling (Macrocyclops fusca) ist mit ca. 4 mm die grÖßte einheimische Art. Die Tiere leben räuberisch zum Beispiel von kleinen Krebsen und Rädertierchen. Der Gemeine Hüpferling (Cyclops strenuus) ist die häufigste und am weitesten verbreitete Art. Auch bei ihr leben die Adulten räuberisch. Sie sind etwa 2 mm lang, die Männchen sind im Durchschnitt etwas kleiner als die Weibchen. Die Entwicklung vom Schlupf zum erwachsenen Tier dauert etwa einen Monat und erfordert etwa 12 Häutungen. Das Besondere an Hüpferlingen ist, dass sie sich nicht im Sommer, sondern vor allem im Winter stark vermehren. Sie sind darum ein wichtiges Futter für Fische, wenn es insgesamt wenig Nahrung gibt. Cyclops benötigen sauberes Wasser. Die Nauplien entwickeln sich zu jeder Jahreszeit (auch unter Eis). Die Tiere kann man im Zoofachhandel kaufen. Zur Zucht benötigt man ein Gefäß mit 5 bis 10 l Inhalt. Zur Fütterung wird etwas Hefesuspension zu dem Wasser gegeben, bis das Wasser etwas trübe ist. Eine Belüftung ist zu empfehlen, weil Sauerstoffmangel den Tieren schadet und das Wasser schnell kippt. Veralgung ist hier erwünscht, weil die Algen als Futter dienen. Andere Pflanzen sollten nicht im Behälter sein, weil sie den Zuchterfolg in der Regel senken. Zum Verfüttern werden sie entweder mit einem feinen Sieb abgefischt oder durch ein Sieb gegossen. Hüpferlinge haben einen weniger harten Panzer als Wasserflöhe und sind darum als Jungfischfutter besser geeignet.

Diaptomus- und Eudiaptomus-Arten werden als Schwebekrebse bezeichnet. Sie ähneln den Hüpferlingen sehr. Bei ihnen sind aber die Schwanzborsten alle etwa gleich lang. Schwebekrebse fressen Algen und Einzeller. Winter findet man ihn unter Eis um Sommer nur in kühleren, beschatteten Tümpeln. Diaptomus castor wird etwa 3,5 mm lang, die übrigen Arten bleiben kleiner.

Ebenfalls zu den Krebstieren, aber nicht zum eigentlichen Lebendfutter gehören die Muschelkrebse. Sie können mit Wasserpflanzen, aber auch mit Lebendfutter in das Aquarium eingeschleppt werden. Der Zebramuschelkrebs (Cypridopsis vidua) taucht manchmal in Aquarien auf. Die Art bevorzugt Wasser mit einer Temperatur über 20 °C und fühlt sich darum im Aquarium durchaus wohl. Trotz Fischbesatz vermehren sich die Tiere gut, weil sie wegen ihrer harten, kalkigen Schale nicht gefressen werden. Meist verschwinden die Tiere nach einigen Wochen genauso plÖtzlich, wie sie aufgetaucht sind, da ihr Lebenszyklus lange Ruhezeiten mit Dauereiern beeinhaltet. Muschelkrebse fressen abgestorbenes Material und sind im Aquarium nicht schädlich.

Tabelle 9: Nährwerte verschiedener Kleinkrebse

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Bosmina longirostris, lebend 2,5 <1 - - - firstfish.de
Cyclops strenuus, lebend 9 3 - - - firstfish.de
Cyclops Eeze (Fertigfutter) 57 32 3,0 8,0 - Packung
Daphnia pulex, lebend 2,5 <1 - - - firstfish.de
Daphnia magna, getrocknet 42,05 16,2 14,7 13,5 - Bahdir Koca 2009
Moina macropoda, lebend 2,5 <1 - - - firstfish.de


andere Krebstiere
Bachflohkrebse sind für viele Aquarienfische als Futter zu groß. Sie werden getrocknet vor allem als Schildkrötenfutter angeboten.

Tabelle 9: Nährwerte von Gammarus und Hyalella


Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Gammarus pulex, lebend 7 1 - - 86 firstfish.de
Gammarus, getrocknet 40 6 15 15 <10 fischfutterhandel.de
Hyalella azteca, lebend 7 1 - 86 firstfish.de


Dose mit Drosophila Zuchtansatz mit Drosphila

Essigfliegen oder Fruchtfliegen (Drosophila)

Essigfliegen (Drosophila melanogaster und D. funebris) finden vielfach Verwendung in der Aquaristik und der Terraristik. Sie lassen sich leicht züchten und sind wegen ihrer geringen Größe gut als Futter für Fische und FrÖsche geeignet. Es gibt von diesen Tieren Stämme, die flügellos sind oder Stummelflügel haben. Diese hüpfen nur, fliegen aber nicht, so dass ihnen die Flucht aus dem Aquarium nicht so leicht möglich ist. Das Entwischen von flugunfähigen Tieren aus dem Aquarium oder Terrarium in den Wohnraum kann man mit dem Anbringen von doppelseitigem Klebeband an den Spalten der Türen oder der Abdeckung verhindern. Die laufenden Tiere bleiben daran haften. Bei flugfähigen Tieren funktioniert dieser Trick leider nicht!
Die erwachsenen Fliegen sind etwa 2 mm groß. Die handelsüblichen Zuchtansätze enthalten Tiere, Eier und teilweise auch bereits Puppen. Die Tiere vermehren sich bei einer Temperatur von 20 bis 22 °C problemlos. Nach wenigen Tagen sind zahlreiche Fliegen zum Verfüttern oder Verteilen in neue Zuchtansätze vorhanden. Bei Raumtemperatur sind die Tiere recht aktiv und benötigen etwas Futter (Bananenschale, Apfelscheiben, Weintrauben oder ähnliches), damit ihr Nährwert und Vitamingehalt erhalten bleibt. Will man die Tiere vermehren, dann sollten keine geflügelten Fruchtfliegen aus dem Garten oder der Küche an die Kulturen gelangen. Bei den handelsüblichen Zucht- und Transportbehältern kann es nämlich zu Paarungen durch die Gaze des Deckels kommen. Dadurch werden die Gene für intakte Flügel auf die Nachkommen übertragen und die Nachzucht könnte flugfähig sein. Es gibt spezielle Zuchtgefäße für Drosophila, die einen Schaumstoffstopfen haben, der so hoch ist, dass die Tiere sich nicht durch ihn hindurch paaren können. Will man die Tiere nicht vermehren können sie bei 16 bis 18 °C gelagert werden. Als Futter dient dann ein Fruchtbrei. Geruchsneutrale Fertigmischungen kann man als trockenes Pulver kaufen.

Wer selber mischen möchte kann mal das probieren: 1 Glas Pflaumen, 1 Paket Haferflocken, 1 Apfelsine mit Schale (ungespritzt), 1 Banane und eine Tasse Essig im Mixer pürieren, auf die Ansätze verteilen fertig. Liefert neben der nötigen Energie auch Vitamine, die den zu fütternden Tieren zu Gute kommen. Hat den Nachteil, dass es sehr saftig ist und schnell fault. Die Ansätze müssen wöchentlich neu gemacht werden. Stroh oder Holzspäne dienen den Tieren als Kletterhilfe, damit sie nicht am Futterbrei festkleben. Es gibt unzählige Futtervarianten, die mehr oder weniger streng riechen.


Tabelle 10: Nährwert von Drosophila

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Drosophila spec. 20 14 2 - 62 Fauna Topics
Drosophila melonagaster 20 14 - - 60 firstfish.de


Larve unter dem Mikroskop

Weiße Mückenlarve unter dem Mikroskop.

atmen

Schwarze Mückenlarven beim Atmen unter der Wasseroberfläche

Mückenlarven:

Mückenlarven sind ein sehr beliebtes Fischfutter. Sie leben im Wasser, bis sie sich zu Mücken umwandeln. Meist werden sie in kleinen Wasserbeuteln angeboten, seltener kann man sie auch in feuchtes Zeitungspapier eingeschlagen bekommen.

Rote Mückenlarven sind die Larven von Zuckmücken (Chironomus sp.). Sie sind wurmförmig und bis etwa 2 cm lang. Sie sind durch einen hämoglobinartigen, roten Blutfarbstoff gefärbt. Die Tiere kommen vor allem in stark belasteten Gewässern im Schlamm vor. Vor einigen Jahren waren sie sehr in Verruf geraten, weil sie Schadstoffe aus ihrem Lebensraum eingelagert haben. Mit roten Mückenlarven gefütterte Aquarienfische bekammen davon Leber- und Nierenschäden. Heute ist die chemische Belastung von Gewässern geringer und die meisten oder alle Tiere im Handel stammen aus Zuchtteichen. Darum können rote Mückenlarven bedenkenlos verfüttert werden. Die Larven leben in GespinnstrÖhren am Gewässergrund in die sie durch wellenförmige Bewegungen Wasser strömen lassen. Auch im Aquarium sinken die Larven sofort auf den Boden. Sie atmen direkt über die Haut. Die erwachsenen Tiere stechen nicht und saugen kein Blut. Rote Mückenlarven eignen sich gut als Futter für Bodentiere (z. B. Corydoras) oder für Zwergkugelfische.

Schwarze Mückenlarven sind junge Haus- oder Stechmücken (Culex pipiens, Aedes sp. und Ochlerotatus sp.). Die erwachsenen Tiere stechen und saugen Blut. Man sollte diese Tiere also gut dosiert füttert, damit man am Ende nicht selbst als Büfett herhalten muss. Die Eier werden in Paketen direkt frei treibend auf der Wasseroberfläche von Jauchegruben, Eimern, kleinen Dosen und anderen fischfreien Gewässern abgesetzt. Nach 2 Tagen schlüpfen die Larven. Sie haben ein zylindrisches Atemrohr (Sipho) am Hinterleib, mit dem sie Luft an der Wasseroberfläche aufnehmen, während sie schräg darunter stehen. Bei Störungen tauchen sie sofort ab. Gefressen wird mit Hilfe von Strudelorganen Detritus und Mikroorganismen. Wenn sie etwa 7 mm groß ist verpuppt sich die Larve.

Die weißen Mückenlarven haben einen transparenten Körper mit je einem silbrig glitzernden Luftkörper vorne und hinten. Sie sind etwa 12 mm lang und schweben waagerecht im Wasser. Es handelt sich bei ihnen um die Larven der Büschelmücke (Chaoborussp.). Diese Tiere stechen ebenfalls nicht. Die Larven vertragen aber auch die hohen Temperaturen im Tropenaquarium nicht und sterben nach einigen Stunden ab.


Beutel mit Mückenlarven

90 ml-Beutel mit weißen Mückenlarven

Beutel mit roten Mückenlarven

90 ml-Beutel mit roten Mückenlarven

Tafel mit roten Mückenlarven

Rote Mückenlarven als 100 g Tafel



Tabelle 11: Nährwerte von Mückenlarven


Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
weiße Mückenlarven, lebend 4 <1 - - - firstfish.de
weiße Mückenlarven, gefroren 5,2 0,75 0,5 0,35 93,2 Packung
rote Mückenlarven, lebend 7,6 1,3 1,1 - 87,9 I. Bogut
rote Mückenlarven, gefroren 4,8 0,7 0,4 1,0 93,1 Packung
rote Mückenlarven, getrocknet 55,7 9,7 8,2 - - I. Bogut
schwarze Mückenlarven, lebend 10 4 - - - firstfish.de
schwarze Mückenlarven, gefroren 5,0 1,1 0,85 0,95 92,1 Packung


andere Insekten

Stubenfliege

Stubenfliegen (Musca domestica)

Auch Stubenfliegen werden gezielt als Futtertiere gezüchtet und verkauft. Wer das Glück oder Pech hat reichlich davon in seiner Wohnung zu haben, kann natürlich auch dieses Gratisfutter verwenden, wenn er es nicht gerade mit der Spraydose erlegt hat. Die gezüchteten Tiere sind spezielle Stämme, die wie die Fruchtfliegen auch, ein Gen tragen, das verkrüppelte Flügel mit sich bringt. Die Tiere fliegen also nicht richtig und lassen sich darum gut verfüttern.
Sie sind wie Drosphila ein gutes Futter für Oberflächenjäger. Schmetterlingsfische sind dankbare Abnehmer.

Goldfliege

Fliege und Eier auf Katzenfutter

Goldfliege

Die erwachsenen Fliegen ernähren sich von Pollen und Nektar.



Weniger weit verbreitet in der Aquaristik sind Goldfliegen (Lucilia sp.) bzw. ihre Larven, die Pinky-Maden. Die Maden sind etwa 1 bis 1,5 cm groß und weißlich. Sie werden in PlastikdÖschen geliefert in denen sie in einem Substrat herumrobben. Es ist nicht Jedermanns Sache die wabbeligen Viecher mit den Fingern herauszusammeln. Sie sind allerdings ungefährlich und beißen oder stechen nicht. Die Maden sind sehr eiweiß- und fetthaltig. Diese Fütterung bringt den Fischen viel Energie und kann bei einigen Fischen den Laichansatz fördern. Ein Nachteil ist, dass die Maden nicht schwimmen. Sie müssen sehr gezielt gefüttert werden, damit sie nicht auf dem Grund verrotten und das Wasser verderben.
Die erwachsenen Goldfliegen sind bis etwa 1,5 cm groß. Sie sind grün und gold schimmernd. Durch ihren Panzer sind die ausgewachsenen Tiere ballaststoffhaltiger und liefern prozentual weniger Fett und Eiweiß. Allerdings schwimmen sie auf der Oberfläche und können so auch für Oberflächenfische verwendet werden. Es empfiehlt sich aber die Tiere vor dem Verfüttern etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank zu stellen oder sie sogar einzufrieren, damit sie nicht sofort wegfliegen oder aus dem Aquarium kriechen.
Diese Fliegen gehören zu den ersten Besuchern an Aas. Das Fangen ist einfach: Man nehme ein Stück Fleisch oder eine Schale mit Hunde- oder Katzennaßfutter und positioniere diesen KÖder im Garten oder auf dem Balkon. Nach etwa 2 Tagen kann man dann einfach die Maden einsammeln. Diese schlüpfen bereits nach 10 bis 24 Stunden aus ihren Eiern. Das Madenstadium dauert bei 22-23 °C 7 Tage bei 18-19°C 9 Tage. Dann verpuppen sich die Tiere. Die Puppen benötigen bei 23 °C etwa 6 bis 8 Tage um sich zu Fliegen zu entwickeln. Die Weibchen sind nach etwa 2 Wochen geschlechtsreif, die Männchen direkt nach dem Schlupf. Die Lebenserwartung beträgt etwa ein bis zwei Monate. Wegen des kurzen Larven-Stadiums lassen sich die Pinky-Maden nicht lange bei Raumtemperatur halten. Werden sie nicht im Kühlschrank gelagert, was die Entwicklungszeit verlängert, dann verpuppen sie sich schnell. Längere Lagerung hat allerdings auch zur Folge, dass der Nährstoffgehalt sinkt und die Sterblichkeit sich erhöht.

Springschwänze

Futterkultur mit Springschwänzen

Der braun-graue Speisebohnenkäfer (Acanthoscelides obtectus) ist etwa 3 bis 4 mm lang. Die Tiere stammen eigentlich aus wärmeren Regionen, haben sich nach der Einschleppung mit Hülsenfrüchten bei uns aber eingebürgert. Die Tiere fressen unter anderem Speisebohnen, die sie sowohl auf dem Feld als auch im Lager befallen. Sie können wie Fruchtfliegen verfüttert werden.

Springschwänze (Colembolen) sind flügellos und leben in der Streuschicht des Erdbodens. Sie zersetzen abgestorbenes Material. Sie gehören zu den typischen Futtertieren für FrÖsche. Für die Fütterung von Fischen sind sie nur bedingt geeignet, weil sie übers Wasser gehen können. Sie können dauerhaft auf Schwimmblättern und anderen Pflanzenteilen leben. Sie richten nicht wirklich Schaden an, sind aber auch nicht unbedingt dekorativ. Kleinere Fische nehmen die Springschwänze als Nahrung an.
Zur Vermehrung setzt man die Tiere in eine Plastikschale mit Deckel. Als Substrat eignet sich zum Beispiel feuchte Blumenerde. Gefüttert werden sie mit kleinen Apfelstücken oder roher Kartoffel. Springschwänze (Bourletiella sp. oder Onychiurus sp.) werden etwa 1,5 bis 3 mm lang. Charakteristisch für sie ist eine Sprunggabel am Hinterende mit der sie sich hüpfend fortbewegen.
Ofenfischchen (Thermobia domestica) kennt man meist aus dem eigenen Bad. Diese etwa 1 cm langen Urinsekten leben in feuchtwarmer Umgebung in Spalten und Ritzen. Sie sind nachtaktiv. Manchmal kann man sie verschwinden sehen, wenn man nachts im Bad das Licht anschaltet.

Schwarzkäfer-Larven

Schwarzkäfer bei der Paarung

Larve

Schwarzkäfer und Schwarzkäfer-Larven

Die Larven des Schwarzkäfers (Zophobas morio) enthalten sehr viel Protein und Fett. Sie haben eine harte Haut. Deshalb und wegen ihrer Länge von 5 cm eignen sie sich nur als Futter für sehr große Fische. Besser geeignet sind sie für Reptilien. Diese Käferlarven mögen es etwas wärmer. Sie sollten bei 16 bis 18 °C gelagert werden. Zur Zucht benötigt man ein Terrarium, eine Fauna-Box, eine Kunststofftransportkiste oder ähnliches mit mindestens 20 x 15 cm Grundfläche. Die Temperatur sollte mindestens 22 °C betragen. Die Larven und die Käfer fressen morsches Holz, dass man Ihnen in größeren Stücken anbieten muss. Sie sind kanibalisch und fressen die Puppen ihrer Geschwister, wenn sie die Gelegenheit bekommen. Viele Versteckmöglichkeiten sind darum wichtig.

Mehlwürmer (Tenebrio molitor) sind ebenfalls Käferlarven und keine Würmer. Sie werden bis zu 3 cm lang. überwiegend werden diese Tiere von Terrarianern verwendet. Die Larven können bei 8 bis 12 °C gut gelagert werden. Bei Zimmertemperaturen beginnen sie sich zu verpuppen und entwickeln sie zu Käfern. Larven und Käfer fressen Getreide bzw. Mehl und gehören zu den Vorratsschädlingen.


Tabelle 12: Nährwerte von Maden und Raupen

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Mehlwurm (Tenebrio molitor) 20 15 60 Fauna Topics
Schwarzkäfer-Made (Zophobas morio) 19 18 1 - 58 Fauna Topics
Wachmottenraupen (Galleria mellonella) 16 19 1 - 63 Fauna Topics


Tubifex und andere Würmer

Tubifex

Tubifex im 90 ml-Beutel

Klumpen Tubifex

Die Würmer schlingen sich um einander und bilden einen dichten Klumpen.

Tubifex

Die frischen Würmer sind sehr aktiv.

SchlammrÖhrenwürmer (Tubificidae) sind Verwandte des Regenwurms. Sie leben am Grund von Gewässern in Schlamm, in den sie sich Röhren graben. Die Wände der Röhren stabilisieren sie mit Schleim. Sie stecken etwa zur Hälfte mit dem Kopf voran im Grund. Mit dem Enddarm nehmen sie Sauerstoff aus dem Wasser auf .
Der Gemeine SchlammrÖhrenwurm (Tubifex tubifex) ist in Deutschland weit verbreitet. Die Tiere fressen organische Abfälle und kommen darum vor allem in stark belasteten Gewässern in großer Zahl vor. Sie vertragen auch recht sauerstoffarmes Wasser. Ein typischer Fundort wäre zum Beispiel ein Stelle an der schlecht geklärtes Abwasser in einen Fluss gelangt. Da sich an solchen Stellen auch chemische Rückstände und Schwermetalle ansammeln, sind die dort lebenden Würmer nicht als Fischfutter geeignet. Sie bis zur Darmentleerung zu wässern und sparsam zu verfüttern, reduziert zwar für die Fische die Belastung mit chemischen Schadstoffen, kann aber die übertragung von Krankheitskeimen nicht verhindern. Glücklicherweise gelangen aber nur noch selten ungeklärte Abwässer in unsere Flüsse. In den Klärwerken wird das Abwasser durch mechanische, chemische und biologische Verfahren von chemischen Abbauprodukten, Schwermetalle und organischen Belastungen befreit. Säuren und Basen werden neutralisiert und mögliche Krankheitserreger abgetötet. Das in die Flüsse eingeleitete Wasser ist heute nährstoffarm und verursacht keine überdüngung der Flüsse mehr. Das Vorkommen von Tubifex ist kein Zeichen für chemisch belastet Wasser, sondern für einen erhöhten Nährstoffgehalt im Wasser und Boden.
Tubifex sind auch Zwischenwirte für den Parasiten Myxobolus cerebralis, der Deformationen des Skeletts bei Jungfischen und Schädigungen des zentralen Nervensystems verursacht. Zielorganismus sind Forellen und Lachse in der Teichwirtschaft. Infizierte Tubifex, leiden unter dem Befall mit dem Parasiten, sterben aber nicht. Ihre Nahrungsaufnahme ist beeinträchtigt, sie sind kleiner und weniger stark gefärbt als gesunde Tiere. Die Parasiten werden aus dem Wurm nur bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C frei gesetzt. Die Larven im Triactinomyxon-Stadium befallen dann den Fisch in dem sie sich durch seine Haut bohren. Bei wärmerem oder kälteren Wasser werden diese Larven nicht frei gesetzt und es kommt zu keiner Infektion (siehe dazu Wikipedia: Myxobolus cerebralis).
Die Würmer im Handel werden werden für den Verkauf gezüchtet und sind bezüglich Schadstoffen, Keimen und Parasiten unbedenklich. Eine Infektion mit Myxobolus cerebralis wäre nur möglich, wenn die Würmer zusammen mit Forellen oder Lachsen in einem Teich leben würden. Wer sicher gehen will kann auch auf lebende Tubifex verzichten und auf getrocknete oder gefrorene zurück greifen.
Es werden verschiedene Arten als Fischfutterangeboten, die als "Tubifex" bezeichnet und nicht weiter unterschieden werden. Die Würmer sind wegen ihres Blutfarbstoffes rot und werden zwischen 2,5 und 9 cm lang.

Enchyträen

Enchyträen im 90 ml-Beutel

Klumpen Würmer

Ein Klumpen Enchyträen

Enchytraen-Ansatz

Zuchtansatz für Enchyträen mit Haferflocken

Enchyträen (Enchytraeus albus) und Grindalwürmer (Enchytraeus buchholzi) sind ebenfalls Wenigborster. Diese weißen Würmer leben in Kompost und anderen rottenden Materialien an Land. Grindalwürmer werden etwa 1 cm lang, die Enchyträen erreichen eine Länge von etwa 5 cm.
Sie sind recht einfach selbst zu vermehren. Auf einem feuchten Medium wie einem Filterschwamm, in Gartenerde oder auf Tongranulat, wie es für Zimmerpflanzen verwendet wird, können sie mit Haferflocken oder anderem organischen Material gefüttert werden.
Wichtig ist es, dass die Materialien steril sind, damit sich keine Fäulnisbakterien, Pilze, andere Würmer oder Fliegenmaden im Ansatz breit machen. Das Substrat wird einen Kunststoffbecher mit Deckel gefüllt und die Würmer eingesetzt. Dann gibt man darauf das Futter - zum Beispiel Haferflocken oder Brot. Die Menge sollte gering sein, damit das Futter nicht schimmelt bevor es vollständig gefressen werden kann. Legt man ein kleines Stück Kunststoff oder Glasscheibe direkt auf das Substrat, dann kann man zum Verfüttern einfach die Tiere abspülen, die sich darunter sammeln. Der Becher wird zum Schluss mit dem Deckel verschlossen, damit die Kultur nicht austrocknet.

Rotwürmer (Dendrobeana sp.) und Tauwürmer (Lumbricus sp.) werden häufiger als AngelkÖder oder zur Fütterung von Terrarientieren verwendet als in der Aquaristik. Sie werden aber von entsprechend großen Aquarienfischen (Channas, Barsche) auch gerne genommen. Diese Tiere werden 5 bis 8 cm lang. Sie lassen sich im eigenen Kompost sammeln oder auch in Wurmkisten mit Laub, Erde und Kaffeesatz züchten.

Tabelle 12: Nährwerte von Würmern

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Tubifex 8,4 2,5 - - - firstfish.de
Tubifex, gefroren 6,2 2,6 0,6 0,5 91 Packung
Tubifex, gefriergetrocknet 55,9 10,2 5 0,9 <7 fischfutterhandel.de
Enchyträen (Enchitraeus albidus) 15 10 - - 75 firstfish.de
Rotwürmer (Dendrobeana sp.) 11 1,5 1,5 - 85 Fauna Topics
Tauwürmer / Regenwürmer 12 1,5 1,5 - 84 Fauna Topics




Weiße Asseln

Weiße Asseln auf einem Kokosfasersubstrat

Weiße Asseln

Abgesehen von dem Strich auf dem Rücken sind die Tiere weiß.

Weiße Asseln (Trichorhina tomentosa)

Diese Assel ist etwa 4 bis 5 mm lang und weiß. Sie fressen abgestorbenes Pflanzenmaterial und sind darum gute Mitbewohner in feucht-warmen Terrarien. Sie sind ein gutes Futter für FrÖsche und kleinere Reptilien. Die Asseln verstecken sich gerne. Um sie zu sammeln genügt es etwas Futter unter einen Dosendeckel oder ein Rindenstück zu legen. Die Tiere werden sich dort sammeln und können dann problemlos von Rinde oder Deckel abgeklopft werden.
Für eine erfolgreiche Vermehrung ist eine Temperatur von über 25 °C und eine Luftfeuchtigkeit um 90% notwendig. Als Substrat kann Kokosfaserhumus, Torf, oder Lauberde verwendet werden. Die Tiere fressen davon und graben sich darin ein. Als Futter eignet sich feines organisches Material wie Fischfutter, Haferflocken, Kleie, Mehl, Trockenhefe, in Scheiben geschnittene Möhren, Kartoffeln und Obst. In Terrarien fressen sie auch Kot und Futterreste der Hauptmieter. Sie beseitigen sogar Schimmel. Sie vermehren sich nicht besonders schnell. Regelmäßiges Besprühen ist Pflicht, weil sie Trockenheit gar nicht vertragen.

Mikrofutter (Infusorien)

Pantoffeltierchen

schwimmendes Pantoffeltierchen (Paramecium sp.)

Pantoffeltierchen

Pantoffeltierechn in Ruhe

Infusorien sind Einzeller, die sich in Wasser mit pflanzlichem Nährboden entwickeln. Sie fressen Mikroalgen, Bakterien und (Hefe-) Pilze. Vielleicht kennt es der eine oder andere noch aus der Schule. Man stellt ein Gefäß mit Wasser in die Sonne und füllt Heu oder andere getrocknete Pflanzenteile hinein. Das Wasser wird trübe und nach einigen Tagen wimmelt es von kleinen Lebewesen. Das sind die Infusorien. Ein entsprechender solcher Ansatz kann Wimperntiere, Rädertierchen und Amöben, enthalten.

Die Pantoffeltiere (Paramecium sp.) gehören zu den Wimperntieren (Ciliata) der Klasse Holotricha. Sie sind einzellige Lebewesen, deren ganze Körperoberfläche mit feinen Flimmerhärchen besetzt ist. Diese Wimpern dienen der Fortbewegung und strudeln Nahrung in die MundÖffnung. Wimperntiere können sich teilen. Es gibt aber auch eine Art der geschlechtlichen Fortpflanzung, die als Konjugation bezeichnet wird. Dabei tauschen - vereinfacht ausgedrückt - zwei Tiere Teile ihrer Zellkerne aus. Es gibt verschiedene Pantoffeltierarten. Sie sind zwischen 50 und 300 µm groß und mit bloßem Auge als wimmelnde Punkte sichtbar.

Amöben, werden auch als Wurzelfüßer (Rhizopoda) bezeichnet. Charakteristisch ist ihre veränderliche Form, die durch Ausstülpungen des Zellkörpers bedingt ist. Die Ausstülpungen dienen der Fortbewegung und auch der Nahrungsaufnahme. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung.

Rädertierchen Das hier abgebildete Rädertier aus der Gattung Lecane hat einen langen Fußabschnitt. Mit den Zehen am Ende haftete es sich an und schwingt dann den Körper um diesen Ankerpunkt herum, während es Futter sucht.

Die Rädertierchen (Rotatoria)sind mehrzellige Tiere. Sie gehören zu den Schlauchwürmern (Aschelminthes). Mehr als 95% der Arten leben im Süßwasser. Sie sind zwischen 40 µm und 3 mm lang. Zu den grÖßten gehören die Sack-Rädertiere der Gattung Asplanchna, die Blumen-Rädertiere (Floskularia sp.), die Reusen-Rädertiere (Collotheca sp.) und die Fransenkrone (Stephanoceros sp.).
Bei Rädertierchen ist der Körper ist in Kopf, Rumpf und einen Fußabschnitt gegliedert. Am Kopf gibt es einen bewimperten Bereich, der der Nahrungsaufnahme dient. Ihr Körper ist mit einer mehr der weniger Zellschicht überzogen, die bei manchen Arten zu einem Panzer verfestigt ist. Sie haben einen Nervenknotenpunkt (Cerebral-Ganglion), der von der Funktion her einem Gehirn entspricht. Es verarbeitet die Sinneseindrücke von Augen und Tasteborsten und koordiniert die Bewegungen des Tieres. Meist vermehren sich Rädertiere durch Jungfernzeugung (Parthenogenese). Es sind nur von wenigen Arten überhaupt Männchen bekannt. Diese treten zeitlich begrenzt in den Gewässern aus. Sie haben keine Verdauungsorgane und der grÖßte Teil ihres Körpers wird von ihren Hoden ausgefüllt.

Infusorienkulturen sind etwas schwierig in der Pflege. Die Tiere müssen regelmäßig gefüttert werden, ohne dass das Wasser kippt. Abhängig von der gewählten Futterart vermehren sich die verschiedenen Arten unterschiedlich stark. Die hier abgebildeten Tiere stammen aus einer Kultur, die mit Eigelb gefüttert wird. Es ist eine fast reine Kultur von Pantoffeltierchen. Die Rädertierchen sind deutlich in der Minderheit.
Zur Fütterung eignen sich auch Dosenmilch oder eine Hefesuspension, die tropfenweise zugegeben werden bis eine leichte Trübung eintritt. Auch Mikroalgen werden gefressen.

Zusatzfutter

Besonders für Welse, Schnecken und Garnelen empfiehlt es sich Gemüse als Zusatzfutter an zu bieten, weil die Tiere auch in der Natur überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Dabei ist es nicht notwendig teuere Spezialtabletten zu kaufen. Vorgegartes, frisches Gemüse oder welches aus der Konserve eignen sich gut.

Tabelle 14: Zusammensetzung von Zusatzfutter

Protein [%] Fett [%] Rohasche [%] Rohfaser [%] Feuchtigkeit [%] Quelle
Nagerfreude (Futterpellets für Chinchillas) 16,5 3 9 16 - Packung
Karotten 1 0,2 - 2,8 - Nährwerttabelle
Kartoffeln 2 in Spuren - 1 - Nährwerttabelle
Kopfsalat 1 in Spuren - 1 - Nährwerttabelle
Nudeln 12 3 - 3,4 - Nährwerttabelle
Reis (parboiled) 7 1 - 0 - Nährwerttabelle


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Literatur:

Seval Bahadir Koca (2009): Effect of Different Feed Types on Growth and Feed Conversation Ratio of Angel Fish (Pterophyllum scalare Lictenstein, 1823).- Journal of Applied Biological Sciences 3(2): 7-11, 2009

I. Bogut et al. (2007): Chironomus plumosus larvae - A suitable nutrient for freshwater farmed fish.- Poljoprivreda 13, 159-162

H.W. Ludwig (2003): Tiere und Pflanzen unserer Gewässer.- BLV Verlagsgesellschaft mbH, München, Wien, Zürich

P. Seixas, Manuel Rey-Méndez, Luísa M.P. Valente and Ana Otero (2008): Producing juvenile Artemia as prey for Octopus vulgaris paralarvae with different microalgal species of controlled biochemical composition.- Aquaculture, Volume 283, Issues 1-4, 1 Pages 83-91

W. Steffens (1985): Grundlagen der Fischernährung.- VEB Gustav Fischer Verlag, Jena

H. Streble, D. Krauter (2006): Kosmos Naturführer: Das Leben im Wassertropfen - Mikroflora und Mikrofauna des Süsswassers.- Kosmos Verlag, Stuttgart



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