Nährstoffangaben auf einem Blister mit Mikroplankton. Auf den beiden hier abgebildeten Packungen
sind die Buchstaben etwa 3 mm groß.
Auf vielen, aber nicht allen, Packungen von Flocken- oder Granulatfutter sind die Anteile von Eiweiß, Fett, Rohasche und Rohfaser angegeben.
Lebendfutterbeutel haben dagegen meist nicht einmal eine Beschriftung die Auskunft über den Inhalt gibt.
Auf Frostfutterpackungen sind entweder gar keine Angaben zu finden (Schokotafeln).
Auf Blistern findet man vor allem große, bunte Bilder und die Namen der Hersteller oder Händler.
Der Nährstoffgehalt steht im Kleingedrucktem, in diesem Fall rechts am Rand.
Im Internet bin ich in einigen Fällen fündig geworden. Ich muss aber dazu sagen, dass die Angaben von firstfish.de
nicht belegt sind. Bei fischfutterhandel.de und Fauna Topics, sind die Nährwertangaben Teil der Produktbeschreibungen und damit genauso zuverlässig wie
die Angaben auf den Verkaufsverpackungen.
Beim Vergleich der einzelnen Futtersorten fällt auf, dass einige verbreitete Meinungen nicht unbedingt auf Tatsachen beruhen.
Beispielsweise sollen Enchyträen nur wenig gefüttert werden, weil sie angeblich zu viel Fett enthalten.
Stimmen aber die mir zugänglichen Nährwertangaben, dann enthalten Enchyträen aber auch nicht mehr Fett als Artemia-Nauplien oder Flockenfutter.
Granulate sind sogar deutlich fetthaltiger. Im Vergleich zu anderen Würmern enthalten sie allerdings tatsächlich mehr Fett. Es ist also alles relativ.
Anforderungen an das Futter?
Wenn wir uns mit den Nährwertangaben der Futtersorten beschäftigen, um das beste Futter zu finden, müssen wir zunächst wissen, welche Ansprüche unsere Tiere an ihre Ernährung haben.
Darin liegt aber ein großes Problem, denn genau das wissen wir nämlich nicht.
Die Untersuchungen zur Fischernährung wurden überwiegend an Speisefischen wie Lachsen, Forellen und Karpfen gemacht.
Die Frage ist nur ob uns diese Untersuchungen weiter helfen.
Ziel der Ernährung von Speisefischen ist es sie möglichst schnell und kostengünstig schwer zu füttern.
Unsere Aquarienfische sollen aber möglichst lange leben und nicht möglichst schnell wachsen.
Einige Erkenntnisse aus der Fischwirtschaft sind aber trotzdem für uns interessant.
In Versuchen wurden Lachse und Regenbogenforellen mit einem künstlichen Aminosäurefutter gefüttert,
dass aus einzelnen Amonosäuren, Öl, Dextrin, Mineralstoffen, Vitaminen und einem Bindemittel bestand.
Die Tiere wuchsen gut, wenn alle Aminosäuren in dem Futter enthalten waren.
Durch das gezielte Weglassen von einer Aminosoäure in den einzelnen Versuchsgruppen wurde ausgetestet, ob diese jeweils für das Wachstum der Tiere notwendig sei.
Das Fehlen von Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin führten zum Wachstumsstop bei jungen Lachsen.
Mit Futter, das ausser Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Glycin, Hydroxyprolin, Ornithin, Prolin, Serin, Tyrosin oder Cystin, alle Aminosäuren enthielt, wuchsen die Fische dagegen normal.
Karpfen konnten mit der gleichen Futtermischung nicht ernährt werden.
Der Grund dafür scheint eine unterschiedliche Fähigkeit der Fische zu sein sich Nährstoffe aus dem Futter zu erschließen.
Der pH-Wert und die Peptidzusammensetzung des Futters scheinen eine große Rolle bei der Aufnahme zu spielen.
Eine Ummantelung des Futters mit Casein führte zumindest im Versuch mit Karpfen zu einer gleichmäßigeren Aufnahme der Aminosäuren und verhinderte ein Ungleichgewicht im Gewebe der Tiere.
Dadurch wurde das Wachstum bei gleicher Futterzusammensetzung verbessert, erreichte aber nicht das Maß der Kontrollgruppe, die mit Casein und Gelatine gefüttert wurde.
Auch Marmorwelse ließen sich nicht problemlos mit dem Aminosäurefutter füttern. Nur nach GewÖhnung und bei einem Futter pH-Wert von 7 ließ sich ein Wachstum erzielen.
Aale nahmen im Versuch die Mangelvarianten des Futters bereits nach drei Tagen nur noch schlecht an. In allen Versuchen mit Lachsen, Karpfen, Aalen, Marmorwelsen und Tilapia (Tilapia zillii)
wurden aber am Ende die selben 10 essentiellen Aminosäuren festgestellt.
Daraus können wir für unsere Aquarienfische schließen, dass auch sie diese unbedingt benötigen.
Der quantitative Bedarf ist aber wiederum unterschiedlich bei den verschiedenen Fischarten und zwischen den einzelnen Aminosäuren.
So benötigt Lachs einen Anteil von 2,4 %, Regenbogenforelle 1,4 %, Karpfen 1,6 %, Marmorwels 1,0% und der Japanische Aal 1,7 % des
Trockenfutters an Alanin. Tryptophan wird in Anteilen zwischen 0,1 und 0,4 % benötigt, Isoleucin von 0,6 bis 1,5 % und so weiter. Jede
Fischart hat also eine eigene optimale Futterzusammensetzung.
Wie bereits die Versuche mit dem Aminosäurefutter gezeigt haben, spielt auch die Dareichungsform eine große Rolle.
Wiederum an Karpfen wurde die Aufnahmefähigkeit der Tiere für Aminosäuren aus verschiedenen Futtermitteln mit verschiedenen Grundsubstanzen getestet.
Es zeigte sich, dass sich zum einen die Aufnahmefähigkeit zwischen den Grundsubstanzen, zum anderen zwischen den Aminosäuren unterscheidet.
So kann der Karpfen aus Gerste mehr als 93% des Arginins verwerten, aus Sojaextraktionsschrot aber weniger als 84 %.
Bei Threonin sind es 80,2 bzw. 57,5 %. Der Grund dafür liegt in der Behandlung des Futters, die Auswirkungen auf die chemischen Bindungen hat.
Bei Hitze verbinden sich zum Beispiel die Aminogruppen mit Aldehydgruppen von Kohlehydraten.
So wird die Verfügbarkeit der Aminosäuren gesenkt.
Auch Bindungen zwischen Aminosäuren und anderen Inhaltstoffen sind möglich, die zu einer Hemmung der Verdauung führen, weil die Verdauungsenzyme die Komplexe nicht angreifen können.
Aus diesem Grund haben auch Fischmehle mit der gleichen chemischen Zusammenszung unterschiedliche Verfügbarkeiten an Aminosäuren, in Abhängigkeit vom Hersteller und dessen Herstellungsverfahren.
Nach zu lesen sind diese Versuchsergebnisse bei Steffens 1985.
Fazit:
Unsere Aquarienfische benötigen alle unterschiedliche Futterzusammensetzungen, wenn wir sie optimal ernähren wollten.
Diese Zusammensetzung kennen wir aber nicht genau.
Außerdem halten wir unsere Tiere meist in artgemischten Gruppen.
Da wir keine Kontrolle darüber haben, welches Tier welche Futtersorte frisst, könnten wir sie, auch wenn wir ein perfektes Futter hätten, nicht gezielt füttern.
Für eine optimale Ernährung ist darum immer eine Mischung aus verschiedenen Futtersorten zu empfehlen.
Nur so lassen sich alle Fische im Aquarium auf Dauer gut ernähren.
Es ist ratsam zumindest zwei unterschiedliche Trockenfutter (z. B. ein Granulat von einem Hersteller und eine Flocke von einem anderen) zu kombinieren.
Besser ist es zur Ergänzung auch ein oder zweimal die Woche Frostfutter oder Lebendfutter anzubieten.
Trockenfutter, vor allem Futterflocken, sind weit verbreitet in der Aquaristik.
Es ist einfach zu handhaben, gut zu lagern und bietet den Fischen alle notwendigen Mineralien und Nährstoffe.
Es gibt die verschiedenen Rezepturen der Hersteller oft in verschiedenen Flocken-oder KÖrngrößen, als Tabletten und als Staubfutter.
Es können so alle Fische von Geburt an mit ein und dem selben Futter gefüttert werden. Aber ratsam ist das nicht.
Wie oben erklärt ist Abwechslung hier wegen des unterschieldlichen Aufnashmevermögens wichtig.
Dem Futter sind Vitamine zugesetzt, deren Menge man den Angaben auf der Verpackung entnehmen kann.
Vitamine sind aber sehr empfindlich.
Um sie im Trockenfutter zu erhalten, muss die Packung auch nach dem ersten Öffnen wieder Licht und luftdicht verschlossen werden.
Dennoch lässt die Qualität durch das tägliche Öffnen und Schliessen nach.
Daher sollten die einzelnen Portionen nach spätestens 3 Monaten aufgebraucht sein.
Flockenfutter:
Futter in Flockenform schwimmt eine kurze Zeit an der Wasseroberfläche, saugt sich dann voll Wasser und geht unter.
Es ist in der Regel ein Mischung aus mehreren Futterrezepturen, die in flachen Schichten heiß getrocknet, zerbrochen und dann gemischt werden.
Meistens beinhaltet das Futter sowohl rot gefärbte als auch grüne Bestandteile.
Die roten sind in der Regel Flocken mit einem höheren Anteil an tierischen Inhaltsstoffen und die grünen solche mit mehr pflanzlichen Zutaten.
Diese Mischungen eigenen sich als Futter für Fische in Gesellschaftsbecken sehr gut. Jede Art kann entsprechend ihren Bedürfnissen aus den Flocken auswählen.
Für Fische mit speziellen Bedürfnissen gibt es Spezialfutter, die größere Anteile an der einen oder anderen Zutat enthalten.
Zum Beispiel gibt es spezielle Flocken für Lebendgebärende, die einen besonders hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltstoffen haben.
Die Zusammensetzung der Fertigfutter verändert sich mit der Zeit etwas.
Die Angaben von den älteren Packungen stimmten nicht mehr mit denen von den Internetseiten der Hersteller überein und wurden korrigiert.
Abweichungen zu Packungen, die Euch vorliegen sind möglich.
Staubfutter ist inhaltlich meist identisch mit dem Flockenfutter aus der gleichen Produktreihe.
Es ist in sehr feine Partikel zermahlen und kann darum auch von sehr kleinen Fischarten oder Jungfischen gefressen werden.
Es eignet sich aber nur zur Fütterung von Tieren, die Nahrung von der Wasseroberfläche nehmen. Staubfutter versinkt nicht.
Die Mikroalgen Spirulina und Chlorella sind überwiegend als feine Pulver erhältlich.
Es gibt inzwischen aber auch Granulate, die aus dem Pulver gepresst werden.
Informationen zur Zusammensetzung der Algen sind hier
zu finden.
Futtertabletten
Futtertabletten sind technisch nichts anderes als gepresstes Flockenfutter.
In der Zusammensetzung der Nährstoffe unterscheiden sie sich meist etwas von den Futterflocken des selben Herstellers.
Versinkende Futtertabletten ermöglichen es bodenlebende Tiere gezielt zu füttern.
Es gibt aber auch flache, haftende Tabletten, die an die Innenseite der Aquarienscheibe geklebt werden können.
Klebt man sie etwa 1 cm oberhalb des Wasserspiegels an, dann können sie gut als Vorratsfutter für Apfelschnecken dienen, falls man mal ein Paar Tage verrreisen muss.
Die Fische kommen nicht heran und die Schnecken können die Futtertabletten gut ablecken, weil sie durch die Luftfeuchtigkeit unter der Abdeckung weich werden.
Hat bei mir jedenfalls immer geklappt.
Granulate sollen vom Fisch nahezu vollständig verdaut werden und enthalten darum kaum Ballastsstoffe.
Sie haben einen sehr geringen Anteil an Rohfaser. Granulate werden bei der Herstellung weniger stark erhitzt als Flockenfutter.
Darum sind am Ende mehr von den ursprünglich zugesetzten hitzeempfindliche Vitamine enthalten.
Die Formung erfolgt unter hohem Druck.
Ein Teil der Körner sinkt meist sofort und ein Teil schwimmt eine Weile.
Tabelle 4: Analytische Zusammensetzung einiger Granulate
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Black Food
52
20
10
0,5
-
Packung
Aquafood Special
57
15
11
0,4
-
Packung
Betta Futter
57
20
10
0,5
-
Packung
All Color Booster
55
17
10,5
1,2
-
Packung
Granulatfutter, medium
44
13
8
2,1
<12
fischfutterhandel.de
Cichlidengranulat
40
6
9
5
<10
fischfutterhandel.de
Diskusgranulat
44
5
9
4
<10
fischfutterhandel.de
Cichliden Granus grün
45
5,5
9
5
<10
fischfutterhandel.de
Tabelle 5: Analyseergebnisse einiger Granulate
Black Food
All -Colour-Booster
JBL GranoMix
JBL GranoColor
Tetra Min Granulat
Analytische Bestandteile %
Protein
55
55
40
40
46
Rohfett
15
15
8
7
7
Rohfaser
1,4
1,4
3
3
2
Rohasche
7,5
7,5
8
7
10
Feuchtegehalt
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
8
Zusatzstoffe
Farbstoffe
+
Astaxanthin E161
-
1400 mg
+
+
Lebensmittelfarbstoff rot E124
-
-
-
-
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid schwarz E172
-
-
-
-
Lebensmittelfarbstoff Eisenoxid rot E172
-
-
+
+
Lebensmittelfarbstoff Indigoblau E132
-
-
-
-
Antioxidantien
+
Vitamin E Extrakt E 306
-
-
+
+
Konservierungsmittel
-
-
-
-
+
Vitamine pro 1000 g
Vitamin A
41000 I. E.
210000 I. E.
25000 I. E.
25000 I. E.
30035 I. E.
Vitamin D3
3500 I. E.
2500 I. E.
3000 I. E.
3000 I. E.
1860 I. E.
Vitamin E
600 mg
400 mg
330 mg
330 mg
-
Vitamin C (stabil)
1000 mg
500 mg
400 mg
400 mg
-
Vitamin B1
40 mg
20 mg
-
-
-
Inosit (entspricht B2)
100 mg
50 mg
-
-
-
Vitamin B6
40 mg
20 mg
-
-
-
Vitamin B12
200 µg
100 µg
-
-
-
Vitamin K3
80 mg
40 mg
-
-
-
Folsäure
8 mg
4 mg
-
-
-
Ca-D Phantothenat
200 mg
100 mg
-
-
-
Nicotinsäure
600 mg
300 mg
-
-
-
Biotin
100 µg
50 µg
-
-
-
Cholinchlorid
1000 mg
500 mg
-
-
-
Verbindungen von Spurenelementen in mg/kg
E5 Mangan
-
-
-
-
68
E6 Zink
-
-
-
-
40
E1 Eisen
-
-
-
-
26
E3 Cobalt
-
-
-
-
0,5
Zusammensetzung %
Fisch- und Fischnebenerzeugnisse
k. A.
k. A.
18,13
19,51
+
Getreide
k. A.
k. A.
27,77
23,43
+
Weich- und Krebstiere
k. A.
k. A.
20
27,88
+
Pflanzliche Nebenerzeugnisse
k. A.
k. A.
12,25
12,47
+
Gemüse
k. A.
k. A.
11,88
10,25
+
pflanzliche Eiweißextrakte
k. A.
k. A.
8,75
5,86
+
Hefen
k. A.
k. A.
-
-
+
Eier und Eierzeugnisse
k. A.
k. A.
-
-
-
Algen
k. A.
k. A.
-
-
+
Öle und Fette
k. A.
k. A.
0,5
1,95
+
Mineralstoffe
k. A.
k. A.
-
-
+
Zucker
k. A.
k. A.
-
-
-
Die gefriergetrockneten Nauplien sind eine gute Alternative, wenn es mit den selbst gezogenen Artemien einmal
nicht sofort klappt.
Getrocknetes Naturfutter
Es gibt viele verschiedene Varianten von getrocknetem Naturfutter.
In der Regel unbehandelte Futtertiere wie Wasserflöhe,Mückenlarven, Tubifex, Artemia, Krill und andere werden entweder in der Sonne oder gefriergetrocknet.
Schnell getrocknetes Futter behält den grÖßten Teil seiner Vitamine und stellt in seiner Zusammensetzung eine konzentrierte Form von Lebendfutter dar, so lange es nicht Licht
oder Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
Die Lagerung ist genauso einfach wie bei Flockenfutter, Granulaten oder Tabletten.
Nach dem Öffnen der Verpackung sollten das Futter innerhalb weniger Wochen verbraucht werden, weil die
Qualität sinkt.
Getrocknetes Futter ist wegen des fehlenden Wassers sehr hoch konzentriert. Es darf darum nicht in den selben Volumen-Mengen gefüttert werden wie frisches.
Tabelle 6: getrocknetes Naturfutter
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Rote Mückenlarven
58
7
15
12
< 0,7
fischfutterhandel.de
Wasserflöhe (Daphnia)
37
7
7
10
<7
fischfutterhandel.de
Bachflofkrebse (Gammarus)
40
6
15
15
<10
fischfutterhandel.de
Süßwassergarnelen
42
5
30
4,5
<7
fischfutterhandel.de
Artemia, adult
44
6
20
20
<10
fischfutterhandel.de
Tubifex
55,9
10,2
5
0,9
<7
fischfutterhandel.de
Mysis als 100 g "Schokotafel" - angetaut und wieder eingefroren
Ausschnitt aus einem Blister mit Rogen
Frostfutter
Frostfutter gibt es in verschiedenen Formen. Die einfachste ist die Platte.
Dabei wird Futter flach ausgestrichen und eingefroren.
Die gefrorene glatte Platte wird dann in einen beschrifteten Beutel gesteckt.
Die "Schokotafel" hat etwa das Format einer Tafel Schokolade.
Das Futter wird dazu in einer Form eingefroren, die quadratische Vertiefungen aufweist.
Zwischen den einzelnen Quadraten ist die Tafel dünner und lässt sich entlang dieser Linien leichter brechen und portionieren.
Auch die Tafel wird in einem beschrifteten Beutel gelagert.
Aufwändiger sind Blister. Sie bestene aus einer Kunststoffschale mit Vertiefungen, in die wie das Futter eingefüllt wird.
Die Schale wird mit einer dünnen Aluminiumfolie verschlossen und eingefroren.
Das Futter kann bei Bedarf in Portionen herausgedrückt werden ohne, dass das übrige Futter der Luft ausgesetzt wird oder antaut.
Blister sind oft aufwendig gestaltet und teilweise mehrfarbig bedruckt.
Auf vielen findet man, dann auch - meist sehr klein und versteckt - die Nährwertangaben.
Bei Schokotafeln und Platten fehlen meist solche Angaben.
Eine Ausnahme stellen die Futtermischungen dar, die zusätzlich zu den Nährwertangaben auch die Zutaten auflisten.
Beim Kauf sollte man auf einige Dinge achten. In den Packungen dürfen keine Eiskristalle sein.
Das ist ein Zeichen dafür, dass das Futter zwischenzeitlich angetaut war. Das Futter hat in schlimmen Fällen dann die Konsistenz von
Trockenfutter. Die Inhaltstoffe können beim Auftauen Schaden genommen haben.
Ist das Futter zwischendurch stärker erwärmt wurden, kann es sogar ganz verdorben sein.
Manchmal sind in den Blistern die einzelnen Vertiefungen nicht ganz voll oder das Futter ist nur im unteren Bereich und der Rest
ist mit Wasser aufgefüllt. Es sollen natürlich alle Vertiefungen mit Futter voll sein. Mit dem gefrorenen Wasser können unsere
Tiere nichts anfangen. Darum lohnt es sich nicht immer das billigste Futter zu nehmen.
Neben eingefrorenen Futtertieren gibt es auch Futtermischungen, die aus tierischen und pflanzlichen Komponenten mit Vitaminzusätzen bestehen.
Eingefrorene Futtertiere haben die gleiche Zusammensetzung wie lebende. Die Auswahl an Frostfutter ist recht umfangreich.
Das meiste, was man als Lebendfutter bekommt, gibt es auch als Frostfutter.
Das Frostfutter lässt sich deutlich besser lagern und benötigt keine Pflege.
Tabelle 7: Zusammensetzung von Frostfuttersorten
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Weiße Mückenlarven
5,2
0,75
0,5
0,35
93,2
Packung
Weiße Mückenlarven
5,2
0,75
0,5
0,35
92,85
Packung Zoo Schatz
Rote Mückenlarven
4,8
0,7
1,0
0,4
93,1
Packung
Rote Mückenlarven
4,8
0,7
1,0
0,4
92,7
Packung Zoo Schatz
Schwarze Mückenlarven
5,0
1,1
0,85
0,95
92,1
Packung
Daphnien
4,2
0,4
0,6
0,7
93,5
Packung Zoo Schatz
Tubifex
6,2
2,6
0,6
0,5
91
Packung
Mysis
4,0
1,0
-
-
89
Packung
Mysis
13
1
-
-
80
firstfish.de
Artemia, adult
5,0
1,0
0,9
0,8
92
Packung
Krill (Euphasia superba)
16
2,2
-
-
79
firstfish.de
Rogen
11,4
1,6
0,1
0,9
86
Packung
Miesmuschel
14,5
2,2
-
-
-
firstfish.de
Benker´s Diskus Royal
14,7
2,2
0,9
3,1
-
Packung
Mikro-Plankton
0,6
0,5
0,3
0,5
98,1
Packung
Lebendfutter
In der Natur fressen Fische Insketenlarven, Kleinkrebse, Würmer oder andere Fische.
Dabei enthält ein gut genährtes Futtertier mehr Nährstoffe als ein ausgehungertes.
Eiweiß und Fettgehalt sinken, weil die Tiere Masse veratmen um die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge mit Energie zu versorgen.
Darum müssen Futtertiere entweder sofort verfüttert werden oder man muss sie mit Nahrung versorgen.
Sie sind nicht so lange lagerbar wie Trocken- oder Frostfutter.
Länger als eine Woche ohne Futter sollten sie nicht sein.
Es gibt einige Lebendfuttersorten, die man selber aus Eier heranziehen und zum Teil auch vermehren kann.
Adulte Artemia salina, Weibchen mit Eisäcken.
Vergleich zwischen lebenden (dunkel und rund) und dekapsulierten (hell und kantig) Cysten.
Artemia-Eier für die Anzucht werden in solchen Konserven verkauft.
Nach dem Öffnen nimmt die Qualität innerhalb weniger Monaten ab, so dass dann weniger Tiere schlüpfen und der Schlupf
auch nicht mehr gleichmäßig innerhalb von 24 Stunden erfolgt. Die Lebensfähigkeit der Larven ist meist auch herabgesetzt.
Man kann die Cysten portionsweise einfrieren und kann sie dann länger lagern.
Artemia
Salinenkrebse sind ein beliebtes Aufzuchtfutter für Jungfische.
Die frisch geschlüpften Larven sind sehr klein und so lange sie noch von ihrem Dotter zehren auch ohne zusätzliche Fütterung ein nahrhaftes Futter.
Es gibt viele Tipps zur Anzucht der Salinenkrebse. Es empfielt sich die Anweisungen auf der Verpackung zu lesen.
Sie beinhalten manchmal Tips wie das Quellen lassen in Wasser mit Zusatz von Kaisernatron.
Auch das anätzen der Cystenschalen mit Wasserstoffperoxid kann die Schlupfrate verbesser oder das Schlüpfen beschleunigen.
Die Rezepte für die Zuchtansätze unterscheiden sich etwas. Der Salzgehalt für einen erfolgreichen Schlupf reichen von 25 bis 35 g Salz pro Liter.
Dabei haben die Tiere von verschiedenen Ursprungsorten unterschiedliche Optimalwerte.
Etwas unklar ist, welchen Einfluss die Salzkonzentration tatsächlich auf die Dauereier hat.
Klar ist nur, dass eine zu hohe Konzentration den Tieren in ihrer weiteren Entwicklung schadet.
Teilweise kann man wohl durch höhere Salzkonzentrationen die Schlupfrate verbessern.
Manchmal - vor allem bei älteren Eiern - hilft nur ein Anätzen mit Wasserstoffperoxid.
Auch die Eier in Süßwasser mit Kaisernatron vorquellen zu lassen oder einen Teelöffel davon in den Zuchtansatz zu geben, kann von Vorteil sein.
Ich nehme 5 g jodfreies Kochsalz auf 250 ml Wasser, etwas Natron und 1 gestrichene Teelöffel Artemia (20g Salz auf 1 Liter Wasser + 2-3 TL Artemia + 1 tl Kaisernatron).
Das kommt zusammen in eine 0,5 l Flasche. Durch den Deckel sind zwei Löcher gebohrt, in die Luftschläuche führen.
Der Belüftungsschlauch reicht bis zum Boden des Gefäßes, der Entlüftungsschlauch nicht bis ins Wasser.
Die Belüftung erfolgt über eine Membranpumpe.
Der Luftstrom wird mit Hahn oder Klemme reguliert. Die Flasche hänge ich dann ins Aufzuchtbecken.
Bei 24 bis 28 °C schlüpfen die Nauplien nach einem Tag (sichtbar an der Farbveränderung, wird rötlich).
Die Nauplien setzen sich nach dem Trennen von der Belüftung am Flaschenboden ab.
Dann kann man sie durch den Belüftungsschlauch nach oben pusten in dem man in den Entlüftungsschlauch bläst.
So gibt man sie direkt in ein Artemia-Sieb und kann sie spülen und sofort verfüttern.
Frisch geschlüpfte Nauplien zehren noch vom Eidotter und müssen nicht fressen. Danach benötigen sie aber Nahrung
und ihr eigener Nährstoffgehalt und damit der Nährwert für die Fische sinkt.
Es gibt verschiedene Studien zum Nährstoffgehalt von Artemien in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot.
Beispielsweise wurden im Labor Artemien vom Schlupf bis zum Erwachsenenstadium mit Fertigfutter ("Nestum") und mit einer einzelligen Mikroalge (Chaetoceros sp.)
gefüttert. Mit dem Kunstfutter wurde eine überlebensrate von 72 % mit einer angereicherten Variante sogar von 79 % erzielt.
Nach 11 Tagen waren alle Tiere etwa 5 mm groß. Allerdings war der Fettgehalt in den mit"Nestum" gefütterten Artemien deutlich höher und der Eiweißgehalt deutlich
niedriger als in den mit der Alge gefütterten Tieren. Der Gehalt an Kohlehydraten und Rohasche unterschied sich kaum.
Das Fertigfutter ermöglicht eine einfachere Aufzucht von Artemien, da die Reinkultur der Alge kostspielig und zeitaufwendig ist.
Solche Ergebnisse sind vor allem für wissenschaftliche Arbeiten wichtig, bei denen Artemien zuverlässig und pünktlich als Futter für die eigentlichen Versuchsobjekte zur Verfügung
stehen müssen. Beispielweise sind Tintenfische (Octopus vulgaris) in ihren frühen Entwicklungsstadien auf derartige Beute angewiesen.
Sie benötigen allerdings für eine optimale Entwicklung eine bestimmte Nährstoffzusammensetzung im Futter. In einem Versuch dazu wurden Artemia-Nauplien
mit der marinen Alge Tetraselmis suecica 2 bis 4 Tage vorkultiviert und dann im weiteren Verlauf mit Tetraselmis suecica, Isochrysis galbana,Isochrysis aff. galbana oder Rhodomonas lens für 26 Stunden weiter gefüttert.
R. lens ist dabei die Alge mit dem hÖchsten Proteingehalt von 62% im Versuch.
Die übrigen liegen um 42 bis 44 %. Dafür ist bei denen der Gehalt an Fetten und Kohlehydraten höher.
Die meisten der drei Tage alte Artemien hatten einen Proteingehalt von rund 51%, nur bei den mit I. galbana
gefütterten Tieren war der Gehalt mit 41% deutlich geringer. Der Fettgehalt lag zwischen 11 und 16% und der Kohlehydratgehalt bei etwa 11 %.
Nach 5 Tagen (4 Tage Vorkultur) war der Proteingehalt aller Artemien zwischen 64 und 68 %.
Der Fettgehalt lag zwischen 10 und 16%. Der Anteil an Kohlehydraten sank entsprechend ab (bis 6%).
Abgesehen von dem schwankenden Gesamtfettgehalt, konnte auch eine Verschiebung in der Zusammensetzung der Fette festgestellt werden.
Die unterschiedlichen Fettsäuren waren in unterschiedlich gefütterten Tieren in wechselnder Konzentration zu finden.
Da bestimmte Fettsäuren für die Fütterung der Oktopus-Jungtiere notwendig sind,
ist es wichtig, die optimale Fütterung für Artemien zu finden, damit bei den Tieren keine Mangelerscheinungen bzw. EntwicklungsstÖrungen auftreten.
Eine Frage beantwortet übrigens keine der Futterstudien. Nämlich die, welche Artemien-Art eigentlich untersucht wurde!
Lediglich die Namen der Hersteller werden genannt. Es wurde aber festgestellt, dass diese Eier verschiedener Herkünfte mischen.
Für uns als Aquarianer bleibt damit nur die Erkenntnis, dass die Fütterung der Salinenkrebse Einfluss auf ihren Nährstoffgehalt hat und das sich ihre Zusammensetzung im Laufe ihrer Entwicklung verändert.
Tabelle 8: Nährstoffangaben zu Artemia aus verschiedenen Quellen
Wasserflöhe und Hüpferlinge (Cyclops, Daphnia, Moina, Bosmina, Diaptomus)
Wasserflöhe und Hüpferlinge sind Krebstiere.
Wegen ihreres Panzers sind sie sehr ballaststoffreich. Für heranwachsende Fische sind sie wegen ihrer geringen Größe ideal.
Es gibt verschiedene Arten in verschiedenen Gattungen. Sie sind zwischen 1 und 6 mm groß.
MÖchte man die Tiere nicht nur verfüttern, sondern auch vermehren, sollte man sich über ihre jeweiligen Ansprüche informieren.
Wasserflöhe und Rüsselkrebse sind Blattfußkrebse, Hüpferlinge und Schwebekrebse gehören zu den Ruderfußkrebsen.
Wasserflöhe haben einen 1 bis 6 mm langen, meist sackförmigen Körper.
Sie rudern mit bewimperten Antennen (2. Antennenpaar) um sich fortzubewegen. Es gibt zahlreiche Arten.
Am bekanntesten ist die Gattung Daphnia, zu der zum Beispiel der Gemeine Wasserfloh (D. pulex), der Große Wasserfloh (D. magna), der
Haubenwasserfloh (D. galeata) und der Helmwasserfloh (D. cucullata) gehören.
Ebenfalls recht bekannt sind der Tümpelwasserfloh (Moina brachiata), der Japanische Wasserfloh (Moina macrocopa) und das Rüsselkrebschen (Bosmina longirostris).
Wasserflöhe ernähren sich von Plankton. Einige Arten nutzen nur Mikroalgen (Daphnia pulex, D. longispina, Moina brachiata)
andere fressen auch Flagellaten (Daphnia galeata) oder jagen aktiv nach Beute (Polyphemus pediculus).
Für die Aquaristik wird der Große Wasserfloh (Daphnia magna) vermehrt, weil er anspruchslos ist und eine sehr große Vermehrungsrate hat.
Die Tiere kommen massenhaft in Kleingewässern vor, die auch überdüngt sein können.
Dieser Wasserfloh kommt auch in Gartenteichen vor. Die Weibchen werden bis zu 6 m lang. Die Männchen erreichen nur ein Drittel ihrer Größe.
Ausgewachsene Weibchen können bis zu 100 Eier im Brutraum mit sich tragen.
Fortpflanzungsfähig sind die Tiere bereits im Alter von wenigen Tagen.
Laut einer Hochrechnung soll ein Großer Wasserfloh 30 Millionen Nachkommen in einem Monat haben können, falls alle überleben würden.
Für die Zucht benötigt man Aquarien, große Eimer oder Maurertonnen.
Auf Wasserpflanzen sollte man verzichten. Daphnien leben in der Regel im freien Wasser und meiden Pflanzenbestände.
Zur Fütterung sind Aufzuchtfutter für Artemien und Hefeextrakte geeignet.
Eine starke Beleuchtung ist nicht notwendig. Im Freien sollten die Kulturen nicht in der vollen Sonne stehen.
Im Aquarienkeller kann auch mit schwachen Leuchten belichtet werden. Eine optimale Vermehrung erreichen die Tiere bei 20 bis 25 °C.
Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen sinkt die Vermehrungsrate.
Für Lebendfutterkulturen im Aquarienkeller ist der Japanische Wasserfloh (Moina macrocopa) besser geeignet.
Er lässt sich über längere Zeit gut kultivieren. Dazu werden Eimer oder andere Kunststoffbehälter mit bis zu 20 Liter Fassungsvermögen benötigt.
Wie bei den Daphnien ist eine indirekte Belichtung völlig ausreichend.
Volle Sonne führt zu starker Erwärmung, die sich schnell schädlich auswirkt. Die optimale Wassertemperatur liegt bei 25 °C, kann aber auch darüber liegen.
Die Tiere lassen sich gut mit Artemia-Aufzuchtfutter, Algenpulver oder Hefeextrakten füttern.
Hüpferling Macrocyclops albidus - Weibchen mit Eiern
Die Rüsselkrebse der Gattung Bosmina bewegen sich gleichmässig rudernd durch das Wasser.
Sie sind sehr klein, haben aber eine harte Schale. Im Sommer findet man sie in wärmeren Seen.
Sie werden als Frostfutter im Handel angeboten. Sie sind kleiner als Daphnia oder Moina und eigen sich darum besser
für kleinere Fische. Typisch ist der lange gebogene Rüssel dem die Tiere ihren deutschen namen verdanken. Der Körper ist kugelig. Die Tiere sind zwischen 250 und 1200 µm groß.
Hüpferlinge haben eine gestreckte Form. Sie sind in einen Vorderkörper und einen Hinterkörper mit einer borstigen Schwanzgabel gegliedert.
Die Schwanzborsten sind unterschiedlich lang. Die Weibchen tragen nach der Begattung je zwei Eiballen rechts und links am Hinterleib.
Der Dunkle Riesenhüpferling (Macrocyclops fusca) ist mit ca. 4 mm die grÖßte einheimische Art.
Die Tiere leben räuberisch zum Beispiel von kleinen Krebsen und Rädertierchen.
Der Gemeine Hüpferling (Cyclops strenuus) ist die häufigste und am weitesten verbreitete Art.
Auch bei ihr leben die Adulten räuberisch. Sie sind etwa 2 mm lang, die Männchen sind im Durchschnitt etwas kleiner als die Weibchen.
Die Entwicklung vom Schlupf zum erwachsenen Tier dauert etwa einen Monat und erfordert etwa 12 Häutungen.
Das Besondere an Hüpferlingen ist, dass sie sich nicht im Sommer, sondern vor allem im Winter stark vermehren.
Sie sind darum ein wichtiges Futter für Fische, wenn es insgesamt wenig Nahrung gibt.
Cyclops benötigen sauberes Wasser. Die Nauplien entwickeln sich zu jeder Jahreszeit (auch unter Eis).
Die Tiere kann man im Zoofachhandel kaufen. Zur Zucht benötigt man ein Gefäß mit 5 bis 10 l Inhalt.
Zur Fütterung wird etwas Hefesuspension zu dem Wasser gegeben, bis das Wasser etwas trübe ist.
Eine Belüftung ist zu empfehlen, weil Sauerstoffmangel den Tieren schadet und das Wasser schnell kippt.
Veralgung ist hier erwünscht, weil die Algen als Futter dienen.
Andere Pflanzen sollten nicht im Behälter sein, weil sie den Zuchterfolg in der Regel senken.
Zum Verfüttern werden sie entweder mit einem feinen Sieb abgefischt oder durch ein Sieb gegossen.
Hüpferlinge haben einen weniger harten Panzer als Wasserflöhe und sind darum als Jungfischfutter besser geeignet.
Diaptomus- und Eudiaptomus-Arten werden als Schwebekrebse bezeichnet.
Sie ähneln den Hüpferlingen sehr. Bei ihnen sind aber die Schwanzborsten alle etwa gleich lang.
Schwebekrebse fressen Algen und Einzeller. Winter findet man ihn unter Eis um Sommer nur in kühleren, beschatteten Tümpeln.
Diaptomus castor wird etwa 3,5 mm lang, die übrigen Arten bleiben kleiner.
Ebenfalls zu den Krebstieren, aber nicht zum eigentlichen Lebendfutter gehören die Muschelkrebse.
Sie können mit Wasserpflanzen, aber auch mit Lebendfutter in das Aquarium eingeschleppt werden.
Der Zebramuschelkrebs (Cypridopsis vidua) taucht manchmal in Aquarien auf.
Die Art bevorzugt Wasser mit einer Temperatur über 20 °C und fühlt sich darum im Aquarium durchaus wohl.
Trotz Fischbesatz vermehren sich die Tiere gut, weil sie wegen ihrer harten, kalkigen Schale nicht gefressen werden.
Meist verschwinden die Tiere nach einigen Wochen genauso plÖtzlich, wie sie aufgetaucht sind, da ihr Lebenszyklus lange Ruhezeiten mit Dauereiern beeinhaltet.
Muschelkrebse fressen abgestorbenes Material und sind im Aquarium nicht schädlich.
Tabelle 9: Nährwerte verschiedener Kleinkrebse
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Bosmina longirostris, lebend
2,5
<1
-
-
-
firstfish.de
Cyclops strenuus, lebend
9
3
-
-
-
firstfish.de
Cyclops Eeze (Fertigfutter)
57
32
3,0
8,0
-
Packung
Daphnia pulex, lebend
2,5
<1
-
-
-
firstfish.de
Daphnia magna, getrocknet
42,05
16,2
14,7
13,5
-
Bahdir Koca 2009
Moina macropoda, lebend
2,5
<1
-
-
-
firstfish.de
andere Krebstiere
Bachflohkrebse sind für viele Aquarienfische als Futter zu groß.
Sie werden getrocknet vor allem als Schildkrötenfutter angeboten.
Tabelle 9: Nährwerte von Gammarus und Hyalella
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Gammarus pulex, lebend
7
1
-
-
86
firstfish.de
Gammarus, getrocknet
40
6
15
15
<10
fischfutterhandel.de
Hyalella azteca, lebend
7
1
-
86
firstfish.de
Zuchtansatz mit Drosphila
Essigfliegen oder Fruchtfliegen (Drosophila)
Essigfliegen (Drosophila melanogaster und D. funebris) finden vielfach Verwendung in der Aquaristik und der Terraristik.
Sie lassen sich leicht züchten und sind wegen ihrer geringen Größe gut als Futter für Fische und FrÖsche geeignet.
Es gibt von diesen Tieren Stämme, die flügellos sind oder Stummelflügel haben.
Diese hüpfen nur, fliegen aber nicht, so dass ihnen die Flucht aus dem Aquarium nicht so leicht möglich ist.
Das Entwischen von flugunfähigen Tieren aus dem Aquarium oder Terrarium in den Wohnraum kann man mit dem Anbringen von doppelseitigem Klebeband an den Spalten der Türen
oder der Abdeckung verhindern. Die laufenden Tiere bleiben daran haften. Bei flugfähigen Tieren funktioniert dieser Trick leider nicht!
Die erwachsenen Fliegen sind etwa 2 mm groß. Die handelsüblichen Zuchtansätze enthalten Tiere, Eier und teilweise auch bereits Puppen.
Die Tiere vermehren sich bei einer Temperatur von 20 bis 22 °C problemlos.
Nach wenigen Tagen sind zahlreiche Fliegen zum Verfüttern oder Verteilen in neue Zuchtansätze vorhanden.
Bei Raumtemperatur sind die Tiere recht aktiv und benötigen etwas Futter (Bananenschale, Apfelscheiben, Weintrauben oder ähnliches), damit ihr Nährwert und Vitamingehalt erhalten bleibt.
Will man die Tiere vermehren, dann sollten keine geflügelten Fruchtfliegen aus dem Garten oder der Küche an die Kulturen gelangen.
Bei den handelsüblichen Zucht- und Transportbehältern kann es nämlich zu Paarungen durch die Gaze des Deckels kommen.
Dadurch werden die Gene für intakte Flügel auf die Nachkommen übertragen und die Nachzucht könnte flugfähig sein.
Es gibt spezielle Zuchtgefäße für Drosophila, die einen Schaumstoffstopfen haben, der so hoch ist, dass die Tiere sich nicht durch ihn hindurch paaren können.
Will man die Tiere nicht vermehren können sie bei 16 bis 18 °C gelagert werden.
Als Futter dient dann ein Fruchtbrei. Geruchsneutrale Fertigmischungen kann man als trockenes Pulver kaufen.
Wer selber mischen möchte kann mal das probieren: 1 Glas Pflaumen, 1 Paket Haferflocken, 1 Apfelsine mit Schale (ungespritzt), 1 Banane und eine Tasse Essig im Mixer pürieren,
auf die Ansätze verteilen fertig. Liefert neben der nötigen Energie auch Vitamine, die den zu fütternden Tieren zu Gute kommen.
Hat den Nachteil, dass es sehr saftig ist und schnell fault. Die Ansätze müssen wöchentlich neu gemacht werden.
Stroh oder Holzspäne dienen den Tieren als Kletterhilfe, damit sie nicht am Futterbrei festkleben.
Es gibt unzählige Futtervarianten, die mehr oder weniger streng riechen.
Tabelle 10: Nährwert von Drosophila
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Drosophila spec.
20
14
2
-
62
Fauna Topics
Drosophila melonagaster
20
14
-
-
60
firstfish.de
Weiße Mückenlarve unter dem Mikroskop.
Schwarze Mückenlarven beim Atmen unter der Wasseroberfläche
Mückenlarven:
Mückenlarven sind ein sehr beliebtes Fischfutter.
Sie leben im Wasser, bis sie sich zu Mücken umwandeln.
Meist werden sie in kleinen Wasserbeuteln angeboten, seltener kann man sie auch in feuchtes Zeitungspapier eingeschlagen bekommen.
Rote Mückenlarven sind die Larven von Zuckmücken (Chironomus sp.).
Sie sind wurmförmig und bis etwa 2 cm lang.
Sie sind durch einen hämoglobinartigen, roten Blutfarbstoff gefärbt.
Die Tiere kommen vor allem in stark belasteten Gewässern im Schlamm vor.
Vor einigen Jahren waren sie sehr in Verruf geraten, weil sie Schadstoffe aus ihrem Lebensraum eingelagert haben.
Mit roten Mückenlarven gefütterte Aquarienfische bekammen davon Leber- und Nierenschäden.
Heute ist die chemische Belastung von Gewässern geringer und die meisten oder alle Tiere im Handel stammen aus Zuchtteichen.
Darum können rote Mückenlarven bedenkenlos verfüttert werden.
Die Larven leben in GespinnstrÖhren am Gewässergrund in die sie durch wellenförmige Bewegungen Wasser strömen lassen.
Auch im Aquarium sinken die Larven sofort auf den Boden. Sie atmen direkt über die Haut.
Die erwachsenen Tiere stechen nicht und saugen kein Blut. Rote Mückenlarven eignen sich gut als Futter für Bodentiere (z. B. Corydoras) oder für Zwergkugelfische.
Schwarze Mückenlarven sind junge Haus- oder Stechmücken (Culex pipiens,Aedes sp. und Ochlerotatus sp.).
Die erwachsenen Tiere stechen und saugen Blut. Man sollte diese Tiere also gut dosiert füttert, damit man am Ende nicht selbst als Büfett herhalten muss.
Die Eier werden in Paketen direkt frei treibend auf der Wasseroberfläche von Jauchegruben, Eimern, kleinen Dosen und anderen fischfreien Gewässern abgesetzt.
Nach 2 Tagen schlüpfen die Larven. Sie haben ein zylindrisches Atemrohr (Sipho) am Hinterleib, mit dem sie Luft an der Wasseroberfläche aufnehmen, während sie
schräg darunter stehen.
Bei Störungen tauchen sie sofort ab. Gefressen wird mit Hilfe von Strudelorganen Detritus und Mikroorganismen. Wenn sie etwa 7 mm groß ist verpuppt sich die Larve.
Die weißen Mückenlarven haben einen transparenten Körper mit je einem silbrig glitzernden Luftkörper vorne und hinten.
Sie sind etwa 12 mm lang und schweben waagerecht im Wasser. Es handelt sich bei ihnen um die Larven der Büschelmücke (Chaoborussp.).
Diese Tiere stechen ebenfalls nicht. Die Larven vertragen aber auch die hohen Temperaturen im Tropenaquarium nicht und sterben nach einigen Stunden ab.
90 ml-Beutel mit weißen Mückenlarven
90 ml-Beutel mit roten Mückenlarven
Rote Mückenlarven als 100 g Tafel
Tabelle 11: Nährwerte von Mückenlarven
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
weiße Mückenlarven, lebend
4
<1
-
-
-
firstfish.de
weiße Mückenlarven, gefroren
5,2
0,75
0,5
0,35
93,2
Packung
rote Mückenlarven, lebend
7,6
1,3
1,1
-
87,9
I. Bogut
rote Mückenlarven, gefroren
4,8
0,7
0,4
1,0
93,1
Packung
rote Mückenlarven, getrocknet
55,7
9,7
8,2
-
-
I. Bogut
schwarze Mückenlarven, lebend
10
4
-
-
-
firstfish.de
schwarze Mückenlarven, gefroren
5,0
1,1
0,85
0,95
92,1
Packung
andere Insekten
Stubenfliegen (Musca domestica)
Auch Stubenfliegen werden gezielt als Futtertiere gezüchtet und verkauft.
Wer das Glück oder Pech hat reichlich davon in seiner Wohnung zu haben, kann natürlich auch dieses Gratisfutter verwenden,
wenn er es nicht gerade mit der Spraydose erlegt hat.
Die gezüchteten Tiere sind spezielle Stämme, die wie die Fruchtfliegen auch, ein Gen tragen, das verkrüppelte Flügel mit sich bringt.
Die Tiere fliegen also nicht richtig und lassen sich darum gut verfüttern.
Sie sind wie Drosphila ein gutes Futter für Oberflächenjäger. Schmetterlingsfische sind dankbare Abnehmer.
Fliege und Eier auf Katzenfutter
Die erwachsenen Fliegen ernähren sich von Pollen und Nektar.
Weniger weit verbreitet in der Aquaristik sind Goldfliegen (Lucilia sp.) bzw. ihre Larven, die Pinky-Maden.
Die Maden sind etwa 1 bis 1,5 cm groß und weißlich. Sie werden in PlastikdÖschen geliefert in denen sie in einem Substrat herumrobben.
Es ist nicht Jedermanns Sache die wabbeligen Viecher mit den Fingern herauszusammeln.
Sie sind allerdings ungefährlich und beißen oder stechen nicht.
Die Maden sind sehr eiweiß- und fetthaltig. Diese Fütterung bringt den Fischen viel Energie und kann bei einigen Fischen den Laichansatz
fördern.
Ein Nachteil ist, dass die Maden nicht schwimmen. Sie müssen sehr gezielt gefüttert werden, damit sie nicht auf dem Grund verrotten
und das Wasser verderben.
Die erwachsenen Goldfliegen sind bis etwa 1,5 cm groß. Sie sind grün und gold schimmernd.
Durch ihren Panzer sind die ausgewachsenen Tiere ballaststoffhaltiger und liefern prozentual weniger Fett und Eiweiß.
Allerdings schwimmen sie auf der Oberfläche und können so auch für Oberflächenfische verwendet werden.
Es empfiehlt sich aber die Tiere vor dem Verfüttern etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank zu stellen oder sie sogar einzufrieren, damit sie nicht sofort
wegfliegen oder aus dem Aquarium kriechen.
Diese Fliegen gehören zu den ersten Besuchern an Aas.
Das Fangen ist einfach: Man nehme ein Stück Fleisch oder eine Schale mit Hunde- oder Katzennaßfutter und positioniere diesen KÖder im Garten oder auf dem Balkon.
Nach etwa 2 Tagen kann man dann einfach die Maden einsammeln. Diese schlüpfen bereits nach 10 bis 24 Stunden aus ihren Eiern.
Das Madenstadium dauert bei 22-23 °C 7 Tage bei 18-19°C 9 Tage. Dann verpuppen sich die Tiere.
Die Puppen benötigen bei 23 °C etwa 6 bis 8 Tage um sich zu Fliegen zu entwickeln.
Die Weibchen sind nach etwa 2 Wochen geschlechtsreif, die Männchen direkt nach dem Schlupf.
Die Lebenserwartung beträgt etwa ein bis zwei Monate. Wegen des kurzen Larven-Stadiums lassen sich die Pinky-Maden nicht lange bei Raumtemperatur halten.
Werden sie nicht im Kühlschrank gelagert, was die Entwicklungszeit verlängert, dann verpuppen sie sich schnell.
Längere Lagerung hat allerdings auch zur Folge, dass der Nährstoffgehalt sinkt und die Sterblichkeit sich erhöht.
Futterkultur mit Springschwänzen
Der braun-graue Speisebohnenkäfer (Acanthoscelides obtectus) ist etwa 3 bis 4 mm lang.
Die Tiere stammen eigentlich aus wärmeren Regionen, haben sich nach der Einschleppung mit Hülsenfrüchten bei uns aber eingebürgert.
Die Tiere fressen unter anderem Speisebohnen, die sie sowohl auf dem Feld als auch im Lager befallen.
Sie können wie Fruchtfliegen verfüttert werden.
Springschwänze (Colembolen) sind flügellos und leben in der Streuschicht des Erdbodens.
Sie zersetzen abgestorbenes Material. Sie gehören zu den typischen Futtertieren für FrÖsche.
Für die Fütterung von Fischen sind sie nur bedingt geeignet, weil sie übers Wasser gehen können.
Sie können dauerhaft auf Schwimmblättern und anderen Pflanzenteilen leben. Sie richten nicht wirklich Schaden an, sind aber auch nicht unbedingt dekorativ.
Kleinere Fische nehmen die Springschwänze als Nahrung an.
Zur Vermehrung setzt man die Tiere in eine Plastikschale mit Deckel. Als Substrat eignet sich zum Beispiel feuchte Blumenerde.
Gefüttert werden sie mit kleinen Apfelstücken oder roher Kartoffel. Springschwänze (Bourletiella sp. oder Onychiurus sp.) werden etwa 1,5 bis 3 mm lang.
Charakteristisch für sie ist eine Sprunggabel am
Hinterende mit der sie sich hüpfend fortbewegen.
Ofenfischchen (Thermobia domestica) kennt man meist aus dem eigenen Bad.
Diese etwa 1 cm langen Urinsekten leben in feuchtwarmer Umgebung in Spalten und Ritzen. Sie sind nachtaktiv.
Manchmal kann man sie verschwinden sehen, wenn man nachts im Bad das Licht anschaltet.
Schwarzkäfer und Schwarzkäfer-Larven
Die Larven des Schwarzkäfers (Zophobas morio) enthalten sehr viel Protein und Fett. Sie haben eine harte Haut.
Deshalb und wegen ihrer Länge von 5 cm eignen sie sich nur als Futter für sehr große Fische. Besser geeignet sind sie für Reptilien.
Diese Käferlarven mögen es etwas wärmer. Sie sollten bei 16 bis 18 °C gelagert werden.
Zur Zucht benötigt man ein Terrarium, eine Fauna-Box, eine Kunststofftransportkiste oder ähnliches mit mindestens 20 x 15 cm Grundfläche.
Die Temperatur sollte mindestens 22 °C betragen. Die Larven und die Käfer fressen morsches Holz, dass man Ihnen in größeren Stücken anbieten muss.
Sie sind kanibalisch und fressen die Puppen ihrer Geschwister, wenn sie die Gelegenheit bekommen. Viele Versteckmöglichkeiten sind darum wichtig.
Mehlwürmer (Tenebrio molitor) sind ebenfalls Käferlarven und keine Würmer. Sie werden bis zu 3 cm lang.
überwiegend werden diese Tiere von Terrarianern verwendet. Die Larven können bei 8 bis 12 °C gut gelagert werden.
Bei Zimmertemperaturen beginnen sie sich zu verpuppen und entwickeln sie zu Käfern. Larven und Käfer fressen Getreide bzw. Mehl und gehören zu den Vorratsschädlingen.
Tabelle 12: Nährwerte von Maden und Raupen
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Mehlwurm (Tenebrio molitor)
20
15
60
Fauna Topics
Schwarzkäfer-Made (Zophobas morio)
19
18
1
-
58
Fauna Topics
Wachmottenraupen (Galleria mellonella)
16
19
1
-
63
Fauna Topics
Tubifex und andere Würmer
Tubifex im 90 ml-Beutel
Die Würmer schlingen sich um einander und bilden einen dichten Klumpen.
Die frischen Würmer sind sehr aktiv.
SchlammrÖhrenwürmer (Tubificidae) sind Verwandte des Regenwurms.
Sie leben am Grund von Gewässern in Schlamm, in den sie sich Röhren graben.
Die Wände der Röhren stabilisieren sie mit Schleim.
Sie stecken etwa zur Hälfte mit dem Kopf voran im Grund.
Mit dem Enddarm nehmen sie Sauerstoff aus dem Wasser auf .
Der Gemeine SchlammrÖhrenwurm (Tubifex tubifex) ist in Deutschland weit verbreitet.
Die Tiere fressen organische Abfälle und kommen darum vor allem in stark belasteten Gewässern in großer Zahl vor.
Sie vertragen auch recht sauerstoffarmes Wasser.
Ein typischer Fundort wäre zum Beispiel ein Stelle an der schlecht geklärtes Abwasser in einen Fluss gelangt.
Da sich an solchen Stellen auch chemische Rückstände und Schwermetalle ansammeln, sind die dort lebenden Würmer nicht als Fischfutter geeignet.
Sie bis zur Darmentleerung zu wässern und sparsam zu verfüttern, reduziert zwar für die Fische die Belastung mit chemischen Schadstoffen,
kann aber die übertragung von Krankheitskeimen nicht verhindern.
Glücklicherweise gelangen aber nur noch selten ungeklärte Abwässer in unsere Flüsse.
In den Klärwerken wird das Abwasser durch mechanische, chemische und biologische Verfahren von chemischen Abbauprodukten, Schwermetalle und organischen Belastungen befreit.
Säuren und Basen werden neutralisiert und mögliche Krankheitserreger abgetötet. Das in die Flüsse eingeleitete Wasser ist heute nährstoffarm und verursacht keine überdüngung der Flüsse mehr.
Das Vorkommen von Tubifex ist kein Zeichen für chemisch belastet Wasser, sondern für einen erhöhten Nährstoffgehalt im Wasser und Boden.
Tubifex sind auch Zwischenwirte für den Parasiten Myxobolus cerebralis, der Deformationen des Skeletts bei Jungfischen und Schädigungen des zentralen Nervensystems verursacht.
Zielorganismus sind Forellen und Lachse in der Teichwirtschaft. Infizierte Tubifex, leiden unter dem Befall mit dem Parasiten, sterben aber nicht.
Ihre Nahrungsaufnahme ist beeinträchtigt, sie sind kleiner und weniger stark gefärbt als gesunde Tiere.
Die Parasiten werden aus dem Wurm nur bei Temperaturen zwischen 10 und 15 °C frei gesetzt.
Die Larven im Triactinomyxon-Stadium befallen dann den Fisch in dem sie sich durch seine Haut bohren.
Bei wärmerem oder kälteren Wasser werden diese Larven nicht frei gesetzt und es kommt zu keiner Infektion (siehe dazu Wikipedia: Myxobolus cerebralis).
Die Würmer im Handel werden werden für den Verkauf gezüchtet und sind bezüglich Schadstoffen, Keimen und Parasiten unbedenklich.
Eine Infektion mit Myxobolus cerebralis wäre nur möglich, wenn die Würmer zusammen mit Forellen oder Lachsen in einem Teich leben würden.
Wer sicher gehen will kann auch auf lebende Tubifex verzichten und auf getrocknete oder gefrorene zurück greifen.
Es werden verschiedene Arten als Fischfutterangeboten, die als "Tubifex" bezeichnet und nicht weiter unterschieden werden.
Die Würmer sind wegen ihres Blutfarbstoffes rot und werden zwischen 2,5 und 9 cm lang.
Enchyträen im 90 ml-Beutel
Ein Klumpen Enchyträen
Zuchtansatz für Enchyträen mit Haferflocken
Enchyträen (Enchytraeus albus) und Grindalwürmer (Enchytraeus buchholzi) sind ebenfalls Wenigborster.
Diese weißen Würmer leben in Kompost und anderen rottenden Materialien an Land.
Grindalwürmer werden etwa 1 cm lang, die Enchyträen erreichen eine Länge von etwa 5 cm.
Sie sind recht einfach selbst zu vermehren. Auf einem feuchten Medium wie einem Filterschwamm, in Gartenerde oder auf Tongranulat,
wie es für Zimmerpflanzen verwendet wird, können sie mit Haferflocken oder anderem organischen Material gefüttert werden.
Wichtig ist es, dass die Materialien steril sind, damit sich keine Fäulnisbakterien, Pilze, andere Würmer oder Fliegenmaden im Ansatz breit machen.
Das Substrat wird einen Kunststoffbecher mit Deckel gefüllt und die Würmer eingesetzt.
Dann gibt man darauf das Futter - zum Beispiel Haferflocken oder Brot.
Die Menge sollte gering sein, damit das Futter nicht schimmelt bevor es vollständig gefressen werden kann.
Legt man ein kleines Stück Kunststoff oder Glasscheibe direkt auf das Substrat, dann kann man zum Verfüttern einfach die Tiere abspülen, die sich darunter sammeln.
Der Becher wird zum Schluss mit dem Deckel verschlossen, damit die Kultur nicht austrocknet.
Rotwürmer (Dendrobeana sp.) und Tauwürmer (Lumbricus sp.) werden häufiger als AngelkÖder oder zur Fütterung von Terrarientieren verwendet als in der Aquaristik.
Sie werden aber von entsprechend großen Aquarienfischen (Channas, Barsche) auch gerne genommen.
Diese Tiere werden 5 bis 8 cm lang. Sie lassen sich im eigenen Kompost sammeln oder auch in Wurmkisten mit Laub, Erde und Kaffeesatz züchten.
Tabelle 12: Nährwerte von Würmern
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Tubifex
8,4
2,5
-
-
-
firstfish.de
Tubifex, gefroren
6,2
2,6
0,6
0,5
91
Packung
Tubifex, gefriergetrocknet
55,9
10,2
5
0,9
<7
fischfutterhandel.de
Enchyträen (Enchitraeus albidus)
15
10
-
-
75
firstfish.de
Rotwürmer (Dendrobeana sp.)
11
1,5
1,5
-
85
Fauna Topics
Tauwürmer / Regenwürmer
12
1,5
1,5
-
84
Fauna Topics
Weiße Asseln auf einem Kokosfasersubstrat
Abgesehen von dem Strich auf dem Rücken sind die Tiere weiß.
Weiße Asseln (Trichorhina tomentosa)
Diese Assel ist etwa 4 bis 5 mm lang und weiß.
Sie fressen abgestorbenes Pflanzenmaterial und sind darum gute Mitbewohner in feucht-warmen Terrarien. Sie sind ein gutes Futter für
FrÖsche und kleinere Reptilien. Die Asseln verstecken sich gerne. Um sie zu sammeln genügt es etwas Futter unter einen Dosendeckel oder ein
Rindenstück zu legen. Die Tiere werden sich dort sammeln und können dann problemlos von Rinde oder Deckel abgeklopft werden.
Für eine erfolgreiche Vermehrung ist eine Temperatur von über 25 °C und eine Luftfeuchtigkeit um 90% notwendig.
Als Substrat kann Kokosfaserhumus, Torf, oder Lauberde verwendet werden.
Die Tiere fressen davon und graben sich darin ein. Als Futter eignet sich feines organisches Material wie Fischfutter, Haferflocken, Kleie, Mehl,
Trockenhefe, in Scheiben geschnittene Möhren, Kartoffeln und Obst.
In Terrarien fressen sie auch Kot und Futterreste der Hauptmieter.
Sie beseitigen sogar Schimmel. Sie vermehren sich nicht besonders schnell.
Regelmäßiges Besprühen ist Pflicht, weil sie Trockenheit gar nicht vertragen.
Mikrofutter (Infusorien)
schwimmendes Pantoffeltierchen (Paramecium sp.)
Pantoffeltierechn in Ruhe
Infusorien sind Einzeller, die sich in Wasser mit pflanzlichem Nährboden entwickeln.
Sie fressen Mikroalgen, Bakterien und (Hefe-) Pilze. Vielleicht kennt es der eine oder andere noch aus der Schule.
Man stellt ein Gefäß mit Wasser in die Sonne und füllt Heu oder andere getrocknete Pflanzenteile hinein.
Das Wasser wird trübe und nach einigen Tagen wimmelt es von kleinen Lebewesen. Das sind die Infusorien.
Ein entsprechender solcher Ansatz kann Wimperntiere, Rädertierchen und Amöben, enthalten.
Die Pantoffeltiere (Paramecium sp.) gehören zu den Wimperntieren (Ciliata) der Klasse Holotricha.
Sie sind einzellige Lebewesen, deren ganze Körperoberfläche mit feinen Flimmerhärchen besetzt ist.
Diese Wimpern dienen der Fortbewegung und strudeln Nahrung in die MundÖffnung.
Wimperntiere können sich teilen. Es gibt aber auch eine Art der geschlechtlichen Fortpflanzung, die als Konjugation bezeichnet wird.
Dabei tauschen - vereinfacht ausgedrückt - zwei Tiere Teile ihrer Zellkerne aus.
Es gibt verschiedene Pantoffeltierarten. Sie sind zwischen 50 und 300 µm groß und mit bloßem Auge als wimmelnde Punkte sichtbar.
Amöben, werden auch als Wurzelfüßer (Rhizopoda) bezeichnet. Charakteristisch ist ihre veränderliche
Form, die durch Ausstülpungen des Zellkörpers bedingt ist.
Die Ausstülpungen dienen der Fortbewegung und auch der Nahrungsaufnahme. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung.
Das hier abgebildete Rädertier aus der
Gattung Lecane hat einen langen Fußabschnitt. Mit den Zehen am Ende haftete es sich
an und schwingt dann den Körper um diesen Ankerpunkt herum, während es Futter sucht.
Die Rädertierchen (Rotatoria)sind mehrzellige Tiere. Sie gehören zu den Schlauchwürmern (Aschelminthes).
Mehr als 95% der Arten leben im Süßwasser. Sie sind zwischen 40 µm und 3 mm lang.
Zu den grÖßten gehören die Sack-Rädertiere der Gattung Asplanchna, die Blumen-Rädertiere (Floskularia sp.), die Reusen-Rädertiere (Collotheca sp.) und die
Fransenkrone (Stephanoceros sp.).
Bei Rädertierchen ist der Körper ist in Kopf, Rumpf und einen Fußabschnitt gegliedert. Am Kopf gibt es einen bewimperten Bereich, der der Nahrungsaufnahme dient.
Ihr Körper ist mit einer mehr der weniger Zellschicht überzogen, die bei manchen Arten zu einem Panzer verfestigt ist.
Sie haben einen Nervenknotenpunkt (Cerebral-Ganglion), der von der Funktion her einem Gehirn entspricht.
Es verarbeitet die Sinneseindrücke von Augen und Tasteborsten und koordiniert die Bewegungen des Tieres.
Meist vermehren sich Rädertiere durch Jungfernzeugung (Parthenogenese).
Es sind nur von wenigen Arten überhaupt Männchen bekannt. Diese treten zeitlich begrenzt in den Gewässern aus.
Sie haben keine Verdauungsorgane und der grÖßte Teil ihres Körpers wird von ihren Hoden ausgefüllt.
Infusorienkulturen sind etwas schwierig in der Pflege.
Die Tiere müssen regelmäßig gefüttert werden, ohne dass das Wasser kippt.
Abhängig von der gewählten Futterart vermehren sich die verschiedenen Arten unterschiedlich stark.
Die hier abgebildeten Tiere stammen aus einer Kultur, die mit Eigelb gefüttert wird.
Es ist eine fast reine Kultur von Pantoffeltierchen. Die Rädertierchen sind deutlich in der Minderheit.
Zur Fütterung eignen sich auch Dosenmilch oder eine Hefesuspension, die tropfenweise zugegeben werden bis eine leichte
Trübung eintritt. Auch Mikroalgen werden gefressen.
Zusatzfutter
Besonders für Welse, Schnecken und Garnelen empfiehlt es sich Gemüse als Zusatzfutter an zu bieten, weil die Tiere auch in der
Natur überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Dabei ist es nicht notwendig teuere Spezialtabletten zu kaufen.
Vorgegartes, frisches Gemüse oder welches aus der Konserve eignen sich gut.
Tabelle 14: Zusammensetzung von Zusatzfutter
Protein [%]
Fett [%]
Rohasche [%]
Rohfaser [%]
Feuchtigkeit [%]
Quelle
Nagerfreude (Futterpellets für
Chinchillas)
16,5
3
9
16
-
Packung
Karotten
1
0,2
-
2,8
-
Nährwerttabelle
Kartoffeln
2
in Spuren
-
1
-
Nährwerttabelle
Kopfsalat
1
in Spuren
-
1
-
Nährwerttabelle
Nudeln
12
3
-
3,4
-
Nährwerttabelle
Reis (parboiled)
7
1
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0
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Nährwerttabelle
Literatur:
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W. Steffens (1985): Grundlagen der Fischernährung.- VEB Gustav Fischer Verlag, Jena
H. Streble, D. Krauter (2006): Kosmos Naturführer: Das Leben im Wassertropfen - Mikroflora und Mikrofauna des Süsswassers.- Kosmos Verlag, Stuttgart