Koriander

geschwungene Linie
Koriander Coriandrum sativum

Koriander wird auch als "Chinesische Petersilie" bezeichnet.

Blätter von Koriander Die Blättern von Koriander.

Blüten von Koriander Blühender Koriander.

Koriander wird als Gewürz und als Heilkraut verwendet. Sein Geruch und sein Geschmack sind schwer zu beschreiben und nicht Jeder kann ihm etwas abgewinnen.
Die blühenden Pflanzen sind etwa 60 bis 70 cm hoch.

Herkunft und Verwendung von Koriander

Koriander (Coriandrum sativum) gehört wie viele andere Küchenkräuter (z. B. Petersilie, Fenchel, Kerbel und Sellerie) zur Familie der Doldenblütler. Ätherische Öle geben dem Kraut einen öligen,süßlich-blumigen Geruch. Der Geschmack ist ähnlich einer milden Petersilie, hat aber zusätzlich Aromen von Zitronenschale, Anis und etwas Schärfe, die an Ingwer erinnert. Manchmal wird das eigenartige Aroma auch mit Pfefferminze und Salbei verglichen. Oft wird der Geruch als abstoßend empfunden. Im Mittelalter gab es für dieses Gewächs die Bezeichnung "stinkendes Kraut". Heute ist es noch als "Wanzenkraut" bekannt.
Ursprünglich stammt Koriander aus dem Mittelmeerraum und dem Vorderen Orient. Heute wird er weltweit angebaut. Besonders viel Verwendung findet er als Küchenkraut in Lateinamerika und in Asien. Er wird dort so verwendet wie bei uns Petersilie. Darum wird Koriander auch als "persische Petersilie" oder "chinesische Petersilie" bezeichnet. In Südamerika wird der Blattkoriander "Cilantro" genannt. Das Kraut wird erst zum Ende der Garzeit zugegeben oder zum Schluss über die Gerichte gestreut, weil er durch das Kochen und auch beim Antrocknen viel Aroma verleirt.
In Thailand werden auch die Wurzeln gegessen. Sie werden gerieben und mit den übrigen Zutaten zusammen gekocht.
In Europa sind die kleinen, runden, braunen Früchte als Gewürz gebräuchlicher. Sie haben eine herbes, mildes Aroma mit einem süßlichen Nachgeschmack. Sie werden zum Würzen von Currys, Fleisch, Wurzswaren, Fisch und Gemüse verwendet. Dazu werden sie im ganzen oder gemahlen mitgekocht. Sie können auch beim Einmachen und zum aromatisieren von Likören verwendet werden. Die gemahlenen Koriander-Früchte sind Teil von Gewürzmischungen für Gebäck (Lebkuchen, Spekulatius). Sie werden auch für Saucen und Chutneys verwendet. Gemahlener Koriander ist nicht so lange haltbar wie ganzer. Darum sollten die Körner erst kurz vor der Verwendung frisch gemahlen werden. Es soll das Aroma verbessern, wenn die Körner vor dem Mahlen in einer Pfanne ohne Fett angeröstet werden.

Koriander kultivieren und ernten

Koriander mag einen sonnigen Standort mit warmem, humosem, durchlässigem Boden. Im Halbschatten entwickeln die Pflanzen mehr Blätter. An vollsonnigen Standort blühen sie schneller und bilden mehr Samen.
Die Aussaat erfolgt im April direkt ins Beet in 1 cm Tiefe. Bei einer Temperatur von 7 - 20 °C keimen die Samen innerhalb von 10 - 28 Tagen. Eine Vorkultur im Haus ist möglich. Dann sollten die Pflanzen aber möglichst schnell ausgepflanzt werden. Koriander bildet eine Pfahlwurzel, die bei zu später Pflanzung oft beschädigt wird, was das weitere Wachstum der Pflanzen hemmt.
Wenn ihr möglichst viel Kraut ernten wollt, solltet ihr einen halbschattigen Standort wählen und die Jungpflanzen bei einem Reihenabstand von 30 cm auf 20 cm Abstand in der Reihe vereinzeln. Die Blätter werden vor der Blütenbildung geerntet, da sie dann bitter werden. Da Koriander schnell schießt, müsst ihr im Abstand von 3 bis 4 Wochen immer neu aussäen, wenn ihr den ganzen Sommer über Korianderkraut ernten wollt.
Ein sonniger Standort und eine dichte Saat mit einem Abstand von 5 cm in der Reihe beschleunigen die Blütenbildung und verbessern die Samenernte. Die Früchte werden von Mitte Juli bis Ende August vor der Vollreife gerntet, wenn sich noch hellbraun sind. Sobald die Früchte vollreif sind, fallen sie schnell aus den Fruchtständen aus und können dann nicht mehr geerntet werden. Die Korioander-Früchte müssen nach der Ernte gut trocknen und können dann trocken und lichtgeschützt über Monate aufbewahrt werden.

Koriander Saatgut ist in Portionstüten im Handel zu finden. Wie die meisten Kräuter unterliegt auch Koriander nicht dem Saatgutverkehrsgesetz und muss nicht als Sorte registriert sein. Es gibt aber denoch verschiedenen Sorten im Handel. ´Caribe´, ´Rani´, ´Jantar´ und ´Calypso´ sind schnellwachsende, spätschießende Sorte, die auch an vollsonnigen Standorten zur Blatternte geeignet ist. ´Santo´ schießt etwa 10 Tage früher in Blüte als ´Jantar´.

Koriander als Heilkraut

Koriander wird in der Naturheilkunde verwendet. Er wirkt appetitanregend. Bei krampfartigen Magen- und Dramleiden wird er zur Beruhigung eingesetzt. Außerdem wirkt er gegen Völlegefühl und Blähungen.

geschwungene Linie

Literatur:

aid (2011): Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten.- aid-Infodienst, Bonn

G. Lehari, C. Boss-Teichmann, B. Kleinod, A. Prahler (2008): Kräuter!- Ulmer-Verlag, Stuttgart

P. McHoy, P. Westland (1998): Die Kräuter-Bibel - Praktische Kräuterkunde für Garten und Gesundheit.- Könemann Verlagsgesellschaft, Köln

P. Seitz (1997): Großvaters Kräuterwissen.- Kosmos-Verklag, Stuttgart

geschwungene Linie