Die Schneeglöckchen gehören zur Familie der Amaryllidaceae und sind mit den Rittersternen,
den Hakenlilien und den Narzissen verwandt.
Laut der Plant List von Kew Gardens
gibt 20 Arten und zwei Naturhybriden. Galanthus panjutinii, eine erst 2012 beschriebenen Art fehlt in der Liste.
Die Systematik wurde von verschiedenen Botanikern überarbeitet, ist aber offenbar noch immer nicht vollständig geklärt.
Es gibt mehr als 100 Synonyme.
Das natürliche Verbreitunggebiet der Schneeglöckchen umfasst Europa und Südwestasien bis zum Kaspischen Meer. Außerhalb dieser Region kommen Schneeglöckchen nur verwildert vor.
Das Zentrum des Verbreitungsgebietes liegt in der Türkei. Dort kommen 14 der 23 bekannten Taxa (Arten, Unterarten und Hybriden) vor.
6 davon sind in der Anatolien endemisch (d. h. sie kommen nur dort vor.)
Bei uns ist das Gemeine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) heimisch. Von dieser Art gibt es zahlreiche Sorten.
Es gibt in Kultur etwa 2000 Varietäten von Schneeglöckchen. Dabei handelt es sich um Selektionen von Arten, aber auch um Arthybriden.
Nicht alle Schneeglöckchen sind einfach zu kultivieren und manche Form ist schwierig zu erhalten.
Schneeglöckchen sind Geophyten
mit einer Zwiebel als Speicherorgan. Aus der Zwiebel kommen in der Regel zwei Blätter und ein Blütenstiel mit einer einzelnen weißen Blüte hervor.
Diese ist zunächst von einer Hülle (Spatha) umgeben.
Löst sich die Spatha hängt die Blüte am Blütenstiel nach unten.
Die Blüten sind dreizählig. Der äußere Kreis der Blütenblätter ist in der Regel größer als der innere und weiß.
Der innere Blütenblattkreis besteht aus drei kürzen Blättern und hat eine grüne Zeichnung auf der Außen- und der Innenseite.
Die Größe ist abhängig von der Art und der Varietät und liegt zwischen 5 und 25 cm.
Verschiedene Sorten weichen von diesem Grundbauplan ab. Sie bilden zum Teil zwei Blütenstängel pro Zwiebel, manchmal sogar zwei Blüten pro Stiel.
Es gibt gefüllte Sorten und solche bei denen die äußeren Blütenblätter grün gefärbt sind.
Besonders begehrt sind die sogenannten pokuliformen (pokalförmigen) Sorten bei denen die inneren und die äußeren Blütenblätter alle gleichgroß und gleich geformt sind.
Für einzelne Zwiebeln solcher Pflanzen zahlen Sammler mehrer hundert Euro.
Beim Kauf von Schneeglöckchen lohnt es sich auf die Größe der Zwiebeln zu achten. Größere Zwiebeln bringen auch größere Blüten hervor.
Schneeglöckchen sind Zwiebelblumen (Geophyten). Sie ruhen den größten Teil des Jahres in der Erde.
Je nach Art und Sorte treiben sie zwischen September und März aus. Bei vielen erscheinen Laub und Blütenstiele gleichzeitig.
Die Blätter wachsen nach der Blüte noch weiter in die Länge.
Die Pflanzen benötigen sie, um Energie für die nächste Blühsaison zu sammeln. Darum dürfen die Blätter nie vorzeitig abgeschnitten werden.
Nach der Blüte dauert es etwa einen Monat bis die Früchte reif sind und das Laub eingezogen wird.
Spätestens Ende Mai ist dann auch von den spätblühenden Sorten nichts mehr zu sehen.
Stehen die Schneeglöckchen im Rasen, dürfen die Stellen bis dahin nicht gemäht werden.
Schneeglöckchen werden als Zwiebel im Herbst (September - Oktober) im Gartenhandel angebot. Die Zwiebeln trocknen schnell aus und müssen möglichst sofort gepflanzt werden.
Im Frühjahr sind Schneeglöckchen im Topf zu bekommen. Dann sind die blätter und die Blüte sichtbar und die verschiedenen Sorten sind dann leicht zu unterscheiden.
Auch die Pflanzen sollten möglichts bald an einen geeigneten Platz gesetzt werden.
Der Boden an der Pflanzstelle sollte locker und humos sein. Besonders gut gefällt es Schneeglöckchen unter Laubbäumen in der Laubstreu.
Das Gewöhnliche Schneeglöckchen man Böden, die immer etwas feucht sind. Andere Arten mögen es vor allem während der Ruhezeit etwas trockner und eignen sich besser für Steingärten.
Schneeglöckchen vermehren sich im Garten durch die Bildung von Tochterzwiebeln und durch Selbstaussaat. Dadurch bilden sich mit der Zeit dichte Bestände (Tuffs oder Plugs).
Etwa alle 4 bis 5 Jahre sollten solche Tuffs ausgegraben, geteilt und neu gepflanzt werden, damit die Zwiebeln wieder genug Platz für ihre weitere Entwicklung haben.
Die Arten haben unterschiedliche Ansprüche. Nicht alle sind leicht zu pflegen. Im Gartenfachhandel findet Ihr in der Regel nur Galanthus nivalis, Galanthus woronowii und Galanthus elwesii. Bekannteste Sorte ist die gefüllte ´Flore Pleno´, eine Form von Galanthus nivalis.
Diese Naturhybride aus vermutlich Galanthus alpinus x Galanthus woronowii wurde 1883 entdeckt und ist seitdem in Kultur.
Die Blüten sollen leicht nach Mandeln duften. Die Art wurde nach James Allen benannt, in dessen Garten diese Pflanzen entdeckt wurden.
Sie sollen ursprünglich aus dem Kaukasus stammen. Dieses schneeglöckchen ist auch unter dem Synonym Galanthus x perryi bekannt.
Die Schneeglöckchen werden 8 bis 12 Zentimeter hoch und haben farngrüne Blätter.
Die Blütezeit ist von Februar bis März.
Diese Art kommt im Kaukasus und in der Nordost-Türkei in Höhenlagen bis 2200 m vor. Sie wächst in Laubwäldern, an Wegrändern, auf Lichtungen und in Flussauen auf feuchtem Boden.
Die Blätter sind grau oder graugrün. Sie werden bis zu 2,5 cm breit und zwischen 20 und 25 (selten bis 35) cm lang.
Die inneren Blütenblätter haben auf der Außenseite einen einzelnen v- oder u-förmigen, grünen Fleck. Die Innenseite ist etwa zur Häfte grünlich.
Die Art blüht von Februar bis Mai.
Es gibt ein sterile, triploide Form (Galanthus alpinus var. bortkewitschianus).
Diese blühen in der Natur zwischen Februar und Mai. In Kultur liegt die Blütezeit zwischen Januar und März.
Dieses Schneeglöckchen wächst im Nord-Kaukasus in Laubwäldern, an Flüssen und Bächen in Höhenlagen von 700 bis 1000 Meter. Die Pflanzen werden etwa 13 cm hoch.
Die Blätter sind grau bis grau-grün. Sie sind 8 bis 16 cm lang und 2 bis 7 mm breit.
Die inneren Tepalen haben eine v-förmige Markierung außen und innen sind sie etwa zur Hälfte grünlich. Die Blütezeit ist im März bis Mai.
Dieses Schneeglöckchen wurde ursprünglich von John Gilbert Baker als Unterart von Galanthus plicatus beschrieben und später von D. A. Webb als eigenständige Art klassifiziert.
Im Nordwesten der Türkei wächst es in Buchen- und Eichenwäldern in Höhenlagen von 100 bis 300 Meter.
Die Blüten sind weiß und hängen einzeln an den Stängeln.
Galanthus byzantinus ´Three Ships´ hat auffallend runde Blüten mit zwei grünen Markierungen auf den inneren Blütenblättern.
Diese seltene Sorte wurde 1984 von John Morley unter einer Korkeiche im Park von Henham / Essex gefunden.
Der Name bezieht sich auf das Weihnachtslied "I saw three ships come sailing in on Christmas Day", weil diese Sorte oft schon an Weihnachten blüht.
Das Cilicische Schneeglöckchen hat eine Wuchshöhen von 10 bis 18 Zentimetern. Es kommt nur in der Südtürkei (Anatolien) vor.
Dort wächst es auf Kalkfelsen bis in Höhenlagen von 500 m über NN unter Sträuchern im Gras.
Die Blütezeit reicht von November bis Januar. Die Blätter sind während der Blüte etwa halb so hoch wie der Blütenstand.
Die Art ist bei Liebhabern seit etwa 1990 in Kultur. Sie ist aber nicht besonders robust und nicht weit verbreitet.
Diese Art kommt auf dem Balkan, in der Türkei und in der südwestlichen Ukraine vor.
Dieses Schneeglöckchen wächst in Eichen-, Buchen- und Kiefernwäldern, sowie auf Weiden bis in 1600 m über NN.
Mit einer Wuchshöhe von bis zu 18 cm gehört es zu den größeren Schneeglöckchen-Arten. Das Laub ist blaugrün und ohne Glanz.
Die Blüte ist weiß mit breiten, fast runden äußeren Blütenblättern.
Die inneren Blütenblätter haben einen grünen u-förmigen Fleck und meistens eine grüne Basis.
Die Blütezeit ist von Februar bis Mai.
Es werden die Unterarten G. elwesii var. elwesii und G. elwesii var. monostictus unterschieden.
Galanthus elwesii var. elwesii hat auf jedem Blütenblatt zwei grüne Markierungen (eine oben und eine unten) oder einen einzelnen,
großen x-förmigen Fleck, der über das gesamte Blütenblatt reicht.
Galanthus elwesii var. monostictus hat einen einzelnen Fleck auf den inneren Tepalen,
der nur etwa die Hälfte der Fläche bedeckt. Diese Form soll in der Natur von Februar bis März blühen, aber in Kultur auch im November / Dezember zur Blüte kommen.
Dieses Schneeglöckchen wurde nach Henry John Elwes (1846 - 1922) benannt, der es 1874 fand und in seinen Garten pflanzte.
Seit etwa 1890 ist dieses Schneeglöckchen in Kultur. Es wird manchmal zur Bepflanzung von Steingärten und Beeten verwendet.
Es gibt verschiedene Sorten, die manchmal zwei Blüten an einem Stiel tragen.
Galanthus elwesii ´Carolyn Elwes´ ist ein Schneeglöckchen mit gelber Zeichnung (Gold Group).
Galanthus elwesii ´White Perfection´ ist ein pokuliformes Schneeglöckchen mit rein weißen Blüten.
Galanthus elwesii ´Rosemary Burnham´ hat feine, grünen Streifen auf den äußeren Blütenblättern und ganz grüne innere Blütenblätter.
Die Sorte gehört wie ´Green Brush´ in die Green Group.
Galanthus elwesii Mrs Macnamara ist eine früh blühende Sorte mit eleganten Blüten.
Sie hat nur eine einzelne Markierung auf den inneren Blütenblättern und gehört damit zur Imperalis Group.
Bei Galanthus elwesii ´Sickle´ sind die inneren Blütenblätter ganz grün.
Galanthus elwesii ´Paradiese Giant´ hat lange, weiße äußere Blütenblätter. Auf den inneren Blütenblättern ist eine etwa H-förmige grüne Zeichnung.
Bei ´Kite´ haben die Blüten sehr lange äußere Blütenblätter und bringt entweder einen Stängel mit 2 Blüten oder 2 Stängel mit jeweils einer Blüte hervor.
Dabei ist eine Blüte größer ist als die andere (Bild hier).
Ein Schneeglöckchen, das in der Türkei und in Syrien und Jordanien vorkommt.
Es wächst an Waldrändern und in lockerem Buschland in Höhenlagen zwischen 1000 und 1600 Metern.
Die blühenden Pflanzen werden etwa 16 Zentimeter hoch.
Die äußeren Blütenblätter sind weiß. Die inneren Blütenblätter haben oben und unten je einen grünen Fleck.
Blütezeit ist von Januar bis bis Anfang April.
Seit etwa 1885 ist die Art in Kultur. Sie ist aber nicht weit verbreitet.
Dieses Schneeglöckchen wächst wild in Bulgarien, Rumänien, Griechenland, der südwestliche Ukraine und West-Anatolien.
Dort wächst es in Kiefern- und Laubwäldern in Höhenlagen bis etwa 1600 m.
Die Pflanze wird etwa 6 bis 12 cm hoch. Die Laubblätter sind zum Teil nur 3 mm breit, können aber auch eine Breite bis 1,2 cm erreichen. Sie sind oft in sich gedreht.
Die äußeren Blütenblätter sind weiß. Die inneren haben eine grüne Basis und eine grüne Zeichung an der Spitze, die schwach zurückgebogen ist.
Die Blütezeit reicht von Februar bis Mai.
Die Arte wird nur selten als Zierpflanze verwendet. Sie eignet sich für Steingärten.
Das Ikaria-Schneeglöckchen kommt nur auf den ägäischen Inseln Skyros, Andros, Naxos und Ikaria vor.
Es bevorzugt feuchte Böden und wächst an schattigen Stellen an Bächen, nahe Felsen oder Sträuchern.
Die Blütezeit reicht am Naturstandort von Februar bis März.
Seine Wuchshöhe liegt zwischen 6 und 26 cm. Die breiten Blätter sind dunkelgrün. Die äußeren Blütenblätter sind weiß.
Die inneren haben an der Spitze einen großen u-förmigen, grünen Fleck.
Seit etwa 1800 in Kultur. Die Art ist etwas frostempfindlich.
Die Pflanzen vermehren sich an günstigen Standorten (schattig, feuchter Boden) gut durch Aussaat und bilden üppige Bestände.
Im Handel findet man unter dem Namen aber meistens Galanthus woronowii.
Eine Art aus dem Nordosten Anatoliens. Dort wächst sie an den Nordhängen des Pontus-Gebirges in Laubmischwäldern (Buchen, Ahorn, Fichten).
Das Koenen-Schneeglöckchen kommt in Höhenlagen um 1550 m vor.
Die Laubblätter sind beim Austrieb eingerollt und nur 2,5 cm lang und 0,5 cm Zentimeter breit. Zur Blütezeit entfalten sie sich und erreichen eine Größe von 22,8 cm Länge und 1,2 cm breite.
Auf ihrer Unterseite sind 10 bis 12 tiefe Längsfurchen.
Auf den inneren Blütenblättern ist eine bis zur Basis ausgedehnter Markierung. Außerdem ist oft an der Basis ein schwacher gelber oder hellgrüner Fleck zu sehen.
Die äußeren Blütenblätter sind weiß.
Die Blütezeit reicht von Februar bis März.
Diese Art ist kaum in Kultur. Man kann die Schneeglöckchen unter Sträuchern wachsen lassen.
Das Herkunftsgbiet liegt in Nordosten der Türkei. Es wächst auf feuchten Wiesen und auf Lichtungen in Buchenwäldern bis in Höhenlagen von 1500 Metern.
Dieses Schneeglöckchen hat eine Wuchshöhen von 7 bis 27 cm. Die Laubblätter sind zu Blütezeit bis 19 cm lang und maximal 4 cm breit.
Sie sind hellgrün und glänzend.
Die Blütezeit reicht von März bis Mai.
Die Heimat dieses Schneeglöckchens erstreckt sich vom Zentral- und Ost-Kaukasus von Russland bis Aserbaidschan und Armenien.
Dort wachsen die Schneeglökchen in Falllaub-Mischwäldern in Höhenlagen von 800 bis 2400 Meter.
Die Pflanzen werden 7 bis 20, selten bis 30 Zentimeter hoch.
Die kugelige Zwiebel ist 1 - 2,5 mal 1,3 - 2,5 cm groß.
Die Blütezeit ist meist im März, selten beginnt sie bereits im Februar und dauert bis April.
Der Fleck am Ende der inneren Blütenhüllblätter ist meist v-förmig.
Die glänzenden Laubblätter sind zur Blütezeit 7,5 bis 18 cm lang und 0,5 bis 1,2 cm breit.
Später können sie auf eine Länge von 45 cm weiterwachsen.
Die Art ist etwa seit 1975 in Kultur, wird aber selten angebeoten.
Das Kleine Schneeglöckchen ist bei uns heimisch. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Europa von den Pyrenäen bis in die Ukraine.
Die Pflanzen werden 7 bis 18 cm hoch. Die Zwiebeln sind 1,5 bis 2,5 cm mal 1 bis 1,5 Zentimeter groß.
Die Blütezeit reicht von Dezember bis April. Bei uns blühen die Pflanzen meistens im Februar und März.
Die Blätter sind zur Blütezeit etwa so lang wie der Blütenstandstiel. Sie sind bläulichgrün gefärbt und erreichen eine Länge von 4,5 bis 15 cm und eine Breite von 0,3 bis 0,7 cm.
Die Knospen sind zunächst von zwei verwachsenen Hochblättern umgeben. Gibt die Spatha sie frei, hängen die Blüten an 1,2 - 3 cm langen Blütenstielen nach unten.
Die äußeren Blütenblätter sind rein weiß und spreizen sich etwas nach außen. Ihre Länge liegt zwischen 1,5 und 2,5 cm und die Breite bei 0,6 bis 1,1 Zentimeter.
Die inneren Blütenblätter sind nur etwa halb so groß und haben an der Außenseite einen v-förmigen, grünen Fleck.
In zwei Kreisen sind in der Mitte zwei mal drei Staubbblätter angeordnet. Ihre Staubbeutel haben Poren, durch die der Pollen freigesetzt wird.
In einer grünen, fleischigen Kapselfrucht entwickeln sich mehrere Samen, die etwa 3,5 mm lang sind.
Sie haben ein Elaiosom, das Ameisen dazu bringt, die Samen in ihren Bau zu bringen und so zur Verbreitung der Art beizutragen.
Schneeglöckchen bieten Blütenbesuchern Nektar an und locken sie mit den inneren duftenden Blütenblättern.
Die für uns weiß erscheinenden Blüten sind von den Insekten auch im Schnee gut zu finden, weil sie das UV-Licht der Sonne reflektieren.
Bestäuber sind vor allem Honigbienen und Schmetterlinge. Die Blüten bestäuben sich aber auch selbst.
Das Kleine Schneeglöckchen wird schon seit dem 16. Jahrhundert als Zierpflanze in Gärten und Parks genutzt.
Die Pflanzen bevorzugen schattige Standorte und mögen Trockenheit und Hitze nicht.
Es gibt zahlreiche Sorten. Die bekannteste ist wohl die gefüllte ´Flore Pleno´, die schon seit 1731 bekannt ist (hier im Bild mittlere Reihe rechts).
Galanthus nivalis ´Atkinsii´ wurde 1860 von James Atkins entdeckt. Die Pflanzen wurden vermehrt und ab 1875 von einer Baumschule angeboten.
Die Sorte hat große Blüten mit langen äußeren Blütenblättern und einem umgekehrten, grünen v an der Spitze der inneren Blütenblätter.
Die Pflanzen werden etwa 20 cm hoch und eignen sich auch für den Schnitt.
Galanthus nivalis ´Hippolyta´ ist ein elegantes, 15 cm hohes Schneeglöckchen mit gefüllten Blüten und großen grünen Flecken auf den inneren Blütenblättern.
Galanthus nivalis ´Homersfield´ ist eine neue Sorte, die erstmals 2010 angeboten wurde.
Das Besondere ist, dass sie außer der v-förmigen Markierung auf der Spitze der inneren Blütenblätter auch eine zweigeteilte, grüne Zeichnung an deren Basis zeigt.
Das ist beim gewöhnlichen Schneeglöckchen ungewöhnlich. Oft bilden die Zwiebeln zwei Blüten.
Galanthus nivalis ´Llo 'n' Green´ ist eine Varietät, die am Fuß der französischen Pyrenäen bei dem Dorf Llo gefunden wurde.
Sie gehört zu den grünen Schneeglöckchen (Green Group).
Die Äußeren Blütenblätter zeigen grüne Striche. Sie können zu Flecken zusammenlaufen oder in einigen Jahren auch ganz fehlen. Auf den inneren Blütenblättern ist ein v-förmiger Fleck.
Galanthus nivalis ´Scharlockii´ wird auch Eselsohr-Schneeglockchen genannt, weil die Hochblätter auffallend lang und kräftig grün sind.
Sie sind nicht wie bei den anderen Arten weißlich, sondern sehen aus wie kleinere Laubblätter.
Die äußeren Blütenblätter haben grüne Spitzen und es bilden sich oft zwei Blüten pro Stängel. Benannt ist die Form nach Julius Scharlock, der sie 1868 an der Mosel fand.
Galanthus nivalis ´Gemini´ trägt häufig zwei Blüten mit jeweils eigenem Blütentiel pro Stängel oder eine Doppelblüte mit nur einem Blütenstiel.
Darauf bezieht sich der Name Gemini = Zwilling. Diese Varietät wurde in Deutschland südlich von Witten entdeckt.
Galanthus nivalis ´Green Ibis´ blüht erst spät im März bis in den April. Zartgrüne Streifen zieren die Spitzen der äußeren Blütenblätter.
Die inneren Blütenblätter haben eine grüne Zeichnung an der Spitze.
Es gibt viele gefüllte Sorten (Gold Group).
Galanthus nivalis ´Ray Cobb´ und ´Sandersii´ sind gelbe Schneeglöckchen (Gold Group).
´Snow White´s Gnome´ und ´Bohemia White´ sind zwei rein weißes Schneeglöckchen ohne jede Zeichnung (Gold Group).
´Blewbury Tart´, ´Cockatoo´, ´Mrs Tiggywinkle´ und ´Narwahl´ sind Sorten mit aufrechten Blüten (Spiky Group).
Dieses Schneeglöckchen wurde erst 2012 von Zubov und Davis beschrieben. Es stammt aus dem westlichen Kaukasus.
Die Zwiebeln sind eiförmig und 3 x 2 cm groß. Die Blätter sind mittelgrün und werden 25 cm lang und bis zu 4 cm breit.
Es bilden sich manchmal zwei Blütenstiele pro Zwiebel. Die äußeren Blütenblätter sind 1,3 cm lang und damit etwa dreimal so lang wie die inneren und rein weiß.
Die inneren Blütenblätter haben manchmal einen grünen Punkt an der Spitze. Teilweise sind sie gekerbt.
Das Verbreitungsgebiee dieser Art liegt in der Südwest-Türkei in der Provinz Antalya sowie auf der vorgelagerten, zu Griechenland gehörenden Insel Kastellorizo.
Die Pflanzen wachsen in Höhlungen auf Kalkstein (Karst) und in immergrünen Buschsteppen in Höhenlagen von 5 bis 300 Meter.
Das Peshmen-Schneeglöckchen wird 9 bis 13 Zentimeter hoch. Die Blätter entwickeln sich erst nach der Blüte. Sie werden dann 10 bis 25 cm lang und 0,25 bis 0,4 cm breit.
Blattober- und Blattunterseite haben die gleiche Farbe.
Die Blütezeit dieses herbstblühenden Schneeglöckchens reicht von Oktober bis November.
Die Art wurde erst 1994 von A.P. Davis and C.D. Brickell beschrieben und zu Ehren des türkischen Botanikers Hasan Pesmen (1939-1980) benannt.
Die Heimat dieser Art liegt im West- und Zentral-Kaukasus. Es wächst auf feuchten oder nassen Grasflächen in Höhenlagen von 200 bis 2700 m.
Synonyme für Galanthus platyphyllus Traub sind Galanthus latifolius Rupr. non Salisb. und Galanthus ikariae subsp. latifolius Stern.
Diese Schneeglöckchen werden 10 bis 20 cm hoch. Es hat recht große Zwiebeln, die eine Höhe von 3,5 - 5 cm und eine Breite von 1,7 - 2,5 cm erreichen.
Das Laub ist hell- bis dunkelgrün und glänzt. Zur Blütezeit sind die Blätter zwischen 12,5 und 25 cm lang und 1,7 bis 3,4 cm breit.
Die inneren Blütenhüllblätter haben eine stumpfe Spitze oder eine bis zu 2 Millimeter lange Kerbe.
Sie tragen einen u-förmigen grünen Fleck an der Spitze und an der Basis verwaschenen, hellgrünen Fleck.
Die Blütezeit liegt in Mitteleuropa zwischen März bis April. Am Naturstandort blühen die Pflanzen später von Mai bis Juni, z. T. bis in den Juli hinein.
Die Art wird nur selten in Gärten oder Parks gepflegt. Es ist seit spätestens 1866 in Kultur.
Diese Art wird auch Faltblatt-Schneeglöckchen genannt, weil die graugrünen Blätter einen im Winkel von 90 - 180 ° nach unten umgefalteten Rand haben.
Die Heimat dieses Schneeglöckchens liegt in Rumänien, auf der Krim, in der Ukraine, in Nord-Anatolien und dem Nordwest-Kaukasus.
Das Schneeglöckchen wächst in sommergrünen Laubwäldern und in Nadelwäldern in Höhenlagen von 800 - 1350 m.
Dieser kleine Geophyt wird etwa 7 - 15 cm hoch. Die Laubblätter sind 4,5 - 20 cm lang und 0,6 - 1,6 cm breit.
Auf der Oberseite sind sie bläulich grün gefärbt auf der Unterseite weißlich blau.
Die Blüten duftenden Blüten erscheinen von Februar bis April. Die inneren Blütenblätter haben nur an der Spitze einen grünen Fleck.
Das Clusius-Schneeglöckchen wird als Zierpflanze genutzt. Es kann in Beeten, Steingärten, unter Gehölzen und in Rasen gepflanzt werden.
Es gibt zahlreiche Sorten.
Galanthus plicatus ´Warham´ hat breite Blätter mit einem breiten bläulichen Streifen auf der Oberseite.
Die Blüten sind sehr groß und die inneren Hüllblätter haben einen Fleck (Imperialis-Group).
Galanthus plicatus ´Cordelia´ ist eine gefüllt blühende Sorte (Double-Group).
Galanthus plicatus´Hill Poe´ ist eine gefüllte, spätblühende Sorte mit fünf äußeren Blütenblättern und grünen Innenpetalen.
Die Form wurde 1911 von James Hillpoe in seinem Garten in Irland gefunden und nach seiner Frau Blanche Hillpoe benannt. Diese gute Anfängersorte braucht etwas feuchteren Boden.
Bei Galanthus plicatus ´Wendy´s Gold´ sind die inneren Blütenblätter fast völlig von einem gelben Fleck bedeckt. Es ist ein Bild dieser Sorte bei der Klassifikation in der Gold Group.
Eine ähnliche gelbe Plicatus-Sorte ist ´Bill Clarke´.
Galanthus plicatus ´Lord Lieutenant´ hat auf den inneren Blütenblättern eine durchgehende, grüne, x-förmige Zeichnung.
Galanthus plicatus ´Trympostor´ hat ein grünes, umgekehrter V auf den Spitzen der äußeren und der inneren Blütenblätter.
Die Sorte gehört wie ´Bill Clark´ zu den grünen Schneeglöckchen (Green Group).
Dieses Herbst-Schneeglöckchen kommt natürlich in Griechenland, auf Korfu, in Montenegro und in Nordost-Sizilien vor.
Es wächst in Fallaub unter Gehölzen und oft zwischen den Wurzeln von Bäumen.
Zwei Unterarten werden unterschieden:
Galanthus reginae-olgae subsp. reginae-olgae blüht von September bis Dezember. Die Blätter treiben erst nach der Blüte durch. Selten sind sie zur Blütezeit 1 bis 3 c lang.
Galanthus reginae-olgae subsp. vernalis blüht von Januar bis März und bei ihm sind in der Blütezeit die Blätter bereits gut entwickelt.
Die kleinen Pflanzen werden nur 8 bis 12 cm hoch. Die grünen oder bläulich grünen Blätter haben auf der Oberseite einen charakteristischen weißlichen Mittelstreifen.
Sie werden 8 - 18 cm lang und 0,5 - 0,8 cm breit.
Dieses Schneeglöckchen-Art wird nur selten als Zierpflanze angeboten. Es braucht einen durchlässigen Boden und mag vor allem im Sommer leifer trocken stehen.
Diese Art kommt an der Schwarzmeerküste in der Nordost-Türkei und im westlichen Kaukasus vor.
Das Rizasee-Schneeglöckchen wächst in Mischwäldern, Buschwäldern, Lichtungen in Höhenlagen von 25 bis 1200 Meter.
Von Januar bis März, zum Teil bis April hinein blüht dieses Schneeglöckchen und ist dann etwa 8 - 12 cm hoch.
Die eiförmige Zwiebel ist 1,8 bis 3 cm hoch und 0,6 bis 1,5 cm breit.
Die Blätter sind mattgrün und haben einen blassen Mittelstreifen. Sie werden nach der Blüte bis zu 33,5 lang und 1,4 cm breit.
Der Fleck an der Spitze der inneren Blütenblätter ist meist u-förmig. Die Art ist seit spätestens 1934 in Kultur.
Dieses Schneeglöckchen kommt im Ost-Kaukasus, in Armenien, in Aserbaidschan und im Nord-Iran in Laubwäldern und Waldrändern auf feuchten Böden in Höhenlagen bis 2000 Meter vor.
Die Blütezeit ist von Dezember bis April.
Die Pflanzen werden zwischen 6 und 20 cm hoch. Die Blätter sind zur Blütezeit 7 bis 20 cm lang und 1,5 bis 2,3 cm breit.
Sie sind tiefgrün oder sehr schwach bläulich gefärbt und matt.
Die inneren Blütenblätter haben nur an der Spitze einen u-förmigen, oben gerundeten, grünen Fleck.
Dieses Schneeglöckchen wurde erst 1994 entdeckt und 2001 von Aaron P. Davis und Neriman Özhatay als neue Art beschrieben.
Es ist im Nordwesten der Türkei in der türkischen Provinz Çanakkale endemisch und wahrscheinlich äußerst selten, da es nur vom Typusfundort her bekannt ist.
Es blüht am natürlichen Standort im März und die Fruchtreife ist im Mai. In Kultur blüht die Art im Januar oder Februar und fruchtet im März.
Von der Blüte her ähnelt dieses Schneeglöckchen Galanthus nivalis, vom Blatt her Galanthus rizehensis.
Die Zwiebelm misst 2,2 - 2,7 mal 2,6 cm. Die zwei oder selten drei Blätter sind sind zur Blütezeit meist 8 bis 20, selten 5 bis 24 Zentimeter lang.
Sie werden 0,6 bis 1,8 Zentimeter breit. Die Hauptader ist deutlich erkennbar. Die Oberseite ist mittelgrün und glänzend die Unterseite mittel- bis dunkelgrün bis gräulich und matt.
Die Zwiebeln treiben einen oder zwei Blütenstände, die 15 - 23 cm lang. Der Blütenstiel ist 1,5 - 2 cm lang.
Die Blüten hängen und duften angenehm. Die drei äußeren Blütenhüllblätter sind 2,5 bis 2,9 Zentimeter lang und 1,5 bis 1,7 Zentimeter breit.
Die drei inneren Blütenhüllblätter sind 1,1 bis 1,5 Zentimeter lang und 0,7 bis 0,8 Zentimeter breit, an der Spitze eingebuchtet, leicht nach außen gekrümmt,
der Länge nach gestreift und hauptsächlich weiß.
Jedes der inneren Blütenhüllblätter hat an der Spitze eine kurze, mehr oder weniger V-förmige grüne Zeichnung.
Sie kann aber auch zu zwei kleinen, Augen-ähnlichen, schrägen Malen in den Lappen reduziert sein.
Sie haben auf der Innenseite eine undeutliche grüne Zeichnung entlang der Mittellinie.
Die sechs Staubblätter sind in zwei engen Staubblattkreisen angeordnet. Sie sind 6 bis 7 Millimeter lang und kürzer als die inneren Kronblätter.
Die Staubfäden sind weißlich und nur ungefähr 1 bis 1,2 Millimeter lang. Die gelben Staubbeutel messen ungefähr 5 bis 6 mal 1,2 mm.
Die Kapsel ist grün, mehr oder wenige ellipsoid geformt und misst ungefähr 1,2 bis 1,5 mal 0,9 bis 1 cm.
Dieses Schneeglöckche stammt aus dem Süden von Norwegen.
Es ist eine Hybride aus Galanthus nivalis und Galanthus plicatus.
An der Spitze der inneren Blütenblätter ist jeweils ein einzelner grüner Fleck.
Die Blütezeit reicht von Januar bis April. In der zeit öffnen sich die einzelnen Blüten für etwa 10 Tage.
Das Woronow-Schneeglöckchen hat glänzend grüne, breite Blätter. Beim Austrieb umhüllt ein tiefgrünes Blatt das andere, was ein typisches Kennzeichen der Art ist.
Diese Schneeglöckchen-Art kommt im West- und Zentral-Kaukasus und der Nordost-Türkei vor. In Deutschland ist es als Kulturpflanze eingeführt und verwildert.
Die Wuchshöhen liegt zwischen von 4 bis 19 Zentimeter. Die Zwiebel hat eine Länge von 2 bis 3 cm und einen Durchmesser von 2,0 bis 2,5 cm.
Im jahr bilden sich etwa drei bis vier Tochterzwiebeln. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün, glänzend und bandförmig bis schmal verkehrt-eiförmig.
Während der Blütezeit sind sie 8 bis 20 cm lang und 1 bis 2 cm breit. Nach dem Verblühen verlängern sie sich auf 18 bis 22 Zentimeter.
Die 2,5 cm langen Blüten hängen einzeln an einem langen Stängel.
Die drei äußeren Blütenhüllblätter sind 2 cm lang und völlig weiß.
Die inneren Blütenhüllblätter sind nur etwa 1 cm lang und sind an ihrer Spitze herzförmig eingeschnitten.
Der grüne Fleck der inneren Blütenhüllblätter ist mehr oder weniger U-förmig und oben flach.
Das Woronow-Schneeglöckchen wird als Zierpflanze in Beeten, Steingärten und unter Sträuchern und Bäumen gepflanzt. Es ist vermutlich seit ungefähr 1880 in Kultur.
Wie Eingangs erwähnt gibt es etwa 2000 Sorten in Kultur.
Nicht alle lassen sich eindeutig einer Art zuordnen. Einige sind natürlich entstandene oder durch gezielte Kreuzung erzielte Hybriden.
Hanneke van Dijk stellte in ihren Buch Galanthomania (2011) für Schneeglöckchen eine Klassifizierung nach Blütenmerkmalen vor,
wie es sie auch für Tulpen,
Narzissen
und Dahlien gibt.
Sie werden nach Farbe und Form ihrer Blüten von ihm in 10 Klassen eingeordnet.
Diese Klassifikation scheint aber in der Praxis keine Anwendung zu finden.
Für Einsteiger scheint sie mir aber gut geeignet zu sein, da sie hilft die Unterschiede zwischen den Sorten im Detail anzusprechen.
Schneeglöckchen mit aufrecht oder mehr oder weniger aufrecht stehenden Blüten
Galanthus nivalis ´Blewbury Tart´: Gut wachsende Sorte von Gemeinen Schneeglöckchen.
Die Blüten sind seitlich oder aufrecht nach oben gerichtetet, dicht gefüllt und vollkommen grün.
Gefunden wurde diese Form von Alan Street 1975 in Blewbury / Oxfordshire auf dem Friedhof der Michaeliskirche.
Galanthus nivalis ´Cockatoo´: Stark gefüllte Sorte von Galanthus nivalis mit grüngestreiften inneren Blütenblättern.
1989 von Phil Cornish in Wallsworth Hall, Twigworth / Gloucestershire gefunden.
Galanthus nivalis ´Mrs Tiggywinkle´: Eine Sorte, die von Joe Sharman gefunden und nach einer Figur aus einem Kinderbuch benannt wurde.
Sie hat eine grüne Zeichnung auf den äußeren und den inneren Blütenblättern.
Galanthus nivalis ´Narwahl´: Diese Sorte blüht manchmal erst im April.
Die Blüten sind dicht gefüllt und haben sehr schmale, weiße Blütenblätter mit grünen Längsstreifen.
Als "goldene" Schneeglöckchen werden alle Varietäten bezeichnet deren Blütenzeichnung nicht grün ist. Ihre Markierungen können gelb oder auch apricotfarben oder orange sein.
Schneeglöckchen mit Orange und Apricot sind extrem selten und wurden bisher nur von wenigen Liebhabern gesehen.
Die ersten gelben Schneeglöckchen wurden 1877 gefunden und nach ihrem Entdecker, einem Mr. Sanders, ´Sandersii´ benannt.
Dabei handelt es sich um eine Form von Galanthus nivalis. Die gelben Sorten von Galanthus nivalis werden auch als "Sandersii-Gruppe" zusammengefasst.
Sie haben schmale Laubblätter und die Blütenstandstiele sind oft so gelb wie der Fruchtknoten und die Zeichnung auf den Blütenblättern.
Galanthus nivalis ´Ray Cobb´: Diese Form wurde 1997 in einem Garten in Nottingham entdeckt und nach dem Besitzer des Gartens benannt.
Die Sorte unterscheidet sich von anderen aus der Sandersii-Gruppe dadurch, dass der Blütenstandstiel und die Hüllblätter grün sind.
Galanthus elwesii ´Carolyn Elwes´: 1983 wurde eine kleine Gruppe dieser gelben Schneeglöckchen in Colesbourne in Großbritannien gefunden.
Die Form ist nach ihrer der Besitzerin benannt, die sie stetig vermehrte. 1997 wurde sämtliche Pflanzen aus ihrem Garten gestohlen und tauchten nie wieder auf.
Galanthus plicatus ´Wendy´s Gold´: Vermutlich die am weitesten verbreitete, gelbe Sorte. Sie vermehrt sich gut und ist auch für Anfänger geeignet.
1983 wurde diese Varietät in der Nähe von Cambridge entdeckt.
Galanthus woronowii ´Elizabeth Harrison´: Diese Sorte hält den Rekord für die teuerste Schneeglöckchenzwiebel der Welt.
Für eine Zwiebel dieser Sorte zahlte 2012 ein Pflanzenzüchter £ 725,10 bei einer Online-Auktion. Das sind umgerechnet etwa 1000 €.
Galanthus ´Primrose Warburg´: Diese Hybride wächst nur langsam. Im ersten Jahr kann es sein, dass die Blütenzeichnung grün ist.
Im Laufe der Zeit wird die gelbe Färbung immer intensiver (hier im Bild oben links).
Bei den Schneeglöckchen in dieser Gruppe sind die Blüten hängend und rein weiß ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung.
Die innerer Blütenblätter sind mehr oder weniger so lang wie die äußeren und genauso geformt.
Diese Blüten werden als pokuliform (pokalförmig) gezeichnet. Perfekte, pokuliforme Schneeglöckchen sind selten.
Galanthus plicatus ´E. A. Bowles´ ist die bekannteste Sorte der Gruppe.
Sie wurde nach dem Botaniker Edward Augustus Bowles (1865-1954) benannt. Er war ein großer Freund von Schneeglöckchen.
Auf ihn geht der Begriff "Galanthophile" für die Liebhaberei von Schneeglöckchen zurück.
2002 wurden Pflanzen dieser Form im Garten seines ehemaligen Wohnsitzes Myddelton House in Enfield/Middlesex nördlich von London gefunden.
Die Sorte ist selten und begehrt. 2011 wurde eine Zwiebel für £357 versteigert.
Weitere Sorten sind Galanthus elwesii ´White Perfection´, Galanthus elwesii ´Don Armstrong´ und
Galanthus elwesii ´The Bride´. Galanthus nivalis x plicatus ´Bridesmaid´ soll die einzige bekannte Hybride mit pokuliformen Blüten sein.
Die Blüten in dieser Gruppe hängen und sind ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung.
Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren. Die Blüte hat mindestens 12 Blütenblätter.
Gefüllte Schneeglöckchen sind recht häufig und Galanthus nivalis ´Flore Pleno´ ist im Gartenhandel regelmäßig zu bekommen.
Die Form ist bereits seit 1731 in Kultur. Die Sorte vermehrt sich schnell und verwildert gut.
Galanthus ´Ballerina´: eine Hybride, die seit 1991 bekannt ist. Sie hat dicht gefüllte Blüten, die zunächst nach oben weisen und dann später hängen.
Auf der Außenseite der inneren Blütenblätter ist unten eine umgekehrt-v-förmige Markierung und oben ein breiter Fleck oder zwei Flecken, die durch eine verwaschende Zone verbunden sind.
Galanthus nivalis ´Fuzz´: Bei dieser Sorte sind die äußeren Blütenblätter schmaler als die inneren.
Galanthus nivalis ´Bucks Green Tip´: Dieses Schneeglöckchen hat schöne runde Blüten.
Außen ist ein umgekehrtes V an der Spitze der inneren Blütenblätter.
Die äußeren Blütenblätter haben eine zartgrüne Färbung an den Spitzen.
Galanthus nivalis ´Green Fingers´: Diese Sorte hat außen auf den inneren Blütenblättern ein grünes, umgekehrtes V und die Innenseite ist ganz grün.
Die äußeren Blütenblätter haben grün überlaufene Spitzen.
Galanthus-Hybride ´Desdemona´: Eine Sorte des englischen Amateurzüchters Heyrick Greatorex (1884-1954) aus Brundell / Norfolk.
Er züchtete gezielt eine Reihe von doppelt gefüllt blühenden weißen Hybriden aus Galanthus nivalis ´Flore pleno´ und Galanthus plicatus
und benannte sie fast alle nach Figuren aus Shakespeare´s Werken.
Sie werden unter dem Namen "Greatorex-Doubles" zusammengefasst und gelten als gute "Anfängersorten".
Galanthus nivalis ´Flocon de Neige´: Mark Brown fand dieses gefüllteSchneeglöckchen mit grüner Markierung auf den inneren Blütenblättern um 1980.
Galanthus nivalis ´Alburgh Claw´: Die Blüte ist quastenartig und hat eine grüne Zeichnung auf den schmalen inneren und äußeren Blütenblättern.
1993 wurde die Form von Robert Marshall gefunden und nach dem Fundort Alburgh / Suffolk benannt.
Blüten hängen und sind ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung. Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren.
Die Blüte hat immer weniger als 12 Blütenblätter, sieht aber immer unregelmäßigem und unnormal aus.
einige Sorten sind:
Galanthus-Hybride ´Modern Art´: Hier handelt es sich um eine Zufallskreuzung aus Galanthus nivalis und Galanthus plicatus.
Es ist ein kräftiges Schneeglöckchen. Die Blüten sind schlank und haben schmale, spitz zulaufenden Blütenblätter, die alle eine grüne Spitze haben.
Die Form gibt es seit etwa 1950.
Galanthus plicatus ´Diggory´: Eine Plicatus-Sorte, deren inneren Blütenblätter fast durchgehend grün sind.
Die Blütenblätter sind wie ein Lampenschirm gebogen und wie gehämmert. ´Diggory´ ist eine gute Anfängersorte.
Galanthus plicatus ´Trym´: Diese Sorte hat halbmondförmige Markierung auf den breiten, fast runden äußeren Segmenten mit eingezogener Spitze.
Chris Brickell fand es im Garten von Jane Gibbs in Westbury-on-Trym.
Galanthus-Hybride ´Mrs Thompson´: Diese Sorte ist sehr variabel. Manchmal bildet sie zwei Blütenschäfte pro Zwiebel
und/oder zwei Blüten pro Blütenstiel. Teilweise sind die Blüten zu siamesischen Zwillingen verbändert.
Manchmal bilden die Blüten 4 bis 5 äußere und innere Blütenblätter. Das Auftreten dieser Formen ist innerhalb eines Tuffs nicht gleichmäßig.
Die Blüten der Sorten in dieser Gruppe hängen und haben keine gelben, orangen oder apricotfarbenen Markierungen.
Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren und die Blüten haben weniger als 12 Blütenblätter.
Die Blüten haben eine gleichmäßige und normale Form. Die äußeren Blütenblätter haben eine grüne Zeichnung.
Galanthus elwesii ´Rosemary Burnham´: Auf den äußeren Blütenblättern sind mehrere zartgrüne Streifen.
Die inneren zeigen eine durchgehend grüne Markierung.
Galanthus plicatus ´Bill Clarke´: über die gesamte Länge der äußeren Blütenblätter verlaufen grüne Linien (Bild hier).
Galanthus plicatus ´Trympostor´: grünes, umgekehrter V auf den Spitzen der äußeren und der inneren Blütenblätter (Bild hier).
Die Blüten sind hängend, ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung. Die innere Blütenblätter sind kürzer als die äußeren.
Die Blüten haben weniger als 12 Blütenblättern und eine gleichmäßige und normale Form.
Alle Blütenblätter sind rein weiß oder nur mit kleinen grünen Markierungen.
Albino-Sorten sind zum Beispiel:
Galanthus nivalis ´Snow White´s Gnome´: Dieses Schneeglöckchen wird nur 5 cm hoch. Diese vermutlich kleinste Varietät in Kultur
wurde 1990 in Tschechischen Republik gefunden. Die Blüten sind rein weiß oder nur mit zwei kleinen Punkten auf den inneren Segmenten.
Galanthus nivalis ´Bohemia White´: Diese kleinwüchsige Sorte ist reinweiß. Nur selten sind auf den inneren Blütenblättern zwei grüne Pünktchen.
Es handelt sich um ein in der Natur gefundene Varietät.
Galanthus nivales ´Schneeweisschen´: Diese reinweiße Sorte von von Hagen Engelmann ausgelesen.
Blüten hängend, ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung. Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren.
Blüte mit weniger als 12 Blütenblättern, Blüten mit gleichmäßiger und normaler Form, äußere Blütenblätter weiß, innere Blütenblätter weiß mit einer einzelnen grünen Markierung.
Die meisten Formen von Galanthus nivalis gehören in diese Gruppe.
Galanthus nivalis ´April Fool´: Dieses Schneeglöckchen hat gerippte Innen- und Außenpetalen.
Auf den inneren Blütenblättern ist eine grüne hufeisenähnlicher Zeichnung.
Die Sorte blüht spät im März und kann auch erst Anfang April (1. April ist April Fools Day) ihre Blüten öffnen.
Gefunden wurde diese Form in den 1960er Jahren von Tony Venison aus Hertfordshire.
Galanthus elwesii ´Mrs McNamara´ oder ´Mrs MacNamara´: Diese Sort blüht ab Ende Dezember. Ein Bild ist bei Galanthus elwesii.
Die sind Blüten hängend, ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung. Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren.
Die Blüte haben weniger als 12 Blütenblättern. Die Blüten haben eine gleichmäßige und normale Form.
Die äußere Blütenblätter sind weiß und die innere Blütenblätter haben zwei grüne Markierungen.
Hier stößt nach meinem Gefühl die Klassifizierung an ihre Grenzen. Bei Sorten mit X- oder H-förmiger Zeichnung können die Markierungen in der Mitte verwaschen oder ganz getrennt sein.
Sind sie als "Imperial" oder "Twomark" zu werten?
Die sind Blüten hängend, ohne gelbe, orange oder apricotfarbene Zeichnung. Die inneren Blütenblätter sind kürzer als die äußeren.
Die Blüte haben weniger als 12 Blütenblättern. Die Blüten haben eine gleichmäßige und normale Form.
Die äußere Blütenblätter sind weiß und die innere Blütenblätter haben drei oder mehr grüne Markierungen.
Galanthus elwesii ´Grumpy´: Diese Selektion soll einen leichten Veilchenduft haben.
Der Name bezieht sich auf die Markierung auf den inneren Blütenblättern, die an ein grantiges Gesicht erinnern.
Eine gute Anfängersorte.
Der Botaniker Edward Augustus Bowles (14. Mai 1865 - 7. Mai 1954) war ein großer Freund von Schneeglöckchen.
Er selektierte und vermehrte viele Formen, die er an verschiedenen Stellen in der Natur, in Parks, in Gärten oder auf Friedhöfen fand.
Auf ihn geht der Begriff "Galanthophile" für die Liebhaberei von Schneeglöckchen zurück.
Schneegöckchen-Sammler suchen und finden bis heute an naturstandorten oder Plätzen an denen verwilderte pflanzen wachsen neue Formen, die sie sorgfältig auslesen und vermehren.
Besonders ungewöhnlich oder schöne Typen werden für viel geld gehandelt.
Die Zwiebeln einzelner Sorten können für mehrere hundert Euro den Besitzer wechseln.
Bei ebay wurde 2008 ein Schneeglöckchen der Sorte ´Flacon de Neige´ für £ 265 verkauft.
2011 wechselte ein Galanthus plicatus ´E. A. Bowles´ für £357 bei eBay den Besitzer.
Den Weltrekord als teuerstes Schneeglöckchen hält Galanthus woronowii ´Elizabeth Harrison´ mit £725.10, umgerechnet etwa 1000 € im Jahr 2012.
Die kostbaren kleinen Pflanzen wecken so große Begehrlichkeit, dass sie teilweise aus Gärten gestohlen werden.
Literatur:
H. van Dijk (2011): Galanthomania.- Terra Lannoo B.V., Arnhem
Dmitriy A. Zubov, Aaron P. Davis (2012): Galanthus panjutinii sp. nov.: a new name for an invalidly published species of Galanthus (Amaryllidaceae) from the northern Colchis area of Western Transcaucasia. In: Phytotaxa. Band 50, 2012, S. 55 - 63
Aaron P. Davis, Neriman Özhatay (2001): Galanthus trojanus: a new species of Galanthus (Amaryllidaceae) from north-eastern Turkey. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 137, Nr. 4, 2001, S. 409 - 412
Onlinequellen:
Galanthomanie - von der Liebe zu Galanthus, Schneeglöckchen, Snowdrops, Sneeuwklokjes, Perce-Neiges
Wikipedia
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