Die Katzenschwanzpflanze im Beet.
Blüten von ´Medicus´
Die dicken, fleischigen Blätter der Stelzen-Bulbine, Katzenschwanzpflanze oder Brenngeleepflanze (Bulbine frutescens) enthalten Saft,
der gegen die Schmerzen und Schwellungen bei Insektenstichen und Verbrennungen wirkt.
Die meisten der 50 bis 60 Arten der Gattung Bulbine sind sehr frostempfindlich. Diese Art ist eine Ausnahme.
Diese immergrüne Sukkulente ist bei uns als Zimmerpflanze, Kübelpflanze und auch als Staude im Beet und Steingarten in Kultur.
Sie verträgt Frost bis -5 °C (nach einigen Quellen auch bis -12 °C) und kann darum auch im Beet überwintern.
Die Bulbinen stammen aus Südafrika. Sie haben sich an trockenen Standorte angepasst und ist vor allem in trockenen Tälern zu finden.
Es handelt sich um mehrjährige, ausdauernde, immergrüne Sukkulenten.
Die dicken, fleischen Blätter sind lanzettlich bis linealische und werden bis zu 15 cm lang.
Im Haus blüht die Stelzen-Bulbine von Oktober bis März und im Freiland von Juni bis Oktober.
In mildem Klima kann die Bulbine im Frühjahr (Januar bis März) und ein zweites Mal im Herbst oder sogar durchgängig von März - September blühen.
Die Blüten enthalten viel Nektar und werden von Bienen und anderen Insekten als Nahrungspflanze genutzt.
Die Blütenstände werden 30 - 50 cm hoch. Sie tragen gelbe oder orange Blüten in langen, lockeren Ähren, die von unten nach oben nach und nach aufblühen.
Die Blütenhülle besteht aus sechs annähernd gleichen Blütenblättern in gelb oder orange.
Narbe und Staublätter sind leuchtend gelb. Charakteristisch sind die "bärtigen" Staubfäden. Unterhalb der Pollensäcke haben sie Büschel aus pinselartigen Auswüchsen.
Katzenschwanzpflanzen bilden verzweigte Rhizome aus, aus denen Tochterpflanzen hervorgehen. Mit der Zeit entstehen Horste, die bis zu einem Meter Durchmesser erreichen.
Eine Vermehrung ist im Frühjahr aus Samen, durch Stecklinge und durch Teilung der Rhizome möglich.
Es gibt verschiedene Sorten:
´Hallmark´: orange Blüten in kompakter Ähre, nicht selbstfruchtbar, 30 bis 60 cm hoch
´Medicus´: Blüten orange-gelb, Wuchshöhe bis 65 cm
´Ponto Orange´: Blüten orange-gelb, die Ähre ist lockerer als bei ´Hallmark´ und ´Tiny Tangerine´
´Tiny Tangerine´: Blüten orange-gelb, Höhe 30 - 45 cm
Bulbinen brauchen zum Gedeihen einen gut drähnierten Boden und einen sonnigen Standort.
Wenn sie sich an einem Standort etabliert haben, dann vertragen sie Trockenheit sehr gut.
Sie entwickeln sich aber besser und blühen üppiger, wenn sie regelmäßig mit Wasser versorgt werden.
Als Zimmerpflanzen im Haus können diese Gewächse in größeren Töpfen ab 14 cm Durchmesser in durchlässiger Erde (z. B. Kakteenerde) kultiviert werden.
Sie brauchen einen hellen Platz an einem sonnigen Fenster. Einmal im Monat wird dem Gießwasser etwas Zimmerpflanzendünger zugegeben.
Die Katzenschwanzpflanze ist zwar recht kälteunempfindliche, aber bei starken Frösten können die Blätter absterben.
Darum ist es in Regionen mit langen, klaten Frostperioden besser die Bulbine im Kübel zu kultivieren.
Dann können die Pflanzen von Frühjahr bis zum Herbst im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon stehen
und den Winter an einem sonnigen Fenster im Haus verbringen.
Wenn die Pflanzen im Frühjahr in den Garten kommen, sollten sie zunächst nicht sofort in die volle Sonne.
Besser ist es, wenn Ihr sie erst einige Tage im Schatten und Halbschatten an das stärkere Licht im Freien gewöhnt.
Im Staudenbeet oder im Steingarten kann die Stelzen-Bulbine ganzjährig wachsen,
wenn es in der Region im Winter keine längeren Frostperioden mit Temperaturen unter - 5 °C gibt.
Bei starkem Frost können die Blätter absterben, aber es werden im Frühjahr neue gebildet. Wichtigt ist, dass der Boden gut durchlässig ist.
Besonders in Gebieten in denen es im Herbst und Winter viel regnet, besteht die Gefahr, dass die Rhizome im Boden verfaulen.
Um den Austrieb neuer Blütenstände zu fördern, können die verblühten Blütenstände abgeschnitten werden.
In Topf- oder Kübel-Kultur, sollten die Pflanzen alle zwei bis drei Jahre in frische Erde umgetopft werden.
Die Katzenschwanzpflanzen werden in ihrer Heimat in der traditonellen Medizin verwendet.
Sie ist als "Rankkopieva", "Ibhucu" oder "Ithethe elimpofu" bekannt.
Der in den Blättern enthaltene, gelartige Saft wird in Südafrika bei Insektenstiche, Wunden, Schürfwunden, wunde Stellen,
Hautausschlag, Ekzeme und Ringelflechte verwendet. Dafür wird der Saft aus einem frisch gepflücken Blatt gepresst und auf die betreffende Stelle aufgetupft.
Die Wirkung gegen Insektenstiche ist inzwischen auch bei uns bekannt und wird sogar von einigen Imkern genutzt, wenn sie von einer Biene gestochen werden.
Außerdem soll der Saft Entzündungen vorbeugen und die Wundheilung beschleunigen.
Er ist ideal zur Versorgung kleiner Wunden, wie sie zum Beispiel beim Rasieren auftreten, oder zur Behandlung kleinere Brandwunden.
Darum wird die Pflanze auch als "Erste-Hilfe-Pflanze" oder "Brenngeleepflanze" bezeichnet.
In Afrika wird außerdem ein Tee-Aufguss aus den frischen Blätter eingenommen, der gegen Erkältung, Husten, Arthritis, Durchfall,
Blasenentzündungen, Infektionen der Harnwege und bei einigen sexuell übertragbaren Krankheiten helfen soll.
Hierzu gibt es keine klinischen Studien und die Wirksamkeit ist nicht erwiesen. Ich rate euch darum dringend davon ab euch einen Tee aus dem den Blättern zu machen!
Es hat sich ein Unternehmen ein Verfahren zur Gewinung des Pflanzensaftes für medizinische und kosmetische Zwecke patentieren lassen.
Literatur:
Bulbine - University of Florida - garden solutions
Bulbine bei Wikipedia
Patent auf Presssaft aus Bulbine
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