Unkräuter im Garten und am Wegesrand

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Löwenzahn in Wegfugen

In den Fugen von Wegen sieht Löwenzahn unordentlich aus. Er ist aber im Frühjahr eine wichtige Bienenfutterpflanze und nicht wertlos.

Beikräuter im Garten und am Wegesrand

Wildkräuter, die in Beeten oder auf Ackerflächen auftauchen, ohne dort absichtlich ausgesät worden zu sein, werden als Beikräuter oder Unkaut bezeichnet.
Sie werden als unschön und lästig empfunden. Sie konkurrieren mit Kulturpflanzen um Wasser, Nährstoffe und Licht oder stÖren das gleichmäßige Bild einer Rasenfläche. Darum werden sie bekämpft.
Wildkräuter sind aber auch ein wertvoller Bestandteil unserer heimischen Natur. Darum sollten wir sie erhalten und an Stellen im Garten dulden, an denen sie keine Probleme verursachen.

Besonders wenn wir ein Beet oder eine Rasenfläche neu anlegen, frischer Mutterboden ausgebracht wird oder eine bestehende Rasenfläche abgetragen wird, begrünt sich der Boden sehr schnell mit Wildkräutern.

blühende Brennnessel

Die Brennnesselsamen verbreiten sich mit dem Wind.

Franzosenkraut

Das Franzosenkraut blüht schnell und bildet sehr viele Samen.

Greiskraut

Greiskraut ist giftig. Frisch und getrocknet verursacht es Leberschäden bei Rindern, Pferden und Schafen. Sammeln Bienen Pollen und Nektar an den Pflanzen sind Rückstände des Gifts im Honig nachweisbar.

Distel mit Biene

Disteln sind wertvolle Futterpflanzen für Nektarsammler. Auch sie verbreiten sich mit dem Wind.

Woher stammen die Unkrautsamen?

Die Samen aller Pflanzen werden von Tieren, Wasser oder mit dem Wind verbreitet. Da machen Unkräuter keine Ausnahme.

Ausbreitung mit dem Wind = Anemochorie
Samen die mit dem Wind verbreitet werden sind klein und haben Anhängsel oder Auswüchse, die ihre Flugfähigkeit verbessern. Mit dem Wind werden zum Beispiel die Samen von Weide, Löwenzahn, Franzosenkraut, Greiskraut, Disteln, Weißer Gänsefuß, Birke und Brennnessel verbreitet.

Verdauungsausbreitung = Endochorie
Die Früchte der Pflanzen dienen zum Anlocken von Tieren. Sie fressen die saftigen Fruchtteile und scheiden nach einiger Zeit die unverdaulichen Samen aus. Einige Pflanzenarten wie der Speierling sind auf die Verdauungssäfte von Vögeln angewiesen, damit die Samenruhe durchbrochen wird.
Zu den Pflanzen, die durch Tiere verbreitet werden gehören zum Beispiel Schwarzer Nachtschatten, Efeu, Pfaffenhütchen, MaiglÖckchen, Rosen, Mistel und Erdbeeren.

Ausbreitung durch Ameisen = Myrmekochorie
über 3000 Pflanzenarten sind bekannt, die von Ameisen verbreitet werden. Bei uns sind das zum Beispiel Schneeglöckchen, Leberblümchen, Buchs und Ehrenpreis. In Afrika werden Akaziensamen von Ameisen über mehrere hundert Meter transportiert.

Ausbreitung durch den Menschen - Hemerochorie
Samen haften an Werkzeugen, kleben an Kleidung und Schuhen fest oder werden mit Erde (Mutterboden oder Topfsubstrate) an einen neuen Standort gebracht.

Warum verkrautet frisch bearbeiteter Boden sofort?

Im Boden sind immer Unkrautsamen vorhanden. In einem sehr sauberen Ackerboden findet man etwa 500 Samen pro Quadratmeter. Im normalen Ackerbau, bei dem regelmäßig Unkrautbekämpfung stattfindet, sind es 5000 Samen pro Quadratmeter. Im konventionellen Gemüsebau und im Hausgarten können es 150.000 Samen pro Quadratmeter sein, weil hier kein chemischer Pflanzenschutz betrieben wird und darum auf den Flächen regelmäßig mehr Unkräuter zur Blüte kommen, als auf konventionell bewirtschafteten Ackerflächen. Im Bio-Gemüsebau kann man bis zu 500.000 Unkrautsamen pro Quadratmeter finden. Diesen Samenvorrat im Boden nennt man Samenbank oder "seed bank".
Diese Samen ruhen. Sie sind reif, haben aber bisher keinen Reiz zur Keimung bekommen. In diesem Zustand können sie je nach Pflanzenart Monate oder Jahre überdauern. So halten zum Beispiel Steppenpflanzen und Pflanzen aus Wüstenregionen durch, wenn es über Jahre hinweg nicht regnet. Sobald Regen fällt keimen die Samen und die Wüste blüht.
Unsere heimischen Gräser, Ehrenpreis und Kletten-Labkraut können mehrere Jahre im Boden ruhen. Die Samen von Vogelmiere bleiben mehr als 10 Jahre keimfähig, die von Acker-Senf sogar über 35 Jahre. Auch das Acker-Hellerkraut kann mehr als 30 Jahre ruhen und keimt dann erst, wenn es zum Beispiel durch Umgraben an die Oberfläche (max. 1 cm tief) kommt. Ebenfalls sehr langlebig sind die Samen vom Hirtentäschelkraut, WindenknÖterich (über 20 Jahre), Schwarzer Nachtschatten (ca. 40 Jahre), Franzosenkraut (über 10 Jahre), Quecke (10 Jahre) und Acker-Stiefmütterchen. Besonders häufig sieht man auf frisch aufgefahrenem Mutterboden und in neuen Rasenflächen den Weißen Gänsefuß. Seine Samen können 100 Jahre lang keimfähig bleiben und keimen aus einer Bodentiefe von bis zu 4 cm. Bei der Hühnerhirse kommen auch Samen in bis zu 12 cm Tiefe zur Keimung, wenn der Boden feucht und warm genug ist.
Sehr unerfreulich ist, dass das Unkraut sich stark vermehrt. Bei der Vogelmiere produziert eine Pflanze zwischen 10.000 und 20.000 frische Samen. Jedes einzelne Franzosenkraut kann 30.000, das GewÖhnliche Hirtentäschel bis zu 90.000 Samen produzieren. Das Kanadische Berufskraut bringt es auf bis zu 100.000 Samen. Beim Weißen Gänsefuß sind es sogar bis zu 1,5 Millionen pro Pflanze. Meistens blühen ganze Gruppen solcher Unkräuter und verbreiten sich mit dem Wind. So können sich in den Böden von Gemüsebeeten schnell bis mehrere tausend Unkrautsamen pro Quaratmeter ansammeln.
Hirtentäschel, Kamille und Hühnerhirse sind Lichtkeimer. Kommen sie durch Bodenbearbeitung an die Oberfläche und werden bewässert, keimen sie. Das vorbereitete Saatbeet für Rasen oder Gemüse, das wir täglich sprengen ist für sie ideal.
Es ist darum ratsam ein frisches Beet erst einige Wochen offen liegen zu lassen und die ersten Unkräuter zunächst mechanisch zu entfernen bevor die Saat ausgebracht wird. Durch wöchentliches hacken, grubbern oder jäten entfernt man die Unkrautsämlinge am besten.
Sehen kann man diese Samen im Boden mit bloßem Auge nicht. Sie sind meistens kleiner als 1 mm und bräunlich schwarz.

Wenn die Samen überall sind, warum finden wir sie dann nur in den Beeten und in den Saatreihen?

Die Saatbeete bieten ideale Bedingungen. Ihr Boden wird gelockert und dabei kommen die Samen an die Oberfläche und können keimen. Frische Aussaaten werden außerdem gut gewässert, was den Unkrautsamen ebenfalls zu idealen Keimbedingungen verhilft. Innerhalb der Saatreihen sind wir über jedes grüne Blatt froh und entfernen hier nichts, bevor wir nicht sicher sind, um was es sich handelt.
überall wo wir nicht gesät oder gepflanzt haben, erkennen wir keimendes Unkraut sofort und entfernen es. Durch hacken oder grubbern zwischen den Saatreihen wird die Entwicklung von Unkräutern gestört. Es wird hier auch nicht so gut gewässert.
Ein Boden, der für die Aussaat von Rasen oder Gemüse gelockert, gedüngt und gewässert wurde, ist auch für die Keimung von Unkrautsamen ideal.



Weißer Gänsefuß

Weißer Gänsefuß wächst schnell und er bildet extrem viele Samen, die sich mit dem Wind verbreiten und jahrzehntelang keimfähig bleiben. Dadurch ist die Pflanze immer als erstes auf einer Freifläche zu finden. Egal ob auf frisch angelegten Rasenflächen oder auf einem Kieshaufen - nach zwei Wochen steht dort Weißer Gänsefuß.

Wenn auf der Fläche nach der Aussaat nur Unkräuter wachsen, müssen sie doch in der Saatguttüte gewesen sein. Oder nicht?

Nein, auch das Unkraut stammt aus dem Boden oder aus Zuflug. Wildpflanzen entwickeln sich sehr viel schneller als die meisten Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu unserem Gemüse und den meisten Zierpflanzen ist das Unkraut bei uns heimisch. Es ist an unser Klima optimal angepasst.
Die Keimdauer aller Pflanzen wird durch die Temperatur beeinflusst. Unterhalb ihrer minimalen Keimtemperatur keimen die Samen nicht. Dann keimen die Samen mit steigender Temperatur schneller bis es zu warm wird (Toleranzbereich).
Unsere heimischen Unkräuter keimen bei Bodentemperaturen zwischen 5 und 15 °C deutlich schneller als jedes Gemüse und jede Blumenmischung es können. Winden- und VogelknÖterich, Zottige Wicke, Ackerwinde, Efeublättriger Ehrenpreis, Echte Kamille, Ackerhellerkraut, Klettenlabkraut, Klatschmohn, Quecke, Rote Taubnessel und Vogelmiere keimen schon bei 2 bis 5 °C. Von unseren Kulturpflanzen können da lediglich Ackerbohnen, Feldsalat und Winterportulak mithalten. Alle anderen Kulturpflanzen keimen und wachsen einfach zu langsam. Rasengräser brauchen zwischen 14 und 28 Tage zum Keimen. Der Weiße Gänsefuß keimt nach 6 Tagen!
Und die Unkräuter entwickeln sich dazu noch sehr schnell. Das Franzosenkraut zum Beispiel blüht bereits 4 Wochen nach der Keimung. Auch der Weiße Gänsefuß bildet in kurzer Zeit viel Masse. Auf einem ideal vorbereiteten Beet mit regelmäßiger Bewässerung wachsen die Unkräuter so schnell, dass sie andere später keimende Pflanzen unter sich ersticken. Von den ausgesäten Pflanzen ist dann nichts mehr zu sehen. Wo eigentlich Rasen sprießen sollte breiten sich dann flächig Gänsefuß und KnÖterich aus.
Den gleichen Effekt kann man übrigens beobachten, wenn man Blumenmischungn zu dicht aussät. Die schnell keimenden Sorten behindern dann die übrigen Pflanzen, die dann entweder gar nicht keimen oder sich nicht entwickeln. Dann steht auf der Fläche z. B. nur Steinkraut wo eine bunte Mischung sein sollte.

Unkraut in Kohlacker

Ein Acker mit Bio-Weißkohl. Der Kohl ist als Jungpflanze gepflanzt worden. Das Unkraut stammt aus dem Boden. Hier stehen, vor allem Raps (aus der Vorkultur), Weißer Gänsefuß und Kamille. An den lichteren Stellen wachsen Rote Taubnessel, Acker-Hellerkraut und Hirtentäschel.

Kein Unkraut in gekauftem Saatgut!

Viele Gartenbesitzer beschweren sich über die Saatgutqualität von Rasen, Gemüse und Zierpflanzen, wenn in ihren Beeten Unkraut wächst. Das ist aber völlig unbegründet. Die Unkrautsamen stammen nicht aus Handelssaatgut, sondern aus der Samenbank des Gartenbodens oder aus Zuflug.
Das Saatgutverkehrsgesetz und die Saatgutverordnung schreiben den Produzenten, Händlern und Abfüllern von Saatgut vor, dass nichts anderes in den Packungen sein darf als angegeben und wie hoch die Keimfähigkeit des Saatguts mindestens sein muss, damit es in den Handel kommen kann. Diese Vorgaben werden vom Bundessortenamt, dem Amt für Verbraucherschutz und von der Landwirtschaftsklammer überprüft.
Diese Regelungen bezieht sich auf Gemüse, Kartoffeln, Reben, Futterpflanzen und Öl- und Faserpflanzen. Unter die Futterpflanzen fallen alle Rasengräser, aber auch Futterkohl, Phacelia, Klee und Wicken. Faser- und Ölpflanzen sind zum Beispiel Lein, Hanf und Raps.
Die Vorgaben sind so streng, dass bei Gräsern zum Beispiel nicht nur Art und Unterart, sondern auch die Sorte angegeben werden muss. Für Rasensaatgut werden etwa 10 Grasarten mit über 400 Sorten verwendet. Allein vom Deutschen Weidelgras gibt es mehr als 130 Sorten.
Der Anteil an Unkrautsamen darf bei den meisten Gräsern maximal 1 % betragen. Beim Wiesenfuchsschwanz 1,5% und beim Wiesenlieschgras 0,5 %.
Eine noch höhere Reinheit und dazu eine Mischung besonders geeigneter Sorten bekommt man beim Erwerb von Regel-Saatgut-Mischungen (RSM). Hier werden nur Sorten mit hoher Krankheitsresistenz und besonderer Widerstandskraft verwendet.
Bei Gemüse sind die Vorgaben noch strenger. Maximal 0,2 % der Pflanzen dürfen von der vorgegebenen Sorte abweichen und Fremdsaat darf nur zu 0,1 % enthalten sein. Ausnahmen sind Kohlarten, Knollensellerie und Rüben (1%), Zwiebeln, Lauch, Rote Beete, Tomaten und Mangold (0,5%).
Entspricht Saatgut nicht diesen Vorgaben, kommt es nicht in den Handel.

Saatgut wird nach der Ernte gereinigt und in mehrern Stufen gesiebt. Staub und Teile, die kleiner sind als das Saatgut werden genauso ausgesiebt wie Fremdkörper, die größer sind. Die meisten Unkrautsamen sind winzig. Die vom Weißen Gänsefuß und vom Ackersenf zum Beispiel sind etwa 1 mm groß. Solche feinen Samen werden bei der Reingung des Saatguts ausgesiebt. Sie können nicht in dem Saatgut von Erbsen, Spinat, Möhren, Salat oder Radieschen sein, weil deren Körner viel größer sind.
Weil die Samen aus dem Boden stammen oder zufliegen, findet man Unkraut nicht nur in Kulturen, die direkt gesät wurden, sondern auch auf Feldern und Beeten, die mit Jungpflanzen bepflanzt wurden.
Selbst wenn es diese gesetzlichen Vorgaben nicht gäbe und man Unkrautsamen in Massen ganz billig als Füllstoff irgendwo einkaufen könnten, wäre es für ein Unternehmen, das Marken-Saatgut anbietet, alles andere lukrativ, das Saatgut mit "Unkrautsamen zu strecken" oder "irgendwas in der Halle zusammenzufegen". Wenn das Saatgut nicht den Erwartungen der Verbraucher entspricht, kaufen sie es nicht wieder, was dem Absatz und dem Umsatz deutlich mehr schadet als nützt. Für ein Unternehmen ist es immer sinnvoller seine Kunden zufrieden zu stellen, als zu verärgern.



Weißklee ist eine wichtige Bienenweide

Bienen besuchen gerne Kleeblüten. Um die Bienen vom Rasen fernzuhalten und aus optischen Gesichstpunkten wird Klee im Rasen bekämpft.

Unkrautbekämpfung

Im Garten ist das regelmäßige Hacken und Jäten der Pflanzen vor der Blüte die wichtigste und nachhaltigste Bekämpfungsmethode.
Flächen, die stark mit Wurzelunkräutern wie Girsch durchsetzt sind, können den Sommer über mit schwarzen Folien abgedeckt werden. Durch den Entzug von Licht und Wasser werden die Pflanzen ausgehungert. Behandlungen mit heißem Wasserdampf oder Abflammen (thermische Bekämpfung) sind ebenfalls möglich.

Einjährige Unkräuter im Rasen verschwinden durch regelmäßiges Mähen. Wurzelunkräuter wie Löwenzahn, Wegerich oder Gänseblümchen kann man ausstechen.
Die Bekämpfung von Weißklee ist schwieriger. Er ist besonders unerwünscht, weil seine Blüten Bienen und Hummeln anlocken. Es wird befürchtet, dass ein barfußlaufendes Kind auf eine Biene treten und dann gestochen werden könnte. Weißklee tritt vor allem in Rasenflächen auf, denen es an Nährstoffen fehlt. Er ist als Leguminose fähig mit Hilfe von symbiotischen Bakterien Stickstoff aus der Luft zu nutzen. Darum kann er auch an Stellen wachsen, an denen es dem Rasen nach Nährstoffen mangelt. Eine regelmäßige sachgerechte Düngung macht die Gräser konkurrenzstark und verhindert, dass sich Klee und andere Unkräuter ausbreiten. Im Frühjahr und Sommer wird der Rasen mit speziellem Rasendünger oder Hornmehl gedüngt. Im Herbst gibt man einen speziellen Herbstrasendünger, der wenig Stickstoff und recht viel Kalium enthält. Das verbessert die Winterhärte.
Ist der Rasen schon stark mit Klee durchsetzt, werden die betroffenen Stellen ausgestochen, abgetragen oder möglichst tief vertikutiert. Danach wird an den Stelle frische unkrautfreie Erde ausgebracht und guter Nachsaatrasen (keinen "Berliner Tiergarten") ausgesät.
Hornklee im Rasen profitiert vom regelmäßigen Mähen. Er braucht viel Licht. Durch das Bedecken der betroffenen Stellen mit schwarzer Folie kann man ihn los werden. Das abgedeckte Gras stirbt ebenfalls ab, so dass im Herbst nachgesät werden muss.
Grundsätzlich müssen kahle Stellen im Rasen im Früghjahr oder Herbst durch Nachsaat geschlossen werden, damit Samenunkräuter keine Chance haben.



Raupe vom Schwalbenschwanz an Dill

Die Raupen vom Schwalbenschwanz fressen an wilden Doldenblütlern oder an Gemüse und Würzkräutern wie Möhren, Fenchel und Dill.

Unkrautvernichter sind Chemikalien, die auch unseren Kulturpflanzen schaden. Sie können zum Beispiel das Absterben von Gemüse verursachen oder Kümmerwuchs und Verkrüppelungen an Rosen. Rückstände aus Herbiziden gelangen ins Oberflächen- und Grundwasser und lassen sich sogar in unserem Trinkwasser nachweisen.
Es können von Wildkräutern durch Mutationen auch Resistenzen gegen Herbizide entwickelt werden. Darum sollten chemische Unkrautvernichter nicht im Hausgarten eingesetzt werden und gehören auch nicht auf Wege.

Biologischer Nutzen von Unkräutern

Im Rasen mögen wir keinen Klee oder Löwenzahn und zwischen unseren Rosen keine Brennnesseln. Am Kompostplatz oder am Wegesrand sind sie aber keine Unkräuter. Kleearten und Löwenzahn sind wichtige Lieferanten für Pollen und Nektar und ernähren Bienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge.
Die Brennnessel ist eine wichtige Futterpflanze für die Raupen von etwa 50 Schmetterlingsarten. Der Admiral, das Tagpfauenauge, der Kleiner Fuchs und das Landkärtchen sind zwingend auf Brennnesseln als Raupenfutter angewiesen.
Andere Schmetterlinge benötigen Wegericharten oder bestimmte Gräser oder fressen wie der Schwalbenschwanz an Wilder Möhre. Die Raupe vom Aurorafalter frisst Knoblauchsrauke, die vom Hauhechelbläuling Hornklee und die Rotkleebläulings-Raupe frisst die Blätter vom Wiesen-Rotklee.
Die generelle Ausrottung von Unkräutern ist also nicht wünschenswert. Vielmehr sollten wir ihr Vorkommen in naturnahen Bereichen fördern. Es gibt spezielle Saatgutmischungen für Bienen und Schmetterlinge, die Wildkräuter wie Brennnessel, Löwenzahn, Wegerich und Wilde Möhre enthalten. Sie sind nicht dazu da hübsch auszusehen, sondern um ein Stück Natur in den Siedlingsraum zurück zu holen.





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Literatur:

Unkrautsteckbriefe der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft

Hortipendium: Unkraut

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