Auberginen (Solanum melongena) gehören wie Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen.
Sie werden auch als Eierfrucht, Eierpflanze oder Egg Plant, in Südostasien, Südafrika als Brinjal und in Österreich las Melanzani bezeichnet.
Die Pflanze stammt aus dem tropischen Asien.
Es gibt verschiedene Unterarten und Varietäten, die sich sich in der Fruchtform, Fruchtgröße und in den klimatischen Ansprüchen unterscheiden.
Varietät "esculentum" = gewöhnliche Aubergine
Varietät "serpentinum" = Schlangen-Aubergine
Varietät "depressum" = Zwerg-Aubergine
Die Kultursorten werden alle zur Varietät "esculentum" gezählt.
Es gibt Sorten mit runden oder eierförmige Früchten (wie z. B. ´Black Beauty´, ´Angela´, ´Madonna´, ´Falcon´). Sorten mit langen, schlanken Früchte (z. B. Violetta Lunga´, ´Long Purple´)
und Mini-Auberginen mit sehr kleinen, rundlichen Früchten (z. B. ´Ophelia´). Mini Auberginen wiegen etwa 70 Gramm.
Die typischen Früchte bringen es auf etwa 250 Gramm. Es gibt aber auch große Sorten, deren Früchte bis zu 1 Kilogramm wiegen.
Auberginen gibt es in verschiedenen Farben, Formen und Größen.
Auberginen werden bereits seit 4000 Jahren in Asien angebaut. Heute gehören sie zu den wichtigsten Gemüsepflanzen in Asien. über 78% der Welternte an Auberginen wird im subtropischen und tropischen Asien produziert. 19% stammen aus der Türkei. In Asien finden bevorzugt kleine, rundfrüchtige Sorten Verwendung. In Europa haben Sorten mit großen, schwarzviolette Früchte die grÖßte Bedeutung. Für den Erwerbsanbau wurden besonders ertragreiche F1-Hybriden gezüchtet. Der Ertrag ist riesig. Mit Hochleitungssorten unter optimierten Bedingungen im Gewächhaus werden in den Niederlangen bis zu 460 Tonnen pro Hektar geerntet. In Spanien und Frankreich werden in Folientunneln etwa 40 bis 45 t/ha erzielt. In der Türkei sind es etwa 25 t/ha. Die kleinen Traditionssorten, die in Asien im Freiland angebaut werden tragen dort zwischen 15 und 19 t/ha. Im Vergleich: Gewächhaustomaten in Deutschland bringen 35 bis 40 kg/qm. Das sind umgerechnet 350 - 400 Tonnen pro Hektar. Die meisten Auberginen auf dem deutschen Markt sind aus den Niederlanden oder Spanien importiert.
Auberginen brauchen ein warmes, feuchtes Klima. Die Pflanzen können in Kübeln oder im Beet im Freien wachsen.
Der Ertrag ist aber am Besten, wenn es tagsüber schön warm und feucht und nachts etwas kühler ist.
Bei uns in Mitteleuropa gedeihen sie darum am besten im Gewächshaus.
Bei uns sind vor allem schwarz-violette Sorten bekannt. Es gibt aber auch weiße, gelbe, orange, purpurne und gestreifte Früchte (´Red Toga´).
Die Anzucht der Jungpflanzen ist nicht schwer.
Die Samen werden im Februar oder März in Aussaaterde ausgesät und mit 1 cm Erde abgedeckt.
Bei zu lockerer Erde fällt es den Sämlingen schwer die Samenhülle abzustreifen, darum die Erde immer gut andrücken.
Die Anzuchtgefäße werden angegossen und an einen warmen Platz gestellt.
Bei 22 bis 25 °C keimen die Auberginen innerhalb von 10 bis 20 Tagen.
Sobald die pflanzen groß genug sind, bilden sie die ersten Blüten.
Die Bestäubung erfolgt durch den Wind und Insekten.
Um eine Befruchtung im Gewächshaus zu sichern, sollten die blühenden Pflanzen täglich etwas geschüttelt werden.
Dadurch fällt der Pollen auf die Narben.
Besonders bei kühler Witterung, wenn wenig Bestäuber fliegen, ist das für den guten Fruchtansatz nötig.
Werden die Pflanzen in Kübeln kultiviert stehen ihnen nur begrenzt Wasser und Nährstoffe zur Verfügung.
Regelmäßiges Gießen und Düngen ist darum Pflicht.
Etwa 6 bis 10 Früchte gleichzeitig kann eine Pflanze gut versorgen.
Das Ausbrechen überzähliger Blüten sichert das Ausreifen der übrigen Früchte.
Vom Umpflanzen der Jungpflanzen bis zur Ernte der Früchte vergehen, abhängig von der Sorte 65 bis 85 Tage.
Die Früchte sind reif, wenn ihre Schale auf leicht Druck nachgibt.
Dann ist das Innere nicht mehr grünlich, aber die Samen sind noch klein und weiß.
Verliert die Fruchtschale ihren Glanz und die Samen beginnen zu wachsen und sich bräunlich zu verfärben, dann ist die Aubergine schon überreif und ihr Fruchtfleisch wird schwammig.
Reifen Früchte halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa eine Wochen.
Auberginen können auch in Scheiben geschnitten eingefroren werden.
An einigen Stellen kann man lesen, dass man Auberginen nicht roh essen soll, weil sie wie unreife Tomaten Solanin enthalten.
Das ist BlÖdsinn. Solanine werden beim Kochen nicht zerstört. Sie können aber bei Hitze besser in Wasser gelöst werden.
Sie sind dann also nicht mehr in der Aubergine, sondern verteilen sich im gesamten Eintopf.
Unreife Früchte dürfen darum nicht gegessen werden. Egal ob roh oder gekocht. Reife Auberginen enthalten keine gefährlichen Mengen an Solanin.
Auberginen enthalten viele Histamine, die allergische oder allergieähnliche Symptome verursachen können.
Die Haut und der Mund jucken. Es können Kopfschmerzen auftreten. Magendrücken und Aufstoßen sind häufige Folgen.
Allergiker sind für die Histamine besonders anfällig. Die Stoffe werden aber beim Erhitzen zerstört. Darum sind die gegarten Früchte bekÖmmlicher.
Auberginen werden vor der Zubereitung in Scheiben oder Streifen geschnitten. Dann salzt man Sie und lässt sie 30 Minuten ziehen.
Auf diese Weise wird den Früchten Wasser entzogen und mit ihm auch Histamine und wasserlÖsliche Bitterstoffe (nortropane Alkaloide).
Nun kann man die Früchte in Aufläufen verwenden zu Gemüsepflannen geben, grillen oder in der Pfanne anbraten.
Beim Anbraten in Öl nehmen Auberginen viel Fett auf.
Inhaltstoffe in Auberginen pro 100g (nach Lawande and Chavan, 1998)
Zusammensetzung | Inhaltstoffe | Gehalt | Inhaltstoffe | Gehalt | |
Energie | 24 kcal | Vitamin C | 12 mg | Phosphor | 47 mg |
Wassergehalt | 92,7 % | Vitamin A | 124 IU | Calcium | 18 mg |
Kohlehydrate | 4,0 % | Thiamin | 0,4 mg | Kalium | 2,0 mg |
Eiweiß | 1,4 % | Riboflavin | 0,11 mg | Magnesium | 16 mg |
Fett | 0,3 % | Betta-Carotin | 0,74 µg | Eisen | 0,9 mg |
Rohfaser | 1,3 % | Natrium | 3,0 mg | Chlorid | 52 mg |
Kupfer | 0,17 mg | Oxalsäure | 18 mg |
Literatur und weitere Infos:
Aubergine auf Wikipedia
Iliana Corría Arias: Selection of new eggplant (Solanum melongena, L.) lines.- Disseration Hu Berlin
K. E. Lawand, J. K. Chavan (1998): Eggplant (Brinjal) aus: D. K. Salunkhe and S. S. Kadam (Eds): Handbook of Vegetable Science and Technology. Production, Composition, Storage
Solanin bei Wikipedia
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