Die Tulpen sind die beliebtesten Frühjahrsblüher. Mehrer Milliarden Zwiebeln werden jedes Jahr produziert.
Sie werden nicht nur in Hausgärten kultiviert, sondern sind auch Topf- und Schnittpflanzen im Handel.
Der lateinsiche Name "tulipa" wurde schon von Alters her für diese Gattung verwendet.
Tulpen sind sehr alte Kulturpflanzen und wurden schon um 1554 in und um Istanbul kultiviert.
Bereits 1559 gab es die ersten Tulpen in Deutschland (Genaust 2005).
Tulpen werden so gut wie nie von Schädlingen angefressen und sind auch nur für wenige Krankheiten anfällig. Eine
wichtige Krankheit ist das Tulpenfeuer (Botrytis tulipae) - eine Pilzinfektion.
Außerdem gibt es den Tulpenmosaikvirus (wird durch Blattläuse übertragen) und Zwiebelfäule durch den Bodenpilz Fusarium oxysporum.
Tulpen werden in großen Mengen auf Felder angebaut. Ein großes Anbaugebiet ist zum Beispiel im Norden der Niederlande.
Etwa 80 % aller Tulpen weltweit stammen aus den Niederlanden. Die Zwiebeln werden dort im September oder Oktober gepflanzt.
Ideal sind zur Pflanzzeit Bodentemperaturen zwischen 10 und 12 °C.
Bei wärmen Temperaturen können sich Schadpilze auf der Zwiebel ansiedeln und bei kühleren bilden die Zwiebeln vor dem Winter keine Wurzeln mehr.
Die Pflanzen beginnen Wurzeln zu bilden und gehen in eine Winteruhe über. Im Winter brauchen Tulpen unbedingt einen Kältereiz, damit sie im nächsten Jahr blühen.
Der Blühreiz ist nur gegeben, wenn die Zwiebeln über einen Zeitraum von 12 Wochen Temperaturen zwischen 0 und 9 °C ausgesetzt ist.
Ist es im Winter wärmer oder nicht lange genug kalt, fällt die Blüte aus. Das hat nichts mit der Qulität der zwiebeln zu tun.
Ohne den Kältereiz entwicklen sich die bereits angelegten Knospen einfach nicht.
Im Frühjahr treiben Tulpen erst Blätter und dann einen Stiel mit einer oder mehreren Blüten. Je nach Sorte öffnen sich die Blüten Mitte April bis Ende Mai.
Auf den Feldern wird dann überprüft, ob auch alle Tulpen zur richtigen Sorte gehören und gesund sind.
Dann werden kurz nach dem Aufblühen die Blüten entfernt. Die Energie für die Bildung
der Blätter und der Blüte nimmt die Tulpe aus der Zwiebel. Durch das Entfernen der Blüte wird der Fruchtansatz verhindert und
der Nährstoffabfluss aus dem Speicherorgan gestoppt. Die Tulpe beginnt nun wieder Reserven anzulegen, in dem sie Zucker und
Stärke aus der Fotosynthese in der Zwiebel einlagert. Nach einigen Wochen beginnt das Laub zu welken und die Zwiebel stösst
die Blätter ab. Im Juni und Juli werden die Zwiebeln dann aus der Erde geholt, getrocknet und für den Verkauf gepackt und
etikettiert. Dazu werden sie zunächst gereinigt und nach Größe sortiert. Die kleinste Tulpenzwiebelsortierung hat 10 cm
Umfang, die mittlere Größe 11 und die Größte 12 cm oder mehr. Dann werden die Zwiebeln bei 70 % Luftfeuchte und 20 °C
gerocknet. Bis sie gepflanzt werden sind das die idealen Lagerbedingungen. Die Blattanlagen und auch die Blüte sind bereits
jetzt in der Zwiebel angelegt. Damit sie treiben, benötigen die Tulpen aber wieder eine kühle Phase über einen Zeitraum von 16 bis 18 Wochen
unter 9 °C. Darum blühen sie erst im folgenden Frühjahr.
Schnitttulpen werden ebenfalls im Herbst gepflanzt. Frisch
geerntete Zwiebeln werden einige Wochen bei 9 °C vorgekühlt, dann gepflanzt und weitere Wochen bei 5 °C im Kühlhaus gehalten.
Oder die vorgekühlten, trockenen (= ungepflanzten) Zwiebeln werden bei 2 bis 5 °C weiter gekühlt und im Anschluss an die
Kühlphase gepflanzt. Werden die Zwiebeln erst nach Ende Oktober gepflanzt werden die Temperaturen etwas niedriger
gehalten. Insgesamt dauert die Kühlphase 16 bis 18 Wochen. Wie lange sie genau ist hängt von den Ansprüchen der Sorte ab.
Werden sie zu lange kühl gehalten bilden die Tulpen kleine Blüten und lange Stiele. Gepflanzt wird in Bodenbeete oder in
Holzkisten mit 5 cm Substrat (Potground) und einer Abdeckung von 2 cm grobem Sand auf den Zwiebeln. Die Kisten können
in klimatisierten Räumen untergebracht werden und treiben bei 16 bis 18 °C erst die Blätter und dann die Blütenknospen.
Zeigen die Knospen Farbe, werden sie in einen kühlen Raum (ca. 15 °C) gebracht, damit sie nicht sofort
aufgehen.
Kurz vor dem Schneiden der Tulpen. Im Hintergrund ist die Maschine.
Die Treibphase dauert 3 bis 4 Wochen. Die Tulpen werden zur
Ernte mitsamt Zwiebel aus dem Substrat gezogen und zum Schneiden und Bündeln in eine Maschine eingelegt. Die ausgelaugte
Zwiebel hat ohne das Laub keine Chance darauf sich zu regenerieren und wird als Abfall entsorgt. Die Schnittblumen kommen in
Folie verpackt und gekühlt in den Handel. Im Herbst und Winter stammen die meisten Schnitttulpen aus Neuseeland.
Tulpen wie auch Krokusse, Narzissen, Hyazinthen, Kaiserkronen und alle anderen
Zwiebelgewächse (Geophyten) können nur verpflanzt werden können, wenn sie in ihrer Ruhephase sind. Die blühenden Pflanzen
lösen zwar in jedem Jahr wieder das Verlangen aus, auch und sofort so etwas Hübsches im Garten zu haben, das Verpflanzen der
blühenden Tulpen ist aber nicht möglich. Die Zwiebeln müssen aus dem Substrat mit dem sie verwurzelt sind nach der Blüte erst
wieder Nährstoffe aufnehmen, um Energie für das nächste Jahr zu sammeln. Darum muss man ihnen auch nach der Blüte ihr Laub
lassen, bis es von selber welkt. Zudem benötigt die Pflanze für die Blüte oft soviel Energie, dass sie im Folgejahr meist
keine Blüte bildet. Sie produziert stattdessen Tochterzwiebeln, die aber auch erst nach zwei Jahren blühen. Eine einmal
gepflanzte Sorte blüht also, wenn sie nicht wiederholt nachgepflanzt wird, auch bei optimaler Pflege nur alle 2 Jahre.
Das Frühjahr ist die Zeit, in der man sich Anregungen holt und Sortenwünsche für den Herbst notiert. Ab September kann man
dann die Wunschzwiebeln dann kaufen. Ideale Pflanzzeit ist im September bis Mitte November. Der Boden sollte etwa eine
temperatur von 10 bis 12 °C haben. Dann bilden die Tulpenzwiebeln noch vor dem Winter Wurzeln. Bei feuchtwarmer Witterung mit
Temperaturen über 12 °C kann es sein, dass die frisch gepflanzten Zwiebeln von Bodenpilzen angegriffen werden und faulen.
Tulpenzwiebeln werden 2 bis 3 mal so tief gepflanzt wie die Zwiebel hoch ist. Am Besten setzt man sie in Gruppen von fünf bis
zehn Stück im Abstand von etwa 5 bis 10 cm je nach Größe der Art oder Sorte. Da jede Zwiebel jeweils nur wenige Blätter
und eine einzelne Blüte bringt, wirken Tulpen in Gruppen besser. Einige Sorten bringen manchmal oder immer mehrere
Blüten hervor, die an verzweigten Stielen stehen. Sie wirken von sich aus üppiger. Nach der Blüte schneidet man am
Besten die Blütenreste mit der sich möglicherweise entwickelnden Frucht ab. Die Blätter bleiben aber stehen, damit die
Pflanze für das nächste Jahr neue Reserven anlegen kann. Erst wenn es welk wird und sich leicht aus dem Boden siehen
lässt, wird das Laub entfernt. Die Zwiebel bildet im Folgejahr oft keine weitere Blüte, treibt aber Laub. Erst im zweiten
oder dritten Jahr kommen wieder Blüten. Eventuell haben sich in der Zwischenzeit Tochterzwiebeln gebildet. Es gibt aber
auch Sorten (z. B. ´Ad Rem´, ´Monsella´), von denen ein großer Teil jedes Jahr blüht. Besonders wahrscheinlich ist dass, wenn
man eine große Zwiebelsortierung (12+) gewählt hat, die Pflanzen während der Vegetationszeit gedüngt wurden und das Laub
stehen geblieben ist. Eine Blüte erfordert eben viel Energie.
Es gibt eine unüberschaubare Menge an Tulpensorten. Um 1630 soll es
etwa 1000 Sorten (S. Heliosch 2005) gegeben haben. Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679
- 1738) war ein begeisterter Gärtner und Tulpensammler. Man konnte gegen Ende seines Lebens im Karlsruher Schlossgarten mehr
als 5000 Tulpensorten bewundern. Zeugnisse für den Blumenenthusiasmus Karl Wilhelms gibt es bereits aus der Zeit vor der
Gründung Karlsruhes. Im Jahre 1713 wurde der "Catalogus der Blumen, welche in dem fürstl. Hoff-Garten zu Carlsburg zu sehen
sind" gedruckt. Der Katalog führt 2121 Blumensorten in alphabetischer Reihenfolge auf. Darunter 1163 Tulpensorten. 1730 waren
es bereits 2329 und für 1736 wurden 4769 Sorten dokumentiert. Um diese Sortenvielfalt zu ordnen und zu katalogisieren ließ
der Markgraf alle Tulpen malen.
Heute sind es eher Fotos, die eine Identifikation ermöglichen. Wieviele Sorten es heute gibt ist kaum nach zu
vollziehen. Es sollen rund 3000 zur Zeit registriert sein. Das "Tulip Picture Book" zeigt etwa 800 verschiedene Sorten, aber
es gibt auch noch weit umfangreichere Werke. Wir haben hier auf unserer Seite Bilder etwa 140 Tulpensorten und einigen Arten
zusammengetragen.
Bereits Rembertus Dodonaeus (1517-1585) erstellte eine Klassifizierung
für Tulpensorten nach ihrem Blühzeitpunkt. Er unterschied frühe, mittlere und späte Sorte. Allerdings war diese Dreiteilung
irgendwann nicht mehr ausreichend und es wurden zahlreiche neue Klassen eingeführt. 1913 wurde ein englisch-niederländisches
Komitee eingerichtet, das eine allgemein gültige Klassifizierung erarbeiten und die damals zahlreichen Synonyme
beseitigen sollte.
1917 wurde dann eine Klassifizierung mit 14 Klassen in drei Gruppen (Frühblühend, Maiblühend, Wildtulpen)
vorgestellt. Die Klassifizierung wurde in den folgenden Jahren wiederholt verändert. Bezeichnungen wie Duc-van-Tol-Tulpen,
Cottagetulpen, Breederstulpen, Mendeltulpen, Triumphtulpen, Holländische oder Englische Floristentulpen - gflammte und
ungeflammte, Darwin-Tulpen und Rembrandt-Tulpen stehen damit im Zusammenhang. Später wurden die geflammten Tulpen noch
zusätzlich in Bizarren (auf gelbem Grund geflammt) und Bijbloemen (auf weißem Grund geflammt) unterschieden. Seit 1958 gibt
es auch spezielle Klassen für Kreuzungen oder Selektionen von Wildtulpen und Lilienblütige Sorten als eigene Klasse. Einige
der Klassen wurden mittlerweile wieder aufgelöst und ihre Sorten den verschiedenen verbliebenen Klassen zugeordnet. Die heute
anerkannten Klassen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Gruppe | Klasse |
Frühe Tulpen | einfache gefüllte |
Mittlere Tulpen | Triumphtulpen Darwinhybriden |
späte Tulpen | einfache lilienblütige gefranste Viridifloratulpen Rembrandt-Tulpen Papageientulpen gefüllte (paeonienblütige) |
Wildtulpen | Kaufmannianatulpen Fosterianatulpen Greigiitulpen andere Wildtulpen |
Herkunft:
Wildtulpen: Türkei, Balkan, Pamirgebirge, China, Indien
Sorten: Hybriden aus verschiedenen Arten
Aussehen:
Tulpen haben eine einjährige Zwiebel. Die Zwiebel hat je nach Größe zwischen drei und sechs weiße Schichten,
die der Speicherung von Reservestoffen dienen. Im Zentrum sitzt eine Endknospe mit einem Stiel, Blättern und einer Blüte.
Zwischen den einzelnen Schichten liegen Achselknospen. In der innersten Schicht liegt die grÖßte Achselknospe, die auch als
Hauptknospe bezeichnet wird. Aus dieser bildet sich eine neue Zwiebel und aus den kleineren Achselknospen Brutzwiebeln.
Während der Blüte und der Bildung der Brutzwiebeln werden die Energiereserven der alten Zwiebel aufgezehrt.
Der Blütenstiel ist gerade, drehrund und recht kräftig. Bei mehrblühtigen Sorten ist er verzweigt. Er kann
bis zu 70 cm lang sein. Die angegebenen WuchshÖhen variieren bei den verschiedenen Quellen für die Sorten um bis zu 15 cm.
Das liegt daran, dass die WuchshÖhe vom Boden, der Zwiebelgröße, der Pflanztiefe und vom Lichtangebot abhängt.
Stängelumfassend sitzen drei bis fünf Blätter an jedem Stiel. Die Blätter sind breit lanzettlich bis linealisch oder rinnenförmig. Meistens
sind die Ränder glatt, selten gewellt. In der Gruppe der Greigii-Tulpen haben die Blätter rote Längsstreifen oder Flecken.
Einige wenige Sorten haben weiße oder gelbe Blattränder (´Unicum´, ´New Design´, ´Eternal Flame´, ´Princess Victoria´,
´Carneval de Nice´, ´Calimero´ u. a.).
Blattmuster verschiedener Tulpensorten:
´Rotkäppchen´, ´Juan´ und ´Rockery Master´
´Fire of Love´ ist durch die spektakuläre Blattfarbe
auch vor und nach der Blüte sehr dekorativ.
Die Blüte besteht aus zwei Kreisen mit je drei unverwachsenen Blütenblättern. Die Basis der Blüten (Herz)
ist oft anders gefärbt als die Blütenblätter. Bei vielen Sorten verändert sich die Farbe vom Aufblühen bis zum Verblühen.
Beispielsweise ist ´Shirley´ zunächst grün und wird dann weiß mit violettem Rand. ´Ad Rem´ bekommt den
schönen gelben Saum erst nach und nach und auch die unten abgebildete ´Salmon Impression´ verändert die Farbe.
Farbveränderung von ´Salmon Impression´ innerhalb von zwei Tagen (15.4. - 17.4.2009)
Jede Blüte hat sechs Staubblätter. Die Staubbeutel sind gelb oder schwarz. Die Narbe und der Fruchtknoten sind bei den Arten dreikantig. Bei den Sorten kann die Form abweichen.
Die Narben und Fruchtknoten von ´Ad Rem´ und ´Queen of Night´ sind typisch dreikantig.
Bei den gefransten Tulpen (´Fancy Frills´ und ´Hamilton´) sind die Narben mehr oder weniger zerklüftet und verdreht.
Bei den gefüllten Tulpen sind die einzelnen Fruchtblätter nicht vollständig verwachsen und es sind mehr als drei (´Willem van Oranje´ und ´Peach Blossom´).
Abhängig von der Sorte / Art und dem Klima blühen Tulpen zwischen März (´Hearts Delight´, Tulipa turkestanica) bis Ende Mai, selten bis Anfang Juni (Viridiflora-Tulpen). Die hier angebenen Blühzeitpunkte geben den Zeitraum an, in dem die ersten Blüten der Sorte aufgehen. Sie geben keinen Hinweis auf die Haltbarkeit der einzelnen Blüten. Diese liegt bei etwa 2 bis 3 Wochen.
Die Früchte entwickeln sich recht schnell und sind bei Frühen Sorten bereits Anfang Juni fertig entwickelt und trocken. Bis zur Keimung dauert es aber noch bis zum nächsten Frühjahr.
Die Narbe von ´Rococo´ und der Fruchtknoten sind dreikantig. Die - hier fast reife -
Frucht von ´Rococo´ ist ebenfalls dreikantig.
Temperatur:
winterhart
Sonstiges:
Die Zwiebeln werden im Oktober / November gepflanzt. Das Pflanzloch ist etwa 10 bis 15 cm tief. Größere
Zwiebeln werden tiefer gepflanzt, kleinere etwas flacher. Etwa doppelt so tief pflanzen wie die Zwiebel hoch ist, ist eine
gute Faustregel. Um in Beeten einen schönen Farbeffekt zu erzielen sollte man Gruppen von mindestens 10 bis 15 Stück
einer Sorte einsetzen. Bei der Verwendung in Steingärten können auch kleinere Gruppen - ab 5 - von Wildtulpenarten dekorativ
wirken.
Nach der Blüte bleibt das Laub stehen, bis es völlig verwelkt ist. Erst dann sollte man es entfernen, weil
nur so die Brutzwiebeln genug Energie bekommen. Die Brutzwiebeln und die Hauptzwiebel produzieren im Folgejahr einige
Blätter, aber noch keine Blüten. Erst im dritten oder vierten Jahr nach der Pflanzung blühen dann die Brutzwiebeln, wenn sie
groß genug geworden sind. Das ist ein normaler Zyklus und lässt sich nicht durch Düngung, Umpflanzen oder überwinterung im
Haus ändern.
Es gibt auch einige duftende Tulpen. Tulipa tarda, T. urumiensis sind zwei duftende
Arten. Unter den Sorten sind es zum Beispiel ´Abba´, ´Angelique´, ´Apricot Beauty´, ´Monsella´, ´Prinses Irene´ und
´Rococo´.
Tulpen-Blüten schließen sich über Nacht.
Tulpen werden nicht von Schädlingen angefressen und sind auch nur für wenige Krankheiten anfällig. Eine
wichtige Krankheit ist das Tulpenfeuer - eine
Pilzinfektion.
Tulpenzwiebel nach dem Verblühen.
Die trockenen Häute wurden
entfernt. Die Speicherschichten sind weg und auf der Basalplatte steht
nur noch der Blütenstiel der Mutterpflanze.
Die Hauptknospe hat eine neue
Zwiebel gebildet und es gibt
eine kleinere Brutzwiebeln.
´Ad Rem´ mit einem geteilten Stiel
und zwei Blüten
Knospe und Laub: ´Happy Generation´
Frucht von ´Antoinette´
Die Frucht hat ihre endgültige
Größe erreicht.
Wenn das Wachstum beendet ist,
trocknet die Frucht auf dem Stiel.
´Purple Prince´ |
´Beauty Queen´ |
´Candy Prince´ |
´Sunny Prince´ |
´Apricot Beauty´ |
Niedrige Sorten mit einer Höhe von 25 bis 30 cm. Sie haben deutlich
mehr Blütenblätter als die einfachen Tulpen. Sie blühen ab etwa Mitte April. Einige Sorten werden als Schnittblumen
verwendet.
Triumph-Tulpen sind Kreuzungen aus einfachen
frühen und einfachen späten Tulpen. Die Stiele sind sehr kräftg und tragen kompakte Blüten. Sie sind gut für den Garten und
als Schnittblumen geeignet. Triumph-Tulpen werden etwa 40 bis 50 cm hoch und blühen etwas später als die einfachen frühen
Tulpen. ´Apeldoorn´ ´Ad Rem´ ´Lighting Sun´
´Spring Garden´ ´Golden Apeldoorn´ ´Beauty of Apeldoorn´ ´Apeldoorns Elite´
´Blushing Apeldoorn´
´Silver Stream´ ´Olympic Flame´
`Sahara Rally´
´Ad Rem´s Beauty´ ´Salmon Impression´ ´Garant´ ´Ivory Floradale´ Diese Tulpen blühen erst ab Mai, teilweise bis in den Juni hinein. Sie
werden etwa 50 cm bis 70 cm hoch. Da sie spät blühen zeigen sie ihre Farbe zusammen mit anderen Blütenpflanzen im Garten. Sie
sollten darum farblich an andere vorhandene Gewächse angepasst werden. Gute Schnittblumen. Teilweise haben sie mehrere
Blüten.
Die Blütenblätter dieser Sorten laufen sehr
schlank spitz zu. Oft sind die Spitzen nach außen gebogen. Die Silhouette der Blüten ist schlank. Die Blütenstiele sind dünn
und werden 50 bis 60 cm hoch. Sie blühen recht spät und die Blüten sind lange haltbar. ´Maytime´ ´Christina van Kooten´
´Claudia´ und Knospen von ´Washington´ ´Ballade´
´Marjan´
´Ballerina´ ´Aladdin´ ´West Point´ ´White Triumphator´ Charakteristisch sind die gefransten Ränder der
Blütenblätter. Die gefransten Tulpen kommen in verschiedenen Gruppen vor. Es können zum Beispiel einfache frühe oder
Darwin-Tulpen sein. Auch unter den gefüllten gibt es verschiedene Sorten mit gefransten Blütenblättern. Außer der hier
abgebildeten ´Sensual Touch´ und ´Mon Amor´ gibt es ´Fringed
Beauty´ in rot mit orangem Saum, ´Queensland´ in rosa mit weißem Saum und die rosa farbene ´Matchpoint´. Die Blütenblätter der Paspageientulpen sind
gebogen, gefranst, eingeschnitten und gezackt. Sie haben immer einige grüne Flecken. Blütezeit ist ab Mitte Mai. Da die
Blüten sehr schwer sind, sollten die Sorten geschützt stehen, damit sie bei Wind nicht abknicken. Sie werden 50 bis 60 cm
hoch. Es gibt diese Form bereits seit über 300 Jahren. Bei den Rembrandt-Tulpen sind die Blütenblätter
gefleckt, gestreift oder geflammt. Dieses "Brechen" der Farbe war früher meist durch einen Virusbefall verursacht.
Mittlerweile gibt es auch virusfreie Sorten. Sie werden nicht mehr gezielt als Rembrand-Tulpen gezüchtet und klassifiziert.
Daher findet man sie zum Beispiel unter den Triumph-Tulpen. ´Flaming Flag´ ´Grand Perfection´ ´Flaming Parrot´ ´Alexander Puschkin´ ´Groenland´ ´Groenland´ ´Spring Green´ ´Spring Green´ ´Artist´ links ´Artist´ ´Esperanto´ ´Esperanto´ ´China Town´ `Virichic´
´Flaming Spring Green´ ´Yellow Spring Green´
´Mount Tacoma´ ´Angelique´
´Foxtrott´
´Horizon´
´Double Sugar´ ´Drumline´ ´Ice Cream´
´Carneval de Nice´
´Orange Princess´
´Uncle Tom´ mit Wasserflecken ´Black Hero´
´Blue Spectacle´
´Blue Diamond´
Botanische Tulpen
´Stresa´ ´Shakespeare´ ´Hearts Delight´
´Orange Toronto´ ´Captein´s Favorite´
´Casa Grande´
´Diantha´
´Rotkäppchen´ (´Red Ridding Hood´) ´Doppel Rotkäppchen´
´Fire of Love´
´Rob Verlinden´
´Buddy´
´Plaisir´ ´City Flower´
´Lady Diana´
´Für Elise´
´Corsage´
´Orange Emperor´ junge Blüte ´Juan´ ´Grand Coulee´
´Unicum´
Tulipa bakeri ´Lilac Wonder´ Die Zwiebeln sind klein, Tulipa clusiana var. chrysantha T. liniifolia var. batalinii ´Bright Gem´
Tulipa saxatilis
Darwin-Hybrid-Tulpen
Um 1890 herum kaufte der Züchter E. H. Krelage alle Tulpen einer
roten, kelchblütigen Sorte auf, die in Flandern und Lille gezüchtet wurde. Er nannte diese Sorte Darwin-Tulpe. Ursprünglich
wurden Kreuzungen aus dieser Darwintulpe und Tulipa forsteriana als Darwin-Hybriden klassifiziert. Inzwischen sind
auch Kreuzungen von anderen Tulpen mit anderen Wildtulpen, sofern sie nicht die Merkmale der Wildtulpen zeigen und in die
entsprechenden Klassen eingeordnet werden.
Hauptsächlich haben Darwin-Hybriden rote, orange und gelbe Farben. Rosa, pink oder rein weiß sind
seltener.
Die Sorten können 60 bis 70 cm hoch werden. Sehr oft werden sie als Schnittblumen verwendet. Im Garten
sollten sie einen geschützten Standplatz haben.
Da es sich um eine sehr variable Gruppe handelt, blühen sie entsprechend auch nicht alle zeitgleich. Einige
blühen vor den Triumph-Tulpen und andere sehr spät.
Die Sorte ´Tender Beauty´ ist tetraploid.
rot, schwarzes Herz mit gelbem Ring, 50 cm, April - Mai
orange mit gelbem Saum, 50 cm
Die Sorte wurde bei der ErÖffnung
der 60. Saison des Keukenhof 2009
von KÖnigin Beatrix getauft.
goldgelb, 50 cm, April - Mai
gelb orange geflammt, mit schwarzem Herz
creme-weiß, purpurn geflammt
Blätter mit gelblichem Rand
apricot-orange mit hellem Saum
lachsrosa, wechselt die Farbe von
weißlich grün zu rosa, 50 cm, April bis Mai
Das Laub hat einen creme-gelben Saum.
elfenbeinfarben, milchgelb, 60 cm
Einfache Späte
Tulpen
Lilienblütige Tulpen
rötlich violett, gelbes Herz,
schmale, rinnenförmige Laubblätter,
50 cm, Ende April bis Anfang Mai
lila mit weißem Saum, 45 cm, Ende April, Anfang Mai
orange, duftend,
bis 50 cm, Mai
scharlachrot mit feinem gelben Rand
bis 50 cm, Mai
gelb, duftend,
bis 60 cm, Mai
weiß, 60 cm, Ende April - Mai
Gefranste oder Crispa-Tulpen
Papageientulpen
Rembrandt-Tulpen
violett und weiß, Triumphtulpe
rot und hell gelb, 40 cm, Mitte Mai, Triumphtulpe
Im Aufblühen ist die Blüte gelb-rot.
Das Gelb verblasst zu weiß.
Triumphtulpe
Viridiflora-Tulpen
Einfache späte Tulpen mit einem Grünanteil in den Blüten. Die Blüten
halten bis zu drei Wochen. Sie sind sehr variabel geformt und unterschiedlich gefärbt.
rose-grün, 55 cm, Mai
Narbe und Staubblätter
weiß-grün, 50 cm, Mai
Narben und Staubblätter
rot-grün, 30 cm, Mai
rechts ´Hollywood Star´
Knospe
Das Laub hat weiße Ränder.
Im Aufblühen weiß mit wenig rosa,
zunehmend stärker gefärbt,
Laub mit weißem Saum
weiß-rot-grün, 50 cm, Mai
Gefüllte Späte Tulpen
Diese Sorten haben große gefüllte Blüten und blühen ab Mitte Mai. Sie
werden 40 bis 50 cm hoch. Die Blüten sind anfällig für Regen und sollten darum geschützt gepflanzt werden.
weiß, außen leicht grünlich gezeichnet,
45 cm, Ende April bis Mai
ca. 30 cm hoch
rot mit weißem, verlaufendem Saum,
50 cm, Mai
Tulipa-Kaufmanniana-Gruppe
Diese kleinen Sorten werden zwischen 10 und 20 cm hoch. Sie blühen im
März und April. Die Blüten sind geschlossen meist anders gefärbt als offen. Die Laubblätter sind meist rot
gestreift.
Sortenbeispiele:
rot, gelber Rand, innen gelb,
Blätter gestreift/gefleckt,
20 cm, März bis April
außen karmin-rot, innen lachsfarben,
20 cm, März bis April
eine ältere Blüte von ´Hearts Delight´
Tulipa-greigii-Gruppe
Sehr große Gruppe mit überwiegend roter, gelber oder weißer
Blütenfarbe. In den voll geöffneten Blüten ist meist ein schwarzes Zentrum sichtbar. Die Laubblätter haben fast immer braune
Streifen und Flecken. Einige Sorten ahben zusätzlich gelbe oder weiße Blattränder. In der Regel werden die Pflanzen 20 bis 35
cm hoch, selten bis 50 cm.
orange-rot mit dunklerem Rand, Herz dunkel,
einzeln oder mehrblütig,
Blätter gefleckt, 35 cm, April bis Mai
karminrot, Blätter gefleckt, 20 cm, April bis Mai
karminrot, hellgelber Rand,
Blätter gefleckt, 15 cm, April bis Mai
Tulipa-fosteriana-Gruppe
Die Blüten dieser Gruppe sind recht schmal. Die Laubblätter sind
kräftig. Selten sind sie gestreift. Sie gehören zu den früh blühenden Sorten (Mitte April) und werden 25 bis 30 cm
hoch.
orange, 35 cm, Mitte April bis Mai
orange,mit gelbem Zentrum, leicht gelb gestichelt,
Laub rot-braun gestreift,
35 cm, April bis Mai
Tulipa-praestans-Gruppe
Diese Sorten haben mehrere Blüten pro Stiel. Es wird eine Hauptblüte
und eine oder mehrere Nebenblüten ausgebildet. Sie werden 25 bis 30 cm hoch. Der Blühbeginn liegt Mitte April. Teilweise
haben sie farbiges Laub.
´Unicum´ bildet mehrere rote Blüten pro Stiel.
Laub nach der Blüte
Wildtulpen
Kretische Tulpe
Tulipa bakeri A.D.Hall
Herkunft:
Kreta (endemisch)
Aussehen:
Diese Wildtulpe wird 7,5 bis 25 cm hoch. Die Blätter sind bis 15 cm lang und 2,5 cm breit. Sie sind matt oder
wenig glänzend. Die Blütenblätter sind schmal, spitz zulaufend und purpur-violett. Die Basis ist gelb und nicht deutlich
abgesetzt, sondern verläuft im übergang farblich mit dem Rest des Blütenblattes. Die Staubbeutel sind orange-gelb. Die Blüten
Öffnen sich im April (R. Wilfort 2006).
Temperatur:
winterhart
Sonstiges:
Der Standort muss warm und sonnig sein und einen duchlässigen Boden haben.
Die Art kommt nur auf Kreta vor und wächst dort auf Felshängen und Schotter in Höhenlagen von 650 bis 2200
Meter.
Diese Art unterscheidet sich von T. saxatilis durch ihre dunkleren
Blütenblätter. Manchmal wird sie als Synonym zu T. saxatilis verstanden.
Die Stammform ist intensiver gefärbt.
hell braun und glatt.
Damentulpe, Persiche Tulpe
Tulipa clusiana
Herkunft:
Asien (Iran, Indien, Himalaja), in Südeuropa und Osteuropa in Bergregionen verwildert
Aussehen:
Die Wildtulpe blüht im Frühling ab Ende April bis Anfang Mai. Die Blüten sind innen weiß oder gelblich und
außen rosa bis rot mit weißem Saum. An der Basis sind sie meist purpurrot oder violett. Die Pflanzen werden etwa 20 bis 30 cm
hoch. Die Blätter sind rinnenförmig, bis zu 28 cm lang aber nie breiter als 2 cm, meist weniger als 1 cm (R. Wilfort 2006).
Temperatur:
winterhart
Sonstiges:
Eine gute Art für den Steingarten. Sonnige, trockene Standorte werden bevorzugt. Sommerliche Nässe wird nicht
vertragen. An günstigen Standorten verwildert sie und sät sich selbst aus. Sämlinge blühen nach etwa 4 Jahren. Außerdem kann
man Brutzwiebeln abtrennen.
'Tubergen's Gem' ist außen karmesinrot und innen schwefelgelb. An sonnigen, sommertrockenen Stellen im
Steingarten vermehrt sie sich gut. Die Selektion wird 20 cm hoch.
Es gibt auch Formen in weiß und violett.
´Tubergen´s Gem´
Zwerg-Tulpe
Tulipa liniifolia
Synonyme:
Tulipa
batalinii
Herkunft:
NÖrdlicher Iran, Afghanistan und Usbekistan
Aussehen:
Diese ca. 12 bis 15 cm hohe Wildtulpe hat dunkel rote oder zitronengelbe Blüten. Die roten Blüten ahben einen
dunklen- fast schwarzen - Fleck an der Basis, der teilweise einen gelben Rand aufweist. Die Blütezeit liegt Ende April bis
Anfang Mai. Die Blätter sind schmal und grau grün.
Temperatur:
winterhart
Sonstiges:
Die gelben Formen dieser meist roten Art sind auch als Tulipa batalinii bekannt (R. Wilfort 2006).
Die Art ist schwierig in der Kultur und wächst nur auf gut drainiertem Boden.
Es gibt verschiedene Selektionen. Am bekanntesten ist ´Bright Gem´. Weitere sind ´Red Gem´ (´Rotes Juwel´),
´Bronze Charm´, ´Apricot Jewel´ und ´Yellow Jewel´. Die Sorten sind weniger anspruchsvoll und gedeihen in fast jeder
Erde.
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Felsen-Tulpe
Tulipa saxatilis
Herkunft:
Kreta, Türkei
Aussehen:
Diese Wildtulpe wird etwa 20 cm hoch. Die Blätter sind schmal, glatt und glänzend. Die recht schmalen
Blütenblätter sind blaß lila-rosa und laufen spitz zu. Das Herz ist gelb mit einem weißem Rand. Die Staubblätter sind
gelblich braun. Die Blüten Öffnen sich im April. Sie wenden sich der Sonne zu und Öffenen sich sehr weit, so dass sie einen
Durchmesser von 6 bis 8 cm erreichen können. Die Blätter sind glänzend und werden etwa 30 cm lang.
Temperatur:
winterhart
Sonstiges:
Der Standort muss warm und sonnig sein und einen duchlässigen Boden haben. Die Art ist für Steingärten
ideal.
Ausgesäte Tulpen blühen in der Regel erst nach etwa sechs Jahren.
Es gibt diploide und triploideFormen.
Literatur:
Stamm, Gerhard (1984): Karlsruher Tulpenbuch
: eine Handschrift der Badischen Landesbibliothek / mit einer Einf. von Gerhard Stamm. - Unveränd. Ausg.. - Karlsruhe: Bad.
Bibliotheksges., 38 Bl. : überwiegend Ill. (farb.). Faksimile-Ausgabe zum Karlsruher Tulpenbuch von 1730
S. Killingback (1997): Tulpen - Ein
illustriertes Handbuch zur Bestimmung und Zucht.- KÖnemann Verlagsgesellschaft mbH, KÖln
Bund deutscher Baumschulen (2001): BdB-Handbuch
Blumenzwiebeln.- 1. Auflage, Verlagsgesellschaft "Grün ist Leben" mbH, Pinneberg
International Flower Bulb Centre (2003):
Tulip Picture Book.- 3thrd edition, Hillegom Holland
H. Genaust (2005): Etymologisches
Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.- genehmigte Lizenzausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,
Hamburg
S. Heliosch (2005): Von Tulpen berauscht - und ruiniert!.- Morgenwelt vom 2.4.2005
R. Wilfort (2006): Tulips: species and
hybrids for the gardener.- Timber Press
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