Früher wurde die Gattung Allium zu den Liliaceae gezählt. Mittlerweile sind sie in der Familie der Alliacaea zusammengefasst.
Nach der neuesten wissenschaftlichen Bearbeitung wird Allium in 15 Untergattungen mit zahlreichen Sektionen untergliedert.
Es gibt etwa 700 Arten. Viele sind in Kultur. Sie werden als Gemüse angebaut, als Gewürze verwendet oder dienen als Zierpflanzen.
Die Zwiebelgewächse haben alle einen sehr gestauchten Sproß, der auf eine flache Scheibe reduziert ist.
Aus der Unterseite der Scheibe wachsen die Wurzeln, aus der Oberseite kommen die Blätter.
Die Blätter sind an der Basis verdickt und liegen in dichten Schichten übereinander, so dass sie ein Zwiebel bilden.
In den Blattachseln bilden sich Brutzwiebeln. Einige Arten bilden unterirdische Ausläufer.
Die Blüten sind in mehr oder weniger dichten Dolden. Sie sind zunächst von einem dünnen, häutigen Hochblatt umgeben, dass zur Blühreife aufreißt.
Die Blüten sind sechszählig. Sie bilden ein Perigon.
Das heißt das Kelch- und Kronblätter gleich gefärbt und gleich geformt sind.
Bei einigen Arten sind die Blüten sternförmig, bei anderen glockenförmig.
Die Blütenstände sind kugelige, eiförmige oder lockere Dolden. Manchmal hängen die Blüten herab, manchmal stehen sie auch auf geraden, starren Stielen.
Die Farbpalette umfasst grünlich Töne, weiß, gelb, rosa, rot, blau und violett.
Blüten vom Goldlauch und vom Sternkugellauch
Die meisten eurasischen Arten haben einen Chromosomensatz von 2n = 16.
Bei den nordamerikanischen Arten sind es hauptsächlich 2n = 14.
Fast alle Arten mit 20 oder 22 Chromosomen stammen aus Südwestchina. Es gibt auch polyploide Formen, die mehr als einen doppelten Chromosomensatz haben.
Dieser Zierlauch aus Zentralasien bildet etwa 10 cm große,
kugelige Dolden aus mehr als 50 kleinen, violetten, sternförmigen
Blüten. Sie stehen auf einem bis zu 1,5 m hohen
Blütenstiel. Das Laub zieht vor der Blüte ein. Die bekannteste Sorte ist ´Purple Sensation´.
Gut zum Schnitt geeignet.
Die Zwiebeln werden etwa 10 cm tief eingepflanzt.
Der Lauch braucht einen durchlässigen Boden und vollsonnige Standorte.
Dieser Lauch stammt aus Südeuropa. Er soll laut Literatur etwa
70 bis 80 cm hoch werden. bei uns im Garten erreichen die Pflanzen
zwischen 1 m und 1,8 m. Bevorzugt werden durchlässige, vollsonnige
Standorte, die auch gerne trocken sein dürfen. Das Besondere an
der Art, ist die dunkelrote Blütenfarbe.
Diese winterharte Art stammt aus Zentralasien. Die
Blütenstände werden zwischen 30 und 60 cm hoch. Sie bestehen
aus zahlreichen kornblumen-blauen Blüten. Zur Blütezeit welkt das Laub.
Chromosomenzahl 2n = 16
Dieser amerikanische Zierlauch ähnelt im Habitus Schnittlauch. Die
Blütenstängel sind 30 bis 60 cm hoch. Die Blüten in den lockeren Dolden hängen herunter.
Sie sind weiß, rosa oder bräunlich. Die Staubgefäße hängen aus den Blütenkelchen heraus.
Chromsomenzahl 2 n = 14.
Der Sternkugellauch bildet im Mai - Juni bis zu 40 cm große, kugelige Dolden aus metallisch violett glänzenden Blüten.
Der Blütenstand wird etwa 60 cm hoch. Das Laub ist zur Blütezeit bereits verwelkt.
Die abgeblühten Blütenstände können für Trockensträuße verwendet werden.
Die Zwiebeln werden im Herbst rund 6 bis 10 cm tief gepflanzt.
Chromosomenzahl 2 n = 16.
Die Blütenbälle haben einen Durchmesser von bis zu 40 cm. Die Blüten Öffnen sich von außen nach innen. Blühende Pflanze mit welkem Laub.
Dieser bis 40 cm hohe Zierlauch bildet im Mai bis Juni kleine weiße Blüten in lockeren Dolden. Die Blüten duften und
werden gerne von Bienen besucht. Die Blätter sind flach und breit. Gepflanzt werden die Zwiebeln von September bis Dezember etwa 8 cm tief. Humose
Böden an halbschattigen bis sonnigen Stellen sind ideal für die Kultur.
Diese Art stammt aus Südeuropa. In sehr kalten Lagen kann ein Winterschutz erforderlich sein.
Dieser Lauch bildet bis zu 45 cm lange graugrüne Blätter. Der Blütenstandsstiel kann 120 - 180 cm hoch werden.
Die Blütenkugeln sind 12 - 15 cm im Durchmesser. Die Blüten sind violett bis dunkel purpurn. Die Blütezeit ist im Juli.
Eine bekannte Sorte ist ´Globemaster´.
Rechts steht der Riesen-Zierlauch ´Globemaster´. Links daneben Allium aflatunense´Purple Sensation´.
Detail des Blütenstandes von Allium giganteum
Dieser zentralasiatische Lauch bildet zwei oder drei breite,
blaugrüne Blätter, die zum Teil purpurn überlaufen sind.
In kugeligen Dolden auf kurzen Stielen Öffnen sich Mitte bis Ende
Mai zahlreiche weiße Blüten. Das Laub bleibt während der Blüte erhalten.
Diese Art wurde im Kara-Tau-Gebirge in Kasachstan zuerst entdeckt und nach
diesem benannt. Als Sorte ist ´Ivory Queen´ bekannt.
Chromosomenzahl 2 n = 18.
Blauzungenlauch ´Ivory Queen´
Dieser kleine Lauch ist in Südeuropa heimisch. Er wird
bis zu 45 cm hoch. Die Blätter sind breit und graugrün
gefärbt. Die Zwiebel ist etwa 6 cm groß. Die Blüten
erscheinen im Mai und Juni und sind leuchtend gelb. Sie werden von
vielen Insekten besucht. Der Goldlauch kann im Steingarten und im Beet
an halbschattigen bis sonnigen und trockenen Stellen gepflanzt werden.
Zum Schnitt geeignet. Bei der Sorte ´Jeannine´ sind die
Blüten größer als bei der Normalform. Es gibt auch
weiß blühende Sorten.
Chromosomenzahl 2 n = 14.
Goldlauch
Der Schwarze Lauch stammt aus dem Mittelmeergebiet Vorderasiens.
Schwarzer Lauch
Dieser kleine Zierlauch bildet bis zu 15 glockenförmige,
rosafarbene bis violette Blüten auf bis zu 20 cm hohen Stielen.
Sie erscheinen von Mai bis Juli. Die lanzettlichen Blätter sind
etwa 15 cm lang. Beheimatet sind diese kleinen Zierpflanzen in
Zentralasien und dem Kaukasus. Es gibt verschiedene Sorten. ´Torch´ ist intensiv pink.
´Agalik Giant´ ist so groß, wie die Wildform. Die Blüten sind pink-violett. ´Zwanenburg´ hat rosa-rote Blüten.
Die Zwiebeln werden im Herbst etwa 7 cm tief gesteckt.
Sie benötigen einen durchlässigen Boden an einem sonnigen Standort.
Chromosomenzahl 2 n = 16
Rosenlauch
Klein bleibender Lauch aus Zentralasien.
Duftlauch
Charakteristisch sind die bis zu 40 cm durchmessenden
Blütenstände, bei denen nicht alle Blütenstiele glich
lang sind. Ein Teil der Blüten ragt weiter heraus und erweckt den
Eindruck von sprühenden Funken. Die Blüten sind klein,
sternförmig und violett-rosa. Die Pflanzen werden etwa 45 cm hoch.
Die Zwiebeln werden im Herbst etwa 5 cm tief gepflanzt.
Abgeblühte Blütenstände eignen sich gut für Trockensträuße und Gestecke.
Den Namen "Wunderkerzenblume" trägt dieser Zierlauch wegen seiner unterschiedlich langen Blütenstiele. Die Blüten sprühen regelrecht au aus dem Blütenstand heraus.
Dieser in Europa und Vorderasien heimische Lauch wird 100 bis 150 cm hoch. Die Blätter
sind bis 40 cm lang und am Rand und entlang der Mittelader rauh. Die
Blütenstände zeigen sich von Mai bis August. Sie sind
zunächst von zwei Hüllblättern umgeben, die zur
Blüte aufreißen und danach einige Zeit unterhalb der
Blütenkugel am Stiel bleiben. Die violetten Blüten sind
überwiegend unfruchtbar. Es bilden sich kleine braune Brutzwiebeln
zwischen ihnen (Pseudoviviparie).
Die Zwiebeln sind eßbar und schmecken etwas nach Knoblauch. Der
Schlangenlauch wächst an sonnigen Stellen auf leichten bis
mittelschweren Böden am Besten. Er ist weit verbreitet (Britische
Inseln bis Syrien), steht aber in einigen Regionen unter Schutz, weil
die Bestände gefährdet sind.
Der Schlangenlauch wirkt nur in größeren Pflanzungen oder zwischen anderen Pflanzen attraktiv.
Die rot-violetten Blütendolden dieses Zierlauchs sind kugelig bis
eiförmig und erschienen im Juni bis Juli. Die Pflanzen werden 30 -
90 cm hoch. Das Laub ist hohl und halbrund. Diese anspruchslose
Pflanze kann in Steingärten und trockenen Beeten stehen. Sonnige
bis halbschattige Standorte sind geeignet. Die bis zu 3,5 cm
großen Zwiebeln werden im Herbst gepflanzt.
Chromosomenzahl 2 n = 16
Ursprünglich stammt diese Art aus Zentralasien,
Pakistan und Afganistan. Die Pflanzen sind winterhart und vertragen
auch Temperaturen unter -15 °C. Die Blüten erscheinen im Mai bis Juni. Es
gibt weißblühende und rosablühende Formen. Die
Blütenstandsstiele werden bis 110 cm hoch. Eine bekannte
weiße Sorte ist ´Mount Everest´.
Die Pflanzen wachsen auf trockenen bis feuchte, gut dränierten Böden in halbschattigen bis vollsonnigen Lagen.
Chromosomenzahl 2n = 16
Viele Zierlauch-Sorten sind Hybriden aus verschiedenen Arten. Sie lassen sich nicht immer einer Art eindeutig zuordnen.
"Hair" ist eine besondere Züchtung. An den Einzelblüten sind lange, schmale Blätter, die den Dolden ein strubbiges Aussehen verleihen.
Junge Blütendolde mit Spatha und voll aufgeblüter Zierlauch
Literatur:
N. Friesen, R. M. Fritsch, S. Pollner, F. R. Blattner (2000): Molecular and Morphological Evidence for an Origin of the Aberrant Genus Milula
within Himalayan Species of Allium (Alliacae).- Molecular Phylogenetics and Evolution Vol. 17, No. 2, November, pp. 209-218
N.
Friesen, R. M. Fritsch, F. R. Blattner (2006): Phylogeny and new intrageneric classification of Allium (Alliaceae) based an nuclear
ribosomal DNA IRS sequences.- Aliso 22, pp. 372–395
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