Die Gattung Eleusine gehört zu den Gräser (Gramineae oder Poaceae). Die Pflanzen werden als Fingerhirse bezeichnet. Ihre Ähren sind in Gruppen von 3 bis 15 Ähren an der Spitze des Blütenstandstiels. Die Ähren sind aufrecht oder nach hinten zurück gebogen. Eleusine coracan wird in Afrika und Asien als Kulturpflanze angebaut. Die Hirse wird als Brei gegessen, das Mehl für Fladenbrot verwendet und auch zum Bierbrauen wird sie genutzt. Die Pflanzen sind einjährig.
Herkunft:
Die Wildform ssp. africana stammt aus dem tropischen Afrika. Die Kulturform ssp. coracan wird
in Zentral- und Ostafrika, auf der Arabischen Halbinsel und von Indien bis Japan angebaut.
Aussehen:
Dieses Gras kann 90 cm oder höher werden. Die Blätter sind an der Mittelrippe gefaltet und haben einen
deutlichen Kiel. Auf den Blütenstandstielen sind an der Spitze
drei bis acht Ähren in einer Dolde. Darunter stehen eine oder
mehrere einzelne Ähren. Sie sind 7 bis 10 cm lang und gerade
aufrecht oder nach hinten gekrümmt. Jede hat etwa 60 bis 80
ährchen aus 3 - 6 Blüten, die in zwei Reihen an der Außenseite der Spindel angeordnet sind. Die kugeligen Samen liegen nur locker in der Spelze.
Die Ähren reifen ungleichmäßig. Tausend Körner wiegen etwa 2,5 Gramm.
Sonstiges:
Fingerhirse wächst gut bei durchschnittlich 24 °C. Mindestens 500 mm Niederschlag sind notwendig für die Kultur. Für sehr
trockene Gebiete ist die Art darum nicht geeignet. Bei
Flächensaat werden für einen Hektar etwa 35 kg Saatgut
benötigt. Bei der Aussaat in Reihen mit Abständen
von 15 bis 30 cm sind es zwischen 5,5 und 9 kg. In der Reihe
müssen die Pflanzen nach dem Auflaufen auf einen Abstand von etwa
5 cm vereinzelt werden.
Eine Nährstoffversorgung mit etwa 100 bis 130 kg Stickstoff und 25
kg Phosphat pro Hektar* sind nötig. Das wird mit organische
Quellen (Asche nach Brandrodung, Kompost, Mist) und mineralische
Dünger erreicht.
Geerntet werden die jeweils reifen Ähren mit der Hand. Dann
können die pflanzen nach der Ernte noch abgeweidet werden. Oder
die gesamte Pflanzen werden mit Mähdreschern geerntet, wenn die
letzten Ähren reif sind. Ohne eine zusätzliche
Bewässerung können etwa 450 - 900 kg/ha geerntet werden. Mit
Bewässerung liegen die Erträge doppelt so hoch.
Zum Vergleich: Weizen braucht etwa 250 kg N und Gerste 190 kg N pro Hektar.
Der Weizenertrag liegt je nach Witterung im
Kulturjahr und Sorte zwischen 3 und 8 Tonnen pro Hektar. Der Ertrag von
Wintergerste zwischen 5 und 9 t/ha und der von Sommergerste bei 4 bis 6,5 t/ha.
Die Samen der Hirse lassen sich gut und lange lagern.
In Uganda bildet Fingerhirse für etwa 50% der Bevölkerung das
Hauptnahrungsmittel. Das Stroh wird zum Eindecken von Dächern
genutzt. Als Raufutter hat es nur einen geringen Wert.
Herkunft:
Afrika
Aussehen:
Dieses Gras wird 30 - 90 cm hoch. Die Blätter sind 3 bis 8 mm breit. Auf den Blütenstandstielen
sind an der Spitze drei bis 15 Ähren in einer Dolde. Die ährchen sind etwa 4-5 mm groß und umfassen 3 bis 6 Blüten, die zwei Reihe
außen an der Spindel sitzen.
Sonstiges:
Diese Pflanze ist ein Unkraut, dass sich in Nass- und Trockenreis, aber auch in Mais- und Sojabohnenfeldern und Rasenanlagen
breit macht. Jede Pflanzen prodzieren bis zu 40.000 Samen. Dieses Gras ist resistent gegen die meisten Unkrautvernichter.
Literatur
G. Franke (Hrsg.)(1994): Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen - Bd. 2 Spezieller Pflanzenbau.- UTB, Stuttgart
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