Obwohl die Mispel bei uns heimisch ist und bereits seit Jahrtausenden als Nahrungspflanze genutzt wird, ist sie weitgehend unbekannt.
Der sommergrüne Baum hat einen krummen Stamm und verzweigt sich recht dicht über dem Boden zu einer breiten Krone. Die Pflanze wird etwa 5 bis 9 m hoch.
Teilweise sind die Zweige mit Dornen besetzt.
Mispeln gelten als recht langlebig. Sie werden etwa 70 Jahre alt. In England soll es Exemplare geben, die über 300 Jahre alt sind.
Die Blätter sind fest, grob, dunkelgrün und lanzettlich. Im Herbst werden sie vor dem Blattfall rostbraun.
Die Früchte sind flachrund und haben eine raue Schale. Sie erinnern etwas an braune Hagebutten.
Die Deutsche Mispel kommt bei uns wild vor. Sie wächst auf sauren Böden in Laubmischwäldern.
Ursprümglich stammt sie vermutlich aus Westasien und dem östlichen Mittelmeerraum. Sie ist aber bereits sehr lange in Kultur und ist bei uns heimisch geworden.
Es werden die Formen Mespilus germanica f. apyrena (DC.) Rehder und Mespilus germanica f. macrocarpa (DC.) Zabel unterschieden.
Unreife Früchte sind hart und enthalten viele Tannine (2,6 %). Sie wurden früher zusammen mit der Rinde und den Blättern zum Gerben von Leder verwendet.
Auch zum Ausfällen von Trübstoffen aus Apfelsaft und Wein können die Mispeln verwendet werden.
Nach dem Frost oder nach längerer Lagerung werden die Früchte weich, süßsäuerlich und herbnussig. Dann können sie zu Marmelade oder Kompott verarbeitet werden.
Die ideale Erntezeit ist zwischen Anfang November und Mitte Dezember. Haben die Früchte bis dahin keinen Frost bekommen, können sie in luftigen Kisten nachreifen.
Im Mittelalter waren Mispeln als Obstbäume gebräuchlich.
Literatur
Pflanzenportrait bei Hauenstein Rafz
Mispel bei Wikipedia
Rezept für Mispel-Gelee
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