Bohnen sind Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchte. Sie bilden fleischige Hülsen in denen sich recht große, eiweißreiche Samen entwickeln.
Die Hülse entsteht aus einem Fruchtblatt und öffnet sich bei der Reife an zwei Nähten. An der Seite, an der die Samenanlagen ansetzen, ist die kräftigere Bauchnaht.
Sie entwickelt sich aus den zwei Plazenten des Fruchtblattes. Die andere Seite der Hülse wird als Rückennaht bezeichnet. Sie entsteht nach der Bestäubung.
Diese Nähte verfestigen sich mit der Zeit und platzen zur Fruchtreife auf, um die Samen zu entlassen. Beim Essen fallen sie als "Fäden" auf.
Es werden verschiedene Bohnen-Arten kultiviert, von denen es viele verschiedene Zuchtformen gibt.
Die Sortenliste des Bundessortenamtes (Stand 2013) umfasst 39 Buschbohnensorten und 17 Sorten Stangenbohnen.
Im EU-Sortenkatalog sind 1012 Buschbohnen und 326 Stangenbohnen, sowie 99 Prunkbohnen.
Zusätzlich gibt es 123 Sorten Favabohnen (auch Dicke Bohne, Puffbohne oder Saubohne),
die aber nicht zur Gattung Phaseolus gehören und hier darum nicht weiter vorgestellt werden.
Alle Bohnen sind roh gitig und dürfen nur blanchiert oder gekocht gegessen werden. Das in ihnen enthaltene, giftige Phaseolin wird durch Hitze zerstört.
Bohnen werden nach ihren Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten in verschiedene Gruppen unterteilt.
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus) sind niedrigwachsende, kompakte Pflanzen, die
etwa 50 bis 80 cm hoch werden. Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris var. vulgaris) ranken
und werden an Gerüsten nach oben geleitet. Auch Prunkbohnen (Phaseolus coccineus) wachsen kletternd.
Die Form und Farbe der Hülsen und der Körner sind vielfältig. Je nach Typ werden die Bohnensorten unterschiedlich verwendet.
Die jungen, unreifen, fleischigen Hülsen von vielen Busch- und Stangenbohnen werden vor der Samenbildung oder mit nur geringem Kornansatz als "grüne Bohnen" geerntet.
Sie werden gekocht und für Eintöpfe und als Gemüsebeilage verwendet.
Sorten mit runden, rund-ovalen oder ovalen Hülsen werden als Brechbohnen bezeichnet. Sie werden je nach Größe im Ganzen gekocht oder in Stücke gebrochen oder geschnitten.
Frische Bohnen brechen leicht. Je länger die Ernte zurück liegt, desto weicher werden die Bohnen und dann lassen sie sich nicht mehr brechen.
Bei einigen Sorten (´Blauhilde´, ´Bluevetta´) sind die Hülsen violett, wodurch man sie beim Pflücken leichter sieht.
Beim Kochen werden sie aber grün.
Filetbohnen oder Prinzessbohnen haben besonders feine, runde, fadenlose Hülsen. Sie werden sehr früh geerntet, wenn die Samen noch kaum entwickelt sind.
Serviert werden sie im Ganzen. Typische Prinzessbohnen-Sorten sind ´Delinel´, ´Prinzessa´, ´Filetty´, ´Apollo´, Primavera´ und ´Molly´.
Schwertbohnen sind Sorten mit sehr großen, flachen, breiten Hülsen. Sie werden auch als Schnippelbohnen bezeichnet.
Sie werden vor der Zubereitung in dünne Streifen geschnitten.
Wachsbohnen sind gelbhülsige Bohnensorten, bei denen die Hülsen gekocht, eingemacht oder eingefroren werden. Sie werden zum Beispiel für Bohnensalate verwendet.
Wachsbohnensorten sind zum Beispiel ´Golddukat´, ´Voletta´ und ´Golden Teepee´.
Bei Palbohnen oder Trockenkochbohnen werden die Bohnenkörner verwendet. Erntet man sie zur "Milchreife", wenn das Korn zwar ausgewachsen aber noch weich ist,
sind sie in Butter geschwenkt oder in Salaten eine Delikatesse. Sie können auch gut eingekocht werden.
Reift das Korn ganz aus, wird es hart und fest. Dann sind die Bohnen problemlos trocken lagerbar und ein idealer Vorrat für den Winter.
Aus ihnen lassen sich deftige Eintöpfe kochen. Theoretisch können alle Bohnensorten zu Palbohnen heranreifen. Meist sind es aber Sorten mit besondes großem Korn.
Typische Palbohnensorten sind zum Beispiel die weißkörnige ´Facta´, ´Borlotto Rosso´ mit ihren weißen, rot gesprenkelten Hülsen und ´Brown Dutch´, die braune Samen bildet.
Auch Feuerbohnen werden meist als Palbohnen verwendet.
Die Hülsen der Buschbohne "Borlotto Rosso" sind gesprenkelt.
Kidney-Bohne ist eine Bezeichnung für alle rot-kornigen Gartenbohnen.
Bei
Prunkbohnen oder Feuerbohnen handelt sich um Sorten von Phaseolus coccineus.
Sie werden oft
wegen ihrer dekorativen Blüten angebaut. Die Früchte sind
aber wie die von anderen Bohnen verwendbar. Die Pflanzen sind nicht
frosthart und darum bei uns nur einjährig. In wärmeren regionen sind
Feuerbohnen durchaus zwei- oder mehrjährig. Sie können Knollen bilden,
die wie Dahlien überwintert werden können.
Die Limabohne, Butterbohne oder Riesenbohne (Phaseolus lunatus var. macrocarpus)
stammt aus Südamerika. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die aber bei
uns aber den Winter nicht übersteht. Es gibt buschige Sorten und auch
kletternde, die bis zu 4 m hoch wachsen können. Die Hülsen sind platt,
sichelförmig gebogen, ca. 12 cm lang und bis 3 cm breit. Jede Hülse
enthält nur 3 bis 5 große Samen. Der Ertrag ist niedriger als bei der
Gartenbohne. Für eine erfolgreiche Kultur sind außerdem Weinbauklima
oder ein Gewächshaus nötig. Die Pflanzen sind selbstfruchtbar. Eine
weitere Form der gleichen Art ist die Mondbohne (Phaseolus lunatus var. lunatus).
Sie ist einjährig und bildet kleinere Früchte. Mondbohnen sind nicht so
wärmebedürftig wie Limabohnen und lassen sich bei uns leichter
kultivieren. Die Hülsen mit den unreifen Samen oder die milchreifen
Bohnen werden zubereitet. Die Bohnen dürfen nur gegart gegessen werden.
Sie enthalten Linamarin, ein Gift, das im Darm zu Blausäure umgewandelt
wird. Das Wasser vom Einweichen getrockneter Lima- und Mondbohnen muss
darum unbedingt weggegossen werden. Immer in frischem Wasser kochen!
Farbige Kerne enthalten mehr von dem Gift als weiße. Bei den Inkas
galten die bunten Bohnen generell als nicht eßbar.
Die Mungbohne (Vigna radiata), die Adzukibohne (Vigna radiata) und die Spargelbohne (Vigna unguiculata ssp. sesquipedalis) gehören nicht zu den Gartenbohnen. Die Ackerbohne (Vicia faba), die auch Saubohne, Favabohne, Dicke Bohne, Pferdebohne oder Puffbohne genannt wird, gehört hier ebenfalls nicht dazu.
|
|
´Golden Teepee´ und ´Golddukat´ sind Wachsbohnen. | ´Bluevetta´ ist eine blauhülsige Buschbohne. Beim Kochen werden die Hülsen grün. |
Weiße Körner findet man zum Beispiel bei den Buschbohnen ´Facta´ und ´Dublette´. |
Braune
Körner haben unter anderem die Buschbohnen ´Brown
Dutch´, ´Hatif de Limbourg´, ´Maxi´, ´Purple Teepee´ und ´Roi de
Belges´. |
Schwarze Körner haben ausser der Stangenbohne ´Cobra´ auch die Buschbohnen ´Cherokee Trail of Tears´, ´Negra´ und andere. | Die
Samen aller Feuerbohnen (´Rotblühende´, ´Lady Di´) sind groß und auffällig
violett-schwarz gefärbt. |
Bohne lieben einen lockeren Boden in sonniger Lage. Sie werden ab Mitte
Mai direkt vor Ort ausgesät. Je nach Region und Witterung lohnt
es sich mit der Aussaat später zu beginnen. Der Boden muss warm
genug sein. Bei kühlen Temperaturen dauert
es länger bis der Keimling die Erde durchstößt. Es kann bei ungünstiger
Witterung durchaus eine Woche länger als auf der Packung angegeben
dauern bis die Bohnen keimen.
Wichtig ist, dass die Bohnen
immer gut gewässert werden. Wenn die Bohnen nach Keimungsbeginn
austrocknen, wird die Samenschale so hart, dass sie nicht abgestriffen
werden kann und der Keimling bleibt stecken.
Lange dunkle, regnerische Phasen können bei einigen
Buschbohnensorten (z. B. ´Dublette´) dazu führen, dass
sie Ranken bilden. Andere Sorten wie ´Maxi´ sind da weniger
anfällig. Ungünstige Witterunsgbedingungen und späte Ernten können dazu
führen, dass eigentlich fadenlose Bohnen Ansätze von Fäden bilden. Die
Trockenkochbohnen bilden harte ungenießbare hülsen, wenn sie reifen.
Der junge Keimling ist anfällig für Schädlinge. Schnecken
fressen manchmal über Nacht die frisch aus dem Boden wachsenden
Keimblätter, so dass es aussieht als hätten die Bohnen gar
nicht gekeimt. Die Bohnenfliege legt ihre Eier an Bohnenkeimlingen ab
und die Larven fressen im Inneren der jungen Pflanze. Sie kommen dann
mit verkrüppelte Keimblätter aus dem Boden und das Wachstum
geht nicht weiter. Kulturschutzvliese schützen die Jungpflanzen
vor den Fliegen. Eine Kultur nach Kartoffeln, Spinat, Kohlarten, Erbsen
und anderen Hülsenfrüchten ist ungünstig, weil auch die
von der Bohnenfliege befallen sein können und an Ernteresten
überwintern.
Manchmal treten auch Pilzinfektionen (Pythium, Fusarium) an den Wurzeln auf.
Buschbohnen in Horsten ausgelegt und in Reihen kultiviert.
Sie sind Schwachzehrer und gedeihen am Besten auf dem humosen Boden der zweiten Tracht (siehe Nutzgarten). Für die Aussaat in Horsten werden flache Löcher gegraben und 6 bis 8
Bohnen hineingelegt. Dann werden die Samen mit
2 bis 3 cm Erde bedecken und gut andrückten. Der Abstand der
Horste beträgt 40 x 40 cm. Es ist auch eine Reihensaat
möglich bei der die einzelnen Samen im Abstand von 5 - 8 cm in
vorgezogene Rillen gelegt werden. Im Horst sind die Pflanzen etwas
standfester. Die Bohnen brauchen zum Keimen mindestens 10 °C.
Für das Wachstum der Jungpflanzen sind mindestens 12 °C bei
einigen Sorten sogar 15 °C notwendig. Die Aussaat sollte darum erst
erfolgen, wenn das Wetter beständig und warm ist. Besonders
Wachsbohnen sind bei kalter, feuchter Witterung sehr
krankheitsanfällig. Das Abdecken mit Vliesen senkt
das Risiko, dass leichte Nachtfröste den Pflanzen schaden.
Da sich die Blüten nach und nach öffnen, werden die reifen Bohnen in mehreren Durchgängen geerntete.
Bei Buschbohnen vom Gluckentyp sind die Blüten über dem Laub und darum leicht zu pflücken.
Kurz vor der Blüte werden die Pflanzen angehäufelt. Dadurch verbessert sich die Standfestigkeit. Zur Blütezeit und danach beim Fruchtansatz dürfen die Bohnen nicht trocken stehen. Darum muss bei trockener Witterung im Juni-Juli unbedingt regelmäßig gewässert werden. Mulchen mit Kompost oder Rindenmulch unterdrückt Beikräuter und macht das Hacken überflüssig. Der Kompost liefert zudem ausreichend Nährstoffe nach, so dass eine Düngung meist nicht nötig ist. Bei frühen Sorten kann 9 bis 10 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Dazu werden zwei bis drei mal in der Woche die erntereifen Hülsen abgepflückt. Dann bilden sich stetig Neue. Die Pflanzen dürfen bei der Ernte nicht beschädigt werden. Bohnensorten bei denen die hülsen über dem Laub hängen und gut sichtbar und leicht zu erreichen sind, werden als "Gluckentyp" bezeichnet. Diese Wuchsform erleichtert die Ernte.
einige Sorten:
´Primado´: ca. 15 cm lange, grüne Hülsen, gefriergeeignet, resistent gegen Brennflecken und hochtolerant gegen Fettflecken.
´Bluevetta´: Gluckentyp, ca. 15 cm lange Bohnen sind roh violett und gekocht grün, widerstandsfähige Sorte
´Golden Teepee´: Wachsbohne vom Gluckentyp, ca. 15 cm lange, gelbe Hülsen
´Brown Dutch´: Trockenkochbohne mit bis zu 12 cm langen Hülsen und braunem Korn
´Borlotto Rosso´: Trockenkochbohne mit rot gesprenkelten, 12 cm langen Hülsen, virusresistent
´Dublette´ ist eine weiß blühende Buschbohne. Die hülsen sind 18 - 20 cm lang und dickfleischig. Die Sorte ist resistent gegen Pilzkrankheiten und Viren. |
´Bluevetta´ blüht rosa und bildet etwa 15 cm lange, blaue hülsen. Sie hat eine gute Resistenz gegen Brennflecken, Virus und Fettflecken. |
Sie sind anspruchsvoller in der Kultur. Sie mögen mehr Nährstoffe
und gedeihen am Besten in der ersten Tracht. Im Herbst sollte der Boden
Mist oder im Frühjahr mit Kompost aufbereitet worden sein.
Zusätzlich empfiehlt sich eine Volldüngung des Bodens und
eine zusätzliche Kopfdüngung zur Blüte mit insgesamt 100
g Blaukorn pro Quadratmeter.
Stangenbohnen wachsen rankend. Sie werden an Stangen nach oben
geleitet. Darum kann man von den Stangenbohnen pro Quadratmeter
Fläche mehr ernten, muss aber auch den Nährstoffgehalt des
Bodens entsprechend höher halten als bei den Buschbohnen. Es gibt
verschiedene Modelle von Ständern. Es können mehrere
Holzpfähle zusammengestellt werden oder einzelne Stangen entlang
einer zwischen zwei Pfählen gespannten Leine angelehnt werden.
Hier werden die Bohnen an waagerechten und senkrechten Schnüren entlang geleitet.
Die einzelnen Stangen stehen 60 bis 80 cm weit auseinander. Um jede
Stange herum werden ab Mitte Mai 6 bis 8 Bohnen ausgelegt. Die jungen
Pflanzen werden zu den Stangen geleitet und winden sich dann immer
links herum selbst daran hinauf. Der Boden muss während der
gesamten Kulturzeit immer gleichmäßig feucht sein. Die
reifen Bohnen werden in 5 bis 8 Durchgängen geerntet.
einige Sorten:
´Blauhilde´: violette, fadenlose bis 30 cm lange Hülsen, virusresistent
´Cobra´: mit schwarzem Korn, resistent gegen Bohnenmosaik-Virus, zum Einfrieren geeignet
´Neckarkönigin´: bis zu 28 cm lange, dickfleischige, runde Hülsen ohne Fäden, sehr geschmacksintensiv, zum Einfrieren geeignet
´Eva´: bis 28 cm lange Hülsen, für Gewächshaus und Freiland, widerstandsfähig gegen alle wichtigen Bohnenkrankheiten, zum Einfrieren geeignet
´Limka´: Breite, flachhülsige Schwertbohne, Hülsen 22 bis 24 cm lang und 2 cm breit, ohne Fäden, Tiefgefriersorte, resistent gegen Bohnenmosaikvirus
´Neckargold´: goldgelbe, fadenlose Wachsbohne, Hülsen etwa 25 cm lang, Tiefgefriersorte, ideal für Salate
Feuerbohnen sind nicht so empfindlich gegen Nässe und Kälte wie Stangenbohnen. Sie werden ebenfalls an bis zu 2,5 m hohen Gerüsten gezogen. man kann mit ihnen aber auch Lauben, Pergolen und Windschutzwände begrünen. Feuerbohnen sind im Wuchs kräftiger als Stangenbohnen und bilden mehr Masse. Darum werden um jede Stange nur 4 bis 5 Körner gelegt. Die Ernte beginnt ab August. Sie kann sich bis zum Frost hinziehen. Für Speisezwecke angebotene Sorten sind zum Beispiel ´Lady Di´, ´Emergo´/´Weiße Riesen´ und ´Hestia´. Man kann die hülsen ernten und essen oder sie bis zur Palbohne abreifen lassen. ´Lady Di´ hat wohlschmeckende, fadenlose Hülsen. Auch die Hülsen von ´Hestia´ sollen sehr zart und lecker sein und die Palbohnen sind ebenfalls sehr schmackhaft.
In Deutschland werden durchschnittlich nur etwa 3 kg Erbsen und Bohnen im Jahr gegessen. Der größte Teil wird als Konserve oder tiefgekühlt eingekauft. Der Anbau von Bohnen ist aber nicht schwierig. Buschbohnen bringen einen Ertrag von etwa 1,5 bis 2 kg pro Quadratmeter und Stangenbohnen 2,5 bis 4 kg. Der gesamte Jahresbedarf eines Vier-Personen-Haushalts an Bohnen lässt sich auf etwa 3 Quadratmetern Fläche ernten. Da innerhalb kurzer Zeit viele Bohnen geerntet werden, sollte die Weiterverarbeitung und Konservierung ebenfalls geplant sein. Spezielle Tiefgefriersorten können in der Gefriertruhe gelagert werden. Wer Bohnen einkochen will, sollte genug Einmachgläser haben.
Bohnen komme erst sehr spät auf die Beete und Stangenbohnen benötigen einige Zeit um die Flächen vollständig zu bedecken. Das macht es möglich, dass als Vorkultur oder zwischen den Stangen andere Pflanzen angebaut werden . Zum Beispiel könnten Radieschen, Salat oder Kohlrabi die Flächen nutzen.
Bohnen und andere Leguminosen binden mit Hilfe von symbiotischen Bakterien an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft und lagern diesen Nährstoff in Wurzelknöllchen ein. Man kann dieses Nährstoffdepot für die Folgekultur nutzen, wenn man nach der Ernte alle Teile der gesunden Pflanzen in den Boden einarbeitet. Dadurch erhöht sich der Humusanteil des Bodens und die Folgekultur muss weniger zusätzlich gedüngt werden. Man kann Bohnen darum gut im Wechsel mit stark zehrenden Gemüsesorten wie Kohl anbauen.
In der Mischkultur sind Bohnenkraut, Endivien, Erdbeeren, Gurken, Kapuzinerkresse, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Mangold, Pflücksalat, Radieschen, Rhabarber, Rote Beete, Rüben, Salbei, Sellerie, Spinat, Tomaten, Zichorie und Zucchini gute Partner. Als Mischkulturpartner ungeeignet sind Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch und Zwiebeln.
Beim Auflaufen sind Bohnen besonders durch die Bohnenfliege bedroht. Die Maden bohren sich in die Keimlinge und fressen im Inneren. Die Keimblätter verkümmern und das Wachstum stoppt. Regelmäßiges Wässern wirkt einem Befall entgegen. Sicher sind die Bohnen aber nur unter einem Kulturschutznetz. Als Vorkultur für Bohnen sind Kartoffeln, Spinat und Kohlarten nicht geeignet, weil sie wie Hülsenfrüchte Wirte der Bohnenfliege sind und das Insekt an Ernteresten im Boden überwintern kann. Darum sollte man Bohnen lieber nach Doldenblütern und Kräutern anbauen.
Schnecken fressen gerne Bohnenlaub. Junge Pflanzen können mit Stumpf und Stiel über Nacht verschwinden. Es kann so aussehen als wären die Bohnen gar nicht gekeimt.
Relativ häufig ist an älteren Pflanzen der Befall mit der Schwarzen Bohnenblattlaus. Sie lässt sich aber mit Brennnesseljauche vertreiben. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegenlarven, Larven von Schweb- und Florfliegen, sowie Schlupfwespen sind natürliche Feinde der Blattläuse. Ein üppiger Blütenflor lockt diese Tiere in den Garten, da die Adulten zum Teil von Nektar leben. Lockpflanzen - wie zum Beispiel die Kapuzinerkresse - können die Läuse von den Bohnen fernhalten. Befallene Blätter werden entfernt und vernichtet.
Die Fettfleckenkrankheit ist eine bakterielle Infektion, bei der die Blätter erst gelbe, ölige Flecken bekommen, dann vertrocknen und abfallen. Wirksame Pflanzenschutzmittel gegen diese Krankheit gibt es nicht. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und vernichtet werden. Es gibt resistente Bohnensorten.
Die Brennfleckenkrankheit wird durch einen Pilz verursacht. Er befällt Samen und Jungpflanzen. Die Blätter und Hülsen haben schwarzbraune Flecken, die wie verbrannt aussehen. Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es nicht. Vorbeugend hilft, die Verwendung von sauberem Saatgut.
Bohnen sind sehr ertragreich, darum muss zumindest ein Teil konserviert werden. Am einfachsten ist das Einfrieren. Dazu eignen sich aber nicht alle Bohnen. Um nach dem Auftauen noch ansehnliche Stücke vorzufinden, sollte man als Gefriersorten gekennzeichnete Bohnensorten verwenden. Sie werden nach der Ernte gewaschen und geputzt und dann für drei Minuten in kochendes, ungesalzenes Wasser gegeben. Aus dem Wasser schöpfen, etwas abkühlen und abtropfen lassen, portionsweise in Beutel füllen, luftdicht verschließen und in den Gefrierschrank damit.
Zum Einkochen werden die Bohnen zunächst gewaschen und geputzt. Dann kommen sie roh in ein Einmachglas und werden mit abgekochten und wieder erkaltetem Wasser ohne Salz bedeckt. Das Glas wird verschlossen und entweder im Wasserbad, einem Einkochtopf oder im Ofen erhitzt. Bohnen werden im Ofen bei 175 °C eingekocht. Beginnt das Wasser im Glas zu perlen, bleiben die Gläser noch 80 Minuten im eingeschalteten Ofen und noch 30 Minuten in der Nachwärme. Da es sein kann, dass sich bei Bohnen aus Sporen neue Bakterien entwickelt sollte der Einkochvorgang am Besten nach 48 Stunden wiederholt werden ("Das blaue Kochbuch").
Wachsbohnen kann man direkt nach der Ernte zu Bohnensalat verarbeiten und so in Essig konservieren. Dazu werden die Bohnen in Wasser mit Salz gar gekocht (ca. 15 Minuten). Die Bohnen werden abgefischt und in Einmachgläser geschichtet. Auf 1,5 kg Bohnen nimmt man dann zum Beispiel 250 ml von dem Bohnenwasser, 500 ml Weinessig, 150 g Zucker, einen Esslöffel schwarzen Pfeffer, drei gewürfelten Zwiebeln und sechs Stengel Bohnenkraut, kocht das zusammen auf und bedeckt die Bohnen in den Gläsern damit. Die Gläser mit dem heißen Inhalt werden verschraubt. Fertig.
Bohnen (Grüne, Weiße, Feuer-, Lima-, Kidney- und Sojabohnen) sind roh giftig, weil sie Phasin enthalten. Dieses Toxin gehört zu den Lectinen und ist ein Protein (Eiweiß). Es reagiert im Darm mit den Rezeptoren der Darmschleimwand und stört ihre Funktion. Die Folge sind Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Schwindel. In größeren Mengen kann Phasin die Darmzotten zerstören und Blutungen verursachen. Zusätzlich enthalten Hülsenfrüchte Protease-Inhibitoren, die die eiweißspaltenden Enzyme Trypsin und Chymotrypsin hemmen. Diese giftigen Eiweiße werden zerstört, wenn die Bohnen mindestens 15 Minuten gekocht werden, weil sie Temperaturen über 75 °C nicht vertragen. Erbsen (Pisum), Sojabohnen (Glycine) und Ackerbohnen (Vicia) enthalten andere Lectine als die Gartenbohnen (Phaseolus). Sie wirken unterschiedlich stark auf die Verdauung. Auch ist die Wirkung der Giftstoffe beim Menschen anders, als bei den entsprechenden Enzymen im Darm von Rindern.
"Das interessiert mich nicht die Bohne!" sagt jemand, der alle
Einwände beiseite schiebt. Im 13. Jahrhundert galt die Bohne als Symbol
für Kleines und unbedeutendes. Aus dieser Zeit soll auch der Ausspruch
stammen. Allerdings interessierten sich die einfachen Leute sehr
wohl für Bohnen, denn sie waren lange Hauptnahrungsmittel in
Mitteleuropa, bevor Getreide und Kartoffeln in größeren Mengen angebaut
wurden. Allerdings handelte es sich dabei um Ackerbohnen, die bei uns
nördlich der Alpen bereits seit etwa 6000 bis 6500 vor Christi Geburt
in Kultur ist. Die heute viel beliebteren Bohnen aus der Gattung
Phaseolus kamen erst um 1500 aus Südamerika nach Europa.
Wie bedeutend Bohnen waren zeigt das Märchen "Jack and the Beanstalk" bzw. "Hans und die Bohnestaude". Der arme Junge tauscht die letzte Kuh gegen einen Beutel voll Bohnen und wird durch Einsatz und Mut damit so reich, dass er sich nie wieder sorgen muss.
Ulla Grall (2011): Bohnen . vom garten in die Küche - Vielfalt erhalten und genießen.- pala-Verlag, Darmstadt
Andreas Heistinger (2010): Handbuch der Samengärtnerei.- Ulmer Verlag, Stuttgart