Gattung Nectaroscordum - Sizilianischer Honiglauch oder Bulgarischer Schmucklauch

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Blütendolde von Nectaroscordum siculum

Dolde vom Sizilianischen Honiglauch
Einzelblüten

Blüten von Nectaroscordum siculum

Die Gattung Nectarscordum umfasst nur zwei Arten: Nectaroscordum siculum und Nectaroscordum tripedale. Die Zuordnung von Nectaroscordum bulgaricum, Nectaroscordum dioscorides und Nectaroscordum meliophilum ist nicht eindeutig. Sie gelten meist als Unterarten von Nectaroscordum siculum. Die Nectaroscordum-Arten sind nahe mit Allium verwandt und wurden bis 2006 als Untergattung von Allium geführt. Die Arten haben eine Chromosomenzahl von 2n = 18, während die Küchenzwiebel Allium cepa, der Schnittlauch Allium schoenoprasum und viele andere Allium-Arten 2n = 16 Chromosomen haben.
Weitere Unterscheidungsmerkmale sind beispielsweise die großen Tepalen mit den 3 bis 7 Nerven. Bei Allium gibt es nur einen Nerv. Das Ovar von Nectaroscordum ist breiter als lang. Die Samen sind auch sehr groß. Das Tausendkorngewicht (TKG) liegt bei 6 g. Bei der Gartenzwiebel beträgt es 1,5 bis 2,5 g.
Beim Zerreiben entsteht der strenge Geruch der für Lauch typisch ist. Einige Inhaltsstoffe wirken antibakteriell.

Nectaroscordum siculum (Syn. Allium siculum) - Sizilianischer Honiglauch oder Bulgarischer Schmucklauch

Dieser selten kultivierte Lauch stammt ursprünglich aus dem Süden Frankreichs und kommt in Italien in der Toskana und auf Sizilien vor. Er wächst in Buchenwäldern in Höhenlagen von 400 bis 1000 Meter. Die rinnigen Laubblätter sind 30 bis 40 cm lang und 1 bis 3 cm breit. Dieser Lauch blüht im Mai bis Juli. Die Blütenstandstiele werden 50 bis 125 cm hoch. Die Knospen sind am Anfang von einer spitzzipfeligen, häutigen Hülle umgeben. Die 10 bis 30 Blüten sind glockenförmig und hängen an ihren Stielen herunter. Sie sind etwa 1 bis 1,5 cm lang. Von aussen ist sie matt grünlich oder beige. Von Innen sind sie violett und gelblich gefärbt. Die Früchte sind braun und kegelförmig. Sie stehen aufrecht auf den Stielen.

Die Zwiebeln werden im September bis November gepflanzt. Ein lockerer, kalkhaltiger Boden wird bevorzugt. Eine Überdüngung mit Stickstoff bzw. Kalimangel verringert die Standfestigkeit. Die Blütenstiele biegen sich um und neigen sich dann zur Erde. Halbschattige, leicht feuchte Standorte - zum Beispiel unter Bäumen - sind günstig. Aber auch vollsonnig in Steingärten wachsen die Pflanzen gut. In der Natur kommt der Lauch nur vereinzelt vor. Im Garten neigt er zum Verwildern und breitet sich an günstigen Stellen flächig aus.

Der Bulgarische Schmucklauch (Nectaroscordum siculum ssp. bulgaricum) wird manchmal als eigenständige Art behandelt.

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Literatur:

N. Friesen, R. M. Fritsch, S. Pollner, F. R. Blattner (2000): Molecular and Morphological Evidence for an Origin of the Aberrant Genus Milula within Himalayan Species of Allium (Alliacae).- Molecular Phylogenetics and Evolution Vol. 17, No. 2, November, pp. 209-218

N. Friesen, R. M. Fritsch, F. R. Blattner (2006): Phylogeny and new intrageneric classification of Allium (Alliaceae) based an nuclear ribosomal DNA IRS sequences.- Aliso 22, pp. 372 - 395

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